Anleitung Getriebe: Lager und Dichtungstausch

hg_filder

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Hallo,
Wieder mal soll es aus der Reihe "Das kleine Handbuch" eine neue Anleitung entstehen: 5-Gang Getriebe Lager- und Dichtungswechsel

Als Grundlage dient die Revision an einer GS.

Anregungen und Korrekturen sind wie immer sehr willkommen.

Vielen Dank an die Korrekturleser, die sich vorab durch das Pre-View durcharbeiteten und mit vielen Hinweisen eine gehörige Portion Qualität in das Dokument gebracht haben.

Gruss Hans

Version 0.5 08.02.2016
Version 0.6 11.02.2016
Version 0.7 14.02.2016
Version 1.0 29.02.2016 final LINK
 
Die ersten Meldungen kamen per Mail/PN (es darf aber gerne hier diskutiert werden) - der Fehler steckt wie immer im Detail.

Frage: Gibt es einen Grund, warum der Getriebedeckel bis '90 mit 8, ab '91 mit 10 Nm angezogen wird (aus WHB Paralever)? Die Gehäuse sind doch gleich.


Aus dem WHB Monolever (DB):
HINWEIS:
Unter die obere mittlere Befestigungsschraube [des Getriebedeckels] 2 Unterlegscheiben legen.

Sinn der Aktion?

Hans
 
Aus dem WHB Monolever (DB):
HINWEIS:
Unter die obere mittlere Befestigungsschraube [des Getriebedeckels] 2 Unterlegscheiben legen.

Sinn der Aktion?

Hans

Keiner!

Es gibt da eine Legende, welche besagt dass bei neuen Getrieben zwei Wellscheiben unter die obere, mittlere Schraube gelegt wurden. So kann der eingeweihte Getriebereparteur sehen ob das Getriebe schon mal offen war oder noch jungfräulich ist. Blöd ist nur, wenn nach der ersten Öffnung die beiden Scheiben wieder untergelegt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keiner!

Es gibt da eine Legende, welche besagt dass bei neuen Getrieben zwei Wellscheiben unter die obere, mittlere Mutter gelegt wurden. So kann der eingeweihte Getriebereparteur sehen ob das Getriebe schon mal offen war oder noch jungfräulich ist. Blöd ist nur, wenn nach der ersten Öffnung die beiden Scheiben wieder untergelegt wurden.

OK,
nur interessant, dass das im WHB steht. Aber man könnte ja nach jeder Öffnung die Scheiben im Uhrzeigersinn weitergeben ...

Hans
 
Update 11.02.2016

Vielen Dank an die fleissigen Helfer, die mir noch weiter Korrekturen per Mail, PN und telefonisch übermittelt haben. Auch den Hinweis, die "Kraftverläufe" bei der Übersicht einzutragen, habe ich aufgenommen (Markierungen mit kleinen grünen Pfeile).

Hans
 
Hallo Hans,
wie immer super Arbeit... Respekt.:applaus::applaus::applaus: Erwähnen solltest Du noch, die Rückholfeder der Schaltmechanik auf jeden Fall durch eine neue mit der aktuellen Drahtstärke (ich glaube 1,2mm) zu ersetzen.
Des weiteren sind die ausgestanzten Schaltscheiben teilweise scharfkantig. Deswegen Schalten sich manche Getriebe etwas hakelig. Ein Abrunden den Kanten mit einem Schmirgelmop schafft da Abhilfe. Des weiteren meine ich irgendwo gelesen zu haben, daß das Lager auf der Getriebausgangsseite von manchen Instandsetzern durch eins mit einer Kugel mehr ersetzt wird. Diese Lager hätte eine höhere axiale Tragfähigkeit. Genaue Lagerbezeichnung weiss ich allerdings nicht.
 
Hi,

Des weiteren meine ich irgendwo gelesen zu haben, daß das Lager auf der Getriebausgangsseite von manchen Instandsetzern durch eins mit einer Kugel mehr ersetzt wird. Diese Lager hätte eine höhere axiale Tragfähigkeit. Genaue Lagerbezeichnung weiss ich allerdings nicht.

ich habe das vor längerer Zeit, nachdem die Diskussion darüber aufkam, mal nachgeschlagen. Es geht um Lager mit 6 oder 7 Kugeln (FAG oder SKF). Ich habe die Zahlen nicht mehr vorliegen, aber an das Ergebnis erinnere ich mich schon noch: die Tragzahlen waren fast genau oder genau gleich.
 
Hallo Hans,
wie immer super Arbeit... Respekt. Erwähnen solltest Du noch, die Rückholfeder der Schaltmechanik auf jeden Fall durch eine neue mit der aktuellen Drahtstärke (ich glaube 1,2mm) zu ersetzen.

Ich habe mir die "neue" gegen die "alte" beim Austausch angeschaut: Eine Änderung der Drahtdicke habe ich nicht bemerkt. Meine ist jedoch aus '91. Da ich annehme, dass nur noch verbesserte Version verkauft werden und der Hinweis auf den Austausch schon drin ist, würde ich es erstmal so lassen.

Des weiteren sind die ausgestanzten Schaltscheiben teilweise scharfkantig. Deswegen Schalten sich manche Getriebe etwas hakelig. Ein Abrunden den Kanten mit einem Schmirgelmop schafft da Abhilfe.

Schau ich, dass das noch unter kommt.

Des weiteren meine ich irgendwo gelesen zu haben, daß das Lager auf der Getriebausgangsseite von manchen Instandsetzern durch eins mit einer Kugel mehr ersetzt wird. Diese Lager hätte eine höhere axiale Tragfähigkeit. Genaue Lagerbezeichnung weiss ich allerdings nicht.

Hi,
ich habe das vor längerer Zeit, nachdem die Diskussion darüber aufkam, mal nachgeschlagen. Es geht um Lager mit 6 oder 7 Kugeln (FAG oder SKF). Ich habe die Zahlen nicht mehr vorliegen, aber an das Ergebnis erinnere ich mich schon noch: die Tragzahlen waren fast genau oder genau gleich.

Der Hineis auf die 7. Kugel ist in dem verlinkte Dokument mit den Bestellnummern enthalten. Bis jetzt würde ich das separat lassen wollen. Ich schau mal, ob ich den Sachverhalt dennoch aufnehme.

Hans
 
Update 14.02.2016

So, nochmal einen Dank an die Helfer BOT, Elefantentreiber MM, Roland und WED für eure Mail/PN mit Anregungen und Hinweisen. Auch die Hinweise von AndiP und Florian sind eingegangen.

Und einen weiteren besonderen Dank an BMWfritze, der sich Seite für Seite vorgenommen hat und noch einige Ungereimtheiten zu Tage förderte.

Hans
 
Hallo,
ich würde das Dokument im Laufe der nächsten Woche in die DB einstellen, falls keine weiteren Änderungswünsche gewünscht werden.

Gruss Hans
 
Salü Hans
Gartulation und besten Dank für diese sehr hilfreiche Anleitung.

Habe diesen Winter ebenfalls das Getriebe meiner R100RS '81 revidiert. In der Stückliste bei real.oem sind beim Schaltautomat unter den Schaltscheiben jeweils zwei 'O-Ringe' (Part #9) dargestellt. O-Ringe machen an dieser Stelle keinen Sinn, bin deshalb davon ausgegangen, dass es Distanzscheiben sind.
Bei meinem Schaltautomat waren unter den Schaltscheiben aber keine Distanzscheiben montiert. Das Axialspiel der Schaltscheiben schien mir mit ca. 1mm aber zu gross. Habe die Schaltscheiben dann ausdistanziert, so dass das Axialspiel auf ca. 0.1-0.2 mm reduziert ist.

Wie gross ist das typische Axialspiel der Schaltscheiben?
Für eine kurze Rückmeldung danke ich Dir im voraus herzlich.
Beste Grüsse
Thomas
 
Salü Hans
Gartulation und besten Dank für diese sehr hilfreiche Anleitung.

Habe diesen Winter ebenfalls das Getriebe meiner R100RS '81 revidiert. In der Stückliste bei real.oem sind beim Schaltautomat unter den Schaltscheiben jeweils zwei 'O-Ringe' (Part #9) dargestellt. O-Ringe machen an dieser Stelle keinen Sinn, bin deshalb davon ausgegangen, dass es Distanzscheiben sind.
Bei meinem Schaltautomat waren unter den Schaltscheiben aber keine Distanzscheiben montiert. Das Axialspiel der Schaltscheiben schien mir mit ca. 1mm aber zu gross. Habe die Schaltscheiben dann ausdistanziert, so dass das Axialspiel auf ca. 0.1-0.2 mm reduziert ist.

Wie gross ist das typische Axialspiel der Schaltscheiben?
Für eine kurze Rückmeldung danke ich Dir im voraus herzlich.
Beste Grüsse
Thomas

Hi,
Vorab: Ich bin kein Getriebespezialist, d.h. meine Aussagen zu dem Thema immer hinterfragen. Das, was ich in der Anleitung geschrieben habe, ist aber mehrfach gegengelesen und sollte stimmen.

Zu deinem Thema:
Die gezeigten O-Ringe habe ich auch in der Ersatzteillisten gesehen und hatte im Kopf, dass die aber nicht lange verbaut wurden. Es gab aber mal einen guten Thread zum Thema Axialspiel der Schaltscheiben: LINK. Vielleicht hilft es. Da bei meinem Getriebe nur sehr wenige Abnutzungserscheinungen sichtbar waren, wurde das axiale Spiel auf der Welle nicht vermessen.

Aber es wird dich sicherlich noch jemand melden.

Hans
 
Mir is heute aufgefallen dass die Schraube vom ölleitblech locker sitzt und die Karre nicht mehr richtig schaltet. Gemäß dem Fälle das Ölleitblech hätte sich völlig gelöst - seh ich das richtig, dass man nicht drum rumkommt das getriebe zu öffnen um das zu richten?
 
Mir is heute aufgefallen dass die Schraube vom ölleitblech locker sitzt und die Karre nicht mehr richtig schaltet. Gemäß dem Fälle das Ölleitblech hätte sich völlig gelöst - seh ich das richtig, dass man nicht drum rumkommt das getriebe zu öffnen um das zu richten?

Jupp, dann ist Spass angesagt. Hat schon genügent Leute gegeben, die die "omnöse Kreuzschlitzschraube" einfach mal geöffnet haben.

Wenn du die Schraube festziehst: Probier mal, ob es sich wieder gut schalten lässt. Wenn nicht: Deckel runter geht mit "relativ wenig Aufwand".

Hans
 
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