Neue Steuerkette, was soll ich davon halten?

jörg.807

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29. Apr. 2007
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462
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bei Lüneburg
Moin,

ich benötige Hilfestellung bei der Beurteilung meiner Steuerkette(n).

Ich habe gerade meinen (zugekauften) Ersatzmotor fürs Gespann auf der Werkbank. Der Plan war, ich dichte den `mal eben neu ab und fertig. Aber weil ich beim Zerlegen mehrere falsch montierte Teile fand, habe ich dann doch etwas mehr gemacht und mir unter anderem auch die Steuerkette vorgenommen. Nun stellen sich mir aber Fragen zur Beurteilung der Alten und der neuen Kette. Bislang war für mich ein Kriterium zur Beurteilung vom Verschleiß einer Rollenkette neben der Längenänderung auch die mögliche Durchbiegung quer zur Laufrichtung (OK, so viele Ketten sind mir in den letzten dreißig Jahren nicht mehr in die Finger geraten, bzw. wenn doch, dann habe ich „blind“ erneuert und gut). Aber jetzt habe ich `mal genauer hin gesehen und erkenne, daß die neue Kette zwar ca. 2mm kürzer ist wie die alte (grob mit dem Lineal gemessen), sich aber deutlich weiter durchbiegen lässt.

Zur Verdeutlichung meiner Verunsicherung hier drei Ketten,
Oben laden neu, ca. 465mm lang
Mitte ca. 500KM gelaufen, ca. 466mm lang
Unten ca. 60.000KM gelaufen, ca. 467mm lang

Steuerketten 01.jpg

Alle drei Ketten sind mit IWIS gestempelt, die älteste Kette schimmert bläulich, die beiden neueren sind silbrig.
Hier die Verpackung der zuletzt gekauften Kette.

Steuerketten 03.jpg

Fertigt IWIS verschiedene Qualitäten? Waren die Toleranzen früher enger? Oder habe ich ganz einfach die falschen Ketten gekauft (zur BMW-Teilenummer beim qualifizierten Verkäufer)?
Oder noch besser, sehe ich hier ein Problem, wo es keines gibt?(
 
Grundsätzlich kannte ich auch die zwei genannten Kriterien für Ketten; gut sehen konnte man das jedenfalls früher an Fahrrad- bis Motorradketten.

Mit der Längung passt das ja auch.
Davon ausgehend dass eine Steuerkette eigentlich mindestens 100.000 km halten sollte, könnte die dann schon 3 bis 4 mm gelängt sein, was man eingebaut gut an ihrer Durchbiegung am Kettenspanner sehen kann.
In der Praxis wird wohl die Abnutzung des Gleitschuhs am Kettenspanner eher zum Problem als die Kette selbst...
Interessant wäre, was Vielfahrer wie Heidi (über 800 Mm) oder Vitus (über 500 mm) zu berichten haben.
 
Will keine Verwirrung stiften. ;)

Aber da dürfte es doch Unterschiede geben.

Siehe Bezeichnung und IWIS Teilenummer hier. ?( 002.jpg
Diese Kette aus meinem Ersatzteillager lässt sich in der Mitte 28 mm durchbiegen.

:nixw:
 
hab da so meine zweifel,
früher wurde eine kette um ein möglich grosses kettenrad gelegt, an den enden zusammengehalten. dann sollte man auf der gegnüberliegenden seite des kettenrades die kette nicht wegheben können.
gilt das heute nicht mehr?
 
Moin,

ich habe seinerzeit an der GS die Kette bei 230 000 km gewechselt, weil mir damals alle erzählt haben, das Ding solle man bei 100 000 km wegschmeißen. Mein Wechselintervall lag irgendwo zwischen den Polen 'Gutgläubigkeit' und 'Faulheit'. :D

Beim Vergleich mit dem Neuteil konnte ich aber nur minimalen Verschleiß feststellen, nach Längung + Durchbiegung.

Vergleichen würde ich sowas heute wie Bernhard: Aufs Kettenrad auflegen und schauen, wie weit sich die Kette abheben läßt. Unbesehen erneuern würde ich die Feder vom Kettenspanner.
 
Kenne ich auch so Bernhard.

Übrigens ist das m.E. schwerst belastete Teil des Nockenwellenantriebs, das Ritzel auf der Kurbelwelle. Durch seinen geringen Durchmesser, gibt es eine viel größere Ungleichmäßigkeit beim Abrollen der Kette als beim Nockenwellenkettenrad. Die Zähne des Ritzels werden dadurch scharf und wirken verzogen. Das könnte der Steuerkette auf die Dauer abträglich sein.

Ich bin kein Techniker, lasse mich bezüglich Obiges also gerne eines Besseren belehren!

Grüße, Ton :wink1:

hab da so meine zweifel,
früher wurde eine kette um ein möglich grosses kettenrad gelegt, an den enden zusammengehalten. dann sollte man auf der gegnüberliegenden seite des kettenrades die kette nicht wegheben können.
gilt das heute nicht mehr?
 
Kenne ich auch so Bernhard.

Übrigens ist das m.E. schwerst belastete Teil des Nockenwellenantriebs, das Ritzel auf der Kurbelwelle. Durch seinen geringen Durchmesser, gibt es eine viel größere Ungleichmäßigkeit beim Abrollen der Kette als beim Nockenwellenkettenrad. Die Zähne des Ritzels werden dadurch scharf und wirken verzogen. Das könnte der Steuerkette auf die Dauer abträglich sein.

Ich bin kein Techniker, lasse mich bezüglich Obiges also gerne eines Besseren belehren!

Grüße, Ton :wink1:

Dazu kommt erschwerend, dass dieses kleine Rad auch der Antrieb ist.
 
Moin,

Nach allem was ich Euren Antworten entnehme, gehe ich jetzt davon aus daß ich das Bewertungskriterium „Durchbiegung quer zur Laufrichtung“ –zumindest bei Steuerketten- wohl mehr oder weniger als überholt ansehen kann, wenn denn die Längung der Kette und das satte Anliegen an den Zahnrädern noch akzeptabel erscheinen.

@Fritz: Die von Dir abgelichtete Verpackung beschreibt auch eine Kette mit 50 Rollen und zu meiner Kette identischen Abmessungen, aber mit einem Kettenschloß, das nicht mittels der allgemein bekannten Feder (MFV) sondern mittels zweier E-Ringe (MSS) verschlossen wird. Habe ich so noch nicht gesehen. Die Kürzel „BW“ und „WZ-8“ in den Kettenbezeichnungen kann ich trotz Suche in den sehr umfangreichen technischen Dokumenten auf iwis.de bislang noch nicht übersetzen.
 
Hallo, habe vor ca.40.000km die Kette mit den Ringen verbaut, hatte diesen Verschluss auch noch nicht gesehen, der Biegeradius der neuen Kette war auch weiter als bei der alten.
Habe die Leisten und Feder des Spanners mit erneuert, Kettenrad Kurbelwelle erneuert, läuft seid dieser Zeit ohne Probleme.
Gruß aus Freudenburg, Beem.;)
 
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Moin,

Nach allem was ich Euren Antworten entnehme, gehe ich jetzt davon aus daß ich das Bewertungskriterium „Durchbiegung quer zur Laufrichtung“ –zumindest bei Steuerketten- wohl mehr oder weniger als überholt ansehen kann, wenn denn die Längung der Kette und das satte Anliegen an den Zahnrädern noch akzeptabel erscheinen.

@Fritz: Die von Dir abgelichtete Verpackung beschreibt auch eine Kette mit 50 Rollen und zu meiner Kette identischen Abmessungen, aber mit einem Kettenschloß, das nicht mittels der allgemein bekannten Feder (MFV) sondern mittels zweier E-Ringe (MSS) verschlossen wird. Habe ich so noch nicht gesehen. Die Kürzel „BW“ und „WZ-8“ in den Kettenbezeichnungen kann ich trotz Suche in den sehr umfangreichen technischen Dokumenten auf iwis.de bislang noch nicht übersetzen.


Hallo!

Ich hatte mal eine Kette mit Schloss verbaut (Doppelkette) mit Sicherungsringen (Din 471 nicht E-Ringe) von IWIS. Davon hing dann einer irgendwann an der magn. Ölablassschraube. Nach dem Fund hab ich wieder die endlose Kette montiert.
 
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