Digitaler Tiefenmessschieber zum Ausdistanzieren

qolonius

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09. Nov. 2008
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528
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Pulheim
Hallo !

Trotz der netten Angebote hier aus dem Forum bleibt mein Hang zum Selbermachen übermächtig.
Nun fehlt mir zum Ausdistanzieren doch noch ein geeigneter Messschieber. Der seinerzeit erworbene mechanische von Horex ermöglicht wohl nur das Ablesen ab 0,05 mm. Für den Getriebe-Anwendung wohl doch noch zu grob.

Ich wollte Euch daher mal fragen nach Euren Erfahrungswerten bzgl. der bezahlbaren digitalen Noname-Messschieber. Sind die allesamt schlecht oder gibt es auch brauchbare darunter ? Gibt es eine bezahlbare Mittelklasse in diesem Bereich ?

Mit welchen Ungenauigkeitswerten muss man rechnen ?

Ach und noch was:
Was ist von mechanischen Tiefenmessschrauben z.Bsp. von Mitutoyo zu halten ?
Sind die genauer ablesbar als ein mechanischer Messschieber ?



VG

Roland
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer misst misst Mist.
Kauf Dir keinen Digitalen, der andere tuts wunderbar.
Du wirst nur in den seltensten Fällen das Ergebnis aufs 1/100stel reproduzieren können.
probiers aus
schönen Tag noch Ulli
 
Meine Augen sind mittlerweile jedenfalls so schlecht, daß ich (Analogbegeisterter) mir trotzdem extra fürs Getriebe einen digitalen Tiefenmessschieber zugelegt habe. Allerdings Preisklasse S ( wie sauteuer, von Mahr). Eigentlich tuts auch ein relativ billiges Teil, solltest Du halt vor dem Einsatz mit Endmaßen im verwendeten Messbereich prüfen und kalibrieren.
 
Nimm' mal ruhig den HOREX, wenn Du damit genau arbeitest ist das ok.
Billige digitale Tiefenmaße werden nicht so genau sein. Ein Kumpel hat solch ein Produkt chinesischer Fertigungskunst. Mit dem Ding misst man 5x die gleiche Stelle und bekommt 5 verschiedene Maße- und die Differenzen liegen nicht im tolerierbaren Bereich!
Gruss
BOT
 
Meine Augen sind mittlerweile jedenfalls so schlecht, daß ich (Analogbegeisterter) mir trotzdem extra fürs Getriebe einen digitalen Tiefenmessschieber zugelegt habe. Allerdings Preisklasse S ( wie sauteuer, von Mahr). Eigentlich tuts auch ein relativ billiges Teil, solltest Du halt vor dem Einsatz mit Endmaßen im verwendeten Messbereich prüfen und kalibrieren.

Hier
http://forum.2-ventiler.de/vbboard/...usdistanzieren&p=431391&viewfull=1#post431391
beschriebenen haben wir kalibriert, doch jede Messung verlief anders, selbst wenn er jedesmal vorher wieder exakt genullt wurde.
Preisklasse knapp 100,-€

Gruss
BOT
 
Hier
http://forum.2-ventiler.de/vbboard/...usdistanzieren&p=431391&viewfull=1#post431391
beschriebenen haben wir kalibriert, doch jede Messung verlief anders, selbst wenn er jedesmal vorher wieder exakt genullt wurde.
Preisklasse knapp 100,-€

Gruss
BOT
OK, dann ists natürlich Mist. In dem Fall würd ich auch zum Analogteil greifen, allerdings dann mit 0,02 mm Nonius. Hatte ich lange in Gebrauch, war immer zuverlässig, auf jeden Fall solange, bis meine Augen nachliessen.
 
Aber kann ich denn mit einer Ablesegenauigkeit von 0,05 das Spiel auf 0.00 - 0,05 einstellen ?

Du ermittelst nur die Differenzen.
Die zu verwendenden Scheiben gibt es auch nur in ein paar Größen, sodaß Du praktisch nie Dein ermitteltes Maß genau einhalten kannst.
 
So ist es. Wobei Du in diesem Fall, in dem es nun nicht auf die letzten drei Tausendstel ankommt, auch ein Werkstück mit bekannten und genormten Maßen zur Überprüfung verwenden kannst, beispielsweise ein Kugellager.
 
Ok . Vielleicht noch mal die andere Frage :

Was ist denn von Tiefenmessschrauben zu halten ? Gibts beispielsweise von Mitutoyo mit Ablesgenauigkeit 0,01 mm
 
Wenn die Brücke lang genug ist, bist Du damit ganz weit vorne!
 
So ist es. Wobei Du in diesem Fall, in dem es nun nicht auf die letzten drei Tausendstel ankommt, auch ein Werkstück mit bekannten und genormten Maßen zur Überprüfung verwenden kannst, beispielsweise ein Kugellager.

Ginge dafür auch ein gebrauchtes Lager ? Davon hätte ich gerade fünf Stück hier liegen .

Roland
 
Aber kann ich denn mit einer Ablesegenauigkeit von 0,05 das Spiel auf 0.00 - 0,05 einstellen ?

Mit einem Meßschieber (schon gar nicht einem so langen) kann man (Meß-) prinzipbedingt nicht wesentlich genauer als ca. 5/100mm messen. Das ist der Grund, warum der Nonius bei den meisten rein mechanischen Apparaten nicht feiner ist (schließlich wär's kein besonderes Problem, da noch ein paar Striche zusätzlich draufzumachen). Dein 5/100 Tiefenmaß ist nicht notwendigerweise schlechter, bloß "ehrlicher".

Digitale Meßschieber mit zwei Nachkommastellen vermitteln das subjektive Gefühl einer Genauigkeit, die schlicht nicht vorhanden ist. Drum reden die Hersteller auch von "Ablese-" und eben nicht von "Meßgenauigkeit". Die letzte Nachkommastelle kann man - auch bei etwas teureren Geräten - getrost vergessen (oder allerhöchstens als Indikator dafür verwenden, wo's hingeht).

Wer (z.B. wegs Sehschärfe) nicht auf die digitale Anzeige angewiesen ist und mit einem Nonius umgehen kann, greift m.E. besser zum rein mechanischen Gerät und dort dafür in die etwas höhere Preisklasse. Zusätzlich sollte man lernen, damit richtig umzugehen (immer gleiche Meßkraft, zwei, drei Hundertstel sind ganz leicht auch ohne Schlosserhände "wegzudrücken").
 
Zuletzt bearbeitet:
Morgen Roland,
anhand deiner Fragen sehe ich das du den Umgang mit solchen Messgeräten noch lernen mußt/möchtest.

Ganz allgemein kann ich dir den Tipp geben, das du dir jemanden mit Erfahrung in diesem Bereich suchen solltest. Diese Jemand kann dir dann zeigen wie man misst, dazu gehört m.E. etwas Erfahrung und auch Gespür. (siehe der Hinweis über das "Wegdrücken")
Messen muß man wie alle anderen Schraubertätigkeiten üben. Als ich angefangen habe zu schrauben hat erst mein Vater und später ein Arbeitskollege, den alle "Mister 150%" genannt haben (Warum wohl ;)) mir den Umgang mit den einzelnen Messgeräten gezeigt. Heute brauche ich das beruflich nicht mehr und bin deshalb auch ungeübt darin.

Zu den Messgeräten haben die anderen ja schon was gesagt.

Viel Erfolg wünscht...
Ingo
 
Ich bin von meinem Digi-Tiefenmesser wieder auf den alten, analogen zurückgeschwenkt, weil mir bei der 0,01 mm Digitalanzeige (Auflösung) schlecht geworden ist, wie saumäßig schief die Lager-Bohrungen im Getriebedeckel ab Werk gebohrt sind (bis zu 0,08 mm Unterschied in der Tiefe am Umfang).

Da ist es doch beruhigend nur auf 0,05 mm ablesen zu müssen.
Das Axialspiel der Wellen "shimme" ich auf 0,05 bis 0,10 mm (keinesfalls 0,00 mm).
 
Und immer wenn Mann,s braucht ist die Bakterie Leer,gell Hubi;)

Das Ablesen eines Analog Messschiebers muss schon erlehrnt und geübt werden.
War auch Pflicht bei meiner Ausbildung.Als Lehrlinge, so hies das früher,
hatten wir ein Spiel,Die Schieblehre blind hin und her schieben und dann schätzen welches Maß die jetzt hat, aufs Zehntel.Einer hat dann abgelesen und fünf andere kontrolliert.
wer 10x am nächsten drann war hat was bekommen, was weiß ich nicht mehr-das gibt zu denkenX(
Bei der Spielerei lehrnten wir den Umgang und vorallem das Präzise ablesen dieses Meßwerkzeuges.
Heute habe ich da wieder so meine Schwierigkeiten.
 
... wie saumäßig schief die Lager-Bohrungen im Getriebedeckel ab Werk gebohrt sind (bis zu 0,08 mm Unterschied in der Tiefe am Umfang).

Moin,

mir ist es auch noch nicht gelungen, dreimal denselben Wert zu messen.

Aber man sollte schon bedenken, daß das im Neuzustand schon anders gewesen sein kann. Schließlich drehen sich die Außenringe in ihren Sitzen, wie man an den entsprechenden Spuren sieht. Jedenfalls bei den Teilen, die ich bisher in der Hand hatte. Und beim Drehen bearbeiten sie sicher auch die Tiefe des Lagersitzes.

Nach meiner bescheidenen Meinung ist ein Ausdistanzieren auf 0.01mm nur bei Neuteilen möglich - wenn überhaupt.

Weitere Stichworte dazu wären die Ausbauchungen des Deckels und die Planung der Meßplatte.

Tröstlich finde ich, daß - wenn ich mich nicht irre - bei mir kein Getriebeschaden primär durch falsches Ausdistanzieren verursacht worden ist. Wäre auch komisch: Wenn fast immer die Abtriebswelle Lagerschäden hat, müßte ja immer diese Welle falsch ausdistanziert sein und die anderen nicht ...
 
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Da ist es doch beruhigend nur auf 0,05 mm ablesen zu müssen.
Das Axialspiel der Wellen "shimme" ich auf 0,05 bis 0,10 mm (keinesfalls 0,00 mm).

Das scheint mir doch auch der einzig machbare Wert. Da ja selbst die hochwertigen Messchieber Messungenauigkeiten von bis zu 0,03 aufweisen könnte alles unterhalb von dieses Wertes ja durchaus auch ein -Wert sein.

Und - sofern die Lagerbohrungen ungleich tief sind, müsst man das wohl auch als Mindestwert ansetzen , oder ?

Nächste Frage wäre dann noch : Man kann ja kaum auf die Außenringe der Kugellager drücken ohne dass die sich auf der gegenüberliegenden Seite anheben ? Wie misst man da richtig ?
 
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