3D-Druck Seitendeckel

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01. Okt. 2019
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Fuchstal im Allgäu
hallo, liebes Forum
ich habe bedauerlicherweise einen Seitendeckel meiner Guzzi LeMans 1 auf der Autobahn verloren
die Deckel sind original nicht mehr beschaffbar und GFK Nachbauten will ich nicht
ich weiß, das hier ist das BMW-Forum - aber ich kenne kein Forum weit und breit, bei dem man so gut von netten, wissenden Leuten geholfen wird und bei Guzzi gibt es nichts adäquates
daher die Frage an Euch bitte :
kennt Ihr jemanden, der nach Vorlage den rechten Deckel (meine eiserne Reserve) scannen kann, die Datei spiegeln kann (sodaß der verlorene linker Deckel entsteht) und den dann in PP, ABS (oder was sonst immer als Filament taugt) drucken kann ?
im Internet gibt es etliche solcher Dienstleister, aber die sind entweder hirntot oder haben an einem Kleinauftrag kein Interesse
ich hoffe, ich habe mit dieser Anfrage ein bisserle Erfolg
danke und viele Grüße
Matthias
 
Hallo Matthias,
sehr viel kann ich dir nicht weiterhelfen, aber die Deckel einer MG 1000S sind denen der LM 1 ziemlich ähnlich. Evtl. haben die sogar die gleiche Gussform. Erweitert evtl. die Suche nach Ersatz.
Ich persönlich würde eher eine Reproduktion suchen, als das in 3D zu drucken. Ist vmtl. nicht so ganz einfach.
 
Wir haben vor ein paar Jahren (beruflich) mit dieser Firma zusammengearbeitet:

CNC Speedform AG
Dammstraße 54
D-33824 Werther
Telefon: +49 (0) 5203 9748 0
Fax: +49 (0) 5203 9748 20
E-Mail: sales[at]cnc-ag.de

Die können das ganz sicher umsetzen, es kommt nur auf den Preis an.
Beim Rapid Prototyping ist es ja aber leider so, dass es immer gleich viel kostet, egal wie viele Teile Du herstellst.
Bei einer Spritzgussform hast Du am Anfang hohe Kosten und je mehr Du dann herstellst, desto günstiger wird es.
Daher kann es sich unter Umständen lohnen...
Falls es für Dich ein Herzensprojekt ist, ist es ja vielleicht eine Option.

Viele Grüße,

Lars.
 
Hi,

kennst Du:



Schubert-Moto-Service
Ackerweg 7
30900 Wedemark / OT Oegenbostel

Fon +49 (0) 5130 – 582 584
Fax +49 (0) 5130 – 379 326
Mobil +49 (0) 172 – 6 09 92 06
E-Mail sms@smotos.de


Gruss Hamster
 
Nur scannen, spiegeln und drucken reicht nicht. Meines Erachtens müssen da Stützkonstruktionen rein, die nach dem Druck entfernt werden. Das Filament kann ja nicht in der Luft schweben und die Deckel werden immer horizontale Flächen beim Druck erfordern, die man mit einem Gitter abstützt.

Vielleicht gibt es bei Dir in der Gegend ja einen öffentlichen makerspace oder ein Reparaturcafe. Da findet man Leute die sich für sowas begeistern. Oder eine Uni, wo sowas als Übung gemacht wird. Auch mit Materialauswahl, damit man Lackieren kann und es bei Wärme nicht weich wird. PP kann man mW nur sehr schwer Lackieren.
 
hallo, danke für die Tips
ich habe es nach etlichen Stunden Youtube so verstanden, daß sinnvolle 3D-Drucker-Software (z.B. BambuLab) die nötigen Support-Strukturen automatisch dazu addiert und druckt
welches Filament zum EInsatz kommt, würde ich dem Druck-Spezialisten überlassen wollen - ich kenn halt nur aus dem privaten Leben PP, ABS etc.
da gibt es mittlerweile ja jede Menge Superkräfte-Filament
wie gesagt, ich berichte über Fortschritt
 
hallo Matthias,
das sind sozusagen 3 verschiedene Arbeitsvorgänge:
- Modell erstellen, entweder über ein 3D-CAD Programm samt Konstrukteur, der das beherrst, oder ein 3D-Scan inclusive Nachbearbeitung am Rechner, das dürfte der schwierigere Teil sein. Es braucht eine 1:1 Vorlage dazu, spiegeln ist das einfachste dabei.
- 3D-drucken, da gibt es viele Dienstleister, bei mir im Münchner Raum findet Google eine ganze Handvoll, die unterschiedliche Verfahren inclusive Nacharbeit anbieten. das preiswerteste dürfte der `Schürchendrucker´ sein, übliches Material wäre z.B. PA. Bauraumgröße ist auch ein Kriterium, die kleinen (kostengünstigeren) Drucker können nur bis ca. 25x25x25cm.
- Finishing, die Oberflächen werden nicht glatt sein, der Schichtaufbau (und Kontaktstellen der Stützstruktur) werden deutlich sicht-und spürbar sein - heißt Nacharbeit und Lackieren.
was die Festigkeit betrifft: insgesamt deutlich schlechter wie ein gespriztes Originalteil `aus einem Guß´. als Ersatz zufriedenstellend, jedoch Ösen, Befestigungswinkel oder ähnliche abstehende Ausformungen brechen recht schnell.
GFK Nachbauten will ich nicht
so was würde ich Dir dennoch empfehlen, da sparste viel Zeit und Arbeit, Du siehst, was Du bekommst, und das GFK-Teil wird deutlich stabiler sein wie ein 3D-Druck.
einen Hersteller kann ich Dir nennen, mit dem habe ich beruflich zu tun: 3D Druck, Freeformer, Stereolithographie, Vakuumguss, Spritzgusswerkzeuge

viele Grüße Paul
 
danke Dir, Paul
ich taste mich erst an das Thema ran
ich bin Ingenieur und bin vom Stand der Technik bei 3D Scan und Druck voll angefixt
ich denke aber, Du hast mit der GFK Lösung wohl recht
muss aber erst noch in die Hirnrinde einsickern
:)
 
hallo liebe Forums-Kollegen
hier das versprochene "update"
ich habe meine Fusion360 Kenntnisse entstaubt, ein noch cooleres CAD Programm entdeckt (onshape) und habe mit Aufwand 3 Wochen die Deckel nachgebildet
uff
jetzt habe ich ein Universal-Modell, aus dem ich LeMans 1 oder LeMans 2 Deckel machen kann, je nach Belieben
ein Bekannter aus dem Ort hat eine Firma in China, die Modellbau betreibt - wie es aussieht, können die auch 3D drucken
ich habe mir noch (!) keinen Drucker gekauft, weil der üblicherweise für Privatleute leistbare Arbeitsraum von 25x25x25cm nicht für die Deckel ausreicht
so - weiter gehts mit Drucken
viele Grüße
 
Hm... zu spät... ich hätte einen 3D-Scanner samt Drucker gehabt...

Generell aber meine 5 cent in die Runde:
- 3D Scannen geht, ist aber aufwendig wenn es ordentlich sein soll
- der bessere Weg ist meistens a.) 3D-Scan und b.) den Scan in einem 3D-Programm laden und dann nachbauen (reverse engineering)
- gedruckt hält wunderbar, oft ist die Begrenzung aber die Größe, weshalb man in Teilen drucken und dann zusammenfügen muss. Das erfordert dann wieder spachteln und schleifen
- sehr gut geht: Scannen, dünn drucken und dann klassisch laminieren
- Haltbarkeit: Ich habe bereits etliche größere und kleinere Teile für Autos und Mopeds hergestellt. Hält alles wunderbar. Entscheidend ist die Wahl des richtigen Materials und eine ordentliche Einstellung
- MEINE Erfahrung: Bei sog. FDM-Druckverfahren muss deutlich massiver konsturiert werden um die gleiche Stabilität wie bei gespritzten Teilen zu erreichen. Bei Resin soll das nicht so sein.

Bisher gedruckt: Lenkerverkleidung, Zündspulenhalter, diverse Dichtungen, Zubehör-Halterungen, Knöpfe, Schalter, Abdeckungen usw.

Getestet: transparente Teile wie z. B. Rücklichter für Oldtimer. Funktioniert, jedoch nicht mit Reflexion und auch die Anmutung wird nicht erreicht. Eignet sich aber gut, um z. B. ein angeknackstes Glas von Innen zu reparieren.
 
danke fürs Info Teilen
ich habe auch bei einem 3D Druckdienstleister gefragt
er hätte das Teil wegen seiner Größe per SLS selective laser sintering mit PP Pulver herstellen können, für 320€ netto
mit Blick auf GFK Teile, die um die 80€ brutto kosten, wohl eine Sackgasse
FDM (fused deposit modeling, heiße "Wurscht" auftragen") gibt keine schöne Oberfläche und ist wenig stabil
wenn sich also nicht noch eine "gute Fee" findet, die für wenig Euro per SLS was zaubern möchte, kommt das Projekt hier zu Ende
liebe Grüße und Danke für all die Beiträge
 
Das SLS-Verfahren ist sicherlich geeigneter. Hab‘ aber selbst ne FDM-gedruckte Lampenmaske mit Windschild am Moped. Material ist ABS. Das ganze gefüllert und grundiert. Hält seit 3 Jahren ohne Probleme bei jedem Wetter und jeder Geschwindigkeit. Füllern und Lackieren musst Du ja sowieso.

Versuch mal evtl. mal „PCBway“. Da kannste Dein Modell als STL, OBJ oder STEP hochladen und in verschiedensten Materialien herstellen lassen, teilweise recht günstig, wenn Du 2-3 Wochen darauf warten kannst.

Oder in 3D ne Form drucken und dann gießen.
 
Guten Morgen,
ich habe einen FDM Drucker mit einem Druckbett von 300x300mm. Wenn man auf dieser Fläche diagonal druckt, kann man entsprechend längere Teile drucken.
Aber ehrlich gesagt, bin ich nicht scharf darauf, den Guzzi Deckel zu drucken. Egal wie man das Teil dreht, hat man hinterschnittige Flächen und muss entsprechend viel Stützmaterial drucken. Die Druckzeit ist lang, wenn irgendwo Druckfehler entstehen, sind unter Umständen viele Druckstunden und Material verbraucht.
Gruß Tobias
 
hallo Tobias
der einzige Hinterschnitt sind die Zapfen oben am Deckelrand
wenn Du das Teil "face down" druckst, braucht es nur einen Support für die untere Rahmenlasche
also halb so wild
aber eh egal, ich möchte es - wenn überhaupt - sintern lassen
viele Grüße
 
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