Betätigungskraft Kupplung

udokarl

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19. Juli 2011
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Westallgäu
Hallo,

ich habe mal die Betätigungskraft meines Kupplungshebels mit einer Kofferwaage überprüft und max. 7-7,5 kg gemessen. Die Schlaufe der Kofferwaage habe ich bei ungefähr 2/3 Kupplungshebel eingehängt. Ist die Betätigungskraft normal?

Grund:
Nach dem Motorradfahren, insbesondere nach häufigem Stop-and-go-Verkehr tun mir die Finger weh. Nun habe ich verhältnismäßig kurze Finger und erreiche Kupplung und Bremse gerade so mit den letzten Fingergliedern. Leider gibt es keine einstellbaren Brems- und Kupplungshebel für die alten 2-Ventiler zu erwerben.

Gibt es sonst noch seriöse Lösungen?
(Ich werdet lachen, aber ich habe im Fitnessstudio schon Fingerübungen mit Gewichten vollzogen. Leider mit mäßigem Erfolg.)
 
Man kriegt die Kupplung der späten Modelle, laut Avatar hast Du ne R80/100R, sehr leichtgängig hin. Dazu entweder den Bowdenzug erneuern oder mal mit Sprühöl gut durchspülen. Dazu den Zug ausbauen und senkrecht aufhängen, damit sämtlicher Dreck rausgespült werden kann.
Wenn dann der Zug in weiten Bögen verlegt wird und nicht um enge Bögen z.B. durch die Knotenbleche am Lenkkopf , was gerne gemacht wird, verlegt wird, geht das anschließend superleicht. Die Kupplung sollte ohne weiteres mit 2 Fingern ohne Kraftanstrengung gezogen werden können.
 
Eventuell ist auch die Mechanik am Getriebedeckel schwergängig.
Und anstelle einer Kraftmessung, mit deren Ergebnis hier keiner was anfangen kann, probier besser mal die Kupplungen an den Mopeds von Kollegen (ab Modell 81).
 
Hallo Udo Karl

Durch eine Unfallschädigung der linken Hand hat mir mein Brüderchen

eine Kupplungsbetätigung durch eine Umlenkrolle eingebaut.

War meines Wissens von Wolfgang Schlieper (Powerboxer.de)

Ich hoffe,dir geholfen zu haben.

Gruß
Jürgen
 
Man kriegt die Kupplung der späten Modelle, laut Avatar hast Du ne R80/100R, sehr leichtgängig hin. Dazu entweder den Bowdenzug erneuern oder mal mit Sprühöl gut durchspülen. Dazu den Zug ausbauen und senkrecht aufhängen, damit sämtlicher Dreck rausgespült werden kann.
Wenn dann der Zug in weiten Bögen verlegt wird und nicht um enge Bögen z.B. durch die Knotenbleche am Lenkkopf , was gerne gemacht wird, verlegt wird, geht das anschließend superleicht. Die Kupplung sollte ohne weiteres mit 2 Fingern ohne Kraftanstrengung gezogen werden können.


Das kann ich nur bestätigen. Auch wollte die Umlenkrolle einbauen, weil mir die Linke nach jeder langen Tour weh tat,

Seit 2 Jahren spüle ich einmal im Jahr den Zug mit WD40 / Balistol. Geht deutlich leichter.:gfreu:

Gruß Michel
 
Fahrt ihr mal mit meiner 90/6.

Dann wisst ihr was ne stramme Kupplung ist.:rolleyes:
 
Fahrt ihr mal mit meiner 90/6.

Dann wisst ihr was ne stramme Kupplung ist.:rolleyes:

:oberl:Genau, alles Weicheier und Warmduscher hier.

Was ich sagen wollte.die Kupplungskraft an meiner GS Paralever ist von allen meinen Zweirädern am gerinsten.Da sind auch nicht BMWs dabei.

Ergo gugg mal nach deiner Kiste.Da stimmt was nicht.
 
Danke für die Tips. Zum Schmieren des Kupplungszugs hört man jedoch Zwiespältiges. Ich meine gelesen zu haben, dass der Zug in Teflon läuft und Schmieren die Gängigkeit langfristig verschlechtert.

Ich hatte auch mal die Kupplung bei anderen Mopeds probiert, jedoch nicht im direkten Vergleich. Ich glaubte, daß die ähnlich waren und nicht leichter gingen. Die hydraulischen Kupplungen bei den neuen BMW gehen jedoch etwas leichter.

Es liegt höchstwahrscheinlich nur an meinen zu kurzen Fingern. Ich erreiche die Kupplung gerade noch mit den Fingerspitzen.
 
Danke für die Tips. Zum Schmieren des Kupplungszugs hört man jedoch Zwiespältiges. Ich meine gelesen zu haben, dass der Zug in Teflon läuft und Schmieren die Gängigkeit langfristig verschlechtert.
Das ist eine Legende. Und völliger Quatsch. Teflon quillt nicht durch Öl.
Mach das mal so, wie ich das beschrieben habe. Als Einfülltrichter für das Öl eignet sich prima ein Schutztrichter wie er an den Tachowellen direkt am Getriebe verbaut ist.
Diesen über den Außenzug schieben, Trichter mit dünnem Öl (WD40, Petroleum, Caramba....) füllen und den innenzug immer hoch und runter schieben, bis unten sauberes Öl aus dem Zug läuft.

Und dann bitte den Zug im weichen Bogen montieren. Du wirst Dich wundern, wie leicht die Kupplung geht.
 
Immer wenn ich als bekennender Laverdafahrer auf egal was für eine BMW steige denke ich die Kupplung ist kaputt - geht irgendwie verdächtig leicht. Beim Lavamat würde ich dann denken, daß mindestens 4 der 6 Kupplungsfedern fehlen oder gebrochen sind...:oberl:
 
Laverda gilt als Vergleich nicht.
Als ich 1975 nach 1100km ( von Breganze bis in die Nähe von Paris) von meiner damaligen SF2 abgestiegen bin, konnte ich die Hand nicht mehr gerade kriegen...
 
Eventuell ist auch die Mechanik am Getriebedeckel schwergängig. Und anstelle einer Kraftmessung, mit deren Ergebnis hier keiner was anfangen kann, probier besser mal die Kupplungen an den Mopeds von Kollegen (ab Modell 81).

Genau! BMW hat auch die Kupplungsbetätigung ständig verbessert. Allerdings möchte das kleine Nadellager im Ausrückhebel alle paar Jahre etwas frischen Schmierstoff. WD40 und anderer Mist aus der Sprühdose ist kein Schmiermittel, sondern wäscht den letzten Rest davon aus dem Lager.

Geht das Lager zu schwer, kann plötzlich und unerwartet auch der Ausrückhebel brechen.
 
Ich meine gelesen zu haben, dass der Zug in Teflon läuft und Schmieren die Gängigkeit langfristig verschlechtert.

Hallo,

das ist auch meine Erfahrung. Ganz egal was man reinsprüht, erst geht es schon leichter, und dann wieder schwer. Der Grund ist, die Teflon Hülle quillt auf. Irgendwann ist so eine Teflon Hülle auch durchgescheuert, das passiert im Bogen innen. Da hilft nur austauschen.

Was vielleicht hilft, das Spiel am Hebel etwas grösser einstellen. Bei der neuen Kupplung kann man das machen.

Noch eine Möglichkeit, du schaust ob ein anderer Hebel besser zu deiner Hand passt. Magura hat in der Jahrzehnte langen Zusammenarbeit mit BMW verschieden geformte Hebel gebaut. Mit ein bisschen Glück ist da was kompatibel.

gruss peter
 
Der Grund ist, die Teflon Hülle quillt auf.
Wie ich oben bereits schrub: Das ist Quark. Schlimmstenfalls bindet das Öl Staub, welches dann den Zug schwergängig macht. Durch einfaches ausspülen gaht das aber wieder raus. Wer dem Frieden nicht traut, kann ja nach der Ölspülung den Zug mit Bremsenreiniger durchspülen.
 
Man kriegt die Kupplung der späten Modelle, laut Avatar hast Du ne R80/100R, sehr leichtgängig hin. Dazu entweder den Bowdenzug erneuern oder mal mit Sprühöl gut durchspülen. Dazu den Zug ausbauen und senkrecht aufhängen, damit sämtlicher Dreck rausgespült werden kann.
Wenn dann der Zug in weiten Bögen verlegt wird .....

Richtig! Ich bin immer wieder erstaunt was es da für Unterschiede gibt und wie spielerisch leichtgängig die Kupplung einer RxxR/ od GS sein kann. Hatte ich erst die Tage wieder am einer R100GS, die ich vor ein paar Jahren gekauft und weggestellt hab und die jetzt zum TüV musste.Kupplung und auch Gas total schwergängig. Züge mit dünnflüssigem Öl gespült und den zu weit zum Schaltergehäuse geschobenen Griffgummi des Gasgriffs neu positioniert. Züge unterm Tank erwas anders verlegt. Danach war beides leichtgängig. Frappierender Unterschied.

Danke für die Tips. Zum Schmieren des Kupplungszugs hört man jedoch Zwiespältiges. Ich meine gelesen zu haben, dass der Zug in Teflon läuft und Schmieren die Gängigkeit langfristig verschlechtert.
:
Es liegt höchstwahrscheinlich nur an meinen zu kurzen Fingern. Ich erreiche die Kupplung gerade noch mit den Fingerspitzen.

Das mit den Problemen beim Schmieren von Teflonzügen ist eine "urban Legend", vielfach in der Praxis als falsch widerlegt. Ich verwende allerdings hier kein WD40, sondern dünnes, nicht harzendes Sprühöl.

Wenn wirklich die Finger zu kurz sind, wird es schwierig, weil es m.W. keine einstellbaren Hebel gibt, die am die Paralever passen. Bei der Kupplung könnte man versuchen, das Hebelspiel größer einzustellen. muss am Ende halt noch richtig trennen.

Grüße
Marcus

P.S.: Ein zu großer Kunststoffkolben am Ausrücklager verursacht auch eine bei warmem Motor etwas schwergängig Kupplung (bis er bald darauf ganz hängen bleibt).
 
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Hallo,

das "Kurze-Finger-Syndrom" habe ich auch.
Dass es ausgerechnet für die 2-Ventiler keine einstellbaren Hebel gibt, kann ich auch nicht nachvollziehen.
Vielleicht lässt Wunderlich mal welche fertigen und bringt sie in seinem Classic-Katalog.

Die Paralever haben aber öfter das Problem mit dem Kunststoffkolben, Marcus hat das ja schon angesprochen.
Der Kolben kann minimal abgedreht werden oder man ersetzt ihn gegen den früher verbauten Metallkolben.

Grundsätzlich ist bei schwergängiger Kupplung angeraten, getriebeseitig alle Teile der Kupplungsbetätigung auszubauen, zu kontrollieren und neu abzuschmieren.
 
Hab das Thema mal in Zeilen gegossen: :db:
Danke, Michael!

Evtl. als kleine Ergänzung: Ich habe neulich die Kunststoffbuchse des Handhebels (Originalteil) neu gekauft und mich nach der Montage über Schwergängigkeit gewundert.
Lösung: der Innendurchmesser der Buchse war zu klein! Aufbohren mit einem neuen 8mm-Bohrer und Nachbehandlung mit 400er Schleifpapier schaffte Abhilfe.

Gruß,
Florian

PS: Natürlich wäre Aufreiben eleganter gewesen, aber einen entsprechenden Satz Reibahlen habe ich nicht.
 
Na wenn die Finger einfach zu kurz sind würde ich das Kupplungsspiel am Handhebel ein wenig vergrößern. Könnte sein, dass es dann ab und an ein wenig "knallt" im Getriebe.
Zudem würde ich die Rückholfeder des Kupplungshebels am Getriebedeckel mal checken, vielleicht kann man da auch eine Feder mit geringerer Federkonstante verwenden.

Einfach mal testen: Die Feder rausnehmen und checken obs signifikant leichter geht die Kupplung zu betätigen, wenn ja, ne "schlappere" Feder nehmen.

Bernd
 
Moin,

gegen die 750SF Laverdas sind BMW Kupplungen Kindergartenkram.
Sanfte Bögen des Zuges und gut geölt kuppelt die BMW schon fast durch den Fahrtwind aus. :oberl:

Gruß
Willy
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, Michael!

Evtl. als kleine Ergänzung: Ich habe neulich die Kunststoffbuchse des Handhebels (Originalteil) neu gekauft und mich nach der Montage über Schwergängigkeit gewundert.
Lösung: der Innendurchmesser der Buchse war zu klein! Aufbohren mit einem neuen 8mm-Bohrer und Nachbehandlung mit 400er Schleifpapier schaffte Abhilfe.

Gruß,
Florian

PS: Natürlich wäre Aufreiben eleganter gewesen, aber einen entsprechenden Satz Reibahlen habe ich nicht.

Hab ich ergänzt; ist mir doch vor einem Jahr selbst so ergangen...

Na wenn die Finger einfach zu kurz sind würde ich das Kupplungsspiel am Handhebel ein wenig vergrößern. Könnte sein, dass es dann ab und an ein wenig "knallt" im Getriebe.
Zudem würde ich die Rückholfeder des Kupplungshebels am Getriebedeckel mal checken, vielleicht kann man da auch eine Feder mit geringerer Federkonstante verwenden.

Einfach mal testen: Die Feder rausnehmen und checken obs signifikant leichter geht die Kupplung zu betätigen, wenn ja, ne "schlappere" Feder nehmen.

Bernd

Auch dazu habe ich einen Hinweis ergänzt.

Danke euch beiden. )(-:
 
... Der Grund ist, die Teflon Hülle quillt auf. ...

Sorry, aber das ist, wie hier auch schon mehrfach geschrieben wurde, quatsch. Teflon ist sehr beständig gegenüber allen möglichen Stoffen.

Siehe auch HIER und HIER.

Nur flüssiges Natrium und hochfluorierte Öle greifen es an.

Wodurch die Züge wieder schwergängig werden ist, dass Staub und Schmutz durch das eingebrachte Öl gebunden werden und den Querschnitt verengen.

Ich spüle, wenn es denn mal sein muss, seit Jahren Teflonzüge nur noch mit Bremsenreiniger. Ich sprühe solange Bremsenreiniger durch den Zug, bis unten nur noch klare Flüssigkeit austritt. Danach habe ich wieder lange Zeit Ruhe.
 
Als Einfülltrichter für das Öl eignet sich prima ein Schutztrichter wie er an den Tachowellen direkt am Getriebe verbaut ist.
Diesen über den Außenzug schieben, Trichter mit dünnem Öl (WD40, Petroleum, Caramba....) füllen und den innenzug immer hoch und runter schieben, bis unten sauberes Öl aus dem Zug läuft.

Gelesen im: -Jetzt helfe ich mir selbst- wie reparier ich meine BMW R50 bis R75/5.
Alles richtig, das hat man früher so gemacht, und das war gut so. Glaube mir, wenn die Kupplung schwer geht, und es liegt definitiv am Zug mit Teflonhülle darf dieser gerne erneuert werden. Er bringt langfristig keine Satisfaktion, mir jedenfalls nicht.

Wir haben mal eine -Sonax- Sprühdose aufgeschnitten, die nicht mehr sprühen wollte, und ein Stück Teflonhülle hineingelegt. Diese war am nächsten Tag etwas dicker. Entweder ist die aufgequollen, oder wir hatten zu viele Schrauberbierchen.

gruss peter
 
Wir haben mal eine -Sonax- Sprühdose aufgeschnitten, die nicht mehr sprühen wollte, und ein Stück Teflonhülle hineingelegt. Diese war am nächsten Tag etwas dicker. Entweder ist die aufgequollen, oder wir hatten zu viele Schrauberbierchen.

gruss peter

Hallo Peter,
Stahlflex Bremsleitungen haben auch einen Innenschlauch aus PTFE.
Ferdi hat zwischen seinem Motor und Ölkühler auch Stahlflexleitungen (PTFE).
Ich weis nun nicht was da in Sonax eingelegt wurde, es war aber ganz sicher kein PTFE.

Ach ja, es gab, vielleicht gibt es das ja noch: Bratpfannen PTFE beschichtet.
Die Beschichtung bekam man nur mechanisch kaputt oder durch zu hohe Temperaturen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

gegen die 750SF Laverdas sind BMW Kupplungen Kindergartenkram.
Sanfte Bögen des Zuges und gut geölt kuppelt die BMW schon fast durch den Fahrtwind aus. :oberl:

Gruß
Willy

Kann ich nur bestätigen, Willy! Die Kupplung meiner 100RS aus 1982 ziehe ich mit einem Finger.

Schwergängige Kupplung als Gegenstück: Z900 , Z1000 aus den 70ern!

Zurück zur BMW und dem Kupplungszug: Wie wärs einfach mit einem neuen Zug? Oder zu einfach?
Viele Grüsse
Frank
 
AW: Betätigungskraft Kupplung: Wie wär's mit einer hydraulischen Kupplung?

Hallo udokarl,

hab' ich entweder glatterdings überlesen oder es wurde erstaunlicherweise noch nicht erwähnt:
Wie wär's denn mit einem Umbau auf eine hydraulische Kupplung?

Beispiel:
http://www.erb-computertechnik.de/10.htm


Dies sollte die Lösung für die von Dir genannten Knackpunkte (Kraftaufwand und Hebelposition) sein:
Nach der Produktbeschreibung ist Griffweite einstellbar!
Damit würde also nicht nur der benötigte Kraftaufwand bei der Kupplungsbetätigung sinken, sondern Du könntest Dir die Hebelei noch zusätzlich auf die eigenen Bedürfnisse einstellen.


VG,
DZ

PS: Erfahrungen mit dem Teil habe ich persönlich zwar keine (evtl. gibt's hier ja auch noch Rückmeldungen aus dem Forum), aber es handelt sich ja technisch um kein experimentelles Neuland und da Magura offenbar auch an der Entwicklung beteiligt war, sollte hier eigentlich nix schiefgehen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den meisten Boxern taucht der Zug noch vor dem Steuerkopf nach unten ab, dadurch ist dort ein recht scharfer Bogen, mach den, wen du ihn auch hast mal weg und schon geht es leichter.

@ Frank
gewagtes Avatar in einem BMW-Forum!
 
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