[Bremsflüssigkeitstag] Welche Bremsflüssigkeit

Luse

Verschleißästhet
Seit
23. Apr. 2009
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8.319
Ort
Saarland
Moin Gemeinde,
irgendwer hat im Thread vom Willi erwähnt, dass es noch keinen Bremsflüssigkeitstag gibt.
Nun denn. :D
Ich fahre im Herbst immer mit meiner Beta in der Lombardei rum, da ist eine schöne dreckige und schottrige Abfahrt von über 1500 Höhenmetern.
Ich habe es noch nicht geschafft da mit funktionierenden Bremsen runterzukommen, die fangen immer an zu kochen und fallen dann aus.
Mal vorne, mal hinten, wenn man Obacht gibt und abwechselnd bremst fallen sie auch nicht gleichzeitig aus.
Ja, ich bremse auch mit dem Motor aber die Strecke ist steil und das Gesamtgewicht des Motorrades fast erreicht.:coool:
Die Bremsflüssigkeit war noch nie älter als 6 Monate

Kann ich da was mit anderer Bremsflüssigkeit reissen?
Normal ist da DOT4 drin, nun siedet Dot5.1 ja später, aber macht das soviel aus?
 
Meines Wissens ist DOT 5 nur für Harley Davidson geeignet. Bei unseren 2-Ventilern besteht die Gefahr, dass die Bremsleitungen von DOT 5 aufgelöst werden. Ist ja auch nicht hilfreich.
 
Meines Wissens ist DOT 5 nur für Harley Davidson geeignet. Bei unseren 2-Ventilern besteht die Gefahr, dass die Bremsleitungen von DOT 5 aufgelöst werden. Ist ja auch nicht hilfreich.
Thomas schreibt DOT 5.1 und das ist nicht gleich dem DOT 5 auf Silikonbasis.

DOT 4 kann problemlos durch 5.1 ebenso auf Glykolbasis ersetzt werden.
Vorteil ist neben dem höheren Siedepunkt eine verminderte Wasseraufnahme und längere Wechselintervalle.
 
Meines Wissens ist DOT 5 nur für Harley Davidson geeignet. Bei unseren 2-Ventilern besteht die Gefahr, dass die Bremsleitungen von DOT 5 aufgelöst werden. Ist ja auch nicht hilfreich.
Bitte genau lesen. Es geht Luse nicht um DOT 5 sondern DOT 5.1. Ersteres ist Silikon Bremsflüssigkeit zweiters "normale".

Ich verwende ATE 200 die hat einen noch höheren Siedepunkt (280 Grad) das sind noch mal 15 Grad mehr als die ATE DOT 5.1.
Vielleicht ist die einen Versuch wert.

Berthold
 
Ja, ich bremse auch mit dem Motor aber die Strecke ist steil und das Gesamtgewicht des Motorrades fast erreicht.:coool:
Die Bremsflüssigkeit war noch nie älter als 6 Monate
Für alpine Touren empfehle ich einen Liter Motoröl durch 90er Getriebeöl zu ersetzen, dies ist dickflüssiger und gibt der Ölpumpe, somit auch dem Motor, eine höhere Bremskraft.

Gruß
Willy
 
Nee, meckern nich, aber Kluchscheissen :D
Wenns um starke Bremsungen mit hohen Temperaturen und dem Siedepunkte geht, ist Motul RBF Racing 660 zu empfehlen.

20250314_123938.jpg 20250314_124001.jpg
 
Für alpine Touren empfehle ich einen Liter Motoröl durch 90er Getriebeöl zu ersetzen, dies ist dickflüssiger und gibt der Ölpumpe, somit auch dem Motor, eine höhere Bremskraft.

90er Getriebeöl entspricht ungefähr 40-50 Motorenöl.
Und die Ölpumpe bremst den Motor. ????
Manfred
 
Vielen Dank die Herren, )(-:
ich wusste gar nicht, dass es so viele bessere Bremsflüssigkeiten gibt als das olle Standard-Ate-DOT4.
Ich glaube ich kippe dann mal von dem feinen Motul RBF Racing 660 rein und hoffe, dass es wirklich an der Flüssigkeit liegt und nicht an den Belägen....
 
Meines Wissens ist DOT 5 nur für Harley Davidson geeignet. Bei unseren 2-Ventilern besteht die Gefahr, dass die Bremsleitungen von DOT 5 aufgelöst werden. Ist ja auch nicht hilfreich.
Das stimmt nicht. DOT 5 ist auf Basis von Silikonöl, nicht mit Glykol basierter BFL mischbar und nicht hygroskopisch. Obwohl das Silikonöl mit den üblichen Werkstoffen kompatibel ist, sind nur wenige Bremsanlagen dafür "freigegeben". Wahrscheinlich aber eher wegen Bedenken dass doch gemischt werden könnte, was nicht mischbar ist.
 
... und hoffe, dass es wirklich an der Flüssigkeit liegt und nicht an den Belägen....

Zwar bei deutlich höheren Temperaturen und deshalb sehr viel seltener zu beobachten gibt's Fading auch bei Scheiben- und nicht - wie landläufig angenommen - nur bei Trommelbremsen.

Bei Letzteren liegt die Ursache ja darin dass sich durch das unterschiedliche Ausdehnungsverhalten die Radien von Belag + Träger auf der einen und Bremstrommel auf der andere Seite mit steigender Temperatur immer ungleicher werden und dadurch die Kontaktfläche zwischen den Reibpartnern abnimmt; während Handhebel- bzw. Pedalweg immer länger werden. Bei einigen 50er-Jahre Krädern mit ihren sehr fadinganfälligen Dosendeckel-Trommelbremsen gab's während der Fahrt vom Lenker aus zu betätigende Schnellversteller am Bremszug um ohne Anzuhalten dafür einen Ausgleich herzustellen.

Dieses Erklärungsmuster greift bei Scheibenbremsen natürlich nicht. Bei diesen fangen bei sehr hohen Temperaturen die Bindemittel des Belag-Verbundwerkstoffs an auszugasen. Es bildet sich zwischen Scheibe und Belag ein dünner Gasfilm der den Reibwert dramatisch abfallen lässt. Es kann also durchaus an der verbauten Belagqualität/-sorte liegen.

Also, falls der Umstieg auf eine Bremsflüssigkeit mit höherem Siedepunkt nix bringt ... andere Beläge ausprobieren.
 
Also, falls der Umstieg auf eine Bremsflüssigkeit mit höherem Siedepunkt nix bringt ... andere Beläge ausprobieren.
Danke, ich habe gerade nachgedacht....und das im Urlaub. :D
(Wollte eben wandern gehen....Tür auf, raus, Eisregen, rein, Tür zu, Schuhe aus.
Mir war der Reibwert zu gering....:D)

Ich konnte den Griff bis an den Lenker ohne jeden Widerstand ziehen, das Pedal bis zum Anschlag durchdrücken, nach Abkühlung war wieder Druck da, also kein Fading sondern wirklich Dampfblasen.
 
Kenn ich auch von der DR350. Bergab auf Schotter hinten Dauerbremse, und dann schlagartig niGS mehr.
Da kommt dann wohl zuwenig Kühlluft dran.

Gruss Hogler
 
In der Motorrad Classic die ich mir eben mitbrachte und flüchtig durchgeblättert habe, steht ein kleiner Artikel und dazu eine Anmerkung der Redaktion die da schreibt dass der Wechsel von DOT4 auf DOT5 nicht erlaubt ist, es sei denn dass der Maschinenhersteller eine Freigabe erteilt hat, was aber nach deren Wissen bei alten Maschinen nicht der Fall ist.
Gründe für das Verbot sind Dichtungen und Schläuche die sich auflösen können, außerdem ist es eine technische Änderung die eingetragen werden muss.

Gruß
Willy
 
Ich konnte den Griff bis an den Lenker ohne jeden Widerstand ziehen, das Pedal bis zum Anschlag durchdrücken, nach Abkühlung war wieder Druck da, also kein Fading sondern wirklich DaDampfblasen.

Hallo!
Ähnliches hatten wir mal auf einer Dolomiten Passabfahrt. Beim Kumpel (Honda Affentwin) versagte die Bremse (hinten) vollständig. Nachdem sie wieder abgekühlt war, war die Funktion wieder da. Sein Mechaniker hatte vor der Tour, weil sie angeblich besser sind, Sinterbeläge eingebaut. (Bremsflüssigkeit war auch gewechselt worden). Meine Vermutung damals, das es wohl daran liegt, dass diese die Wärme besser zur Zange leiten. Wir haben in Bozen organische Beläge bekommen und eingebaut. Es ist nicht wieder passiert.
 
Hallo!
Ähnliches hatten wir mal auf einer Dolomiten Passabfahrt. Beim Kumpel (Honda Affentwin) versagte die Bremse (hinten) vollständig. Nachdem sie wieder abgekühlt war, war die Funktion wieder da. Sein Mechaniker hatte vor der Tour, weil sie angeblich besser sind, Sinterbeläge eingebaut. (Bremsflüssigkeit war auch gewechselt worden). Meine Vermutung damals, das es wohl daran liegt, dass diese die Wärme besser zur Zange leiten. Wir haben in Bozen organische Beläge bekommen und eingebaut. Es ist nicht wieder passiert.
Hinkt ein wenig... ein Vergleich Sinter/Organisch wäre nur aussagekräftig ( gewesen) , wenn er den selben Weg mit der selben Geschwindigkeit nochmal gefahren wäre... da er aber jetzt dieses Bremserlebnis hatte, kann ich mir nicht vorstellen, dass er die Bremse nach dem Belagwechsel ähnlich hart rangenommen hat. Kopfsache.
Ich fahre Sinter auf der Rennstrecke und hatte damit noch nie Probleme. Die Scheiben sind regelmäßig nachm Turn dunkelblau. In der Bremse ist das Motulzeuchs
 
Hallo!
Ähnliches hatten wir mal auf einer Dolomiten Passabfahrt. Beim Kumpel (Honda Affentwin) versagte die Bremse (hinten) vollständig. Nachdem sie wieder abgekühlt war, war die Funktion wieder da. Sein Mechaniker hatte vor der Tour, weil sie angeblich besser sind, Sinterbeläge eingebaut. (Bremsflüssigkeit war auch gewechselt worden). Meine Vermutung damals, das es wohl daran liegt, dass diese die Wärme besser zur Zange leiten. Wir haben in Bozen organische Beläge bekommen und eingebaut. Es ist nicht wieder passiert.
Ich selbiges Erlebnis bei meiner verflossenen R1150 GS hinten. Irgendwann in den slowenischen Bergen bergab zu heiß --> Bremspedal wirkungslos auf Anschlag. Das Problem wurde noch während des Urlaubs durch einen verrückt gewordenen Golf "anderweitig" gelöst. Was jedoch mit der HR-Bremse niGS zu tun hatte.
Zu Zeiten als man das Hahntennjoch noch mit höherer Geschwindigkeit befahren durfte, verließ mich mal, aufgrund des Alters der Flüssigkeit, die Vorderradbremse meiner G/S kurz vor Imst.
Huuuuuiiiiiiia, ich denke, die empfindliche G/S-Trommel hinten dürfte damals kurzfristig so geglüht haben wie sich meine Augen vor Schreck geweitet haben dürften. :entsetzten:
WeniGStens wusste ich als Selbstschrauber sofort, wer daran Schuld hatte. :pfeif:

VG
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich konnte den Griff bis an den Lenker ohne jeden Widerstand ziehen, das Pedal bis zum Anschlag durchdrücken, nach Abkühlung war wieder Druck da, also kein Fading sondern wirklich Dampfblasen.

O.k., in dieser Präzision lag die Info im ersten Beitrag ja nicht vor.

Was mich allerdings wundert ... wenn - wie Du schreibst - die Bremsflüssigkeit maximal 6 Monate alt war/ist ... wieso ist dann da schon ein so hoher Wasseranteil drin dass sich zum Totalausfall führende Dampfblasen bilden können?
 
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