Schwinge justieren

Hartmann

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In einem Beitrag vom Januar 2015 schrieb Reimund wie er die Schwinge mit einfachen Hilfsmitteln justiert hat.
Nimmt es mir nicht übel, aber ich habe dennoch einige Fragen zum Thema Schinge einstellen:
die 4,5mm Spaltdistanz von der Reimund spricht messe ich bei meiner Schwinge nicht. Ich messe so knappe 4mm. Ist das ok für eine R100RS Monolever ?
was ist denn die korrekteste Vorgehensweise beim Anziehen der beiden Lagerzapfen ohne dauernd die Distanz zu verändern :

Schwinge auf gleiches Mass justieren, dann linke Lagerschraube anziehen und dann rechte Lagerschraube ..und dann die Kontermutter festziehen, oder erst
auf einer Seite Lagerzapfen festziehen und dann die Kontermutter anziehen und danach die andere Seite festziehen....??

Falls ihr einen guten Rat wisst....ich bin dankbar.
hartmut
 
Festziehen ist zunächst mal nicht angesagt.
Erstmal richtest Du die Schwinge mit den Lagerbolzen so aus, dass sie möglichst mittig, also mit gleich breitem Spalt rechts und links, sitzt.
Absolute Genauigkeit ist dabei nicht gefordert.
Dann ziehst Du auf einer Seite den Bolzen soweit fest, dass die Schwinge noch leicht beweglich ist, aber kein seitliches Spiel hat. Das kannst Du am Besten prüfen, wenn das Rad abgebaut ist. Federbein(e) muss (müssen) natürlich auch ab.
Zuletzt ziehst Du dann die beiden Muttern fest.
 
Nicht zwingend, Du kannst die Lager auch mittels Drehmoment vorspannen. Dazu die Lagerzapfen mit 20Nm vorspannen, wieder lösen und anschließend mit 10Nm anziehen. Danach die Muttern festziehen, nach Werkstatthandbuch mit 107Nm. Das sind Werte aus dem BMW Werkstatthandbuch, ich gehe aber lieber wie oben beschrieben vor. 10Nm sind an der Stelle ziemlich viel.
 
Vielleicht noch ein Tipp:

Mit einem 4mm HSS-Bohrer kann man sehr bequem das Spiel justieren. Einfach in den Spalt schieben und anhand der Kippbarkeit rechts und links auf den gleichen Wert einstellen. Bei mir funktioniert das prima, weil die Schwinge rechts und links mit ca. 4,1mm Abstand zum Rahmen liegt.

Jan
 
Vielleicht noch ein Tipp:

Mit einem 4mm HSS-Bohrer kann man sehr bequem das Spiel justieren. Einfach in den Spalt schieben und anhand der Kippbarkeit rechts und links auf den gleichen Wert einstellen. Bei mir funktioniert das prima, weil die Schwinge rechts und links mit ca. 4,1mm Abstand zum Rahmen liegt.

Jan

Tach Jan,
das mag bei deiner Maschine so passen, bei anderen nicht.

Es gibt keinen Wert für den Abstand rechts und links. Die Schwinge muß mittig im Rahmen stehen. Wieviel Abstand sie rechts und links hat ist egal. Nur gleich muß er sein.
Ein Bohrer als Maß, egal welcher Durchmesser, ist ein guter und praktikabler Trick.

Gruß Ingo
 
Tach Jan,
das mag bei deiner Maschine so passen, bei anderen nicht.

Es gibt keinen Wert für den Abstand rechts und links.

Stimmt.

Die Schwinge muß mittig im Rahmen stehen. Wieviel Abstand sie rechts und links hat ist egal. Nur gleich muß er sein.Gruß Ingo

Stimmt nicht.
In der Anleitung der hochkomplizierten Spurversatzlehre von BMW wird beschrieben wie man mit den Bolzen die Spur in gewissen Grenzen korrigieren und einstellen kann.
Übrigens werden die Rahmen dort mit einer Toleranz von + - 4mm gefertigt. Damit ist die Diskusiion schon mal hinfällig... :rolleyes: :D ;)

gruß
 
Hallo,
ich denke, auf 1/10 mm wird's da nicht kommen. Bei den Toleranzen, die die BMW Rahmen haben und dazu kommen noch die Toleranzen bei den Schwingenteilen, Rädern etc. Da ist die Lage der Schwinge im Rahmen zweitrangig. Wenn man es genau machen will, müsste man bei blanken Rädern die Flucht von Vorder- zu Hinterrad ausrichten, z.B. mit einem Laser.... bei den alten Böcken overingenieered. Wie krumm die meisten Rahmen sind, konnte ich am Vermessungsprotokoll meines Rahmens vor dem Umbau bei HPN sehen.
 
na ja, es 'kommt wie immer immer darauf an'.
Bein meiner G/S mit 100mm Schwingenverlängerung vermutete ich erst ein größeres Problen bis ich bemerkt hatte, dass die Kardanwelle nur in einem ziemlich kleinen Bereich (der horizontalen Position der Schwinge im Rahmen) nicht am Tunnel streifte. War für mich interessant und lehrreich.
Der mögliche Spurversatz ist sehr wahrscheinlich von absolut untergeordneter Bedeutung.

Gruß

Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat ja lange gedauert bis der wichtige Hinweis kam...

...zuletzt habe ich es auch alles ganz genau gemittelt. Als ich dann zum Herbst hin mal den Endantrieb ausgebaut habe um den Kardan zu prüfen kam die Überraschung. Kardanwelle hatte offensichtlich am Schwingenrohr geschliffen. Gehört hatte ich im Fahrbetrieb nichts.

Nach Überholung der Kardanwelle musste ich dann beim Einbau feststellen, dass die nur dann in allen Lagen, bzw. bei allen Belastungen frei lief, wenn ich die Schwinge leicht nach links ausgerichtet montiere.

Also immer auch kontrollieren, dass die Welle frei läuft und nicht schleift. Das ist wichtiger als die Mittige Ausrichtung.

Gruß
Volker
 
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