Schwimmende Bremsnocke auf 100GS > Bj 1989

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Moinsen,
meine 1993er R100GS langt mit der hinteren Trommelbremse schon ganz schön zu. Die Beläge haben die Größe 27,5 x 225 mm und der Bremsschlüssel/-nocken ist flach.
Im Vergleich zu meiner R1150GS fehlt mir allerdings die Dosierbarkeit, entweder sie bremst, oder nicht.
Ich habe mir daher den schwimmenden Bremsschlüssel/-nocken samt passenden Belägen von HPN gekauft, der eine deutliche Verbesserung der Bremsdosierung verspricht.
Beim Umbau musste ich allerdings feststellen, dass die HPN Bremse auf einer älteren Technik fusst, bei der die Bremsbeläge über 25 Prozent kleiner sind, als bei meiner aktuellen Standardbremse.
Bevor ich das ganze nun umbaue, würden mich die Erfahrungen dieses Forum interessieren.
Grüße, Nils
 
Hallo,
mit einem weichen Belag (z.B. Jurid 111 von RBK Industrie) bremst auch die Serienbremse der GS bis zum Blockieren. Da braucht's keinen HPN Nocken oder eine Scheibenbremse. Der Anteil an der Gesamtbremsleistung der Hinterradbremse wird überbewertet. Ich tippe auf 80% vorne, 20% oder weniger hinten.
 
Hallo,

ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber der HPN-Umbau ist doch für die G/S und GS 88 - 90? Dann kann das nicht passen.
Mich interessiert das sehr, könntest Du bitte Bilder einstellen?
 
Hallo,
mit einem weichen Belag (z.B. Jurid 111 von RBK Industrie) bremst auch die Serienbremse der GS bis zum Blockieren. Da braucht's keinen HPN Nocken oder eine Scheibenbremse. Der Anteil an der Gesamtbremsleistung der Hinterradbremse wird überbewertet. Ich tippe auf 80% vorne, 20% oder weniger hinten.

...... meine 88er hat auch immer bis zum Blockieren gebremst. Letztes Jahr musste ich das Bremsseil nach einem Bruch wechseln. Mit dem neuen Seil braucht es mehr Druck. Es wurde ja schon öfter vom unterschiedlichen Bremsverhalten einzelner Bj. berichtet.
 
Hallo,
mit einem weichen Belag (z.B. Jurid 111 von RBK Industrie) bremst auch die Serienbremse der GS bis zum Blockieren. Da braucht's keinen HPN Nocken oder eine Scheibenbremse. Der Anteil an der Gesamtbremsleistung der Hinterradbremse wird überbewertet. Ich tippe auf 80% vorne, 20% oder weniger hinten.

Ich fahre den HPN Nocken-Umbau seit ca. 15 Jahren in einer 92er GS.
Parallel dazu habe ich eine 92er PD mit Seriennocke und weicheren Belägen.
Für meine Begriffe ist die Änderung des Belages effektiver.

Allerdings kann ich zur Dosierbarkeit nix sagen. Beides bremst immer noch so schlecht, dass ich da nix dosieren muss.
 
...... meine 88er hat auch immer bis zum Blockieren gebremst. Letztes Jahr musste ich das Bremsseil nach einem Bruch wechseln. Mit dem neuen Seil braucht es mehr Druck. Es wurde ja schon öfter vom unterschiedlichen Bremsverhalten einzelner Bj. berichtet.

Reine Interessensfrage: Bremsseil original von BMW oder Nachbauteil?

Grüße, Hendrik
 
... Ich tippe auf 80% vorne, 20% oder weniger hinten.

Ich habe mal Zahlen gesucht und gefunden.

- Bei geringer Abbremsung bis 2 m/s² liegt der Wert bei ca. 50/50.
- Bei kräftiger Bremsung (8 m/s²) werden es dann 82,5/17,5.
- Darüber verliert das Hinterrad dann so die Belastung, dass es gar nicht mehr bremst.
 
Ich habe mal Zahlen gesucht und gefunden.

- Bei geringer Abbremsung bis 2 m/s² liegt der Wert bei ca. 50/50.
- Bei kräftiger Bremsung (8 m/s²) werden es dann 82,5/17,5.
- Darüber verliert das Hinterrad dann so die Belastung, dass es gar nicht mehr bremst.

Oder, nicht ganz so mathematisch gesagt:
Wenn das Hinterrrad blockiert, war
-entweder ohnehin keine starke Bremsung notwendig
-oder die vordere Bremse nicht in Ordnung.

Aus meiner Erfahrung:
Die hintere Trommelbremse der 2-ventiler bremst meistens deshalb schlecht, weil sie einfach vernachlässigt wird. Zu wenig gewartet und zu selten benutzt, da lässt irgendwann alles nach.
Und wann ist diese Bremse wirklich wichtig? Ich meine am ehesten noch im Gelände. Z.B. bei Bergabfahrten auf Schotterpässen sollte man möglichst nur die hintere Bremse benutzen. Dabei ist dann meistens aber eher die maximale Bremswirkung gefragt, eine Dosierung eher zweitrangig.
 
Die Einführung der seilzugbetätigten Hinterradbremse war nach m. M. schon ein ganz schön großer Rückschritt im Vergleich zu den /x Modellen (und die waren schon schlecht im Vgl. zu einer 750er Four).
Deshalb wurde da ja nach kurzer Zeit nachgebessert.
BTW: am meisten Pflege braucht man wohl für die hintere Scheibenbremse an der /7 :schock: Aber damit fahren nicht mehr allzu viele herum.
 
Die Dosierbarkeit hängt auch in grossem Maße von der Leichtgängigkeit und der Betätigungskraft ab. Versuch einfach mal, ein 10 kg-Gewicht mit zwei Fingern auf den Punkt anzuheben und danach nimmst Du ein Kilo. Der Unterschied ist frappierend. Daher solltest Du als allererstes nachsehen, ob die Bremsbetätigung diese Ansprüche erfüllt. Neben einem einwandfreien Zug und leichtgängiger Hebellagerung, sowohl des Fusshebels als auch der Bremsschlüsselwelle im Hinterradgetriebe, sollte auch der Hebel im Druckpunkt der Bremse einen 90°-Winkel (oder ganz geringfügig weniger ) zum Bremszug bilden. Dann kommt man mit der Trommel an der GS recht gut klar. Trommelbremsen führen leider ein wenig ein Schattendasein, benötigen dennoch mehr Pflege als Scheibenbremsen. Übrigens kann es durchaus auch sein, dass die Beläge verglast sind, darunter leidet die Dosierbarkeit spürbar. Bevor Du Geld für eine andere Nockenlagerung in die Hand nimmst, solltest Du diese Punkte abarbeiten.
 
Mit der Bremskraft der Hinterradbremse hab ich mich eigentlich abgefunden.
Ich wollte sie nur ein wenig feiner ansprechen, da ich sie sehr gerne beim Kurven räubern einsetze.
Die schwimmende Nocke von HPN soll das bewirken.
Ich kann mir das auch gut vorstellen, wenn man bei den älteren GS die Nocke und Original-Beläge gegen die gleich großen HPN-Beläge tauscht.
Bei den neueren GS tauscht man allerdings die gößeren Original-Beläge gegen wesentlich kleinere Beläge, 121 qcm gegen 90qcm.
Leidet da nicht die Bremskraft?
Grüße, Nils
 
.........
Und wann ist diese Bremse wirklich wichtig? Ich meine am ehesten noch im Gelände. Z.B. bei Bergabfahrten auf Schotterpässen sollte man möglichst nur die hintere Bremse benutzen. Dabei ist dann meistens aber eher die maximale Bremswirkung gefragt, eine Dosierung eher zweitrangig.

Ich benutze die hintere Bremse sehr oft

bei Schrittgeschwindigkeiten um nicht aufs Fressbrett zu fallen

und bei jeder stärkeren Bremsung zur Stabilisierung der Chose.

Seltener in scharfen Kurven zur Vermeidung von Lastwechselreaktionen (Sützgas) aber auch durchaus.

Bergab auf losem Terain dosiere ich auch schon mal gerne.....
 
Moinsen,
meine 1993er R100GS langt mit der hinteren Trommelbremse schon ganz schön zu. Die Beläge haben die Größe 27,5 x 225 mm und der Bremsschlüssel/-nocken ist flach.
Im Vergleich zu meiner R1150GS fehlt mir allerdings die Dosierbarkeit, entweder sie bremst, oder nicht.
Grüße, Nils


- da könnten Überlegungen zum Funktionsprinzip einer Simplex-Trommelbremse hilfreich sein, speziell zur "Servowirkung" der auflaufenden Bremsbacke.
Maßnahmen: Reduzierung der Belagstärke der auflaufenden Backe im Bereich Bremsschlüssel. Verlagerung der Anpresskraft hin zur ablaufenden Backe durch Reduzierung der Belagstärke der auflaufenden Backe. Evtl. probeweise einfach mal die Backen vertauschen - sofern sie denn in der Ausführung identisch sind.

Gruß Gerd
 
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