Contra Doppelzündung

Danke an Walter und Jörge,

es gibt ja 2 Möglichkeiten die Quetschkante zu -soften-, Kolbenboden oder Kopf. Ich habe mich entschieden nur am Kopf Veränderungen vorzunehmen.
1. wir haben den Brennraum an die Zylinderbohrung angepasst. Auf 97,7mm aufgespindelt.
2. den Winkel der -Quetschfläche- leicht vergrössert (Winkelgrad kann ich im Moment nicht sagen)
3. den Radius zur Kalotte vergrössert (r=ca. 6mm)
Das Ergebnis war fantastisch, kein Lestungsverlust, dafür aber seidenweicher Motorlauf.
Die Gegenprobe erlebe ich gerade mit den serienmässigen Ersatzköpfen, die ich dieses Jahr fahren muss, rau, und gefühlt weniger Leistung.


Gruss Peter
 

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@ Peter: Wie hoch ist denn das Verdichtungsverhältnis bei dem Motor? Durch die Gestaltung der Quetschkante verlierst du ja erfahrungsgemäß Verdichtung. Und niedriger verdichtete Motoren laufen ja von Haus aus weicher.

Gruß H.-C.
 
Hallo Walter!
Welchen Durchmesser haben deine Einlassventile? Was für eine Bohrung bzw. Hubraum hast du? Richtig viel Platz zum Rand der Quetschkantenfläche ist ja nicht mehr. Passt das auch noch mit 46er Ventilen und 94mm Bohrung und 1000 Kubik oder braucht man dann eher ein Big Bore Kit mit 3mm größerer Bohrung um Platz zu gewinnen?
 
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Ich muss noch nachschieben es gibt 3 Möglichkeiten die Quetschfläche zu verändern. Die Kombination aus 1 und 2. Am Kolben etwas abdrehen, und am Kopf die Quetschkante runden.
wie schon gesagt am Kolben wollte ich nichts machen, die sind ja neuerdings so schön eloxiert (siehe Bild)
Zur Kompression, muss ich ehrlich gestehen, kann ich nichts sagen. Hab ich bis jetzt noch nicht gemessen, und das geht auch erst wenn ich mit dem 2. Kerzengewinde fertig bin.
Was ich auch nicht mache ist die Dichtfläche abfräsen. Ich denke das die Firmen BMW und Mahle (welche die 7Rock Kolben gefertigt hat) alles gut berechnet haben. An Leistung habe ich auf jeden Fall kein Mangel

Gruss peter
 

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Peter,
Mal ne ganz einfache Frage: was passiert wohl, wenn du die Quetschfläche am Kolben anschrägst?
ICH muß bei einem getuneten Motor zwingend das Verdichtungsverhältnis genau kennen. Das gehört bei mir zum Konzept das ich vor Beginn aller Arbeiten erstelle. Sonst weiß man nichtmal ob eine Doppelzündung überhaupt notwendig ist. Wobei - Sport und Rennmotoren erfordern in der Regel immer Doppelzündungen.
Es hat zum Beispiel Gründe warum es keine Porsche Rennmotoren ohne Doppelzündung gibt.....

Tante Edith sagt, daß es Motoren mit genügend Leistung quasi nicht gibt
 
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... Wobei - Sport und Rennmotoren erfordern in der Regel immer Doppelzündungen.
Es hat zum Beispiel Gründe warum es keine Porsche Rennmotoren ohne Doppelzündung gibt.....

Bei Motoren aus der Serie kommen Doppelzündungen m. E. immer dann zum Einsatz, wenn man suboptimale Brennraumkonstruktionen nachträglich zu mehr Leistung bringen will. Die muss man dann eben mittels zweiter Kerze ertüchtigen.

Wenn du aber frei von Abgasvorschriften, Geräuschgrenzen und Verbrauchswerten einen optimalen Brennraum konstruieren darfst, kommst du mit einer Kerze sehr weit. Gut -das ist eher Theorie.
 
Mit dem optimal gestalteten Brenntaum gebe ich dir absolut Recht. Aber den hat weder BMW noch Guzzi noch Porsche. Bei allen Motoren die zum Erreichen hoher Verdichtungen Kolben mit hohen Domen haben, kann eine einzelne Kerze die gegenüberliegende Kolbenseite nicht "sehen". Die Flammfront muß den Dom überwinden was zwangsläufig zu Klingeln führt.
Speziell bei luftgekühlten Porsche Rennmotoren ist der Dom wirklich abartig hoch. Diese Motoren gehen beim Ausfall einer Kerze auch fast immer kaputt.
Beim BMW Boxer ist der Dom ja relativ niedrig, ebenso bei den Siebenrock Kolben. Bei moderater Verdichtung kommt man da mit einer Kerze tatsächlich relativ weit. Ich würde bei Verdichtungen ab 10,2:1 aber immer Doppelzündung fahren, zumal der Aufwand bei BMW wirklich überschaubar ist.
 
Servus,

es gibt ja 2 Möglichkeiten die Quetschkante zu -soften-, Kolbenboden oder Kopf. Ich habe mich entschieden nur am Kopf Veränderungen vorzunehmen.
1. wir haben den Brennraum an die Zylinderbohrung angepasst. Auf 97,7mm aufgespindelt.
2. den Winkel der -Quetschfläche- leicht vergrössert (Winkelgrad kann ich im Moment nicht sagen)
3. den Radius zur Kalotte vergrössert (r=ca. 6mm)

nur mal so am Rande: mit der Änderung hast Du jetzt durchgängig >2mm im Bereich der Quetschkante/-fläche.
Inwieweit das jetzt wohl noch quetscht?
Im Endeffekt hast Du Quetschung und Verdichtung reduziert. Klar, dass der Motor dann weicher läuft.

Und wenn das stimmt
Was ich auch nicht mache ist die Dichtfläche abfräsen. Ich denke das die Firmen BMW und Mahle (welche die 7Rock Kolben gefertigt hat) alles gut berechnet haben.

warum hast Du dann überhaupt was geändert?

Gruß, Rudi
 
warum hast Du dann überhaupt was geändert?
vor 30 Jahren habe ich meine 90S gekauft (alles serinmässig). Sie war schnell, hatte aber einen rauen Motorlauf. Feine Vibrationen waren auch dabei. Das ganze noch verstärkt wenn ich im Süden Europas schlechten Sprit erwischt hatte.
Danach kamen 1000cc mit RS Köpfen. Meine Q war noch schneller, der Motorlauf wurde besser, aber noch nicht überzeugend.
Als drittes der BBK. Nochmal ein ordentlicher Leistungszuwachs. Und dann hat mir der Feinmechaniker Meister meines Vertrauens, Richad Störrle aus Denzlingen der zu seiner Zeit einigen NSU TTS Motoren Höchstleistungen entlockt hat, einen guten Rat gegeben. Den Zylinderkopf an den Zylinder im Durchmesser anzupassen. Bei der Gelegenheit haben wir das probiert was mir seit Jahren im Kopf rumgeht. Die Quetschfläche ein wenig aufmache, und die Quetschkante mehr zu runden. Das waren vorn an der Quetschkante 0,2mm. Plus vielleicht 0,1mm die durch das Rundschleifen von Hand noch abgetragen wurden.
Ich hatte vielleicht viel Glück bei dieser Aktion, auf jeden Fall mein Ziel erreicht, volle Leistung, feinerer Motorlauf.
Auf jeden Fall werde ich noch die Kompression Prüfen. Den serienmässigen Kopf und meinen Umbau.

gruss peter
 
Kompression prüfen führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Das Verdichtungsverhältnis läßt sich ausschließlich durch Auslitern bestimmen.
Es sei denn man hat eine absolut präzise Zeichnung, analog oder digital, anhand derer man rechnen kann.
 
Moin!

Wenn man, wie bereits beschrieben, die Quetschfläche um 3° aufstellt,
ergibt sich ein zusätzliches Volumen von ~0,7cm[SUP]3[/SUP]. Die Querschnittfläche
ist in der angefügten Bilddatei zu sehen: Der untere Strich des Dreiecks
ist der Ausgangszustand, der obere bildet die 3° ab. Der Ausgangswinkel
von 10° ist geschätzt. Hab grad keinen Kopf zum Messen hier herumliegen...

Das im Hinterkopf, wenn das Verdichtungsverhältnis wieder angepasst
werden soll; wird durch Abfräsen des Kopfes um ~0,1mm das vorherige
Ausgangsverdichtungsverhältnis wieder hergestellt.

Der Vorteil der "aufgehenden" Geometrie ergibt allgemein dann Sinn, wenn
das Verdichtungsverhältnis durch Abfräsen des Kopfs, oder Kürzen der
Zylinder erreicht werden soll. Dabei wird allerdings auch der Abstand
Quetschfläche Kopf / Quetschfläche Kolben immer enger. Das Gas hat es
dabei, mit sich im Betrieb immer näher kommenden Flächen, immer schwerer
aus dem Spalt herauszukommen (Klingeln). Auch die Verbrennung wird sich
nur schlecht bis in die letzte Ecke fortsetzen können.

Aus der Fluidtechnik sind sog. "Geometrische Effekte" bekannt. Ein solcher
Effekt tritt auch hier auf: Wenn man sich vorstellen kann, dass sich ein im
Winkel entgegengesetzer Raum (3° zugestellt") beim Abfliessen von Gasen /
Flüssigkeiten negativ auswirkt, ist auch sicher, dass sich die 3°-Aufstellung
positiv auswirkt.

Aber natürlich muss man das nicht so machen...
 

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