BMW R100 RT - Standgas fällt manchmal bei Gaswegnahme ab bzw. Motor stirbt ab - Ursache?

MarkusR65

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03. Dez. 2021
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Hallo zusammen. Das Standgas an meiner R100 RT `80 ist eigentlich super eingestellt. Laut Drahzahlmesser so um die 1000/min.

Allerdings kommt es manchmal vor, dass der Motor bei plötzlicher Gaswegnahme (Kreuzung, Ampel...) beinahe oder manchmal auch abstirbt.

Ein kurzer Gasstoß bereinigt die Sache und der Motor läuft wieder gleichmäßig (er würde jetzt so im Standgas zuverlässig weiterlaufen).

Gemischschrauben usw. sollten passen.

Kann es sein, dass sich das Gemisch während Teillast / Vollast im Saugrohr anfettet und die Standgasdrehzahl deshalb kurzfristig absackt bis das Gemisch wieder

den Sollwert erreicht hat?

Der Schwimmerstand sollte eigentlich ebenfalls passen und das Nadelventil schließt natürlich zuverlässig...

Wie gesagt, unter normalen Umständen ist das Standgas perfekt und die Maschine läuft auch sonst wunderbar...

Welche Erklärung habt ihr evtl. für mein Problem?

VG Markus
 
...sollte eigentlich ebenfalls passen ...
Moin Markus.

"Sollte" und "eigentlich" sind keine Beschreibungen, die bei solchen Anfragen weiter helfen.
Besser wäre: "Ich habe den Schwimmerstand wie folgt geprüft"
(dann die Art der Prüfung und das Ergebnis, z.b. Schwimmerstand im Stand nach aufdrehen des Benzinhahnes durch abnehmen und schräg stellen geprüft, Benzin geht bis zum Rand/Höhe xxmm)
 
naja, beim anbremsen an eine Ampel schiebt sich das Benzin in der Kammer nach vorne und verändert kurz den Schwimmerstand.
Meine hat das auch wenn so stark gebremst wird , dass die Gabel deutlich eintaucht.
 
naja, beim anbremsen an eine Ampel schiebt sich das Benzin in der Kammer nach vorne und verändert kurz den Schwimmerstand.
Meine hat das auch wenn so stark gebremst wird , dass die Gabel deutlich eintaucht.
Stimmt, das Phänomen tritt immer nur beim Anbremsen auf. Wobei meine R65 sich da wesentlich unkomplizierter verhält. Vielleicht ist aber auch nur das Standgas höher eingestellt...

Grüße Markus
 
Fahr mal für eine Weile Landstraßentempo, zieh dann die Kupplung und geh vom Gas. Die Drehzahl müsste direkt auf die Leerlaufdrehzahl fallen. Fahr dann nochmal für eine Weile Landstraßentempo, geh vom Gas und bleibe eingekuppelt. Also Schiebebetrieb. So als würdest du auf eine Kreuzung zurollen. Gerne mit ein wenig Bremsunterstützung. Dann zieh vor der angedachten Kreuzung die Kupplung und schau, ob sich die Drehzahl gleich verhält.

Wenn nein, würde ich mit dem Leerlaufgemisch experimentieren.

Gruß Bernhard
 
....bisher hatte ich die Gemisschschraube (warm gefahren) immer so einjustiert, dass das Standgas am höchsten erschien. Vielleicht sollte ich mich mal an beide Extreme (fetter / magerer) herantasten und dann sehen, was passiert.

Grüße Markus
 
naja, beim anbremsen an eine Ampel schiebt sich das Benzin in der Kammer nach vorne und verändert kurz den Schwimmerstand.
Meine hat das auch wenn so stark gebremst wird , dass die Gabel deutlich eintaucht.

Stimmt, das Phänomen tritt immer nur beim Anbremsen auf.

Dieses Phenomen deutet mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auf ein etwas zu niedriges Kraftstoffniveau in den Schwimmerkammern hin.
Hatte ich schon bei mehreren 2V's so. Eine leichte Anhebung des Niveaus brachte jedesmal die gewünschte Abhilfe.

....bisher hatte ich die Gemisschschraube (warm gefahren) immer so einjustiert, dass das Standgas am höchsten erschien.

Bleib dabei weil das ...

Vielleicht sollte ich mich mal an beide Extreme (fetter / magerer) herantasten und dann sehen, was passiert.

... ist keine gute Idee.

Das LL-Gemisch wirkt sich nicht nur im LL sondern weit in die höheren Lastbereiche auf die dortige Gesamtgemischzusammensetzung aus.
 
Dann werde ich zuerst mal da ansetzen und entsprechend überprüfen... Ich dachte immer, dass das Gemisch im Standgas eher zu fett ist und die Kiste dann absäuft. Ich werde auf alle Fälle dort mal Ansetzen.

Viele Grüße Markus 👋
 
Als Regel kann man sich merken, fällt das Gas nicht direkt ab, ist es in aller Regel zu mager. Fällt das Standgas deutlich unter die eingestellte Drehzahl und fängt sich wieder, oder geht gar aus, ist das Standgas zu fett.
Ich würde die Schraube mal eine Viertel Umdrehung magerer stellen.
 
Hallo,

ich hatte das gleiche Problem immer bei betriebswarmem Fahrzeug, allerdings bei meinem NSU Prinz 4. Hab Vergaser, Zündung und Benzinpumpe gecheckt und kein Erfolg. Die Lösung brachte dann ein Post im VW Käfer Forum: Auslassventilspiel zu eng. Und wirklich ein Auslassventil hatte 0.1 statt 0.2 mm. Ventilspiel korregiert, Problem gelöst. Passt natürlich nur, wenn Vergaser- und Zündungseinstellung auch wirklich okay sind.
 
Das passt definitiv... Bei mir ist es höchstwahrscheinlich eine Vergasersache. Zum perfekten Füllstand der Vergaserkammer: Gibt es da ein Maß, wie hoch der Sprit stehen sollte? Das wäre ja genauer als die Kontrolle über den Schwimmer...

Grüße Markus
 
Hallo zusammen,

heute habe ich mal "Frei Schnauze" beide Gemischschrauben um 1/8 Umdrehung reingedreht, das Gemisch also magerer eingestellt und bin zur Arbeit gefahren. Das fühlt sich alles jetzt definitiv schon viel besser an. Das Standgas fällt bei weitem nicht mehr so weit ab - der Motor ist nicht ein einziges mal abgestorben. Eigentlich müsste der Tipp jeder Anleitung zur Vergasereinstellung beigefügt werden. In der einschlägigen Literatur ist lediglich vermerkt, dass das Standgas bei betriebswarmen Motor mittels Einstellung an der Gemisschschraube am höchsten sein soll.

Ich werde noch weiterhin testen aber trotzdem schon mal vielen Dank für den guten Tipp! :-)

VG Markus
 
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