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DZM: Welches Signal liegt an Klemme 1 an

hg_filder

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13. Feb. 2010
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Prolog: Aus diesem Thread wurde die Paralelldiskussion herausgelöst und kann hier weiter erörtert werden.

Sehr interessant - vielleicht wird so ein Schuh draus: Der DZM der BMW wertet den negativen Impuls (negative Flanke) aus (von Plus 12 bis 14V gegen "0"), der T&T DZM kann sowohl den Impuls von +12 bis +14V gegen null bzw. -12 bis -14 Volt gegen null auswerten.

Wieder was gelernt

Hans
 
Sehr interessant - vielleicht wird so ein Schuh draus: Der DZM der BMW wertet den negativen Impuls (negative Flanke) aus (von Plus 12 bis 14V gegen "0"), der T&T DZM kann sowohl den Impuls von +12 bis +14V gegen null bzw. -12 bis -14 Volt gegen null auswerten.

Klingt plausibel. Diese Überlegung hatte ich auch.

Gruß
Gerd
 
Hallo,

dieses Potential gibt es in diesem Fall doch garnicht, wenn mit Null das Potential der Fahrzeugmasse gemeint ist.

Gruß, Wolfram

Hallo Wolfram,

theoretisch gibt es das schon, wenn bei Fahrzeugen der Pluspol an Masse liegt und der Minus geschaltet wird. Soll es wohl geben. Gesehen habe ich das aber noch nicht.

Gruß
Gerd
 
... theoretisch gibt es das schon, wenn bei Fahrzeugen der Pluspol an Masse liegt und der Minus geschaltet wird. Soll es wohl geben. Gesehen habe ich das aber noch nicht ...

Hallo Gerd,

ich hatte ja geschrieben "in diesem Fall". Und damit war natürlich die elektrische Anlage unserer BMWs gemeint.

Die umgekehrte Polung gab es früher bei englischen Fahrzeugen, also der Pluspol als Fahrzeugmasse. Aber die fahren ja heute noch auf der falschen Seite. ;)

Vielleicht stimmt auch einfach die Anleitung des Drehzahlmessers nicht und die Zuordnung ist genau umgekehrt.

Normalerweise ist die Triggerung auf eine positive bzw. negative Flanke kein Problem. Das konnten schon die einfachsten Oszilloskope vor vielen Jahrzehnten. Deswegen: ???

Gruß, Wolfram
 
... Du bekommst von der Zündspule ein negatives Signal ...

... Anscheinend ist Logik nicht immer die Lösung ...

Hallo,

Widerspruch! ;)

Zumindest in diesem Fall ist Logik die Lösung.

Man sollte halt immer Denken, bevor man hier etwas schreibt. Das beziehe ich jetzt ausschließlich auf mich. Mein Tipp hat zwar zum Erfolg geführt, das war aber wohl eher Zufall.

Nun zur Sache: Das Zündsteuergerät (ZSG) schaltet die Zündspule so, dass die Klemme 1 mit Masse verbunden wird oder nicht.
Wenn das ZSG durchschaltet, fließt ein Strom durch die Zündspule, die ja am anderen Ende mit Klemme 15 (geschaltetes Plus) verbunden ist.
Klemme 1 hat in diesem Zustand ein Potential von etwa 0,3 bis 0,5 Volt. Dies ist der Spannungsfall am Schaltbaustein des ZSG.
Der Zündfunken wird ausgelöst, indem das ZSG die Masseverbindung zur Klemme 1 öffnet (im einfachsten Fall mit einem npn-Leistungstransistor).

In diesem Moment springt die Spannung an Klemme 1 von etwa 0,5 Volt auf den Wert der Bordnetzspannung, die an Klemme 15 anliegt.
Wir haben also eine positive Flanke an Klemme 1 beim Auslösen des Zündfunkens.

Dies erklärt allerdings nicht, warum der Drehzahlmesser bei Einstellung auf eine negative Flanke nichts anzeigt. Denn wenn das ZSG anschließend wieder durchschaltet, ergibt sich ja eine negative Flanke. Der Zeitversatz zwischen der positiven und der negativen Flanke spielt ja für die Messung der Drehzahl keine Rolle. Der DZM zählt ja lediglich die Anzahl der Impulse.

Vielleicht kann ja jemand mit mehr Ahnung von der Materie hier anknüpfen und etwas mehr Licht ins Dunkel bringen.

Gruß, Wolfram
 
Nun zur Sache: Das Zündsteuergerät (ZSG) schaltet die Zündspule so, dass die Klemme 1 mit Masse verbunden wird oder nicht.
Wenn das ZSG durchschaltet, fließt ein Strom durch die Zündspule, die ja am anderen Ende mit Klemme 15 (geschaltetes Plus) verbunden ist.
Klemme 1 hat in diesem Zustand ein Potential von etwa 0,3 bis 0,5 Volt. Dies ist der Spannungsfall am Schaltbaustein des ZSG.
Der Zündfunken wird ausgelöst, indem das ZSG die Masseverbindung zur Klemme 1 öffnet (im einfachsten Fall mit einem npn-Leistungstransistor).

In diesem Moment springt die Spannung an Klemme 1 von etwa 0,5 Volt auf den Wert der Bordnetzspannung, die an Klemme 15 anliegt.
Wir haben also eine positive Flanke an Klemme 1 beim Auslösen des Zündfunkens.

Dies erklärt allerdings nicht, warum der Drehzahlmesser bei Einstellung auf eine negative Flanke nichts anzeigt. Denn wenn das ZSG anschließend wieder durchschaltet, ergibt sich ja eine negative Flanke. Der Zeitversatz zwischen der positiven und der negativen Flanke spielt ja für die Messung der Drehzahl keine Rolle. Der DZM zählt ja lediglich die Anzahl der Impulse.

Hallo Wolfram,

nach meinem Verständnis stimmt deine Beschreibung des Signalverlaufes an Klemme 1 der Zündspule. Es gibt also immer eine ansteigende (positive) Flanke und eine abfallende (negative Flanke) bei jedem Zündvorgang. Welche Flanke letztendlich vom Drehzahlmesser ausgewertet wird ist eigentlich egal. Wahrscheinlich ist aber der Spannungsverlauf (Anstiegs- bzw. Abfallzeit, bzw. Steilheit) ein Kriterium, das die entscheidende Rolle spielt. Vielleicht hat das ja schon mal Einer mit dem Oszi dargestellt. Wäre schon interessant.
Aber das ist ist nur eine Vermutung von mir und kann auch völlig falsch sein.

Trotzdem eine sehr interessante Fragestellung.

Schöne Grüße aus PAF
Gerd

Nachtrag: wäre auch von Interesse, die Meinung von Achim "Northpower" zu hören...:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gerd,

hab vielen Dank fürs Mitlesen und Mitdenken.

Schon gestern abend kamen mir Zweifel an der von mir geschilderten Variante. Da ich aber noch einen "Roman" zum Thema Kippspiel des Radlagers los werden wollte ... eben drum erst jetzt.

Was ich beschrieben habe ist der stationäre Fall, wenn die Masseverbindung von Klemme 1 für eine längere Zeitspanne unterbrochen ist.
Dieser Fall tritt bei der Zündanlage aber so nicht ein. Also ist das falsch, was ich geschrieben habe.

Wenn das ZSG die Masseverbindung zu Klemme 1 trennt, entsteht auf der Primärseite der Zündspule durch Selbstinduktion eine Spannung von mehreren hundert Volt. Sie hat die gleiche Polarität wie die Bordspannung (Lenzsche Regel greift hier).
Da die Zündspule auf der anderen Seite (Klemme 15) an der positiven Seite des Bordnetzes vom Potential her festliegt, müsste an Klemme 1, die ja jetzt frei schwebt, gegenüber Masse eine negative Spannung von z.B. 300 Volt für kurze Zeit anliegen.
Das wäre dann ein steile negative Flanke.

Was hälst Du von dieser Variante?

Gruß, Wolfram
 
Wenn das ZSG die Masseverbindung zu Klemme 1 trennt, entsteht auf der Primärseite der Zündspule durch Selbstinduktion eine Spannung von mehreren hundert Volt. Sie hat die gleiche Polarität wie die Bordspannung (Lenzsche Regel greift hier).
Da die Zündspule auf der anderen Seite (Klemme 15) an der positiven Seite des Bordnetzes vom Potential her festliegt, müsste an Klemme 1, die ja jetzt frei schwebt, gegenüber Masse eine negative Spannung von z.B. 300 Volt für kurze Zeit anliegen.
Das wäre dann ein steile negative Flanke.

Hallo Wolfram,

jetzt bin ich auch im Zweifel! Wenn ich wieder Zeit und Gelegenheit habe, versuche ich den Signalverlauf zu oszillographieren. Interessieren tut es mich schon sehr. 300V sind ein bisschen viel, könnte aber sein.
Bin verwirrt :nixw:

Gruß aus PAF
Gerd
 
Hallo Wolfram,

jetzt bin ich auch im Zweifel! Wenn ich wieder Zeit und Gelegenheit habe, versuche ich den Signalverlauf zu oszillographieren. Interessieren tut es mich schon sehr. 300V sind ein bisschen viel, könnte aber sein.
Bin verwirrt :nixw:

Gruß aus PAF
Gerd

Der BMW-DZM reagiert auf einen ca. 40V Impuls (aus dem Kopf, müsste MM mal was sagen, er hat einen DZM-Prüfstand).

Hans
 
Hallo Hans,

danke fürs Verschieben!

So ist die Thematik auch leichter zu finden.

Gruß, Wolfram
 
Der BMW-DZM reagiert auf einen ca. 40V Impuls (aus dem Kopf, müsste MM mal was sagen, er hat einen DZM-Prüfstand).
Das kann durchaus der Fall sein.

Ich habe gerade einen BMW-DZM (/7) "zum Spielen" hier, der im Gegensatz zu den VDO-DZM bei den maximalen 25V meines Funktionsgenerators noch nicht nicht anspricht. Die Schutzschaltung vor dem Signaleingang des SAK215 (der Frequenz-Spannungs-Wandler) sieht auch recht hochohmig aus.

Leider konnte ich das noch nicht weiter messtechnisch überprüfen, da mein gutes altes Gould-Speicheroszilloskop Anfang letzter Woche beschloss, den Dienst zu quittieren und ich erst mal für Ersatz sorgen musste.
 
dl6dx
AW: DZM: Welches Siganl liegt an Klemme 1 an

quote_icon.png
Zitat von GSGS
Signalverlauf zu oszillographieren.



Wird bei Gelegenheit erledigt.​

Hallo Stefan,

vielen Dank schon mal im Voraus!

Gruß aus PAF
Gerd
 
So, da sich der Motometer-DZM aus der Instrumentenkombi im Moment noch weigert, etwas anzuzeigen, hab ich für die weiteren Messungen am Patienten mal den Stromlaufplan aufgenommen. Hier schon mal vorab, eine komplette Dokumentation des DZM kommt noch.

Motometer-DZM-SLP.jpg

Der SAK 215 reagiert nach den Angaben im Datenblatt übrigens auf die steigende Flanke ("Trigger slope: positive going").

Der "kleine" Motometer-DZM ist übrigens, soweit ich das anhand von Fotos der Platine beurteilen kann, nahezu identisch aufgebaut.
 
So, da sich der Motometer-DZM aus der Instrumentenkombi im Moment noch weigert, etwas anzuzeigen, hab ich für die weiteren Messungen am Patienten mal den Stromlaufplan aufgenommen. Hier schon mal vorab, eine komplette Dokumentation des DZM kommt noch.

Anhang anzeigen 302161

Der SAK 215 reagiert nach den Angaben im Datenblatt übrigens auf die steigende Flanke ("Trigger slope: positive going").

Der "kleine" Motometer-DZM ist übrigens, soweit ich das anhand von Fotos der Platine beurteilen kann, nahezu identisch aufgebaut.


Hallo Stefan,
solltest Du ein SAK 215 benötigen, schaue ich mal nach ob ich noch was da habe. Ich hatte mal welche gekauft aber nie verbaut. Ich hoffe ich finde die noch.

Gruß, Hans-Jürgen
 
So, es hat mir keine Ruhe gelassen. Habe vorhin mal meinen Oszillographen rausgekramt und eine Messung an der 100GS, EZ 88, vorgenommen:

Tastkopf an Klemme 1 (Zündspule) und Masse direkt an Batterieminus. Drehzahl ca. 1000U/min. Bei Erhöhung der Drehzahl steigt die Spitzenspannung auf über 300V und die Frequenz steigt natürlich ebenfalls. Drehzahlmesser war angeschlossen.
Leider bin ich nicht in der Lage, die Fotos zu drehen. Seht es mir bitte nach.

Gruß aus PAF
Gerd
 

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

der Serien-Drehzahlmesser benötigt ein Triggersignal, das deutlich größer ist als die Bordspannung. Siehe auch das Schaltbild: Am Eingang ist ein Spannungsteiler 30k/4k7, dann folgt eine Zenerdiode 6,8 V. Das IC sieht also erst dann ein Signal, wenn die Spannung größer ist als (6,8 V + nötige IC-Eingangsspannung) x (30/4,7 + 1).

Zur Justage eines DZW verwende ich deshalb einen Netz-Isoliertrafo, dessen Sekundärspannung von 230 V ich mit einer einzelnen Diode für 3000/min bzw. einem Brückengleichrichter für 6000/min gleichrichte und in den Eingang speise.

Beste Grüße!
 
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