Gabeldichtringe vorsorglich wechseln - ja oder nein?

Vix_Noelopan

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13. Jan. 2012
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Bad Mergentheim
Hallo,

vor einigen Jahren kaufte ich eine gebrauchte Showa-Gabel aus der 247E unbekannter Laufleistung. Sie soll nun mit meiner Jüngsten (R 100 RT, '95) vermählt werden. Gelagert hatte ich sie zunächst stehend in meinem Keller, seit Juli liegt sie in meiner neu bezogenen Großgarage flach auf dem Boden.

Da ich vorhatte, vor dem Einbau die Dichtringe und die Gleitbuchsen zu erneuern, schaffte ich die Teile an. Zumindest die von einem bekannten und zuverlässigen Verdächtigen gelieferten Dichtringe sind keine BMW-Originalteile.

Neulich nun hängte ich die Gabel wieder senkrecht auf, um zu prüfen, ob der Vorbesitzer noch Öl drin gelassen hatte. Und siehe da: Beide Holme waren wohl mit der vorgeschriebenen Menge (ich hab's nicht gemessen...) gefüllt.

Ich frage mich nun, ob ich angesichts der kolportierten Qualität vieler heute nachgefertigter E-Teile die Ringe tatsächlich wechseln soll, obwohl die liegend gelagerte Gabel keine Anzeichen von Undichtigkeiten zeigte, und ob ich mir dabei nicht eher Pest und Cholera ins Haus hole?

Beste Grüße, Uwe
 
Bei Dichtringen ist mir kein Qualitätsproblem bekannt.
Die typischen Verdächtigen sind dagegen:
- Stößelrohrgummi
- Kardanmanschette
- Gummi am Schalthebel.

Ob du die Teile jetzt wechselst, musst du selbst entscheiden.
Vielleicht ist ja alles noch für Jahre prima. :nixw:
Andererseits ist der Aufwand des Tausches nie mehr geringer als jetzt. :D
 
Ich tendiere inzwischen ebenfalls zum Abwarten und Beobachten. Habe selbst die Erfahrung gemacht, dass bei dieser Gabel der Tausch der Ringe auch im eingebauten Zustand eine Sache von längstens einer Stunde ist - wobei das Befüllen davon am meisten Zeit verbraucht. Zudem liegen die Teile nun da und können bei Bedarf sofort und ohne längere Wartezeit getauscht werden.

Beste Grüße, Uwe
 
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Hallo Uwe,

die Gleitbuchsen und die Kolbenringe würde ich auf jeden Fall wechseln – das habe ich im Laufe des Lebens meiner R100R dreimal gemacht und der Unterschied vorher/nachher war jeweils _deutlich_ spürbar.

Und dann stellt sich die Frage nach dem Dichtringwechsel nicht mehr, die müssen dabei ohnehin raus.

Und noch ein Wort zur Lebensdauer derselben: Gabelprotektoren erhöhen sie locker um das Doppelte!

Gruß,
Florian
 

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Wenn's helfen kann: Meine 92'er GS hat immer noch seine originale Dichtungen und es leckt noch nichts.
Aber OK, auf der GS schützen Faltenbalge nochmal die Rohre und Simmerringe zusätzlich
 
Drin lassen, was jetzt nicht leckt kann noch Jahre dicht sein. Wenn bei mir einer durchgeht wechsle ich auch nur den defekten Ring, der andere bleibt.
 
Wenn bei mir einer durchgeht wechsle ich auch nur den defekten Ring, der andere bleibt.

Ich beide. Wenn einer durch ist, kommt der Andere erfahrungsgemäß kurze Zeit später.
Spart Arbeitszeit. Und beide Öle sind vom Alter und von der Abriebaufnahme wieder gleich.

Gruß
 
.....Ich frage mich nun, ob ich angesichts der kolportierten Qualität vieler heute nachgefertigter E-Teile die Ringe tatsächlich wechseln soll, obwohl die liegend gelagerte Gabel keine Anzeichen von Undichtigkeiten zeigte, und ob ich mir dabei nicht eher Pest und Cholera ins Haus hole?

Beste Grüße, Uwe

Hallo Uwe, statt vorbeugender Reparatur, zudem mit Teilen unbekannter Qualität, würde ich den Zustand mit Faltenbälgen für die Zukunft sichern. Auch wenn die nicht jedem gefallen, die Schutzfunktion ist unbestritten. An meiner GS funktionieren die Dichtringe (wahrscheinlich nur deshalb) schon seit 30 Jahren und 180tkm. Kein Rost, keine Fliegen, keine Steinschläge, kein Dreck.
 
Werde ich tun, Frank!

Auch diese Teile liegen bereit. Bereits meiner derzeitigen R 80 RT habe ich welche (inzwischen leider bereits den zweiten Satz :pfeif:) spendiert, nachdem ein Gabeldichtring ausgefallen war. Blöd ist bloß, dass bei der Showa-Gabel zwischen dem Tauchrohr und dem Stabi nicht genügend Platz ist für Faltenbalg plus Schelle und der Stabi zum Feilen extrem sch***e einzuspannen ist :schimpf:.

Auf die Gummis in den Verkleidungsdurchbrüchen verzichte ich zu diesem Zweck gerne, die braucht kein Mensch.

Beste Grüße, Uwe
 
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Hallo Uwe,

solange die Ringe dicht sind würd ich sie drin lassen. Wenn einer mal "sifft" (war bis jetzt 2mal in 27 Jahren bei 2 GS) tausch ich auch nur den defekten.

Wenn wir bei den alten Kisten alles vorsorglich tauschen, kommt man ja nicht mehr zum Fahren:bitte:

Gruß

Micha
 
An diesem Thread sieht man mal wieder exemplarisch, daß Fragen, die irgendwas mit Wartungsintensität zu tun haben, nicht zielführend sind.

Die Antworten entsprechen nämlich (wenig verwunderlich) der Wartungsmentalität des jeweiligen Autors und damit ist von „Laß' es, wie es ist” bis zu „Natürlich wechseln, und wenn Du schonmal an dieser Stelle bist…” alles dabei.

Und da gibt es auch kein Richtig oder Falsch, denn (um im Bild zu bleiben) die Variante, nur einen Dichtring zu wechseln und dann eben im Zweifelsfall den zweiten ein Jahr später (oder auch erst in fünf Jahren) zu wechseln ist genauso legitim, wie der Ansatz: „Wenn ich die Gabel schonmal in der Mache habe, wechsle ich gleich alle Verschleißteile in diesem Bauteil.”

Und das bezieht sich nicht nur auf Wartungsfragen im engeren Sinne, sondern auch um alles rund um das Thema Improvisation. Schön zu sehen im Nachbarthread um das Anziehen der Kardanschrauben: Auch wenn z.Zt. die Vertreter der „Handballenschmerzmethode” in der Überzahl zu sein scheinen, so gibt es natürlich auch das Lager derer, die sich so ausrüsten, daß sie die Kardanschrauben exakt mit dem geforderten Drehmoment anziehen können.

Und Recht haben irgendwie alle: Die bevorzugte Art und Weise des selbstbestimmten Schraubens ist halt eine Frage der inneren Haltung…

Gruß,
Florian
 
Macht nichts, Florian,

meine Entscheidung ist Dank dieser Diskussion gefallen. Ich wollte nur wissen, ob ich mich auf die Dichtheit der Ringe anhand des Befundes verlassen kann, dass bei flachgelegter Gabel kein Öl herauslief.

Beste Grüße, Uwe
 
Eigentlich nicht - sonst hätte ich die Dichtringe nicht vorher schon gekauft. Ich war mir z.B. unsicher, ob die Dichtigkeit im unbelasteten Zustand ein verlässlicher Parameter für selbige im Betrieb ist.

Beste Grüße, Uwe
 
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