Hallo,
hatte heute dank Rolf eine Dose EMR fein in der Post. Vielen Dank! superschnell 1x quer durch die Republik. Hut ab
Das Produkt interessierte mich nicht nur wg. des MO Berichtes, sondern auch weil ich im eigentlichen Anwendungszweck: Rostentfernung an Maschinen und Geräten schon länger mal ein Produkt gesucht hat, dass nach Anwendung eine leichte Konservierschicht hinterlässt. Ein Teil meiner Hobbywerkstatt ist im Keller mit erhöhter Luftfeuchtigkeit. Ich kämpfe immer wieder mit Flugrost etc.
Erster Eindruck: Es handelt sich um eine wachsartige rotbraune Paste, die feine Schleifkörper enthält. Geruch nicht unangenehm. Konsistenz eher fest.
Dann habe ich Versuche angestellt:
1. Das Testobjekt: stark oxidierte Lima - Haube einer /6. Zustand: "Bodenfund"
2. Grob vorgereinigt (Felgenreiniger, Schwamm), viele Oxidationsflecken erkennbar.
3. Eine Hälfte mit EMR fein behandelt (Zeitaufwand ca. 30 Minuten). Sieht gar nicht mal so übel aus.
Aber Achtung: Ein Teil des Effektes resultiert daraus, dass bei der Anwendung durch die Polierkörper ein schwarz/grauer Abrieb entsteht, der dann gleichmäßig auf die Oberfläche verteilt wird. Durch die wachsartige Stuktur1 des EMR bleibt beim Sauberwischen ein Teil dieses Abriebs in den Poren der Oberfläche und läßt diese besser aussehen als sie wirklich ist. Wenn man genau hinschaut oder sich die Mühe macht, mit Bremsenreiniger das Ganze gut zu säubern, ist der Eindruck nicht mehr so toll.
4. Weitere Schleifprodukte: Weil mir das Ergebnis nicht gefallen hat, habe ich nochmal mit anderen Produkten nachgeholfen. Ich bevorzuge dabei Produkte von RotWeiß. Die Polierpaste aus der Dose (eigentlich für Lack gedacht), funktioniert auch anderweitig gut.
5. Andere Mittelchen: Weil mir das Ergebnis immer noch nicht gefie,l habe ich mal alles ausprobiert, was gerade im Keller greifbar war: Fertan Rostumwandler, Zementschleierentferner (Salzsäure?), Zitronensäure, Chorreiniger, Abbzeizer, Optiglanz für Edelstahl, Abbeizer Flux Grün. Alles weitgehend ohne Effekt. Lediglich der Abbeizer schaffte es ein paar Ölverkrustungen zwischen den Rippen zu lösen.
Die andere Hälfte des Deckels hab dann im Schnelldurchgang mit weniger Handarbeit gemacht: Vorreinigung mit Grillreiniger, Schwamm und Wasser. Eine Runde Abbzeizer für den Ölschmodder, dann noch eine Runde Politur (RotWeiß Polierpaste und EMR). Ging dann recht schnell.
6. Das Ergebnis: Mäßig. Drei Stunden Lebenszeit verschenkt. Die Polituren haben erwartungsgemäß die Oberfläche verändert und einen leichten Glanz hinterlassen. Richtig gut sieht der Deckel nach wie vor nicht aus. Dafür müsste man viel mehr manuelle Arbeit investieren. Am zusammengebauten Objekt (Motorrad) stelle ich mir das ziemlich aufwändig vor. Nachfolgend im Vergleich von links nach rechts ein guter Originaldeckel, das bearbeitete Objekt, und ein gestrahlter Deckel. Letzter ist zwar mäßig gemacht aber immer noch viel besser als das Testobjekt.
7. Fazit: Das EMR ist kein Wundermittel. Stark oxidierte Oberflächen werden dadurch auch nur mit viel Arbeit wieder schön, glänzen dann aber. Vielleicht ringt sich einer durch und testet das mal an weniger schadhaften Teilen, mich würde das Ergebnis interessieren.
Beim eigentlichen Einsatzzweck ist das EMR übrigens Klasse. leichter Flugrost an einigen brünierten Werkzeugen, der Schneide einer Industrieschere (Carbonstahl) und am Support der Drehe war ganz schnell weg. Es bleibt eine leicht eingefettete Oberfläche. Mann muss man aber die Schleifkörper sauber wegwischen und Führungen natürlich wieder ölen.
Was mir immer noch fehlt, ist so ein "Wundermittel" für den Aluguss so wie z.B. das sehr gut funktionierende Optiglanz für Edelstahl
Grüße
Marcus