Frage zur Schwinge

grobi

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Hallo,
hab da mal eine Frage zur Schwingenaufnahme meiner /6 Baustelle. Fummel die Schwinge gerade wieder rein und kann mich nicht mehr erinnern wie genau das auszusehen hat. Mir sind ja über die Jahre Teile abhanden gekommen. So wie jetzt zusammen gesteckt hab ich zwischen Rahmen und Schwinge freien Blick auf die Gewinde der Schwingenbolzen. Fehlen mir da Buchsen und oder Staubkappen oder sowas? Aus den Zeichnungen meines alten Buchs werde ich auch nicht wirklich schlau. Kann mir wer weiter helfen? Grüße
 

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Moin,
wenn Du li /re gleiches Spiel eingestellt hast, sollte der Spalt etwa 4mm auf jeder Seite betragen.
Wenn die Lagerbolzen fertig gekontert sind und die Teile so wie auf der von Guido verlinkten Explosionszeichnung verbaut sind, fehlt nur noch eines :

FETT.
(Kegelmundfettpresse)

Ich halte den Spalt immer voll mit Fett. So können die Kegelrollenlager und die Schwingenbolzen nicht gammeln.

Zum Spiel einstellen eignet sich bestens ein Paket aus Fühlerblättern einer Blattlehre z.B. Typ 0,05-1mm. Blätter übereinander gelegt = 4mm oder entsprechend (es geht hier nicht so genau wie beim Ventispieleinstellen zu)
Liebe Grüße :wink1:
Martin

PS : mach das gründlich und in Ruhe. Arbeiten an den Schwingenlagern sind Arbeiten an der Bremsanlage gleichzusetzen was die Gefährlichkeit von Fehlern betrifft !
 
Da hätte ich gedacht, du empfiehlst 'n 4er Inbusschlüssel.

Ja, ich schmier gerade bei frischem Einbau solange ab, bis der Spalt mit genug Fett gefüllt ist.


Stephan
 
Über die Schwingenmontage wird regelmäßig viel geschrieben.
Ein derart genaues Zentrieren ist aber faktisch nicht nötig.
Vermitteln nach Augenmaß reicht völlig, weil die Toleranzsummen von Rahmen, Schwinge und allen anderen betroffenen Bauteilen größer sind als diese Scheingenauigkeit. Selbst wenn sich ein Spurversatz von 2 mm ergeben sollte, merkt das kein Mensch in der Praxis.
 
Zwei Ziele sind anzupeilen:
1. ein möglichst geringer Spurversatz
2. Freigängigkeit der Schwinge im Rahmen.

Zu 1 wäre ein Vermessen der Spur sinnvoller, für 2 genügt jeder Abstand ab 0,5 mm.
Aber ich will niemand das genaue Vermitteln ausreden.
Wichtiger ist in dem Fall das korrekte Einstellen der Lagervorspannung.
 
Wichtiger ist in dem Fall das korrekte Einstellen der Lagervorspannung.

Hallo Michael,

da habe ich direkt mal ne Frage zu:

Was bewirkt das Anziehen mit 20Nm und wieder lösen, wenn man anschließend doch nur mit 10Nm festzieht? Etwa dass man sicherstellt, dass das Lager richtig im Sitz sitzt? :nixw:

Viele Grüße Thomas
 
Moin,

das sich alle Teile setzen und die Vorspannung auch wirklich am Lager ankommt. Ob es gleich 20Nm sein müssen, sei mal dahingestellt.....
 
...

Was bewirkt das Anziehen mit 20Nm und wieder lösen, wenn man anschließend doch nur mit 10Nm festzieht? Etwa dass man sicherstellt, dass das Lager richtig im Sitz sitzt? :nixw:

Ich habe da nie mit Drehmomentschlüssel hantiert (was ich aber anderen damit nicht ausreden will). Ein Mal mit etwas Kraft angezogen und wieder etwas gelöst, dann gekontert.
 
Was bewirkt das Anziehen mit 20Nm und wieder lösen, wenn man anschließend doch nur mit 10Nm festzieht? Etwa dass man sicherstellt, dass das Lager richtig im Sitz sitzt? :nixw:
Genau. Das ganze System ist etwas reibungsbehaftet insoweit, als recht große Flächen auf den Außenringen bewirken KÖNNEN, dass die Lagerringe beim Einsetzen vielleicht... nicht direkt innen anliegen. Im Betrieb dann bekommen die Lager eh Prügel..,. die würden irgendwann weiter rein rutschen.

Dabei wird die Lagerung dann klapprig, mit Gefährdung der Lager per punktueller Hochbelastung, statt mit der relativ gleichmäßigen Belastung unter leichter Vorspannung.

Das meidet man, indem man statisch das doppelte Drehmoment bzw. die doppelte Axialkraft aufprägt. Damit ist weitenteils sichergestellt, dass die Außenringe wirklich tief am Anschlag drinsitzen.

Wer aber eine kleine Presse hat und die richtigen Ringe zum "mackenfreien" Anschlagen, der macht es besser per Presse.

Dem Maschinenbauer ist das doppelte Kraft-Setzen über die Druckbolzen, Innenringe und Lagerkörper doch ein kleiner Pfusch...

Das macht man nach Möglichkeit immer über die Außenringe alleine..
Das Axialkraft-Aufbringen über Innenring und Lagerkörper zu tun..., das kann man machen, sollte man aber doch eher nicht.
 
Leider gibt es das auch im Maschinenbau auch. Ich versuch dann das Lager zu drehen. In der Hoffnung, das sich die "Macken" etwas verteilen.


Das Drehmoment seh' ich eher als Hilfe für die "Ungeübten". Ich mach das halt nicht oft. Alle paar Jahre, woher soll ich wissen wann 20Nm anliegen?


Stephan
 
Kegelrollenlager stellt man, sofern möglich, leicht geölt und drehend ein.
Dieses NICHT um die Lagerschalen in den Sitz zu drücken, sondern um die konischen Rollen im Käfig aussen anliegen zu lassen.
Dann benötigt man auch kein erhöhtes Drehmoment.
Bei Schwinge oder Lenkkopflager reicht es auch, diese hin- und her zu bewegen.
Dadurch erleichtert man die radiale Verschiebung der Rollen.

Gruss vom Frank
 
Jo, danke schon mal für die Tips. Klasse. Mache das jetzt wie schon so oft erst mal nach Gefühl. Hab ne 27er Nuss zurechtgeschliffen und setze die Kontermuttern dann mit Drehmoment fest. Die Schwinge muß ja möglicherweise eh bald wieder raus, wenn sich der Kurbelwellensimmering verabschiedet. So nen speziellen Kopf für die Fettpresse muß ich auch noch besorgen. Satt Fett klingt gut.

Grüße
 

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Dann mach aber ne Markierung an den Bolzen. Wenn er sich mit dreht, merkst du es sonst nicht. Ich habe diese dann extra ein Stück wieder gelöst, damit es mit Drehmoment der Mutter wieder passte....
 
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