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0° Zündversatz

Eddie

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29. Apr. 2008
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133
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Hallo Forumisti,

Ja, ich spinn ein wenig rum:
Beim Boxer bewegen sich die Kolben ja synchron, stehen also gleichzeitig in OT bzw UT, aber in jeweils unterschiedlichen Arbeitstakten.
Überflüssigerweise gibts auch noch immer für beide Zylinder einen gleichzeitigen Zündfunken, einer geht also ins Leere.
Wenn ich mir jetzt ne Nockenwelle machen lasse, bei der die Nocken eines Zylinders um 180° zum Serienstand versetzt sind, hätte ich beide Kolben in denselben Takt gebracht, also 0° Zündversatz.
Ich denke mir, dass die Leistungsentfaltung und der Sound dann mehr Richtung Einzylinder gehen, bei quasi unveränderter Laufkultur.

Hat sowas schon mal jemand probiert?????

Grüße
Martin


(... wenn jetzt jemand fragt, was das bringen soll - keine Ahnung. Spaß am Schrauben vermutlich :D)
 
Hi Eddi,
interessante Idee. Ich bin mir sicher, dass Du Soundtechnisch einen coolen Effekt erzeugst, glaube aber, dass sich das eher negativ auf die Leistungsentfaltung auswirkt, da die drei Takte bis zum nächsten Arbeitstakt überbrückt werden müssen. Evtl. Müsste man über die Schwungscheibe adjustieren oder an eine Hubverkürzung denken :kue:

Wenn das Ding mal läuft solltest Du auf jeden Fall eine Sound und Vibrationsdemo hier einstellen )(-:
 
Ich weiß nicht, ob das viel Freude macht bezüglich Laufkultur.
Der Boxer hat pro KW-Umdrehung einen Arbeitstakt.
Nach deinem Vorschlag gäbe es einen Arbeitstakt pro zwei Umdrehungen, diesen aber mit doppelter Leistung.
Du müsstest parallel die Schwungmasse drastisch erhöhen oder den Leerlauf deutlich anheben, damit der Motor überhaupt mal läuft.
Die Idee ist allerdings spannend. :D
 
Moin,

das ist schon ein interessanter Ansatz.
Ich überlege mir nur, dass der 4-Takter alle 2 Umdrehungen seinen Dienst tut.
Beim Boxer gibt es je Umdrehung einen Verbrennungstakt - einmal links - danach einmal rechts.
Wenn jetzt alle 2 Umdrehungen auf beiden Seiten "es gleichzeitig rumst" kommt mindestens der Auspuff und die Kurbelwelle in ungeahnte Bedrohung.
Wohin mit der gleichzeitig aufkommenden Abgasmenge?
Die Kurbelwelle hat kein mittleres Lager (Zwischen den Hubzapfen), daher wird sie erheblichen Kräften ausgesetzt für die sie nie konstruiert wurde.

Aber - interessant ist es schon und ich denke, dass hier im Forum einiges dazu aufgedeckt werden kann.

Ich bin auch gespannt ;-))

Grüsse
Chris
 
In der MO war kürzlich zu lesen, daß Ulf Penner das mit dem Paralleltwin der W 650 (oder wars die 800er?) gemacht hat und das Ding entgegen allen Unkenrufen läuft und bis jetzt auch hält.
Die Fragestellung erscheint mir aber auch nur in Bezug auf die technische Machbarkeit interessant (machbar auf jeden Fall, andere Nocke genügt), den Nutzen stelle ich aber auch in Frage, wegen der oben bereits erwähnten Laufkultureinbussen und auch wegen der fehlenden wechselseitigen Beeinflussungen der Abgasströme. Nebenbei dürfte auch die Kurbelwelle stärker belastet werden.
 
Zweifellos eine interessante Idee )(-:.

Mechanische Probleme sehe ich da gar nicht mal so sehr. Ich würde sogar annehmen, daß die Durchbiegung von Kurbelwelle und Gehäuse eher zurückgeht. Schließlich ist sie im Originalzustand ständig wechselseitig belastet (wenn's links zündet, wird rechts "nur" angesaugt und anders rum), während als "Parallelboxer" ständig mit annähernd gleicher Kraft von der anderen Seite gegengehalten würde (den Pleuelversatz mal außen vorgelassen).

Motorlauf wie ein großer Einzylinder :D.

Problematisch wäre aber sicher die Führung von Ansaugluft und Abgas. Beides teilen sich die beiden Zylinder, nutzen die verfügbaren Querschnitte aber wechselseitig. Als "Parallelboxer" würden sich beide Zylinder gleichzeitig um die Luft und den Auspuffquerschnitt streiten - beides müsste dann (auch wenn man die ziemlich ausgefeilte Schwingungsabstimmung des Boxers erst mal außer acht ließe) doppelten Querschnitt haben.
 
Hallo,

der halbwegs runde Motorlauf des Boxer wäre dahin. Bei den stehenden Zylinder der Engländer kein Problem, die gehen nur auf und nieder. Beim Boxer wäre alle Gewichte nach links und dann alle Gewichte nach rechts angesagt. Der Motor würde herumwackeln wie ein Kuheuter.

Gruß
Walter
 
Hallo,

der halbwegs runde Motorlauf des Boxer wäre dahin. Bei den stehenden Zylinder der Engländer kein Problem, die gehen nur auf und nieder. Beim Boxer wäre alle Gewichte nach links und dann alle Gewichte nach rechts angesagt. Der Motor würde herumwackeln wie ein Kuheuter.

Gruß
Walter

Das nun nicht - die Kurbelwelle und damit der perfekte Boxer-Massenausgleich bliebe ja unverändert.

"Rund" laufen würde das Ding trotzdem schwerlich, mit nur einer Zündung/720° KW. Halt wie ein 1-Liter-Einzylinder.
 
Hallo,

der halbwegs runde Motorlauf des Boxer wäre dahin. Bei den stehenden Zylinder der Engländer kein Problem, die gehen nur auf und nieder. Beim Boxer wäre alle Gewichte nach links und dann alle Gewichte nach rechts angesagt. Der Motor würde herumwackeln wie ein Kuheuter.

Gruß
Walter

ich muss dir widersprechen Walter, die Kurbelwelle wollte er nicht ändern, es wäre immer noch eine "Boxerbewegung"
nur die Verdichtung und die Zündung wollte er gleichzeitig, das würde dann zu den schon beschriebenen Probleme vor allem im Auspufftrakt führen

ihr habt nichts zu tun, brauchen wir noch einen Knoblauchfred?
 
Beim 2-takter hats das ja mal gegeben, in der DDR als BK-350.
Als 2-takt-Boxer zündet der Motor logischerweise bei jeder Umdrehung.
Hört sich dann tatsächlich an wie ein Einzylinder, hat aber einen nahezu perfekten Massenausgleich.
 
Danke für die große Anteilnahme )(-:
Wie gesagt, mir ist schon klar, dass es "nichts" bringt, muss es ja auch gar nicht.
Der Rundlauf mit den großen Zündabständen ist mMn nicht das Problem - ich stelle mir den Boxer einfach als zwei gekoppelte SR500-Motoren vor...
Die SR hat immerhin 84mm Hub, und auch nicht ssoo viel Schwungmasse. Sie dreht zumindest im Gegensatz zu nem Boxer mit schwerem Schwung nicht hoch beim Auskuppeln.
Laufkultur - ja wie ein 25000 Watt Vibrator eben

Aber das mit dem Ansaugen könnte ein Problem sein, bei dem kleinen LuFiKa...

Na ja - Offene Trichter und Auspuff ohne Querrohre, dann passts :D
 
Moin,

falls Du anfangen möchtest, ein leeres Motorgehäuse hätte ich noch hier,
müssen nur die Stehbolzengewinde gemacht werden.

Gruß

Matze
 
Ich glaub, ich frage mal bei Schrick nach was so eine Welle kostet ;-))
Kompletten Rumpfmotor hab ich noch rumstehen.

Sonnige Grüsse
Chris
 
es geht los - es geht los
Jugend forscht - ein wichtiges Projekt wird aus dem Boden gestampft und durchgezogen .... viel Erfolg wünsche ich
 
Hi

Ich wünsche dann noch viel Spass beim Getriebe reparieren.
Der Michel hat mal probiert auf Basis des Boxers mit KTM Zylindern einen 2Taktern zu realisieren. Der Motor lief auch und hatte Power ohne Ende und sobald Leistung gefordert wurde hat er die Verzahnung der Getriebewellen zerlegt und als die verstärkt wurde hat es die Welle abgeschert, der Drehmomentimpuls im Augenblick der Zündung ist so groß dass du so ziemlich jedes Serienteil des Antriebsstrangs überlastest.
Ich denk nicht das Du mit sowas Spass fahren kannst.


mfg GS_man
 
Ich glaub, ich frage mal bei Schrick nach was so eine Welle kostet ;-))
Kompletten Rumpfmotor hab ich noch rumstehen.

Sonnige Grüsse
Chris

Ich denke, für den ersten Test geht das auch, ohne gleich 'ne neue Nocke machen zu lassen.

Man könnte doch eine "normale" Nockenwelle einfach in der Mitte durchschneiden und mit einer Übermaßbuchse wieder verdreht zusammenpressen (vielleicht noch zusätzlich zwei Stifte quer durch). So, wie ich das sehe, ist da Material genug, damit das Ding anschließend noch ausreichend stabil ist.
 
habe gestern mal wieder die xt ausgeführt und dabei an Deine idee gedacht.

machen !

muss doch, wie schon geschreiben nur die nocke geändert werden. hatten wir hier nicht einen, der nocken umschleifen kann ?

:&&&:

claus
 
Hallo Claus,

der kann sicher - wie alle anderen auch - nur wegschleifen, nicht drauf ;). Da, wo die Nockenerhebung hin muß, ist bei der originalen Nocke der Grundkreis.

Gruß,
Markus

Hallo,

einfach 2 NW nehmen und durchsägen. Neu zusammenfügen mit verdrehtem Nocken, Fertig. Könner machen eine Hirthverzahnung damit die NW sich nicht verdrehen kann. Dann braucht man nur die NW zu wechseln. Wer macht es?

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Seid ihr euch da sicher?
Ich dachte, Nocken 1 und 3 machen den linken Zylinder, Nocken 2 und 4 den rechten (von vorne nach hinten gezählt).

Ich hab heute mal bei Campro angerufen wegen Sonderanfertigung, die brauchen aber mindestens ein gutes Foto für eine Preisschätzung.
Kann jemand mir damit aushelfen? Will die Q jetzt nicht gerade zerlegen.

Welle müsste aus dem Vollen gemacht werden, falls jemand noch Interesse hat, wirds vielleicht günstiger.
Wobei ich eher davon ausgehe, dass ich nach Erhalt des Preises das ganze als Gag abhake und beerdige ;(
 
Hallo,

einfach 2 NW nehmen und durchsägen. Neu zusammenfügen mit verdrehtem Nocken, Fertig. Könner machen eine Hirthverzahnung damit die NW sich nicht verdrehen kann. Dann braucht man nur die NW zu wechseln. Wer macht es?

Gruß
Walter

Schau' mal Beitrag #16 ;) Die Hirth-Verzahnung würde ich allerdings Dir überlassen, zwei Gewinde mit leicht unterschiedlichen Steigungen würd' ich u.U. hinbringen :D
 
Seid ihr euch da sicher?
Ich dachte, Nocken 1 und 3 machen den linken Zylinder, Nocken 2 und 4 den rechten (von vorne nach hinten gezählt)...

Das hast du recht, zeigt schon die Nockenanordnung...

...mindestens ein gutes Foto für eine Preisschätzung.
Kann jemand mir damit aushelfen? Will die Q jetzt nicht gerade zerlegen...

Reicht das?

124_Nockenwelle.jpg
 

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  • Ab79.jpg
    Ab79.jpg
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Mir drückte letztens ´n Kumpel ne NW vonner Dose inne Hand mit der Frage:
Fällt dir was auf ?

Hm, nach kurzer Zeit entdeckte ich dann doch den "versteckten Fehler"
Manche Nocken standen etwas merkwürdig zueinander, sodas man erkennen konnte das das mit "brauchbaren Steuerzeiten" nich mehr viel zu tun haben konnte.

Die Nocken hatten sich verdreht :entsetzten:

Man konnte bei sehr genauer Untersuchung erkennen, das die Nocken auf eine Welle "geschrumpft" waren. So´n Plünn hatte ich bisher noch nicht gesehen.

Aber nun, wo doch die Idee des 0° Zündversatz-Boxers geboren ist eigentlich schade das die 2-Ventiler-NW noch aus einem Stück gefertigt wurde :nixw:;(
 
Zuletzt bearbeitet:
Rein Technisch gesehen müßten sich die Fliehkräfte gegeneiander Aufheben.
das würde einen ruhigeren lauf des Motor bringen.
Ansaug und Abgas sind ehja sowieso voneinander getrennt.
Würde also Venachlässigbar sein.
Den Zündzeitpunkt müßte man anpassen.
Ich nehme an, das der Motor als Doppeleintopf erheblich mehr Drehmoment bringt.
Andersrum habe ich auch mal über einen Veteiler nachgedacht.
Kennfeldzündung müßte das Machbar sein.
Wo aber solch kleinen, flachen Verteiler herbekommen?
 
Rein Technisch gesehen müßten sich die Fliehkräfte gegeneiander Aufheben.
das würde einen ruhigeren lauf des Motor bringen.
Ansaug und Abgas sind ehja sowieso voneinander getrennt.
Würde also Venachlässigbar sein.
Den Zündzeitpunkt müßte man anpassen.
Ich nehme an, das der Motor als Doppeleintopf erheblich mehr Drehmoment bringt.
Andersrum habe ich auch mal über einen Veteiler nachgedacht.
Kennfeldzündung müßte das Machbar sein.
Wo aber solch kleinen, flachen Verteiler herbekommen?

Die Fliehkräfte bleiben gleich, die resultieren nur aus den rotierenden Massen.
Ruhiger wird der Motor nicht laufen, die Drehungleichförmigkeit wird grösser.
Ansaug- und Abgassäule sind mitnichten voneinander getrennt, siehe Interferenzrohr im Krümmer. Ohne dieses läuft der Motor wie ein sack Reissnägel.
Mehr Drehmoment bringt der Motor dadurch auch nicht, im Gegenteil, es wird eher weniger werden.
Und was Du da mit der Zündung meinst, erschliesst sich mir ganz und gar nicht, die müsste nämlich überhaupt nicht geändert werden und kann 1:1 von der Serie übernommen werden.
 
Ich versuche es mal anhand einer ganzen vereinfachten Darstellung ;)

Image3.jpg

Dargestellt seien hier 720° KW, also zwei Kurbelwellenumdrehungen.
Rot und blau sind die beiden Zylinder unseres Boxers. Während der blaue Zylinder nach der Zündung Leistung abgibt (Kurve über der Linie), nimmt der rote Leistung auf beim Ansaugen und Verdichten; nach der ersten Kurbelwellenumdrehung vertauschen sich die Rollen.

Lasse ich beide Zylinder im Gleichtakt laufen, ergibt sich die grüne Kurve, die wesentlich ungleichförmiger ist als die Kombination rot/blau.

Natürlich halten diese simplen Kurven keiner exakten physikalischen Betrachtung stand, zeigen aber schon vom Prinzip, wohin der Weg führt...
 
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