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75/5 Radlager hinten wechseln

s.kobra

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28. Dez. 2012
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Mittelfranken
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, die Radlager des Hinterrads zu wechseln.


  • Das ist nötig geworden, weil sie spürbar fertig sind.
  • Es sind nicht die ersten Radlager, die ich wechsele. Bei einer Gummikuh habe ich das allerdings noch nie gemacht. Daher habe ich ein paar Fragen.
  • Ich habe mich vorbereitet mit dem Original-WHB, mit dem Handbuch vom Büchli-Verlag und mit dem dankenswerten PDF "Wechsel des Radlagers bei Kegelrollenlagern" von "Rote Rita".

Bezüglich der Teile gehe ich vom ETK aus, wie angehängtes PDF.

Ich habe auf der rechten Seite (Bremsseite) mit der Demontage begonnen.
Das 1. Teil war der Druckring (Nr. 14 im ETK).
Das 2. Teil war der Simmering (Nr. 13 im ETK). Der sollte laut ETK die Maße 36 x 22 x 8 haben. Laut Rote Rita sollte er 22 x 40 x 7 haben. Der aus meiner Nabe hat die Maße 35 x 22 x 5! Ich staune. Nach dem Simmerung folgt das Lager. Vom Lager zum oberen Rand der Nabe sind es hier 6 mm. Das ergibt mit einem Simmering mit 5 mm Höhe und dem Druckring einen bündigen Abschluß. Daher sollte eigentlich ein Simmering mit 5 mm Höhe der passende sein.
Das Lager ließ sich nach rechts nicht ausbauen.
Daher habe ich auf der linken Seite weiter gemacht, zumal im Büchli-Handbuch etwas von Durchschlagen von der Bremsenseite geschrieben steht, was auch wohl richtig ist, wenn man dann entdeckt, daß auf der rechten Seite ein Lagersitz mit Anschlag (Bund) ist.
Die demontierten Teile sind auf dem angehängten Foto.
Vom oben sind das:
  • wohl ein Druckring, wie Nr. 14, aber im ETK für die rechte Seite nicht angegeben.
  • eine Dichtung und ein Lagerdeckel Nr. 16 + 17.
  • Ein Lager, SKF 30203. Perfekt. Endlich wieder mal etwas, was da auch nach allem, was ich so sehe, dahin gehört. Ging ziemlich leicht heraus.
  • Eine Distanzscheibe.
  • Dann wohl die Distanzhülse und das Distanzrohr (Nr. 10 + 11).

In der Nabe befindest sich noch das 2. Lager. Das habe ich noch nicht herausbekommen. Es muß nach meinem Verständnis nach rechts ausgetrieben werden, weil ja auf der linken Seite der Bund/Anschlag des Lagers ist.
Die rechte Seite meiner Nabe hat, wo zuvor das rechte Lager saß, einen Grad, der dort bestimmt nicht hingehört, sondern wohl vom Lager, das ja Spiel in seinem Sitz hatte, geschaffen wurde. Obwohl das rechte Lager leicht ausziehbar war, geht das linke Lager dort nicht vorbei, weder mit einem Abzieher noch mit der Achse im Wege des Austreibens. Ich müßte nochmal heiß machen und versuchen, aber der Grad wird dadurch wohl auch nicht überwindbar werden.

Vielleicht hat ja auch einer der Vorbesitzer an der Radlagerkonstruktion rumgewürgt und der schlechte Lagersitz hat darin seine Ursache und nicht im Verschleiß.

Was mich aber seriös interessiert ist: Kommt das einem von Euch bekannt vor? Gibt es Naben-Versionen mit Simmering 35 x 22 x 5? Ist das so, daß man entgegen den Angaben im ETK das einfach mißt und den passenden Simmering im Industriebedarf kauft?

Ich danke Euch im voraus für eine Aufklärung. Daß man die Lager grundsätzlich wegen des Anschlags nach rechts ausbauen muß, hätte ich vielleicht noch vor Arbeitsbeginn verstehen können, weil ja Rote Rita von einem Anschlag schreibt. Ich habe es dann ja gesehen. Es nutzt halt alles nichts, wenn der Lagersitz für das rechte Lager hin ist.
 

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Die Frage nach dem Dichtring rechts lasse ich außen vor, weil zunächst wichtig ist, die Lagerung komplett aus der Nabe zu bekommen.

Die Anleitung in der DB hilft dir dabei nicht, weil sie sich auf das (konstruktiv andere) Snowflake-Rad bezieht.

Das Bucheli(?) Handbuch kenne ich nicht.

Die Anleitung im WHB ist maßgebend. Wichtig ist die Vorgehensweise, das Lagerpaket komplett nach links auszutreiben. Grund: andernfalls verkantet sich der rechte Außenring beim Versuch, ihn isoliert auszubauen, leicht und ruiniert den linken Lagersitz.
 
Danke. Austreiben des Lagers nach links. Habe mich einmal nicht korrekt ausgedrückt, sorry. Hatte es zunächst nach rechts versucht, dann den Lageranschlag entdeckt und in der Folge von rechts nach links weitergearbeitet.

Mit den Simmeringen scheint es wie folgt zu sein: Die Nr. 13 hat die Größe 36 x 22 x 8 (wie im ETK) und sitzt im Lagerdeckel (auf der linken Seite). Die Nr. 6 sitzt außen vor dem rechten Lager und hat die (im ETK nicht aufgeführten) Maße 35 x 22 x 5.

Die Übermaß-Lager bei Rabenbauer habe ich gesehen. Diese werden die Rettung sein - hoffe ich.
 
Danke. Austreiben des Lagers nach links. Habe mich einmal nicht korrekt ausgedrückt, sorry. Hatte es zunächst nach rechts versucht, dann den Lageranschlag entdeckt und in der Folge von rechts nach links weitergearbeitet.

Mit den Simmeringen scheint es wie folgt zu sein: Die Nr. 13 hat die Größe 36 x 22 x 8 (wie im ETK) und sitzt im Lagerdeckel (auf der linken Seite). Die Nr. 6 sitzt außen vor dem rechten Lager und hat die (im ETK nicht aufgeführten) Maße 35 x 22 x 5.

Die Übermaß-Lager bei Rabenbauer habe ich gesehen. Diese werden die Rettung sein - hoffe ich.

Hallo,

der Simmering rechts kann unterschiedlich sein. Es gibt verschiedene Nabenausführungen.

Gruß
Walter
 
Wenn Du die Lager aus der kalten Nabe geklopft hast, macht das den Lagersitz nicht besser.
Übermasslager brauchen einen neuen Lagersitz, der feingedreht oder gespindelt wird.

Es gibt auch welche, die den ausgenudelten Lagersitz mit einer Stahlbuchse reparieren.

Und, schmeiss den Bucheli weg.

Gruss, Frank
 
@Frank (tam92):
Habe nicht kalt herauszuprügeln versucht, sondern warm gemacht. Grundsätzlich arbeite ich mit einem Innenauszieher, habe nur einmal mit Steckachse und weichem Hammer probiert, ob das besser geht.
Eine Reparatur mit einer Stahlbuchse hört sich gut an. Weißt Du, wer das macht?
Das Bücheli ist allgemein nicht sehr beliebt. Ich weiß. Bezüglich der 75/5 halte ich es nicht für so verkehrt. Es ist bei mir auch nur EINE Informationsquelle.
 
Walter Goldstein macht so etwas, der ist irgendwo zwischen Köln und der Eifel.

Bei dem kann die Nabe eingespeicht bleiben.
Einfach mal gurgeln.

Die Nabe kann man gut 100 Grad warm machen, die Lager fallen dann fast raus.

Gruss, Frank
 
Den Herrn Goldstein einfach anrufen - ist ein netter Kerl, und seine Arbeit ist tadellos, soweit ich es beurteilen kann. Die Vorderradnabe vom Bastard (das war dereinst mal ein /5-Hinterrad :pfeif:) ist prima gelungen.
 
Weil ich "nur" Schrauber (und weder Ingenieur, noch Dreher/Werkzeugmacher o.ä.) bin, in der Anlage abschließend eine kleine Erläuterung, die der eine oder andere vielleicht zum besseren Verständnis nutzen kann. Dieser Einstellung des Lagerspiels war ich bisher noch nicht begegnet. Das Nachschlagen im WHB hatte MIR nicht geholfen ...

Geholfen hat dann der Walter Goldstein. Netter Kerl.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kobra,
hat Hr. Goldstein dann letztendlich die komplette Neulagerung übernommen? Was war denn alles fällig an den Lagersitzen?
Ich frag nur aus Neugier, da ich das gleiche Projekt gerade vor mir liegen habe und eigentlich guter Dinge bin, dass es ohne Katastrophe abgeht.
Falls es dich interessiert: Gibt ein gutes Video hierzu, das mich aber anfangs, da scheinbar im Widerspruch zu Rote Rita u.a. sehr verwirrt hat.
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Freundlichen Gruss aus Oberbayern
Peter

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