Drehmomentschlüssel

wird dir nur einer sagen können der den schlüssel nach 1 jahr kalibrieren hatt lassen.
scheint nicht das beste zu sein kommt drauf an wie oft mans benutzt
für Motoren würd ich was genaueres nehmen.
Nen kleinen hazet gibts für ca 120 € in dem Drehmomentbereich
wenn der nach 3 mal anziehn nicht mehr stimmt .......X(
lass ihn halt irgendwo prüfen dann wirds für zylinderkopfnachziehn grad noch reichen 16x 8Nm Nockenwellenlager würd ich damit nicht anziehn.
 
Schau mal hier, da hab ich die wesentlichen Informationen zu Drehmomentschlüsseln zusammengefasst.

Gruß,
Florian
 
Wenn dir Hazet, Stahlwille oder Gedore zu teuer ist, nimm einen 1/4" Proxxon. Der ist zwar etwas teurer als die 32,-€, aber da kennt man wenigstens das Qualitätsniveau.
 
Den kleinen Proxxon MC 30 (1/4", ~42€) habe ich auch. Messprotokoll mit Durchschnitt und min/max Abweichngen liegt bei. Für meine gelegentlichen Schraubaktionen ausreichend.

Im oberen Bereich nutze ich einen Carolus (1/2", ~ 80€), weil sich die Anschaffung eines Gedore-Schlüssels für mich nicht lohnt.
 
Ich sehe das etwas anders:
Das Argument "reicht für gelegentliche Schraubaktionen" kann hier doch nicht zählen. Entweder ein Drehmomentschlüssel ist qualitativ so gut, dass er bei entsprechend eingestelltem Moment auslöst, oder nicht. Und da muss es doch egal sein, wie oft ich ihn im Jahr zur Hand nehme. Entscheidend ist hier doch, dass richtige Drehmoment zu treffen.
Qualität kostet. Und Qualität bedeutet hier wiederholbare 'Genauigkeit' (und ggf. bei Bedarf Möglichkeit zur Kalibrierung). Falls das zu teuer ist, oder man davon ausgeht, dass das nicht so entscheidend ist, dann ist es meiner Meinung nach vernünftiger, selbst diese 32,- Euro zu sparen und einfach der Genauigkeit der Hand zu trauen.


Gruß
Reimund
 
Wo du Recht hast, hast du Recht.

Irgendwie befindet man sich in der Zwickmühle.
Einerseits will man die Schrauben "richtig" fest haben, anderseits wundert man sich,
mit wie wenig "Saft" manche Schrauben angezogen werden müssen.
Da ist man mit der Hand mal schnell drüber, daher ist ein gescheiter DMS in manchen Fällen angebracht.
Allerdings nutze ich ihn auch nicht in jeder Situation, oftmals nehme ich doch "nur" die Hand.
Mit einem 4er Inbus mit T-Griff erreiche ich ca. 40Nm, selbst ein 3er reicht noch für 25 Nm,
beide Werte mit einem geeichten Schlüssel nachgeprüft.
Ist nicht ein 100% reproduzierbarer Wert, aber für die meisten kleinen Sachen reichts.
Eigentlich sollte man ihn daher auch oder gerade für die kleineren Werte einsetzen,
aber ich benutze ihn meist für die Radachse oder Fahrwerksteile.
So hat jeder seine Vorlieben.
 
Ich habe jahrelang einen Zeiger-Drehmomentschlüssel verwendet, das hat gar nicht so schlecht funktioniert. Irgendwann habe ich dann den kleinen Proxon und einen größeren Geodore angeschafft.

Ich halte es ebenfalls für nicht besonders schlau, einen Trecker-Schlüssel zu kaufen, damit wirst Du u.U. nicht glücklich: wenn Du nur einen einzigen Zylinder- Zuganker aus dem Gehäuse rausziehst, ist der Spareffekt direkt umgeschlagen.

Die Freude über den günstigen Preis wärt kurz. Die Freude, ein richtig gutes Werkzeug zu benutzen, wärt ein Leben lang.
 
Torsions-Drehmomentschlüssel sind völlig ausreichend für Zylinderkopfmuttern. Es kommt ja auf die Gleichmäßigkeit bei allen Muttern an, ob +/- 1 oder 2 Nm spielt doch keine Rolle.
 
Ich sehe das etwas anders:
Das Argument "reicht für gelegentliche Schraubaktionen" kann hier doch nicht zählen...

Hallo Reimund, ich drücke mich hier mal etwas genauer aus, damit klar wird, was ich mit gelegentlich meine:

Mir reicht die Genauigkeit und zu erwartende Abweichung aus. Da ich nur ein paar Schrauben pro Jahr mit diesem Drehmo anziehen werde, fällt der mögliche "Verschleiß" des Proxon nicht ins Gewicht. Nutzte ich ihn täglich und müsste ihn alle paar Monate kalibrieren lassen, wäre mir das zu lästig und ich kaufte wohl dann einen teureren von Gedore. Dort erwartet mich bessere Qualität, längere Standzeit und einen guten Kalibrierservice, wie hier schon oft beschrieben.
Wichtig ist das Entlasten der Feder, nach Benutzung des Drehmos.

Noch einmal zurück zum Proxxon MC 30 Hier meine Werte aus dem Prüfprotokoll für 5 Messungen:
[TABLE="class: grid, width: 200"]
[TR]
[TD]soll[/TD]
[TD]Mittel[/TD]
[TD]min[/TD]
[TD]max[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]6[/TD]
[TD]6,16[/TD]
[TD]6,14[/TD]
[TD]6,19[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]18[/TD]
[TD]17,73[/TD]
[TD]17,68[/TD]
[TD]17,78[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]30[/TD]
[TD]30,87[/TD]
[TD]30,70[/TD]
[TD]30,98[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Ich möchte diesen nicht empfehlen, da ich ihn noch nicht oft nutzte. Die Toleranzen sind für meine Ansprüche in Ordnung.

Aber jeder so, wie er mag (manchmal muss es eben Stahlwille sein, kenn' ich auch von mir :-)

Hier wurde nach einem noch preisgünstigerem Drehmo gefragt. Wenn er nicht häufig genutzt werden wird und über ein entsprechendes Prüfprotokoll verfügt - warum nicht !?
 
....und bei all der Genauigkeit müssen wir immer daran denken welche anderen Faktoren wirken und was das anziehen nach Drehmoment bewirken soll...kleine Klugscheisserei:

- das wichtigste Ziel, z.B. bei Dehnbolzen, ist die Herstellung der korrekten Vorspannkraft in axialer Richtung. Dazu ist es wichtig zu bedenken, dass das Drehmoment am Schlüssel / Schraubenkopf von der Summe aller Kräfte in der Verbindung beeinflusst wird. Neben den Reibungskräften im Gewinde in axialer und radialer Richtung also auch noch von Reibung unter dem Schraubenkopf etc. Sind diese Kräfte z.B. bei verschmutzten Gewinden zu hoch, so erreichen wir mit dem eingestellten Drehmoment die vorgegebene Zugspannung nicht. Sind sie zu klein (selten der Fall) dann überdehnen wir ggf. In der Regel werden wir bei alten Schrauben und undefiniertem Zustand mit den angegebenen Drehmomenten keinen Schaden anrichten können, ausser, dass wir nicht genug Spannung aufbauen.

- zweitwichtigstes Ziel...wir wollen vermeiden, dass wir Schraubverbindungen überlasten...Zusammenhänge s.o....dazu ist es wichtig, dass der Schlüssel nicht zu spät auslöst

- und zuletzt...wir wollen gleichmäßig anziehen...auch da muss man sich auf das Werkzeug verlassen können...aber es wird nur funktionieren, wenn auch die Eigenschaften der Schraubverbindungen gleich sind, also gleich sauber, glatt, geschmiert oder ungeschmiert etc.

Nur auf den Schlüssel zu schauen ist also zu kurz geschossen!

Klugscheissermodus aus...Tipp an:

Da ich in der Vergangenheit auch mal geizig war und nicht die besten Drehmomentschlüssel gekauft habe, habe ich mir angewöhnt meine Schlüssel vor wesentlichen Aktionen noch einmal zu kalibrieren und die Einstellung zu prüfen.
Ich spanne den 4-Kant in den Schraubstock, stelle den Schlüssel ein und verlängere mir den Griff auf 1m von Mitte 4-Kant gemessen. Dann kommt eine möglichst genaue Waage zum Einsatz mit der ich tangential auf 1m ziehe und den Auslösepunkt in kg ermittele...der Rest ist 1Nm = 0,102kpm und auch wenn es physikalisch nicht genau stimmt so kann man hier 1kp = 1kg ansetzen. Beispiel...stelle ich aus 10Nm ein so muss ich 1 kg an der Waage bei einem 1m Hebelarm messen.

Gruß
Volker

Hinweis....korrigiert nach Hinweis weiter unter!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wir ja hier geballtes Wissen vorhanden haben:

VAG schreibt für seine Zylinderkopfschrauben das Drehmoment X plus Winkel Y vor.
Schrauben werden trocken eingesetzt.

Der Zylinderkopfdichtungs und Schraubenlieferant schreibt das gleiche Drehmoment und den gleichen Drehwinkel vor.
Schrauben aber leicht eingeölt.

Was ist jetzt richtig?
 
hallo Axel....ist das peiiiinlich ....hast völlig Recht...Tipp / Kommafehler meinerseits!!!:entsetzten:

Man sollte eben gründlicher sein und nicht so flott tippen....aber gut, dass es aufmerksame Leser gibt.)(-:

Volker
 
Da wir ja hier geballtes Wissen vorhanden haben:

VAG schreibt für seine Zylinderkopfschrauben das Drehmoment X plus Winkel Y vor.
Schrauben werden trocken eingesetzt.

Der Zylinderkopfdichtungs und Schraubenlieferant schreibt das gleiche Drehmoment und den gleichen Drehwinkel vor.
Schrauben aber leicht eingeölt.

Was ist jetzt richtig?

Gute Frage...

Letztlich haben wir es (hoch wissenschaftlich ;)) bei einem Dichtungssystem immer mit einem komplexen Kraft-/Federsystem zu tun.

Der Dichtungshersteller kennt die Parameter seiner jeweiligen Dichtung, also Härte, Elastizität, Dichtfläche etc. und damit die erforderliche Vorspannung / Kraft pro Fläche / um im jeweiligen Betriebszustand die Dichtheit sicher zu stellen. Ohne Kenntnis des genauen Einsatzfalles, bei dem es auch auf das Material und die Geometrie der Flansche, die verwendeten Schrauben etc. ankommt, kann ein Dichtungshersteller nur grobe Richtwerte für ein Drehmoment angeben.

VAG dagegen sollte sowohl die Angaben der Dichtungsparameter, als auch die fehlenden Informationen für den jeweiligen Einsatzfall kennen, also besser in der Lage sein Vorgaben zu machen die zum Erfolg führen.

Würdest du in diesem Fall dem Dichtungshersteller folgen, dann könnte die durch das Drehmoment erzeugte Axialkraft zu hoch werden.

Wir haben in der industriellen Anwendung gerade bei alten Flanschverbindungen regelmäßig Probleme mit dem Anziehen nach Drehmoment gehabt. Oft wurden damit nicht die erforderlichen Druckkräfte erreicht. Wurde eine Verbindung nicht dicht, dann wurde "nachgeschlagen"..irre, erst nach Drehmoment arbeiten, dann nachkloppen bis dicht. Für uns ein gutes Beispiel, das zeigt wie kritisch man bei Drehmomentangaben sein muss.


Gruß

Volker
 
Hallo Volker,
ich bin genau andersrum vorgegangen: Der Dichtungshersteller kennt seine Dichtungen am Besten. Auch kennt er seine beigepackten Schrauben. Im Gewährleistungsfall wird der Dichtungshersteller auf seine Montageanweisung hinweisen.
Der Konzern baut zugekaufte Teile zusammen und ist froh, wenn es wenige Garantiefälle gibt.
Da ich wenige Kilometer fahre, werde ich wohl nie erfahren, welche Vorgehensweise die optimale ist.
 
Sorgen würde ich mir da keine machen, denn die Unterschiede sind gering...letztlich ist die Abweichung nur so groß wie der Unterschied der durch die Reibung im Gewinde erzeugten Drehmoment Anteile hervorgerufen.

Bei einem leicht laufenden, gefetteten Gewinde wirst du also bei gleichem Drehmoment immer eine etwas höhere axiale Kraft aufbringen können...die Dichtung wird etwas stärker gepresst. Der Unterschied wird kaum ausreichen z.B. Stehbolzen aus dem Block zu ziehen, dazu sollten genug Reserven vorhanden sein.

Umgekehrt ist kritischer, mit einem vergammelten Gewinde, oder Reste von Schraubensicherung o.ä. auf dem Gewinde, wirst du immer eine zu geringe axiale Kraft bei gleichem Drehmoment erzeugen und ggf. wird die Verbindung nicht dicht.

Mich würde allerdings schon wundern, wenn die Entwickler bei der Auslegung der VAG Technik keine genaue Flansch- / Dichtungsberechnung durchführen würden. Die Dichtungshersteller liefern i.d.R. nur die Kennwerte ihrer Dichtungen, bzw. entwickeln die Dichtung nach Vorgabe der Planer.
Ich habe in meinem Berufsleben tausende von Flanschverbindungen nachrechnen lassen müssen. In keinem Fall konnten wir uns allein auf den Dichtungshersteller verlassen. Aber das waren auch andere Klöpper als unsere Maschinchen.

Gruß

Volker
 
Da ich in der Vergangenheit auch mal geizig war und nicht die besten Drehmomentschlüssel gekauft habe, habe ich mir angewöhnt meine Schlüssel vor wesentlichen Aktionen noch einmal zu kalibrieren und die Einstellung zu prüfen.
Ich spanne den 4-Kant in den Schraubstock, stelle den Schlüssel ein und verlängere mir den Griff auf 1m von Mitte 4-Kant gemessen. Dann kommt eine möglichst genaue Waage zum Einsatz mit der ich tangential auf 1m ziehe und den Auslösepunkt in kg ermittele...der Rest ist 1Nm = 0,102kpm und auch wenn es physikalisch nicht genau stimmt so kann man hier 1kp = 1kg ansetzen. Beispiel...stelle ich aus 10Nm ein so muss ich 1 kg an der Waage bei einem 1m Hebelarm messen.

Ich habe mir einen Stahlwille gebraucht in der Bucht gekauft und bin damit zum Stahlwille Dealer meines Vertrauens gegangen, der den Schlüssel getest und für gut befunden hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mit einen Stahlwille gebraucht in der Bucht gekauft und bin damit zum Stahlwille Dealer meines Vertrauens gegangen, der den Schlüssel getest und für gut befunden hat.
Inform eines Kaliber-Zertifikates? Dann bist Du auf der sicheren Seite!

Gruß,
Florian
 
"Unternehmerisch solide und verantwortungsvoll geführte Unternehmen brauchen kein Zertifikat und schlecht geführte Unternehmen werden dadurch nicht besser oder sicherer."

Das gilt für Drehmomentschlüssel entsprechend.
 
Ich werde mich mal nach einen gebrauchten Stahlwille Manoskop 730 6-50 Nm umsehen.
Den Proxon hatte ich mir auch angeschaut der geht aber nur bis 30 Nm
wenn mann die Zylinderkopfmuttern anziehen will mus er aber von 15 bis 35 Nm gehen .
 
Zurück
Oben Unten