Blei oder nicht Blei

Broesel54

Einsteiger
Seit
02. Juli 2012
Beiträge
6
Ort
Uedem
Hallo,

ich bin im Begriff eine BMW R 60/6 (07.1975) zu kaufen. Kann man die mit Bleifrei fahren, oder braucht man Aditive?

Gruß,

Broesel
 
Das soll jetzt bitte nicht lächerlich sein, aber die Antworten sind so.

Der eine sagt so der andere so :schock:

Hinterher biste genau so schlau wie vorher ?(

Wenn du ganz sicher sein willst läst du dir neue Ventilsitze einbauen oder frag doch mal den Vorbesitzer was der gemacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Broesel,

ohne Zusatz würd ich sagen.
Der Bleizusatz ist ja soo alt noch nicht, am Anfang der Motorisierung gabs keinen Bleizusatz im Sprit. Und sie fuhren doch.
Das "Blei" im Sprit wurde uns durch die höher verdichteten Motoren aufgedrückt und sollte die Selbstentzündung des Gemischs (das klar hörbare "Klopfen" oder "Klingeln") verhindern.
Das hört sich dann so an, wie wenn man schnell mit einem Hammer auf nen Amboss haut.
Da der 600er Motor relativ nieder verdichtet ist, kannst du ohne Zusatz fahren.
Ich würd das mal mit Super versuchen, wenn sie klingelt, SuperPlus.
Sogar der 800er läuft mit 95ROZ-Sprit ohne Bleizusatz prächtig und ohne Klingeln.
Lediglich bei der 1000er hab ich letztens das Klingeln gehört.
Da hab ich allerdings auch "nur" den 95ROZ drin.
Hier werde ich umstellen müssen auf SuperPlus oder meinen letzten Rest Zusatz verfahren.
In den Dosen mit Einspritzmotor wird bei auftretendem Klingeln der Zündzeitpunkt etwas zurückgenommen in Richtung spät.
Das Klingeln tritt ja häufig nur bei Beschleunigung auf.
Mit den Ventilsitzen hat das meiner bescheidenen Meinung nach wenig zu tun.
Was allerdings sein sollte: Ventilspiel und Zündzeitpunkt sollten korrekt eingestellt sein.
 
Hallo Broesel, wenn die Ventilsitze nicht gerade in letzter Zeit nachgefräst wurden, kannst Du ohne Zusatz fahren. Überprüfe mal ne Zeit lang so ca. alle 2000km das Ventilspiel. Wenn das nicht drastisch kleiner wird, lass es weg.
 
Da der 600er Motor relativ nieder verdichtet ist,

Gewagte These: Der 60/6 Motor hat eine Verdichtung von 9,2. Das ist nur knapp weniger als die 90S (9,5) und eine höhere Verdichtung als 9,5 gab es m.W. bei den Zweiventiler in Serie nie.

Allerdings hat die Verdichtung wenig mit der Frage der Zusätze zu tun. Ich würde den Motor mit Superplus fahren (vielleicht mal versuchen, ob auch Super geht), aber auf Zusätze würde ich verzichten. Bei meinen BMW Motoren von 69S bis 100RS habe ich noch nie Zusätze benutzt und negative Folgen sind mir bis jetzt nicht aufgefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lass weg den Dreck. Kostet nur unnötig Geld und wenn Du überdosiert hast Du Probleme wie verreckende Zündkerzen. War in den 90" Jahren als der Dreck aufkam beruflich häufig mit einem Ford V6 und großem Autotransportanhänger ziemlich zügig in ganz Deutschland unterwegs, hatte damit nur Probleme. Als der Bleifreizusatz abgesetzt wurde lief der V6 um Klassen besser und ohne Ausfälle.
Selbst bei meinem EML-Gespann mit 100/7 Motor und unbekannter Laufleistung verzichte ich auf diesen Zusatz, kontrolliere lieber öfters das Ventilspiel aber selbst das verändert sich nicht.
Gruß Jürgen
 
Hallo,

die 60/6 ist ziemlich hoch verdichtet, ich fahre meine nur mit SuperPlus oder dem anderen hochoktanigen Zeug von den Tankstellen, sonst klingelt die wie die Hölle, ich bilde mir auch ein, dass der Motor dann einfach besser zieht. Den Bleizusatz mach` zur Gewissensberuhigung immer mal wieder rein, geschadet hat`s bisher noch nicht.

Viel Spaß mit dem Mopped, Gruß

Klaus
 
...Mit den Ventilsitzen hat das meiner bescheidenen Meinung nach wenig zu tun....

Mit der Meinung stehst Du allerdings ziemlich alleine da ;).

Richtig ist, daß Blei letztendlich ins Benzin gekommen ist, weil es eine preisgünstige Möglichkeit war, mit bleihaltigen Zusätzen die Oktanzahl (das ist das Maß für die Selbstentzündlichkeit unter Druck) zu erhöhen.

Diese bleihaltigen Zusätze haben allerdings auch auf den Ventiltellern und -sitzen für einen Belag gesorgt (ähnlich dem "weissen Endrohr" vergangener Tage), der die beiden Teile mit einer weichen Schicht voneinander getrennt und als zusätzliches Schmiermittel Mikroverschweißen (Feuerschweißen - so ähnlich wie in der Schmiede - im Miniformat) verhindert hat.

Ohne diese Schmierschicht (bleifreies Benzin hat andere Zusätze - Alkohole z.B. - zur Oktanzahlverbesserung) müssen Ventilsitze eigentlich aus wesentlich härterem und warmfesteren Material sein, um dieses Verschweißen und das daraus über die Zeit entstehende "Zerdengeln" der Sitze zu vermeiden.

Das mag auch mit "weichen" Sitzen eine Weile funktionieren, wenn man hohe Drehzahlen und hohe Belastung mit zahmer Gashand vermeidet - wirklich "bleifreifest" ist es nicht.
 
Zurück
Oben Unten