/5 Gabel verzogen

daishi

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19. Juni 2018
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355
Ort
Offenburg
Hallo!
Ich hab da zwar gerade richtig entmutigt und denke es ist hoffnungslos, doch will ich nicht die Chance verstreichen lassen und Fachkundigere um Rat bitten..

Ich bin gerade dabei meine R60/5 auf zu arbeiten. Dabei wurde der Rahmen neu gepulvert und daher die gesamte Vordergabel im Ganzen ausgebaut - also ich hab die Gabel nicht zerlegt sondern nur ausgebaut. Beim Ausbau ist es mir nicht aufgefallen doch beim Wiedereinbau ist dann augenscheinlich geworden das die Steckachse verbogen ist und auch Schutzblechhalter offensichtlich einen Kick weg hat. Ebenso sitzt das Vorderrad deutlich weiter links (von vorne betrachtet) und es scheint so als würde beide Gabelholme nach rechts wegdriften. Anbei ein paar Bilder.

Falls es fraglich ist: festgezogen hab ich Gabel von oben nach unten (und um spannungsfreier zu arbeiten, ohne Federn) - also, erst das Standrohr rein, an der oberen Gabelbrücke mit den Stützlagern handfest angezogen, anschließend die Klemmung an der unteren Gabelbrücke handfest fixiert und zu letzt das Rad eingesetzt und die gerade Ersatz-Steckachse fixiert. Doch schon beim Einschieben der Steckachse zeigt sich das die Gabelholme nicht bündig sind und er rechte Holm tiefer sitzt als der linke (immer noch von vorne gesehen). Ebenso muss die Steckachse mit entschiedenen Schlägen des Gummihammers dazu bewegt werden durch alle Teilnehmer hindurch zu gleiten..

Abgesehen von den offensichtlichen Knicken in der Achse und dem Schutzblechhalter hatte ich noch die Hoffnung das die Gabel vielleicht doch keinen Schaden genommen hat, bzw. irgendwie wieder in-Stand-gesetzt werden kann. Hat da jemand eine Idee, bzw. einen Tipp wie ich prüfen kann ob die Gabelholme kaputt sind oder was ich machen kann?

Bin um jede Hilfe dankbar.
Schöne Grüße!
Simon

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Hallo!
Wie bereits erwähnt, die Standrohre vermessen. Den Schutzblechhalter ggfs richten, damit er wieder spannungsfrei abgebaut werden kann. Die Steckachse in den Schrott! Das die Gabel scheinbar unterschiedlich lang ist, kann mit aufgelösten Anschlagpuffern im Inneren der Gabel zusammen hängen. Wenn ein Puffer auf einer Seite fehlt, bekommt man die Steckachse nur rein, wenn man das Tauchrohr anhebt.
 
Falls es fraglich ist: festgezogen hab ich Gabel von oben nach unten (und um spannungsfreier zu arbeiten, ohne Federn) - also, erst das Standrohr rein, an der oberen Gabelbrücke mit den Stützlagern handfest angezogen, anschließend die Klemmung an der unteren Gabelbrücke handfest fixiert und zu letzt das Rad eingesetzt und die gerade Ersatz-Steckachse fixiert. Doch schon beim Einschieben der Steckachse zeigt sich das die Gabelholme nicht bündig sind und er rechte Holm tiefer sitzt als der linke (immer noch von vorne gesehen). Ebenso muss die Steckachse mit entschiedenen Schlägen des Gummihammers dazu bewegt werden durch alle Teilnehmer hindurch zu gleiten..

Die obere Gabelbrücke ist aus Blech und kein sicheres Anschlagsmaß. Ziel muss sein, dass beide Standrohr gleich weit durchgesteckt sind.
Deshalb schieb die Rohre gegen die obere Gabelbrücke, so dass sie ohne Druck genau anstehen. Fixiere die Stellung provisorisch mit der Klemmung der unteren Gabelbrücke. Dreh die obere Gabelbrücke zur Seite und vergleiche das Maß von der Oberkante Tauchrohr zur unteren Gabelbrücke. Sind beide Seiten gleich: fertig und weiter. Wenn nicht, ein Maß auf die andere Seite übertragen und wie zuvor an der oberen Gabelbrücke prüfen. Gegebenenfalls noch mal Maße abgleichen.

Weiter: Obere Stopfen spielfrei eindrehen. "Grade" Steckachse etwas eingefettet durch die Tauchrohre schieben, die Achse sollte mit den Fingern drehbar sein, während die Tauchrohre bis Anschlag hochgeschoben werden!
Solange die Achse drehbar ist, Schritt für Schritt weiter zusammenbauen und zwischendurch immer wieder prüfen!

Und nie mehr mit dem Hammer die Achse durchschlagen! Die Achse muß immer drehend - dafür gibt es die Querbohrung - durch Achsfäuste und Nabe gleiten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Anmerkungen.

Okay, dann baue ich mal die Standrohre aus und teste sie.

Die obere Gabelbrücke ist aus Blech und kein sicheres Anschlagsmaß. Ziel muss sein, dass beide Standrohr gleich weit durchgesteckt sind.
Kann das Ursache für mein nach-links-versetztes Rad sein? Oder geht es da eher allgemein um eine korrekte Einbauweise, bzw. um die "Randnotiz" das der rechte Holm ein wenig länger ist als der linke?

Und nie mehr mit dem Hammer die Achse durchschlagen! Die Achse muß immer drehend - dafür gibt es die Querbohrung - durch Achsfäuste und Nabe gleiten!
Jaaa.. in der Not.. und Teufel.. und so.. aber ich lobe Besserung und mach das nie mehr.

Fazit: wenn Achse nicht leichtgängig durchgeht, dann ist was im argen..
 
Hallo,

Versuch mal ne Radachse zu verbiegen. Dazu gehört ne Menge Kraft.
Deine Q hat irgend einen heftigem Unfall hinter sich.
Garantiert ist mindestens ein Gleitrohr ähnlich krumm wie die Achse.(ganz gerade sind die nach 100000 km zwar nie aber zumindest gleichmäßig krumm!)

Prüf auch mal die untere Gabelbrücke ob dir noch im.Winkel mit dem Lenkrohr ist.

Gruß

Kai
 
Überprüfe die Standrohre durch Rollen auf einer ebenen Fläche. Einstellmaß beim Zusammenbau der unteren Gabelbrücke: Abstand Standrohroberkante zu Unterkante untere Gabelbrücke = 191mm. Dann lege den Kotflügelbügel mit den Anschraubflächen links und rechts auf eine Glasplatte. Er darf nicht wackeln. Das wären die hauptsächlichen Ursachen.
Gruß
Wed
 
Kann das Ursache für mein nach-links-versetztes Rad sein?
Nein, eher unwahrscheinlich.
Oder geht es da eher allgemein um eine korrekte Einbauweise, bzw. um die "Randnotiz" das der rechte Holm ein wenig länger ist als der linke?
So fängt der korrekte Zusammenbau an.

Wenn Du die Tauchrohre abziehst, werden möglicherweise zerbröselte Anschläge zum Vorschein kommen!

Jaaa.. in der Not.. und Teufel.. und so.. aber ich lobe Besserung und mach das nie mehr.
Fazit: wenn Achse nicht leichtgängig durchgeht, dann ist was im argen..
So ist es! In Deinem Fall hast Du mit der krummen Achse und Gewalt die Achse zum Verschrauben gebracht. Nur ist die Achse nicht weit genug durch die Aufnahme gezogen.
Wenn die Achse korrekt sitzt, kann man die Querbohrung gerade (!) noch komplett sehen.
 
Wenn die Steckachse wirklich krumm ist denke ich mal das die Standrohre ausgetauscht wurden. Deshalb würde ich die obere und untere Gabelbrücke überprüfen und die Lagersitze der Kegelrollenlager am Steuerkopf.
Denn wie schon geschrubbelt braucht man wirklich viel Kraft um die Steckachse zu verbiegen
Manfred
 
Die Steckachse lässt mit dem Ø14 auch über eine ebene Fläche rollen. Dann sieht man eine Durchbiegung und ob der Ansatz taumelt.
Gruß
Wed
 
Stimmt. Die Fotos habe ich überhaupt nicht angesehen. Wenn es nicht ein Paralaxenfehler im Foto ist, dann ist auch der Bügel an einem Ende verbogen.
Bei sowas muss es schlimmer sein.
Gruß
Wed
 
Ja, der Bügel ist an der Seite mit der Bremsabstützung auch nach außen verbogen. Richten würde ich den nicht mehr, das Unterteil ist im Rohrende eingepresst. Beim zurückbiegen könnte das locker werden.
 
Jede Wette daß die Standrohre krumm sind! Bei der Achse! Die Standrohre biegen viel schneller als die Achse. Standrohre gibt es noch.

Die Tauchrohre würde ich ebenfalls sorgfältig auf Rissbildung prüfen.

Den Bügel würde ich erneuern, gibt noch genug davon. Samstag in 8 Tagen ist Veterama... Oder hier im Forum.
 
Hab gerade eben die Gabel zerlegt und in der Tat ist das (von vorne betrachten) rechte Standrohr krumm. So schief, das sogar die Dämpferstange nicht so einfach hinaus gleitete, sondern mit behutsamer Gewalt "um die Ecke" geschoben werden musste.

Tauchrohre und Dämpferstangen sehen gut aus. Augenscheinlich scheint nichts krumm oder gerissen zu sein. Lenkkopf und Gabelbrücken sehen auch noch gut (senkrecht zueinander, leichtläufig und ohne Standrohre montiert auch scheinbar gleiches Maß - letzteres werd ich erst messen können wenn die Standrohre wieder drin sind). Ebenso sind mir keine zerbröselten Anschläge entgegen gekommen..

Fazit: 1x Stechachse verbogen, 1x Standrohr krumm und 1x Schutzblechhalter vermutlich hinüber. Den Halter werd ich mal nem "Metaller" vorbeibringen - mal sehen was der zum "zurecht-biegen" sagt. Steckachse hab ich noch eine da, aber das Standrohr ist schmerzlich. Mal sehen wie ich das ersetzt bekomme.

So oder so wird jetzt erstmal die Gabel von einer der anderen /5 herhalten müssen und solange als Ersatz dienen bis ich weiß wie es weitergeht.

Ich danke auf jeden Fall für die ganzen wertvollen Tipps - ich hab wieder ne Menge gelernt ;)

Schöne Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Senf dazu ist:
Ich würde auch den Rahmen vermessen lassen, die Gabel hat einen bekommen, das geht normaler Weise auch nicht spurlos am Rahmen vorbei.
Wenn eh alles zerlegt ist, beim Händler deines Vertrauens vorbei fahren, der noch eine Rahmenlehre für 2 V Rahmen hat.
Mit dem Ergebnis bist du auf der sicheren Seite.
Viel Glück dabei,
Walt
 
Mein Senf dazu ist:
Ich würde auch den Rahmen vermessen lassen, die Gabel hat einen bekommen, das geht normaler Weise auch nicht spurlos am Rahmen vorbei.
Wenn eh alles zerlegt ist, beim Händler deines Vertrauens vorbei fahren, der noch eine Rahmenlehre für 2 V Rahmen hat.
Mit dem Ergebnis bist du auf der sicheren Seite.
Viel Glück dabei,
Walt

Grundsätzlich richtig, allerdings ist die BMW-Lehre hübsch anzusehen, taugt aber für eine aussagekräftige Diagnose überhaupt nicht (mehr). War damals "Stand der Technik" ist allerdings längst überholt.

Sie verqickt 3 einzeln zu betrachtende Fahrwerksgeometriewerte in einem Punkt. Alle Punkte sind aber für eine aussagekräftige Diagnose einzeln zu betrachten.

Diese sind: Lenkwinkel, Sturz und Lenkkopfversatz.

Ich würde für eine Diagnose ausschließlich die Mega-Max von Scheibner empfehlen. www.scheibner.de
Messstützpunkte findest Du rechts oben über die Weltkugel.

Mach was draus ;) Gruß
 
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