Probleme beim Einstellen der Kupplung

fusselxx

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16. Jan. 2012
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Hallo zusammen,

bei meiner R80GS, BJ92 habe ich eine neue Kupplung eingebaut (kompletter Satz von Sachs). Ich bekomme aber leider die Kupplung nicht richtig eingestellt (so wie ich das von meiner R80 Mono kenne). Vielleicht hat ja jemand eine Idee..

Bei normaler Einstellung (Schraube am Getriebe/Ausrücklager fast ganz rein, oben am Kupplungs-Hebel etwas Spiel) trennt die Kupplung nicht sauber. Erst wenn ich die Schraube unten am Getriebe ganz reinschaube und oben am Kupplungshebel den Zug ohne Spiel einstelle (Einstell-Schraube fast ganz raus), trennt die Kupplung sauber. Rutschen tut tut sie nicht.

Der Kupplungszug ist fast neu, läuft gut. Die Kupplung habe ich gerade nochmals ausgebaut und gecheckt. Hier kann ich auch nichts fehlerhaftes oder falsch montiertes erkennen.

Kann es sein, dass bei mir eine falsche Druckstange oder ein anderes nicht passendes Teil verbaut ist? Ich habe die GS im Winter gekauft. Da die Kupplung auf war, daher habe ich nicht so genau geschaut, wie die Einstellung hier war..

Danke, Jens
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jens,

zuallererst würde ich die Kupplung mal nach Werksvorschrift einstellen. Hier findest Du das WHB für Dein Motorrad, auf Seite 2.12 ist Schritt für Schritt beschrieben, wie und in welcher Reihenfolge das Einstellen erfolgen muß.

Erst wenn danach noch Auffälligkeiten bestehen, würde ich woanders weitersuchen.

Viel Erfolg,
Florian
 
Welche Teile hast Du verbaut? Druckstange und welche Ausführung des Druckkolben?
Manfred
 
Hallo Jens,

hört sich so an als ob die Kupplungsscheibe Seitenschlag hätte. Du hast sie sicher nicht vor dem Einbau geprüft, macht eigentlich auch niemand und in der Regel sind die Scheiben auch gerade, wenn sie zum Kunden kommen.

Der Abhub der Anpressplatte bei Betätigung der Kupplung ist sehr gering, ist die Scheibe etwas verbogen, langt der Abhub bereits nicht mehr aus die Scheibe vollkommen frei zu bekommen.
 
Hallo Peter,

Deine Erklärung klingt logisch. Würde erklären, warum der normale Weg zum vollständigen Trennen der Kupplung nicht ausreicht ..

Wie prüfe ich denn die Kupplungsscheibe? So langsam bekomme ich Übung beim Kupplungsaus- und Einbau. Hab gerade alles wieder zusammen ;-)


Gruß, Jens


Hallo Jens,

hört sich so an als ob die Kupplungsscheibe Seitenschlag hätte. Du hast sie sicher nicht vor dem Einbau geprüft, macht eigentlich auch niemand und in der Regel sind die Scheiben auch gerade, wenn sie zum Kunden kommen.

Der Abhub der Anpressplatte bei Betätigung der Kupplung ist sehr gering, ist die Scheibe etwas verbogen, langt der Abhub bereits nicht mehr aus die Scheibe vollkommen frei zu bekommen.
 
Ok. Bevor ich wieder alles auseinander baue, besorge ich mir eine neue Kupplungsscheibe.. Zwei Fragen:

- Sachs oder Lucas?
- Gibt es auch Kupplungsscheiben für die R80GS mit fest verklebten Belägen (ohne die Federbleche zischen den Reibbelägen)?

Danke, Jens
 
Aufgrund des Tipps von Peter habe ich die Kupplung nochmals ausgebaut und genauer angeschaut bzw. vermessen.

1. Die Reibscheibe liegt nicht komplett sauber auf der Druckplatte auf. Hier sind an manchen Stellen ca. 0,2 - 0,3 mm Luft.
2. Die Stärke der Reibscheibe in unbelastetem Zustand ist nicht überall gleich. Ich habe Werte zwischen 5,9 und 6,4 mm gemessen. In belastetem Zustand ist die Scheibe ca. 5,6 mm stark.

Ist das normal? Kann das der Grund für die nicht sauber trennende Kupplung sein?

Ich bin heute zum Vergleich meine Monolever gefahren. Die hat vor 5000 KM eine neue Kupplung bekommen und schaltet sich super. Habe ich auch selbst eingestellt. Hier reichen 2/3 des Hebelwegs um die Kupplung sauber zu trennen, während bei der GS der volle Hebelweg nicht ausreicht..

Danke, Jens
 
Die äußeren Druckplatten verschleißen "schräge" zueinander. Daher genügt es ab einem gewissen Verschleiß nicht mehr, nur die Reibscheibe zu erneuern.
 
Die Kupplung ist komplett neu. Druckplatte, Deckel, Feder und Reibscheibe.

Nach dem Einbau der Neuteile und normaler Einstellung trennt sie leider nicht richtig, d.h. die Gänge gehen schwer rein. Die Kupplung trennt nur richtig, wenn ich die Kupplung spiel-frei sprich mehr als stramm einstelle...

Gruß, Jens

Die äußeren Druckplatten verschleißen "schräge" zueinander. Daher genügt es ab einem gewissen Verschleiß nicht mehr, nur die Reibscheibe zu erneuern.
 
Ist die Scheibe auf der Eingangswelle perfekt gängig?

Und es ist manchmal bei neuer Kupplung sinnvoll diese ein bischen einzufahren , damit sich fertigungsbedingte Oberflächenrauhigkeiten einschleifen.
 
Die Reibscheibe ist mit Kupplungsfett auf der Getriebe-Verzahnung eingesetzt und ist freigängig. Ans "muss sich erst einschleifen" glaube ich nicht, dafür ist das Problem zu massiv.

Danke trotzdem, Jens


Ist die Scheibe auf der Eingangswelle perfekt gängig?

Und es ist manchmal bei neuer Kupplung sinnvoll diese ein bischen einzufahren , damit sich fertigungsbedingte Oberflächenrauhigkeiten einschleifen.
 
Gelöst: Probleme beim Einstellen der Kupplung

Hallo zusammen,

nachdem ich die neue Sachs Reibscheibe eingebaut habe, funktioniert die Kupplung wie sie soll :gfreu:

Die vorherige (neue, no name?) Kupplungsscheibe scheint nicht in Ordnung. Der Zwischenraum zwischen den Reibbelägen ist scheinbar so gross, so dass der Hebelweg der Kupplung nicht ausreicht, um diese sauber zu trennen. Hier liegen zwischen komprimiert und voll entspannt 0,8mm. Bei der Sachs-Reibscheibe sind das nur 0,2mm.

Wieder was gelernt: Kupplungsscheibe vor dem Einbauen gut anschauen! Oder gleich die gute kaufen ;-)
Und, wie man effizient die Kupplung ausbaut. Der Tip, die Schwinge zusammen mit dem Hinterrad mit einem Spanngurt nach hinten zu ziehen, ist super!

Danke auch nochmals an Peter, der mich mit seinem Tipp der verzogenen Scheibe in die richtige Richtung geschickt hat und mir gleich die gute Sachs organisiert hat!

Gruß, Jens

Links die defekte, rechts die Sachs Scheibe.
 

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Das Design der Kupplungsscheiben von ZF (SACHS), ERB (Siebenrock) und EBC ist nahezu gleich, aber wenn die Kupplungsscheibe schon keinerlei Markierung aufweist :entsetzten:.

Interessant auch der Vergleich des Trägerblechs und der Belagfederung:
SACHS: dünne, flexible Mitnehmerscheibe mit aufgenieteten Belagfedern.
No Name: grobe, zur Belagfederung gewellte Mitnehmerscheibe.

Mich würde interessieren wer solchen Schrott liefert. Bitte per PN!
 
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