DZM: Welches Signal liegt an Klemme 1 an

Na klar! Die Lenz'sche Regel wurde ja bereits zitiert. Sie ist die Grundlage dafür, dass eine Batterie-Spulen-Zündung überhaupt funktioniert.

Beste Grüße!
 
... Tastkopf an Klemme 1 (Zündspule) und Masse direkt an Batterieminus. Drehzahl ca. 1000U/min. Bei Erhöhung der Drehzahl steigt die Spitzenspannung auf über 300V und die Frequenz steigt natürlich ebenfalls. Drehzahlmesser war angeschlossen. ...

Hallo Gerd,

habe erst gestern Deinen Beitrag gesehen. Danke für die Messung.

Ist die Spannungsspitze an Klemme 1 jetzt positiv oder wurde das Signal am Oszi invertiert?

Eventuell muss ich ja mein vorheriges Geschreibsel zur Polarität überdenken?

Gruß, Wolfram
 
Servus Wolfram,

es handelt sich um ein positives Signal. Eine Invertierung am Oszi findet nicht statt. Die 0V- Linie befindet sich in Bildschirmmitte.

Gruß aus PAF
Gerd
 
Ist die Spannungsspitze an Klemme 1 jetzt positiv oder wurde das Signal am Oszi invertiert?
Eventuell muss ich ja mein vorheriges Geschreibsel zur Polarität überdenken?

Motometer-DZM (...) Stromlaufplan
Der SAK 215 reagiert nach den Angaben im Datenblatt übrigens auf die steigende Flanke ("Trigger slope: positive going").

der Serien-Drehzahlmesser benötigt ein Triggersignal, das deutlich größer ist als die Bordspannung. Siehe auch das Schaltbild

Motometer-DZM-SLP.jpg

Der SAK215 triggert in einem Spannungsfenster von +0,5V bis max. +20 V an Pin 2. Er triggert nicht im Bereich zwischen -20V bis +0,5V. Er triggert auf eine positive Flanke an Pin 2 (im DB: "dV2/dt: positive going").

Die Eingangsbeschaltung besteht aus einem Spannungsteiler 30k/4,7k (Faktor 7,4), danach wird der (positive) Pegel des Eingangssignal über den Spannungsteiler aus Z-Diode (6V8) und R3 nochmals um ca. 6,8V verringert[SUP]1[/SUP].

Welcher positive Pegel an Klemme Z wird nun benötigt, um den SAK215 zu triggern?

Die Triggerschwelle des SAK215 beträgt +1,5V. Um die zu erreichen, müssen an der Kathode von ZD1 ca. +7V anliegen. Das bedingt eine minimale positive Eingangsspannung an Klemme Z von 8,3V * 7,4 = ca. 61V. Der maximal zulässige positive Pegel ist entsprechend (20V + 7V) * 6,4 = ca. 198V.

Soweit zu den statischen Pegeln. Tatsächlich haben wir hier aber eine Überlagerung eines (angenäherten) Rechtecksignals mit den Amplituden 0V und +13V (Bordnetzspannung) und der Selbstinduktionsspannung der Zündspule:

20220507_143158_crp.jpg
Foto: Gerd (GSGS), Bearbeitung durch SW

Man sieht erst die negative Flanke (Klemme 1 an Masse), an der die Bestromung (Ladezeit) der Zündspule beginnt. Dann kommt erst die positive Flanke durch das Öffnen der Schaltstufe der Zündung (bzw. des Kontakts) und danach der starke positive Impuls durch die Selbstinduktion der Zündspule. Die genaue Breite des Pulses ist aus dem Oszillogramm nicht zu erkennen, lässt sich aber zumindest grob abschätzen: Die Frequenz der Zündpulse betrug 12,1 Hz, das macht einen Zeitabstand von ca. 82 ms (H-Auflösung 20 ms/Raster). Jetzt messen wir Pixel: Ein "Rasterkasten" ist 55 Pixel breit. Von der Rasterlinie zur steigenden Flanke sind es 19 Pixel, von der fallenden Flanke zur nächsten Rasterlinie sind es 33 Pixel. Macht 3 Pixel für den Puls, also 3/55 * 20 ms = ca. 1 ms.

Durch den zu R3 parallel geschalteten Kondensator C1 wird aus dem Eingangsspannungsteiler ein Tiefpass gebildet. Er soll hochfrequente Anteile des Pulses unterdrücken, aber den "Grundpuls" durchlassen (nur ein Triggervorgang pro Zündimpuls).

Zusammengefasst ergibt sich für ein Testsignal damit:
  • Positiver Spannungsimpuls > 61V
  • Dauer > ca. 1ms (praktisch tut es aber auch ein Rechteck- oder Sinussignal)
  • Frequenz entsprechend der anzuzeigenden Drehzahl (s.u.)


[TD="align: left"]u/min[/TD]
[TD="align: left"]f [Hz][/TD]

[TD="align: right"]500[/TD]
[TD="align: right"]8,3[/TD]

[TD="align: right"]1000[/TD]
[TD="align: right"]16,7[/TD]

[TD="align: right"]1500[/TD]
[TD="align: right"]25,0[/TD]

[TD="align: right"]2000[/TD]
[TD="align: right"]33,3[/TD]

[TD="align: right"]2500[/TD]
[TD="align: right"]41,7[/TD]

[TD="align: right"]3000[/TD]
[TD="align: right"]50,0[/TD]

[TD="align: right"]3500[/TD]
[TD="align: right"]58,3[/TD]

[TD="align: right"]4000[/TD]
[TD="align: right"]66,7[/TD]

[TD="align: right"]4500[/TD]
[TD="align: right"]75,0[/TD]

[TD="align: right"]5000[/TD]
[TD="align: right"]83,3[/TD]

[TD="align: right"]5500[/TD]
[TD="align: right"]91,7[/TD]

[TD="align: right"]6000[/TD]
[TD="align: right"]100,0[/TD]

[TD="align: right"]6500[/TD]
[TD="align: right"]108,3[/TD]

[TD="align: right"]7000[/TD]
[TD="align: right"]116,7[/TD]

[TD="align: right"]7500[/TD]
[TD="align: right"]125,0[/TD]

[TD="align: right"]8000[/TD]
[TD="align: right"]133,3[/TD]

So, das war "viel Holz". Eventuell hilft es aber jemandem. Eine passende Aufbereitung für die DB ist in Vorbereitung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stefan,

die Formel zur Berechnung der minimalen Höhe des Eingangsimpulses habe ich bereits hier gepostet. Die Frequenz berechnet sich recht einfach aus der Motordrehzahl, sie ist bei unseren Zweizylindern mit Waste Spark, also einer Zündung pro KW-Umdrehung: f = n/60. So steht das für einige Beispiele auch in deiner Liste.

Beste Grüße, Uwe
 
Zurück
Oben Unten