Entlüfternippel fest - was nun?

steinhummer

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06. Apr. 2012
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Weinwüste
Hab gerade eine R80 Mono mit Doppelscheibe eines Kumpels in der Werkstatt und wollte nach Lenkkopflagerwechsel gestern die Bremse neu befüllen. Leider lässt sich der Bremsnippel nicht bewegen. Das Erwärmen des Sattels brachte auch nix, inzwischen gleicht der Sechskant nun eher eineem Sechsrund. Bin jetzt kurz davor, einen billigen 11er Ringschlüssel festzuschweißen, dann abzukühlen und es so zu versuchen. Hat jemand noch einen anderen erfolgversprechenden Tipp auf Lager? Vielen Dank vorab!

St.
 
Moin.

Jauch das Teil mal von oben mit einem Sprühöl ein. Und wenn der Nippel eh schon rund ist (und Du einen neuen verbauen wirst...), kannst Du auch eine WaPuZa ansetzen. Damit geht es. Garantiert.
 
Hab gerade eine R80 Mono mit Doppelscheibe eines Kumpels in der Werkstatt und wollte nach Lenkkopflagerwechsel gestern die Bremse neu befüllen. Leider lässt sich der Bremsnippel nicht bewegen. Das Erwärmen des Sattels brachte auch nix, inzwischen gleicht der Sechskant nun eher eineem Sechsrund. Bin jetzt kurz davor, einen billigen 11er Ringschlüssel festzuschweißen, dann abzukühlen und es so zu versuchen. Hat jemand noch einen anderen erfolgversprechenden Tipp auf Lager? Vielen Dank vorab!

St.

Ich fürchte, daß grobe Gewalt nur zum Abreißen führt. Wenn's dumm läuft so blöd, daß Ausbohren nicht mehr (einfach) möglich ist, weil der Bohrer auf der schrägen Bruchfläche nicht mehr zentriert.

Ich würde den Sattel zerlegen (Dichtungsteile und - falls drin - Kunststoffkolben raus) und mal richtig warm machen, dann kannst Du versuchen, den Nippel von innen mit Kältespray mal richtig zu erschrecken.

Geht's so immer noch nicht, mit einem linksschneidenden Bohrer rausbohren. Ist nicht so einfach dabei den Dichtkegel nicht zu verletzen...
 
Einen genau passenden Dorn in die Bohrung stecken, am besten vorne mit 118 Grad Spitzenwinkel (entspricht Bohrer) darauf einmal kräftig schlagen (ein trockener Schlag), dann mit einer gut fassenden Wasserpumpenzange den Nippel fassen und drehen.

Viel Glück
Lars
 
@Franco: Mit der WaPuZa bekomm ich das nur gepackt, wenn ich die gleich daneben liegende Querleitung zum anderen Sattel löse. Bin gespannt, ob die genauso fest sitzt...

@mfro: Die Gefahr, dass er abreißt, geh ich ein. Meine Sorge ist eh eher, dass das Gewinde des Alu-Sattels mit rauskommt. In beiden Fällen wird halt ein gebrauchter Sattel fällig.

@Lars:Verstehe ich das richtig, dass der Dorn nur aufsitzen darf, aber nicht eindringen? Sonst pilz ich den Nippel ja noch weiter auf, das dürfte nicht so hilfreich sein.

Vielen Dank!

St.
 
Ich habe so ein Teil in klein mit messerscharfen Zähnen :D

Ich auch, eine Gripzange. :D

Die kann man so einstellen, dass sich die Zähne ins Metall drücken.
Damit reisst man alles ab.


Und für das Grobe eine 2 1/2 " Rohrzange.
IMG.jpg

Das kleine runde Ding in der Zange ist ein 18mm dicker Schwingenbolzen.
Damit kriegt du allerdings den Entlüftungsnippel nicht gegriffen.
Vielleicht kommt er aus Angst freiwillig raus.
 
Hm, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt:
Du brauchst einen Dorn mit einem Spitzenwinkel von ca. 118°, der genau saugend in die Bohrung des Entlüfternippels passt.
Wenn Du dann da drauf schlägst, geht der Schlag nur "unten" im Nippel auf den Bohrungsgrund.
Und wenn Du mit einer gut packenden Zange (natürlich geht auch eine Grip-Zange) dann den Nippel außen packst, quetscht Du ihn nicht kaputt, da der Dorn in der Bohrung dieses verhindert.

Skizze gefällig?

Gruß
Lars
 
@Luse: Worauf du wetten kannst! Der will es doch auch, das Luder!

@Lars: Ahhh, jetzt hab ich das verstanden! Super Tipp, vielen Dank!

St.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor du allzu brachiale Methoden anwendest, solltest du dem Kriechöl ein paar Tage Zeit zum kriechen geben. Kriechen dauert eben seine Zeit... mmmm

Viel Erfolg,
Ekki
 
Zeit, die ich nicht habe. Der Eigentümer dieses gleichermaßen wunderbaren wie dubiosen Fahrzeugs reist heute Abend aus dem fernen Freiburg an und möchte sein Kleinod gern morgen fahrbereit mit heimnehmen...

Dubios deshalb, weil diese R80 Mono aus 2. Hand erst 26.000 km auf der Uhr hat, die dem Gesamtzustand nach zu urteilen auch stimmen, wie das Bild zeigt. Andererseits durfte ich an den vorhergehenden Abenden das bereits dritte Lenkkopflager einbauen. Die halten üblicherweise sonst nach meiner Erfahrung rund 80.000 km.

Vielleicht war der Vorbesitzer ja ein großer Fan des Dampfstrahlers...

St.
 

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    R80_Detlef.JPG
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Will euch nicht vorenthalten, wie die Geschichte ausging. Nach Einsprühen mit Kriechöl und Aufklopfen einer 11er Nuss gelang es mir problemlos, den herausstehenden Teil des Nippels mit einer kleinen Ratsche abzureißen. Ein Freund&Nachbar, hochbegabter Schlosser, hat das Gewinde dann leicht schräg so genial ausgebohrt, dass der Dichtkegel als letztes herausfiel (keine Späne im Sattel) und das Gewinde fast vollständig intakt blieb. Das haben wir dann sanft mit einem gefetteten Schneider nachgeschnitten, alles gut mit Bremsenreiniger geflutet, eingebaut - perfekt!

Ach ja, jegliche Versuche, auf den Nippelrest eine Mutter aufzuschweißen, waren für die Füße. Das Aufschweißen ging, mehr als abreißende Partikel des Stumpfs waren so aber nicht zu holen.

Vielen Dank allen für die Tipps!

St.
 
Moin!

Würde eher eine Feststellzange nehmen, als eine Wapu!
Wenn du gescheites Werkzeug hast, die Feststellzange richtig angeballert, dann lösen, das Ding kommt dann auch!
Aber gut, das es auch so ging!
 
das ist Kontaktkorrision - wenn lange genug zu geht das fast nie mehr auf .... der Schlosser kämpft tapfer
 
mein Weg, den ich bis jetzt ein paar Mal schon gegangen bin:

1. Kältespray
2. kleiner Gasbrenner; z.B.: Proxxon aus dem Modelbau
3. kleiner Hammer
4. passender Ringschlüssel

- ein paar leichte Schläge mit dem Hammer auf den Nippel
- zuerst Bremssatel rund um den Nippel warm machen; heiß geht nicht, weil Energiemenge zu klein und der Sattel zu groß ist
- dann mit dem Kältespray, den Nippel von innen schockfrieren; man braucht eben die ganz dünne Kanüle zum Sprühen
- und jetzt mit leichten/vielen Schlägen auf den Ringschlüssel versuchen den Nippel aufzudrehen
- notfalls öfter probieren

ach ja, wenn man die Möglichkeit hat, wie schon vorgeschrieben, Kriechmittel verwenden, und zwar über mehrere Tage.
Wenn ich weiß, daß so eine OP ansteht behandle ich den Nippel täglich mit WD40 oder dem 5-56 oder so ähnlich, angeblich besser als WD40.

Gruß P.
 
mein Weg, den ich bis jetzt ein paar Mal schon gegangen bin:

1. Kältespray
2. kleiner Gasbrenner; z.B.: Proxxon aus dem Modelbau
3. kleiner Hammer
4. passender Ringschlüssel

- ein paar leichte Schläge mit dem Hammer auf den Nippel
- zuerst Bremssatel rund um den Nippel warm machen; heiß geht nicht, weil Energiemenge zu klein und der Sattel zu groß ist
- dann mit dem Kältespray, den Nippel von innen schockfrieren; man braucht eben die ganz dünne Kanüle zum Sprühen
- und jetzt mit leichten/vielen Schlägen auf den Ringschlüssel versuchen den Nippel aufzudrehen
- notfalls öfter probieren

ach ja, wenn man die Möglichkeit hat, wie schon vorgeschrieben, Kriechmittel verwenden, und zwar über mehrere Tage.
Wenn ich weiß, daß so eine OP ansteht behandle ich den Nippel täglich mit WD40 oder dem 5-56 oder so ähnlich, angeblich besser als WD40.

Gruß P.

moin.
so viel geduld hätte ich nicht mal wenn ich alle zeit der welt habe...
das schöne an entlüfternippeln ist doch, daß sie schon eine bohrung haben. mit der kann man sie wunderbar ausbohren, wenn sie abreißen.
ich würde das in einer ständerbohrmaschine machen, mit relativ viel drehzahl, damit sich der bohrer nicht selbständig reinziehen kann.
netten gruss
jan
 
moin.
so viel geduld hätte ich nicht mal wenn ich alle zeit der welt habe...
das schöne an entlüfternippeln ist doch, daß sie schon eine bohrung haben. mit der kann man sie wunderbar ausbohren, wenn sie abreißen.
ich würde das in einer ständerbohrmaschine machen, mit relativ viel drehzahl, damit sich der bohrer nicht selbständig reinziehen kann.
netten gruss
jan

das mit der Ständerbohrmaschine ist doch schon sehr aufwändig.
Bremssystem aufmachen usw.
 
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