Der "optimierte Originalmotor"?

Halo Miteinander,
die 800GS Köpfe nehmen, eine Quetschkante für die 1000 Kolben drandrehen.
Ist dieser Vorschlag für einen, der das nicht jeden Tag macht, zu kompliziert, um ihn umsetzen zu können? Man hätte 40/42 Ventile, eine hohe Verdichtung, eine Quetschkante.

das bin ich mal vor vielen jahren in meiner 80 g/s gefahren mit den 32er bings. ging sehr heftig unten raus und mit den damals auf den markt gekommenen 100er gssen mitzuhalten war kein ding. war aber wohl eher auf die kurze übersetzung zurückzuführen. ich würde jetzt aber nicht diese kombi unbedingt empfehlen, weil die quetschkante die sich da ergibt, mit dem ziel 80er köpfe mit 100er kolben zu kombinieren gefertigt ist und nicht mit dem ziel der leistungsoptimierung. was nicht heisseln soll, dass mit 80er köpfen auch etwas optimales zu machen wäre. es muss nur einer ran, der weiss, was er tut.

gruß
claus
 
Hallo,

trotz der miesen Verbindung aus Litauen nehme ich auch mal Stellung.
Alles Serie lassen. nichts besonders einbauen, dann sind auch schnell Ersatzteile unterwegs gefunden. Würde auf einen 800 Motor gehen.Der belastet das Getriebe und Kardan nicht so stark und reicht für um in der Weltgeschichte herumzufahren. Läuft auch viel ruhiger.

Gruß
Walter
 
Da stimme ich dem Walter zu.
so original lassen wie möglich, und Bewährtes wählen.
die ganzen Behördenmaschinen (60/7) wurden lediglich aufgehybscht und mit 800 er Zylindern versehen (die gibt es immer und für schmales Geld.)
Die Teile fahren immer noch super.
Wenn es zur Klingelneigung kommt, hilft eine Fussdichtung (gibt es die für 800er oder passt die der 90/6?)

Zu den Köpfen :
ich habe gestern mal einen RS Kopf mit einem GS Kopf verglichen.
Wenn man sich den Einlasskanal anschaut sieht man den Unterschied.
Beim RS Kopf ist ein dicker Hubbel wo das Ventil sitzt, und der Ventilteller sitzt sehr nahe am Rand des Brennraumes, ohne den Hubbel wäre den BMW Inschniören wohl zu wenig Fleisch dran gewesen, beim GS Kopf sieht der Einlass nicht aus wie ein liegendes D, wenn man da ein 44 er Ventil reindengelt, wird es mit dem Material am Rand arg dünn.
Abgesehen davon ist der RS Einlasskanal alles andere als Strömungsgünstig, und in den Anderen Köpfen bleibt wenig Fleisch übrig.
Wen ich auch Frage ich höre immer dass die RS Köpfe für einen Umbau/Tuning nicht die Besten sind (wg. der Einlassform), und vom Umrüsten normaler Köpfe abgeraten wird weil es so knapp ist.
und was bringt das 44 er Einlass Ventil, mehr Leistung ?...ja , vielleicht, aber wo, doch eher in Drehzahlregionen wo ich nicht unterwegs sein will, weil für mich zu hoch!
just my 2 Cent.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus!

wenn man da ein 44 er Ventil reindengelt, wird es mit dem Material am Rand arg dünn.

Hast Du das schon mal gemacht oder gesehen?
Das 44er EV lässt sich in einen R100GS Kopf einbauen, ohne einen anderen Sitzring einzusetzen, der Sitz kann einfach entsprechend aufgeweitet werden.
Der Umbau ist quasi Standard.

Abgesehen davon ist der RS Einlasskanal alles andere als Strömungsgünstig

Das stimmt, die sind einfach nur riesig.

, und in den Anderen Köpfen bleibt wenig Fleisch übrig.

Warum sollte hier weniger Fleisch übrig sein, wo die Kanäle doch kleiner sind? Im Ernst, das ist Standard.

Wen ich auch Frage ich höre immer dass die RS Köpfe für einen Umbau/Tuning nicht die Besten sind (wg. der Einlassform), und vom Umrüsten normaler Köpfe abgeraten wird weil es so knapp ist.

Welche Köpfe wären dann überhaupt geeignet? Ist doch ein kleiner Widerspruch in sich, oder?

Nur als kleiner Hinweis: ich habe in meinen Köpfen (waren mal aus ner R80GS) ein 46er EV inklusive größerem Sitzring. Selbst dafür war genügend Fleisch vorhanden.

und was bringt das 44 er Einlass Ventil, mehr Leistung ?...ja , vielleicht, aber wo, doch eher in Drehzahlregionen wo ich nicht unterwegs sein will, weil für mich zu hoch!
just my 2 Cent.

Ein Spezl hat an seinem (schon modifizierten) Motor zwei Leistungsmessungen machen lassen, dazwischen wurde nur vom 42er auf das 44er EV umgebaut.
Leistungsplus war maximal ~4PS, spürbarer Leistungsgewinn erst über 5000 Touren. Aber null Verlust unten rum.

Ob 5000 Touren zu hoch liegen, muss jeder für sich selber beurteilen.

Gruß, Rudi
 
...Alles Serie lassen. ...
Sorry, den kann ich mir nicht verkneifen: das sagt ja grad der Richtige. Einspritzung statt Vergaser...
Aber ersparen wir den andern diese Grundsatzdiskussion.-

Ansonsten hat auch meine Q "optimierte" Originalteile drin (habe einen "der richtigen" drangelassen) und macht viel Freude. Nur: 1:1 plug&play in Kirgisistan wäre damit auch nicht: der Kolben ist angedreht, am Zylinder unten 2 mm weg ... Originalkolben paßt da nicht mehr rein.
 
Hallo,

so langsam kristallisiert sich heraus, was passieren könnte.

Kolben und Zylinder gehen zur Fa. Wahl; dort wird sich entscheiden, ob die originalen Kolben bearbeitet, oder neue Wahl-Kolben angefertigt werden.
Die Zylinder sollten evtl. auch etwas gekürzt werden
Die Zylinderköpfe bekommen die großen EVs, zusätzliche Kerzenlöcher, und werden an der Quetschkante optimiert.

Ob die 800er oder die 1000er Köpfe bearbeitet werden, weiss ich noch nicht. :nixw:

Die Auspuffanlage wird wohl aus Y-Rohr (Boxup) und dem umgebautem RR-Endtopf bestehen.

Vielen Dank für die bisherigen Beiträge und die interessanten Exkurse. Weiter so. )(-:
 
Vielen Dank für die bisherigen Beiträge und die interessanten Exkurse. Weiter so. )(-:

Na schön, du hast es so gewollt:

Pleuellagerschalen erneuern, Kipphebel-Gleitflächen prüfen, Steuerkette prüfen/tauschen, Kupplung- und Ölpumpe checken, und ein zweites Sparschwein anfüttern für Getriebe- und Kardanschäden, falls die Teile nicht mehr frisch sind.
 
Na schön, du hast es so gewollt:

Pleuellagerschalen erneuern, Kipphebel-Gleitflächen prüfen, Steuerkette prüfen/tauschen, Kupplung- und Ölpumpe checken,...

Hallo Wilhelm,

deine genannten Maßnahmen gehören mit Sicherheit zu einer 200000er Revision. Das haben wir erst im Frühjahr auf unserem Schraubertreffen alles mehrfach durchgeführt.
Besagte OEM-Teile liegen auch schon im Regal. ;)
 
Sorry, den kann ich mir nicht verkneifen: das sagt ja grad der Richtige. Einspritzung statt Vergaser...
Aber ersparen wir den andern diese Grundsatzdiskussion.-

Hallo,

zum Reisen habe ich noch eine unverändert originale RT. Damit kann man bedingungslos mit 2 Personen in die Länder der Osterweiterung von der EU fahren. Die Einspritzung ist zuverlässig nur der Aufwand muß halt bedacht werden.
Für ein Reisemotorrad für 1. Person würde ich als Grundlage eine 800 Monolever nehmen. Ölgefüllter Kardan, kein Ölkühler etc. aber das will ja hier keiner hören. Bei der Rückfahrt von der Moseltour III mit Geschwindigkeiten zwischen 75 und 130 Km/h (3000-5000 U/min.) lief der Motor von R75/5 praktisch erschütterungsfrei. Dagegen ist ein 1000er Motor ein Rauhbein.
Hier in den baltischen Staaten liegt so die Geschwindigkeit zwischen 70 und 90 km/h bei strenger Geschwindigkeitskontrolle.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ersparen wir den andern diese Grundsatzdiskussion.-

Hi,

hier ja, Peter will das Ding ja partout 'optimieren'. (Viel Erfolg damit!).

Man könnte aber mal einen Fred aufmachen zum Thema 'zuverlässiges Reisemotorrad'.

So ganz eindeutig scheint mir das auch nicht zu sein. Walters Hinweis (Kardan in Öl) trifft zum Beispiel sicher zu, verglichen mit den Paralevers.

Nach meinem Eindruck ist es beim HAG aber genau umgekehrt: Wenn ich hier was von HAG-Reparaturen lese, betrifft das fast nie die Paralevers, sondern stets die älteren Modelle.

Wahrscheinlich kommt dabei als Ergebnis 'Africa Twin' raus. :]
 
Die werden doch wohl in Kirgisistan 'ne Drehbank haben?

Das sicher - aber den Quetschkantenwinkel genau genug hinzukriegen, erfordert schon post-sowjetische Methoden...

Keine Frage, daß man grade in abgelegenen Ecken echte Künstler trifft, die das, was man hier teuer bezahlt, mal eben aus der hohlen Hand hinzaubern.

Nur: mal am Straßenrand selber den Kolben gegen das mitgeführte oder vom ACAC geschickte Standardteil wechseln, is halt nich. Aber kaputt geht eh nur das, was man nicht dabei hat. Usw. usf.
 
Hi,

hier ja, Peter will das Ding ja partout 'optimieren'. (Viel Erfolg damit!).

Man könnte aber mal einen Fred aufmachen zum Thema 'zuverlässiges Reisemotorrad'.

So ganz eindeutig scheint mir das auch nicht zu sein. Walters Hinweis (Kardan in Öl) trifft zum Beispiel sicher zu, verglichen mit den Paralevers.

Nach meinem Eindruck ist es beim HAG aber genau umgekehrt: Wenn ich hier was von HAG-Reparaturen lese, betrifft das fast nie die Paralevers, sondern stets die älteren Modelle.

Wahrscheinlich kommt dabei als Ergebnis 'Africa Twin' raus. :]

Hallo Wilhelm,

ich werde den Zustand der zerlegten Lotte bald hinreichend dokumentieren.
An dem Motorrad wurden auf 230 tkm keine einschneidenden Reperaturen notwendig (Motor/Getriebe/Kupplung/HAG).

Ich bin selbst gespannt, in welchem Zustand sich die ausgebauten Teile befinden werden.
Aber ich denke schon jetzt, daß der Paralever durchaus eine Berechtigung hat, als "zuverlässiges Reisemotorrad" zu gelten; besonders ohne Öl im Karadantunnel. :D
Eine moderate Leistungssteigerung wird daran auch nicht viel ändern, vorausgesetzt, die Arbeiten werden mit Kompetenz und größter Sorgfalt ausgeführt.

Defekte Kardanwellen gab es unbestrittenerweise recht häufig; aber vielleicht muß man das auch im Hinblick auf die Vielzahl der laufenden Paralever und derer Laufleistung betrachten (Serienstreuung?).

)(-:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Frage noch an die Spezialisten:

Wenn ich gebrauchte Zylinder und Kolben benutze und dann den Zylinderfuss abdrehe, dann kommen doch die Kolbenringe in Regionen, wo sie vorher nie waren.
Der OT sitzt ja an der Zylinderwand höher.
Ist das ein Problem bei Nikasilzylindern?

Was macht man dagegen, falls es ein Problem ist?
Hohnen?
Oder hat man, wenn die Zylinder im OT abgenutzt sind, andere Probleme.
 
Hallo Wilhelm,

ich werde den Zustand der zerlegten Lotte bald hinreichend dokumentieren.
An dem Motorrad wurden auf 230 tkm keine einschneidenden Reperaturen notwendig (Motor/Getriebe/Kupplung/HAG).

Ich bin selbst gespannt, in welchem Zustand sich die ausgebauten Teile befinden werden.
Aber ich denke schon jetzt, daß der Paralever durchaus eine Berechtigung hat, als "zuverlässiges Reisemotorrad" zu gelten; besonders ohne Öl im Karadantunnel. :D
Eine moderate Leistungssteigerung wird daran auch nicht viel ändern, vorausgesetzt, die Arbeiten werden mit Kompetenz und größter Sorgfalt ausgeführt.

Defekte Kardanwellen gab es unbestrittenerweise recht häufig; aber vielleicht muß man das auch im Hinblick auf die Vielzahl der laufenden Paralever und derer Laufleistung betrachten (Serienstreuung?).

)(-:

ohne jetzt noch einen paralleverfred zu starten, da habe ich auch meine erfahrungen gemacht. da ist sicher auch eine serienstreuung bei den kardanwellen vorhanden. aber was grundsätzlich die lebensdauer einschränkt ist geländebetrieb und betrieb mit einem hohen knickwinkel in mittellage der schwinge. selbst verdrehte wellen die schön gerade in der mittellage der schwinge laufen, halten lange unauffällig durch.

gruß
claus
 
Eine Frage noch an die Spezialisten:

Wenn ich gebrauchte Zylinder und Kolben benutze und dann den Zylinderfuss abdrehe, dann kommen doch die Kolbenringe in Regionen, wo sie vorher nie waren.
Der OT sitzt ja an der Zylinderwand höher.
Ist das ein Problem bei Nikasilzylindern?

Was macht man dagegen, falls es ein Problem ist?
Hohnen?
Oder hat man, wenn die Zylinder im OT abgenutzt sind, andere Probleme.

Bei Nikasilwand sollte da auch nach längerem Betrieb keine Stufe sein (im Gegensatz zu Verbundzylindern). Von daher dürfte es m E. keine Probleme geben.
 
Eine Frage noch an die Spezialisten:

Wenn ich gebrauchte Zylinder und Kolben benutze und dann den Zylinderfuss abdrehe, dann kommen doch die Kolbenringe in Regionen, wo sie vorher nie waren.
Der OT sitzt ja an der Zylinderwand höher.
Ist das ein Problem bei Nikasilzylindern?

Was macht man dagegen, falls es ein Problem ist?
Hohnen?
Oder hat man, wenn die Zylinder im OT abgenutzt sind, andere Probleme.

Doch, das ist unter Umständen durchaus ein Problem (und zeugt von Nachdenken, bevor man was Unüberlegtes tut, was ja grundsätzlich nicht verkehrt ist).

Das Kind hat sogar einen Namen: "Zwickelverschleiß". Was sich fälschlicherweise anhört wie ein Spezialbegriff aus der Unterwäscheindustrie, ist der Tatsache geschuldet, daß die Ringe sich im OT und kurz danach durch Verbrennungsdruck, Kompression und an der Stelle schlechten Schmierung zuerst in die Laufbuchse eingraben. Wenn der Zwickel nach Kürzen von den Ringen überlaufen wird, machen die das nicht lange mit.

"Unten kürzen" würde ich bei Graugußzylindern nur frisch gehont machen. Bei Nikasil muß zumindest die Ölkohle sauber weg, die sich durch den Kolbenrückstand angesammelt hat. Wenn man danach mit der "Fingernagelprobe" (damit kann man durchaus wenige µ genau "messen") nichts mehr spürt, sollte man die Zylinder verwenden können.
Graugußzylinder kann man u.U. (wenn's nicht viel ist, der Bund der Laufbuchse wird geschwächt) auch oben kürzen.
 
Hi,

hier ja, Peter will das Ding ja partout 'optimieren'. (Viel Erfolg damit!).

Man könnte aber mal einen Fred aufmachen zum Thema 'zuverlässiges Reisemotorrad'.

So ganz eindeutig scheint mir das auch nicht zu sein. Walters Hinweis (Kardan in Öl) trifft zum Beispiel sicher zu, verglichen mit den Paralevers.

Nach meinem Eindruck ist es beim HAG aber genau umgekehrt: Wenn ich hier was von HAG-Reparaturen lese, betrifft das fast nie die Paralevers, sondern stets die älteren Modelle.

Wahrscheinlich kommt dabei als Ergebnis 'Africa Twin' raus. :]

Prima Idee mit dem Thread "zuverlässiges Reisemotorrad".
Seit meinem Wunsch wirklich weite Motorradreisen zu unternehmen bevor ich das nicht mehr kann, (und dem Ventilabriss in Südspanien), beschäftigt mich das Thema auch.

Dem Karan ist wesentlich leichter bei zu kommen, bzw. zu reparieren, als ein HAG.
Schmiernippel und austauschbare Gelenke machen es noch leichter.
Ich geh mal den Thread eröffnen. ;)
 
Hi zusammen,
was die reparaturfreundlichkeit auf Fernreisen angeht, gibt es aber auch noch eine Möglichkeit. Mein Motortuning beeinhaltet neben Sportkrümmer und Edelweissnocke auch ein Sportpleuel von Edelweiss und Quetschkantenbearbeitung. Das Pleuel ist ca.1,5 mm länger und 100gr leichter als die Serie. Worauf ich nun hinaus will, wenn man einen Motorschaden hat, kann man die original Zylinder, den Zylinderkopf, sowie original Kolben und Pleuel wieder einbauen, ohne die Quetschkannte bearbeiten zu müssen. Mein so bearbeiteter Motor hat ca 80 PS und 94Nm. Dazu habe ich auch ein Leistungsdiagramm falls es interessiert. Diese Konfig hält nun seit ca 17tkm und ich bin zufrieden.

Gruß Hermann
 
Zurück
Oben Unten