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Alufelgen pulvern verboten !!!

Gusmalingi

Teilnehmer
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25. März 2016
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70
Ort
Ostwestfalen, Kreis Höxter
Tag zusammen,

pulvern ist ja auch irgendwie eine Form von Farbe draufmachen.
Ich habe eine Alufelge für die Dose strahlen lassen.
Frauchen hatte kleine Kratzer reingefahren.

Ich hatte diese Felgen vor 2 Jahren in einem Fachbetrieb pulvern lassen. Erstklassiges Ergebnis.
Heute teilt mir der Geschäftsführer des Pulverbetriebes mit, dass Alufelgen nicht mehr pulverbeschichtet werden dürfen. Würde ja nicht nur für Dosenfelgen gelten, sondern auch für die Aludruckgussräder unserer Kühe.

Der TÜV hätte nämlich jetzt (warum nicht früher ??) herausgefunden, dass beim Einbrennen der Pulverbeschichtung etwa ein Drittel der Schmelztemperatur von Aluminium erreicht wird und das Gefüge des Alus Schaden nehmen könnte.

In einer technischen Anweisung ist allen Pulverbetrieben verboten worden, Alufelgen, die auf Fahrzeuge kommen, nicht mehr zu pulvern.

Hat da jemand von Euch Ähnliches gehört oder weiß Ergänzendes / Erklärendes dazu ?
Gilt das nur hier in Nordrhein Germanien ?

Mein Felge wird jetzt übrigens als Deko-Objekt für die Werkstatt gepulvert :D:D:D .



Grüße
Jürgen
 
Tag zusammen,

...In einer technischen Anweisung ist allen Pulverbetrieben verboten worden, Alufelgen, die auf Fahrzeuge kommen, nicht mehr zu pulvern....

Grüße
Jürgen

... das würde heißen, die dürfen nur noch Pulvern ...
(doppelte Verneinung)

Gruß Peter - and nothing for ungood (bin eigentlich kein Schulmeister :gfreu:)
 
Pulvertemperatur liegt zwischen 140 und 200 °C - Schmelztemperatur von Alu bei 660 °C. Hier spielt aber die Legierung noch eine Rolle, die 660 °C sind für Reinalu.

Härte- und Strukturveränderungen können durch Kalt- und/oder Warmauslagern erreicht werden. Was hier möglich ist und bei welchen Temperaturen diese Effekte stattfinden ist ohne Materialspezifikation kaum zu benennen.

Ich kann das mit der Materialveränderung durch Temperatureffekte nicht wirklch glauben, insbesondere dann, wenn der Beschichter im unteren Temperaturbereich arbeitet. Dass Alu-Legierungen auch mehr aushalten als 200 Grad zeigen der Zylinderkopf und Kolben unserer Motorräder.

Bernd
 
Die Thematik ist nicht neu. Hatten wir hier schon mal. :bitte:

Ja ok,

in dem Fred wird das thermische entlacken, diverse Legierungen, Festigkeitsverhalten etc. angesprochen.
Grundsätzlich ist der Aufhänger gleich.

Mir geht es darum, kundzutun, dass jetzt der TÜV in NRW (zu anderen Bundesländern kann ich nix sagen) den Beschichtern offensichtlich verboten hat, Alufelgen zu pulvern (Peter, diesmal keine doppelte Verneinung :D).

Wenn dem so ist, und warum sollte ich meinem Beschichter nicht glauben, dann müsste das doch auch in anderen Bundesländern greifen ? Oder hab ich da ein Verständnisproblem ?


Gruß
Jürgen
 
.....In einer technischen Anweisung ist allen Pulverbetrieben verboten worden, Alufelgen, die auf Fahrzeuge kommen, nicht mehr zu pulvern. ....

Typische Ersatzhandlung um Haftungsrisiken auszuschließen und so sinnvoll wie der Hinweis "kann Spuren von Nüssen und Sellerie enthalten" auf quasi allen verpackten Lebensmitteln.

Unsere Firma streicht den Automobilern auch den von ihnen geplanten Verwendungszweck des Materials aus der Bestellung. Sonst müssten wir als Halbzeughersteller ggf. dafür haften, dass der Automobiler das Material unsinnig einsetzt. Es gibt einfach viel zu viele Juristen und noch mehr A....löcher, die für eigene Dummheiten noch was rausholen wollen.
 
Peter, Du hast mich erwischt.


Wie konnte mir das passieren :schock::schock: ... und das mir als bekennender Fan der alten Rechtschreibung mmmm
Schande über mein Haupt.


Gruß Jürgen


Hallo Jürgen,

... sorry, war echt nur als Spaß gedacht - aber ich konnt's mir halt einfach nicht verkneifen ...

Also : samma wieder gut :fuenfe:

Gruß Peter
 
Selbst google sacht nix dazu???
Ich denke Dein Pulvermann ist einer Ente aufgesessen.
Das wäre ja auch totaler Quatsch, wenn das so wäre.
Das wäre selbst für die "Fachleute" vom TÜV übertrieben...
Ausserdem müssten dann Tonnen von neuen Alufelgen verschrottet werden.
Davon hätte man doch gehört....
Überlegt mal was für Teile alle aus Alu sind und höher Temperaturen ausgesetzt sind als die die beim pulvern erzeugt werden und trotzdem ihre statischen Fähigkeiten behalten.
 
wie heiß werden eigentlich Alufelgen an der Nabe, nahe den Bremsscheiben, wenn da mal Bremsentests bis zum Glühen der Scheiben gemacht werden?

So 10 x hintereinander auf 100 km/h beschleunigen und wieder bis zum Stand abbremsen....

Oder mal so einen neuzeitlichen 200 PS- Renner aus 300 Sachen bis zum Stand runterbremsen...
 
Überlegt mal was für Teile alle aus Alu sind und höher Temperaturen ausgesetzt sind als die die beim pulvern erzeugt werden und trotzdem ihre statischen Fähigkeiten behalten.

Gerade eben im Fachblatt für Motorräder (*) entdeckt: Alukolben, Alu-Zylinder und -köpfe sind jetzt wegen der hohen thermischen Belastung verboten. Muss alles aus Grauguss neu gestrickt werden. Weil das den Schall besser leitet, muss Klanglack aufgetragen werden.

(*): MOTORRAD-BLÖD

:&&&:
 
Die beim Pulvern erreichten Temperaturen liegen im Bereich der Auslagerungstemperatur von der üblichen T6 - Behandlung von Aluteilen.

Das Pulvern ist fast immer unter 190°C angesiedelt, hier passiert dem Alu noch gar nichts. Bei 250° und entsprechender Zeit wird die Festigkeit schon nachlassen.

Bei dieser thermischen Entlackung wird mit deutlich höheren Temperaturen gefahren, was man sicher unterlassen sollte.

Gruss aus der Pfalz
Michael
 
Ich verfalle jetzt auch nicht gleich in Panik. Meine Felgen sind schon seit Jahren bepulvert und schon x-mal beim TÜV in Bayern vorgefahren. Keiner hatte je was beanstandet, auch beim letzten TÜV im März nicht.

Mit den bepulverten Felgen hab ich etwa 40.000 km ohne Probleme abgeradelt. Wieviel km die tatsächlich auf dem Buckel haben, kann ich nicht sagen da es ein Gebrauchtankauf ohne Bepulverung war.

Die Bepulverung halte ich für eine gute Art der "Lackierung", ziemlich leicht zu pflegen und bei einem kleinen Schlag (Reifenwechsel) platzt auch nicht gleich der "Lack" ab.

Gruß Manfred :D
 
Zuletzt bearbeitet:
"Thermisch entlacken" , ist aber ein netter Begriff für , mit dem Gasbrenner voll drauf halten bis das Ding von selber brennt und mit der Drahtbürste abschrubben. :rolleyes:
 
In einer technischen Anweisung ist allen Pulverbetrieben verboten worden, Alufelgen, die auf Fahrzeuge kommen, nicht mehr zu pulvern.

Ich kann mir ja viel vorstellen, aber daß der TÜV irgendwem irgendwas verbieten kann, kann ich mir nicht vorstellen. Der TÜV ist weder Gesetzgeber, noch Polizei, noch sonst irgendwas offizielles, sondern ein rein privater Verein.
 
Werte Mitleser,

der Pulvermann ist ein richtiger "Schisser". Der sprach in der Tat NICHT von dem thermischen Entlacken, sondern von dem Einbrennvorgang des Pulvers selbst.
Worte wie "Regress", "das könnte auf den Betrieb zurückfallen" etc.
Trotzdem inkonsequent, das er mir die Arbeit dann als Deko-Stücke verkaufte.
Nun ja, ich hab, was ich wollte !!

Aber ich habe zum Glück einen Schulkumpel, der ist Leiter einer TÜV-Stelle hier im Ort. Der kommt die Tage von einer längeren Reise zurück.
Versteht sich von selbst, dass ich ihn befrage und dann mit dem Ergebnis zum Pulverbetrieb gehe.

Ich werde hier nachberichten.

Gruß
Jürgen
 
Wenn man das Thema mal sachlich betrachtet...
Gefügeänderungen bei Alu stellen sich temperatur- und zeitabhängig ein, keine Frage. Relevant wird das bei Temperaturen > 200° und/oder Zeiten deutlich > 1h.
Da beim fachgerechten Pulverbeschichten beide Parameter nicht überschritten werden, halte ich eine meßbare Materialveränderung für ein Märchen.
Selbst wenn ich jetzt extrem mal die 200° und 3h aus dem verlinkten Thema mit einem Festigkeitsabfall von 5% annehme, sind wir da gewiß noch im Bereich üblicher Materialtoleranzen und Sicherheitsbeiwerte.
 
Wie so oft zeigt sich auch hier, dass mündliche Aussagen nochmals überprüft werden müssen (z.B. durch die schriftliche Stellungnahme TÜV).

Kann ich aus eigener Erfahrung ein Lied von singen (Baubranche).
Ich bitte dann um schriftliche Nachweise. Meist sieht die Sache dann ganz anders aus als behauptet.;)
 
Mich würde eigentlich interessieren, wie eine bepulverte Felge aussieht.
Bitte Bilder einstellen.

...hier sind Bilder zum Vergleich, li bepulvert, re lackiert.
Natürlich kommt es auch auf die Vorarbeit am, wie gut man den Guss bearbeitet.
Jedenfalls bei beiden Verfahren empfehle ich eine Lackierprobe, wenn's möglich ist

Gruß Manfred
 

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Hallo
da wo ich meine ganzen Teile zum Pulvern abgebe macht jetzt auch schon gut 2 Jahre keine Felgen mehr,leider leider ,hab zwar noch einen der Felgen macht kostet aber deutlich mehr als da wo ich meinen Großteil machen lasse.
 
Wie so oft zeigt sich auch hier, dass mündliche Aussagen nochmals überprüft werden müssen (z.B. durch die schriftliche Stellungnahme TÜV).

Kann ich aus eigener Erfahrung ein Lied von singen (Baubranche).
Ich bitte dann um schriftliche Nachweise. Meist sieht die Sache dann ganz anders aus als behauptet.;)

Genau das ist die RICHTIGE Vorgehensweise.
Habe seinerzeit auch meine K100RS 16V die Felgen pulvern lassen, da machte mich der TÜV-Mensch (Prüfer) an wie ich denn dazu käme......:lautlachen1:

Und erzählte von Allu-verändern Struktur und und das sei nicht erlaubt.

Meine Frage SOFORT : können Sie mir das bitte schriftlich geben )(-:

Er hat keiner einer Wort mehr darüber verloren :oberl:

Gruß Klaus
 
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