100GS- Motor im Gespannbetrieb

mo-bu

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25. Jan. 2012
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Hallo, ich hatte mir von dem 1000er Gelände- Motor versprochen, dass er im Gespann genau das Richtige für den schweren Dienst gewesen wäre. Er zieht auch tüchtig, aber um gemächlich durch Feldwege oder kleinste Straßen zu fahren, erweist er sich offensichtlich ungeeignet: die Kerzen verrußen bei Bummelfahrt und erst höhere Drehzahlen brennen die Elektroden wieder frei. Er ist mit 40er Vergasern ausgstattet, und ich überlege, ob die 32er für meinen Verwendungszweck die bessere Wahl gewesen wären. Dazu gehört natürlich auch, dass Nockenwelle und Zündzeitpunkt gleich mit den Modellen sind, die mit den kleineren Vergasern geliefert wurden. Was haltet ihr davon?
Ein anderes Phänomen beschäftigt mich seit etwa 300 Km: um zu vorausfahrenden Kameraden aufzuschließen, bin ich circa 3 Km mit dem Gespann mit Vollgas bergab gerauscht. Seitdem, bei ruhigeren Drehzahlen, virbriert der Motor in den mittleren Drehzahlen, die für die normale Reisegeschwindigkeiten zuständig sind. Sie springt gut an, in den unteren Drehzahlen, beim Langsamfahren z.B. im innerstädtischen Schleichverkehr, ist auch nichts zu spüren, Anzug und Spurt lassen nichts zu wünschen übrig. Meine Idee, eine Gaszughülle hätte sich beim längeren Aufziehen gestaucht, und die Synchronisation hätte sich verstellt, hat sich nicht bewahrheitet. Ventile habe ich auch neu eingestellt, aber ohne Effekt.
Was kann da anliegen?
Grüße Heinz
 
Schau Dir mal als erstes die Düsennadeln und die Nadeldüsen an. Die sind für den Teillastbereich verantwortlich und neigen zum verschleißen.
 
Hallo Heinz,

zu den Vibrationen nach der Vollgasfahrt... zieh einfach mal die Motorhalterungen und die Auspuffbefestigungen nach!
Könnte ein Resonanzphänomen sein.

Zu verrußten Kerzen...Das ist nicht normal! Was fährst du für ne Düsenbestückung, was für einen Luftfilter eckig... rund ???
Ohne das ist alles Kaffeesatzleserei!

Gruß

Kai
 
die Kerzen verrußen bei Bummelfahrt und erst höhere Drehzahlen brennen die Elektroden wieder frei.

Das ist kein normales Verhalten, weder für einen 1000er mit 40er, noch mit 32er Vergasern..sprich, da sitzt irgendwo ein Wurm drin.

Welche Vergaser, welches Setup hinsichtlich Nockenwelle, Ansaugung, Auspuff?
Welche Kerzen?

Grüsse, Hendrik
 
@ Kai: Während der Fahrt hatte ich auch an die Befestigungen gedacht, dann aber vergessen... werde es nachholen. Originalvergaser sind noch original bestückt, und haben den Plattenfilter.
@ Hendrik: die Nockenwelle ist die originale, Ansaugung erfolgt über die vorgegebenen Schnorchel mit Plattenfilter, Kerzen sind nach Werksempfehlung. Weil ich alles in den Schwingenrahmen gebaut habe, musste ich den Übergang vom (großen) Vorschalldämpfer zu dem großen "Bananendämpfer" etwas verlängern. Sollte sich das derart auswirken?
Heinz
 
Das ist kein normales Verhalten, weder für einen 1000er mit 40er, noch mit 32er Vergasern..sprich, da sitzt irgendwo ein Wurm drin. ...

Ich würde bei der Grundeinstellung der Vergaser ansetzen. Gern genommen wird ja das "fett läuft immer" Leerlaufgemisch, mit einer ganzen Umdrehung offenen Leerlauf-Gemischschraube. Im Handbuch steht aber ganz klar, dass man beginnend von 1 Umdrehung offen die Schraube schließt, aus eindreht. Zielwert ist 3/4 oder weniger Umdrehungen offen. Der Motor sollte im Schiebebetrieb idealerweise leicht "patschen".

Edit zum Ruckeln:
Die Enden der Gaszughüllen klemmen manchmal etwas in den Tüllen der Einstellschrauben. Etwas Fett wirkt in diesen Fällen wahre Wunder.
 
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Hallo Jörg, das Fahrwerk ist R50/2, Motor 1000er GS. Die Auspuffanlage ist von vorne bis hinten auch von dieser GS, hinten 2 in 1, originaler Schalldämpfer links, zur weitgehenden Vermeidung von Abgasen für den Passagier.
Aber wenn keiner diese Schwierigkeiten hat wie ich, dann ist es wohl spezifisch auch bei mir hausgemacht und per Ferndiagnose kaum zu lösen.
Aber: vielen Dank für euer Engagement!
Grüße
Heinz
 
Hallo Frank, die Vergaser habe ich mit Unterdruckuhren eingestellt und den Erfolg messe ich immer daran, ob der Leerlauf vor langen Ampelphasen gleichmäßig rund dreht. Da ich nicht der große Vergaser- Einstellkünstler bin, scheue ich es jetzt natürlich, da wieder dran zu drehen. Denn die alte Position wieder hin zu bekommen erscheint mir etwas zweifelhaft. Auch das Kerzenbild ist ganz ordentlich, nicht mehr schwarz getönt. Bei der nächsten notwendigen Einstell- Aktion werde ich deinen Rat aber mal berücksichtigen.
Vielen Dank!
Grüße Heinz
 
Moin Heinz !
Mir ist die Tüte neben dem Stossdämpfer als breit in der Optik !
Abgastechnich sicher von Vorteil-auch lang nach hinten raus !!

Mir ist noch die Rücken-Oel-Imprägnierte Jacke vom MZ-ETZ Gespann in Sinn;;-)
Gruss jörg
 
Apropos MZ: Sind das MZ Zündspulen?

Vielleicht fehlt an der Stelle das eine oder andere Joule?!

Grüße, Hendrik
 
So, ich hatte die letzten Monate eine Menge um die Ohren, so dass ich mich nicht um das schlechte Benehmen des 100GS- Gespanns kümmern konnte. Da ich nur Kurzstrecken zu absolvieren hatte, kam hauptsächlich das kleine GN- Gespann zum Einsatz, aber gestern habe ich mich doch endlich mal der BMW zugewandt. Nach dem zeitraubenden aber schließlich doch erfolgreichem Aufspüren einer Masseunterbrechung zu den Seitenwagenblinkern, ging ich zur gemischproblematik über. Mit der neuen Odyssey- Batterie und neuen Zündkerzen (die alte auf der rechten Seite war deutlich dunkler als die linke) sprang sie nach langer Standzeit gut an und lieferte gleichzeitig den Hinweis auf das Vibrieren im mittleren Drehzahlbereich: unter dem rechten Vergaser bildete sich eine Benzinlache, die durch die nicht mehr einwandfrei schließende Schwimmernadel verursacht wurde. Dadurch erklärt sich der ungleiche Lauf. Nach 32 Jahren ist das durchaus akzeptabel, dass die Kunststoffspitze verhärtet ist und nicht mehr einwandfrei schließt. Heute habe ich zwei neue erworben (Stück 23€!) und sehe nun optimistischer in die Dreiradzukunft.
Heinz
 
So, heute werde ich endlich die neuen Schwimmernadeln einbauen. Dabei stellt sich mir plötzlich eine neue Frage. Überall wird beschrieben, dass die Schwimmer- Oberkante parallel zur Vergasergehäuse- Unterkante stehen muss, wenn die Nadel gerade schließt. Aber wann schließt sie wirklich? Wenn das Hubblech die Nadel so weit anhebt, dass sie gerade andockt und der federnde Stift nicht eingedrückt wird oder muss dieser Stift noch vorsichtig hineingedrückt/ auf Widerstabd gebracht werden, damit der Benzinfluss aufhört?
Heinz
 
Das ist meines Erachtens am besten im Versuch zu ermitteln. Meiner Erfahrung nach ist es, wenn der Schwimmer die Nadel zu berühren anfängt, der Stift aber noch nicht federt.

Grüße, Hendrik
 
Hallo Hendrik, so habe ich bisweilen die Vorgehensweise auch immer verstanden. Mir kamen nur Zweifel wegen der Leckage, möchte aber auf keinen Fall überkompensieren und des Guten zuviel tun. Wer kann hier Klarheit schaffen?
Grüße Heinz
 
Hallo Heinz,

schaff Dir doch selber Klarheit.....und sprittige Finger !:D:D

Mach die Schwimmerkammer ab (bei geschlossenem Hahn), stell ein Gefäß darunter, dann drück den Schwimmer nach Oben und mach den Sprithahn auf.
Wenn du dann langsam den Schwimmer (!) absenkst wird irgendwann der Sprit über deine Finger laufen. Du kannst dann genau die Position des Schwimmers feststellen wann er wirklich und nicht nur theoretisch öffnet!



Gruß

Kai


Ps: Beim Gespann würde ich den rechten Vergaser und den Tank ausbauen und das Ganze an einem Tisch auf einem Bierkasten etc. in der Garage durchführen!
 
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