Drohender Kupplungswechsel an R75/7 BJ '78

Schalti

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18. Okt. 2018
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Thüringen
Hallo liebe hilfreiche Mitleser,

nach ein paar freudigen Wochen, da sich an der BMW einiges zum Positiven bewegte, hatte ich heute ein ernüchterndes Erlebnis.

Auf der Autobahn versuchte ich einen Transporter zu überholen. Elastisch genug läuft der Motor ja, also Blinker links, ausscheren, beschleunigen 120... 130km/h plötzlich drehte der Motor hoch und es wurde nicht mehr schneller.

Kupplung..... bei verhaltener Fahrweise kam ich noch auf autobahnfreundliche 140 , aber richtig beschleunigen geht nicht mehr.

Mit über 100 000 km hat die Kupplung ja auch gelebt ( scheint die 1. zu sein In der ausführlichen doku zu dem Motorrad ist nichts vermerkt)
Ich würde gern versuchen das selbst zu richten und hätte dazu gern ein paar Erfahrungswerte von Leuten die das schon haben.

Was kann ich schonmal pro forma auf die Bestellliste setzen ( Scheibe, Tellerfeder,Zentrierwerkzeug..)?
Und was sollte man auch wechseln wenn man sich bis dahin vorgeschraubt hat. ( Dichtring zum Motor, O-Ring der Ölpumpe?)

Die Kupplungsscheibe ist da wohl sicher hin, lohnt sich die Mehrausgabe für eine ölfeste Scheibe?

Danke für eure Hinweise und einen ruhigen Freitag

Mit besten Grüßen Waldemar
 
Hi,

wurde hier schon des öfteren geschrieben, ölfeste Reibscheibe braucht man nicht. Ebensowenig wie einen Zentrierdorn. Das ist rausgeschmissenes Geld. Wenn die Reibscheibe nicht 100% mittig sitzt, tut sie das aber nach dem ersten Kupplungsvorgang. Ob du Druckring, Tellerfeder oder / und Schwungscheibe neu brauchst, was eher unwahrscheinlich ist, musst du nach dem Ausbau beurteilen / entscheiden.

Viel Erfolg!
 
Hallo,

eine ziemlich genau mittig sitzende Reibscheibe erleichtert indes die Montage des Getriebes ungemein! Allerdings sagt auch meine Erfahrung: Augenmaß genügt :pfeif:.

Beste Grüße, Uwe
 
Was Du auf alle Fälle brauchst sind drei Schrauben M8 x 1 (Feingewinde)
ca 50mm besser 60 lang + Muttern dazu um die Kupplung zu zerlegen und wieder zusammenzusetzen. sonst fliegt Dir das schon beim Zerlegen
um die Ohren
Für einmaligen Gebrauch muss es nicht das Spezialwerkzeug sein

.....und weil eh auseinander muss gleich den Faltenbalg am Kardan tauschen

Gruß
Franz
 
So unnütz ist ein Zentrierdorn gar nicht , alles wie auf einen Schaschlikspiess schichten , dran da mit und hat sogar noch eine Hand frei. Man muss sich die Arbeit auch nicht unnötig schwerer machen.
 
Hallo Waldemar, wo kommsten du her in Thüringen? Ich schraube in 37249 und bin hilfswillig..Deine Liste finde ich schon ziemlich komplett, den Dichtring der Kurbewelle hinten würde ich glaube ich mitmachen, dito den der Ölpumpe.

Gruss,Hendrik
 
Hallo, ich habe es zwar noch nicht gemacht, aber wenn ich das raus hätte, würde ich gleich mit die Ölpumpe kpl. überholen.
Meine Frage an die Wissenden: Warum kein Zentrierdorn, ragt die Getriebewelle nicht in die Kw, um sich zu zentrieren??
Grüße
 
Hallo, ich habe es zwar noch nicht gemacht, aber wenn ich das raus hätte, würde ich gleich mit die Ölpumpe kpl. überholen.
Meine Frage an die Wissenden: Warum kein Zentrierdorn, ragt die Getriebewelle nicht in die Kw, um sich zu zentrieren??
Grüße

Mit Zentrierdorn lässt sich die Kupplung leichter einbauen, mit einem geübten Auge kann man das aber auch ohne machen. Die Getriebewelle ragt aber nicht in die KW, sondern in den Zahnkranz der Kupplungsscheibe. Da die Kupplungsscheibe aber nur zwischen den beiden Reibflächen klemmt, hat sie keine Ausrichtung und muss ausgerichtet befestigt werden. Dieses Ausrichten ist mit Dorn einfacher, ohne siehe oben.

Hans
 
Warum kein Zentrierdorn, ragt die Getriebewelle nicht in die Kw, um sich zu zentrieren??
Wenn man einen Zentrierdorn hat, benutzt man ihn natürlich. Wenn man aber keinen hat, kann man sich problemlos mit der Taschenlampen-Methode behelfen.
Das habe ich im 2. Lehrjahr gelernt und seither hat jede dornlose Kupplungsmontage auf den ersten Versuch geklappt.

Gruß,
Florian
 
Danke Dir, ich kenne es nur von unseren Ost-Kfz-Trockenkupplungen, da zentrierte sich immer die Welle in der Kurbelwelle, ergibt weniger Unwucht.
Grüße
 
Das habe ich im 2. Lehrjahr gelernt und seither hat jede dornlose Kupplungsmontage auf den ersten Versuch geklappt.

Gruß,
Florian
Ja aber das klappt nicht, wenn sich die Wellen gegenseitig zentrieren, da geht es um 10tel mm. Die Mitnehmerverzahnung muss schon ausgeleiert sein damit es dann klappt.
Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja aber das klappt nicht, wenn sich die Wellen gegenseitig zentrieren, da geht es um 10tel mm. Die Mitnehmerverzahnung muss schon ausgeleiert sein damit es dann klappt.
Seufz…

Wie wäre es, wenigstes Frage- statt Aussagesätze zu benutzen, wenn Du Vermutungen zum besten gibst?

Ich bin dann mal raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Waldemar,

Lass Dich mal nicht verwirren, der Tausch der Kupplung
ist bei so einer BMW keine große Aktion.

Die drei Schrauben M8x1 + Muttern die ich weiter oben schon erwähnte
musst Du haben, weil die eingebauten Schrauben zu kurz sind
um die Kupplung zu entspannen.

Es geht definitiv ohne Zentrierdorn, wer einen hat benutzt ihn natürlich,
aber für 1x Kupplungwechsel einen kaufen lohnt nicht.

Ölpumpendichtring + Simmerring gleich mitmachen, Ja oder nein?????
Hm......... hier lauern beim BMW-Motor gemeine Fallen!
Es ist schon verlockend, man ist ja so nah dran!
Wenn der Motor nach all den Jahren immer noch dicht ist,und hinten
unterhalb vom Schwung nicht verölt, dann lass das lieber, oder machs nur,
wenn Dir jemand dabei hilft, der das schon mal gemacht hat.
Die Stelle ist ja nicht unerreichbar, aber alleine schon das Abnehmen der
Schwungscheibe ist zwar nicht schwierig, aber man muss ganz genau wissen,
was man da grad macht und was zu Beachten ist.
Wenn Du einfach hinten die fünf Schrauben löst und irgendwie die Scheibe runterhebelst,
dann verspreche ich Dir, es endet mit einer totalen Motordemontage.

falls Du es trotzdem machen willst, oder mußt, weils da schon ölt,
dann ist es das allerwichtigste, die Kurbelwelle nach hinten zu spannen
damit sie beim Abnehmen der Schwungscheibe und allen Arbeiten
an Simmerring und Ölpumpe keinesfalls nach vorne rutschen kann.#
Wenn Dir nämlich dabei die innere Anlaufscheibe (sitzt zwischen
hinterem Hauptlager und Kurbelwelle) von ihren Zapfen rutscht
dann muss die Kurbelwelle raus um diese Scheibe wieder einzuhängen.
Man merkts aber meist erst wenns zu spät ist, weil der Motor nach
Montage der Schwungscheibe blockiert, und dann hat man auch schon
den inneren Ring geschrottet, die Haltebolzen im Block verschoben und mit
etwas Pech die Lauffläche am Schwung verkratzt.
:entsetzten:
Es muss der Motor daher auch vorne geöffnet werden und vorsichtshalber
sollte dann die Lichtmaschine raus um da nichts zu beschädigen.
Zwischen Hauptlager und Schwungscheibe sitzt nochmal so eine Scheibe.
auch hier aufpassen, damit die nicht abfällt

Die Schwungscheibe wirst Du zum Abnehmen und auch zum wieder Aufsetzen warm machen müssen.
Pass auf, dass die OT-Marke danach wieder an der richtigen Stelle
sitzt und nimm neue Schrauben für den Schwung.
Beim Aufsetzen hast Du nicht viel Zeit, den Schwung so auszurichten,
dass die Schraubenlöcher passen.
Tipp: nimm die Kupplungs-Demontageschrauben als Griff.

Die Simmerringe der gängigen Teilehändler gehen zum Teil recht streng
in ihren Sitz. hab erst kürzlich einen zerstört beim Einbauen.
Nimm unbedingt "den Guten" und nicht einen vom nächsten Lagerhändler.

Die Schrauben der Ölpumpe gehen manchmal kaum auf.
Ohne einen "Schlagschrauber zum Draufhauen" braucht man
gar nicht anfangen

Die Kupplungsscheibe zu tauschen geht in ca. 2 Stunden
So eine Scheibe geht oft für unter 50€ her, und die Saison ist gerettet.
Die Simmerring-Aktion ist dann eher was für ruhige Winterabende.
 
Danke Vehikelfranz, den Hinweis mit der Anlaufscheibe (Nr. 3 ?) fand ich noch nichtmal in der Datenbank! Sehr gute Hilfe, DB-würdig!
Ein Unbeleckter rechnet ja auch niemals damit, dass bei BMW die Kw in den Lagern hin und herrutscht und auch von der Schwungscheibe arretiert wird ...
Grüße Gerd
 

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  • Kw A scheibe.jpg
    Kw A scheibe.jpg
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Zuletzt bearbeitet:
Oh, danke! Allerdings habe ich nur bei Kupplung und Kw gesucht, wo ein Hinweis nicht schlecht gewesen wäre. Alles Gute ist eben nie beisammen und das Forum hier hilft ungemein!
Grüße
 
Hallo Franz,

danke für Deine ausführliche Info. Die hat mich definitiv vor gröberen Dummheiten bewahrt. Ich habe da Selbsteinschätzung genug das Umfeld in Ruhe zu lassen wenn das geht. An die Kupplung selbst werde ich mich
trotzdem wagen. Die Montageschrauben ( beim normalen Schraubenhändler ) und Scheibe sind bestellt und den Rest sehe ich wenn demontiert wird. Ich werde berichten. Schade , da lasse ich die Aktion mit den neuen Lackteilen lieber bis die Kupplung fertig ist...


Grüße Waldemar
 
Hallo Franz,

danke für Deine ausführliche Info. Die hat mich definitiv vor gröberen Dummheiten bewahrt. Ich habe da Selbsteinschätzung genug das Umfeld in Ruhe zu lassen wenn das geht. An die Kupplung selbst werde ich mich
trotzdem wagen. Die Montageschrauben ( beim normalen Schraubenhändler ) und Scheibe sind bestellt und den Rest sehe ich wenn demontiert wird. Ich werde berichten. Schade , da lasse ich die Aktion mit den neuen Lackteilen lieber bis die Kupplung fertig ist...


Grüße Waldemar

Hallo!
Hier mal ein Bild der Montageschrauben, vorne mit 8 x 1 für die Kupplungsmontage.
 

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  • P1120691.jpg
    P1120691.jpg
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Hallo,
Nun ist es geschehen, die Kupplung ist draußen....und Ernüchterung macht sich breit. Kupplungsscheibe unter 4mm. Da war die Tellerfeder echt tapfer das zusammen zu halten. Der Ring und selbst die Andruckplatte mit tiefer KorrosionIMG_20191117_180331.jpg
IMG_20191117_180316.jpg
IMG_20191117_180436.jpg
Die neue Kupplungsscheibe würde nur auch ein paar mm tragen und erst wenn die weg wären auf der Fläche...also Neuteile. Und nein,die Brocken auf dem einen Bild sind keine Kohlestücke aus einem Lausitzer Tagebau,das sind Kupplungsreste.
Da bin ich schon sehr dankbar,dass der hintere Wellendichtring nicht ölt....
Und überall zeichnet sich Verfall ab. Hab den Fußbremshebel fast nicht raus bekommen,alles voll verharztem festen Fett....naja, bremsenreiniger bringt's auch da. (Gibt es die “Schmiernippelköpfe“ auch einzeln?)

Hab die “BM trouble you“ erstmal weggestellt bis die Teile kommen. Berichte später weiter.

Etwas angefrustete Grüße
Waldemar.
 
Was Du auf alle Fälle brauchst sind drei Schrauben M8 x 1 (Feingewinde)
ca 50mm besser 60 lang + Muttern dazu um die Kupplung zu zerlegen und wieder zusammenzusetzen. sonst fliegt Dir das schon beim Zerlegen
um die Ohren

Es gibt noch andere Alternativen, die ich unterwegs gezwungenermassen nutzen musste.
a) eine grosse Zimmermanns-Schraubzwinge vorne gegen die Rotorschraube der Lima und hinten gegen die Feinverzahnung der Kupplungsscheibe gespannt, entlastet die Kupplung und man kann die Druckplatte abschrauben
b) einen Scherenwagenheber waagrecht mit einem passenden Holzstück gegen den Rahmen abstützen und gegen die Feinverzahnung der Kupplungsscheibe verspannen, entlastet die Kupplung und man kann die Druckplatte abschrauben
c) Rustikale Methode: eine Schraube in eine der vier Getriebebefestigungen am Motorgehäuse etwas einschrauben und mit einem großen Nageleisen und einer passenden Nuss über der Kupplungsverzahnung die Kupplung entlasten

....etc
 
Vergess die Ölpumpenpassfeder nicht, wenn Du einmal da dran bist.
 
Es gibt noch andere Alternativen, die ich unterwegs gezwungenermassen nutzen musste.
a) eine grosse Zimmermanns-Schraubzwinge vorne gegen die Rotorschraube der Lima und hinten gegen die Feinverzahnung der Kupplungsscheibe gespannt, entlastet die Kupplung und man kann die Druckplatte abschrauben
b) einen Scherenwagenheber waagrecht mit einem passenden Holzstück gegen den Rahmen abstützen und gegen die Feinverzahnung der Kupplungsscheibe verspannen, entlastet die Kupplung und man kann die Druckplatte abschrauben
c) Rustikale Methode: eine Schraube in eine der vier Getriebebefestigungen am Motorgehäuse etwas einschrauben und mit einem großen Nageleisen und einer passenden Nuss über der Kupplungsverzahnung die Kupplung entlasten

....etc


und noch einfacher:

d) M8x1,25 Standardgewindeschrauben mit Muttern soweit von Hand eindrehen wie möglich und über die Muttern die Druckplatte dann entsprechend be- und entlasten.

Gruß Gerd
 
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