Gas geht extrem langsam zurueck

BerndTKS

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24. Nov. 2009
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53332 Bornheim
Liebe 2-Ventiler-Freunde,

am vergangenen japanischen langem Wochenende hat es mich in die Berge verschlagen. Endlich ertragbare Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten und viele lange kleine Bergstrassen und Paesse.

Aber dann gestern zurueck. Je naeher es Richtung Tokyo ging, desto unertraeglicher wurde es. Letztendlich dann 36Grad bei extremer Luftfeuchtigkeit, nicht schoen fuer mich und auch der 800Motor mochte das gar nicht.

Selbst bei langsamer Fahrt ging die Oeltemperatur auf 130Grad, na ja das sollte ja kein Problem sein.

Aber dann kam ein unangenehmer Effekt, besonders bei Stop and Go, das Gas ging nur noch sehr langsam zurueck auf Standgas. Fast so als wenn der Schieber oben bliebe. Es hat nicht geklemmt, sondern dauerte so ca. 5-8sec bis es wieder runter war. Federn habe ich vor kurzem gegen neue getauscht und die Membranen sind die "duennen" (habe die Saab-Membranen auch mal per Internet bekommen, daher kann ich vergleichen).

Die Vergaser waren heiss, konnte ich nicht mehr anfassen, ist das dann ein "normaler Effekt"? Dehnt sich das was aus, so dass es halt "klemmt"?
Bremsenreiniger zum Falschluft pruefen hatte ich nicht dabei, aber nach dem Abkuehlen ist alles wieder normal, auch keine Falschluft.

Danke im Voraus fuer eure Antworten.

Gruss

Bernd
 
Hallo Bernd,
die Vergaserschieber, zusammen mit Membran und Feder, sind beim Gas zudrehen ohne Einfluss auf auf die Drehzahl. Die wird, außer durch das Leerlaufsystem, durch die Drosselklappenstellung bestimmt. Guck also mal, ob die Drosselklappe bei den hohen Temperaturen klemmt bzw schwergängig ist.
Wenn das ok ist, solltest Du die Freigängigkeit des Fliehkraftreglers der Zündung überprüfen.
 
Hallo Detlev,

danke fuer deine Antwort.

Das mit dem Schieber erscheint mir nun auch logisch, wenn die Drosselklappe zu waere, gibts halt keine Luft mehr, egal ob mit offenem oder geschlossenem Schieber. Also schaue ich mir mal die Drosselklappe an oder probiere mal meine Ersatzvergaser.

Aber das mit dem Fliegkraftregler der Zuendung verstehe ich nicht. Mal davon abgesehen, dass ich glaube, so einen nicht zu besitzen (bin nicht der Elektrofachmann, aber lernfaehig; aber mein Motor von ca. 1993 hat so was glaube ich nicht mehr, oder?) wie koennte der denn die Drehzahl oben halten ohne Benzinzufuhr?

Gruss aus Yokohama.

Bernd
 
Doch doch, auch der 93er Motor hat einen Fliehkraftregler, der ist in den Tiefen der Zündbox ganz unten unter der Limaabdeckung (Stirndeckel) zu finden. Wenn die Verstellung auf Früh bleibt, geht die Drehzahl tatsächlich nur langsam zurück. Warum das so ist, kann ich Dir allerdings nicht erklären. Der Motor dürfte dann aber auch extrem startunwillig sein. Ich halte es aber für wahrscheinlicher, dass die Ursache beim Vergaser liegt. Hast Du die Möglichkeit den CO Gehalt des Abgases zu messen? Der sollte bei ca. 3,5% im Leerlauf optimal eingestellt sein.
 
Der Fliehkraftregler zur Fruehverstellung sollte dann im Zuendausloeser integriert sein, oder? Leider konnte ich nichts finden, wie man das auseinandernimmt ausser "Zuendausloeser nicht zerlegen, sondern komplett ersetzen". Aber muesste man das nicht mit einer Prueflampe feststellen koennen, wenn sich die Markierung im Schaufenster nicht veraendert?

Aber wie du auch vermutest, werde ich erst mal an die Vergaser gehen.

Aber bevor die naechste laengere Fahrt ansteht, muss ich erst mal hinten alles auseinander nehmen. Mein EA sifft wieder gewaltig aufs Hinterrad und das Oel der Kardanwelle verliert sich immer schneller ins Getriebe und wie ich jetzt auch vermute in den EA (da trotz Oelverlust der Oelstand da gleichbleibt).

Berichte dann wieder.

Gruss
Bernd
 
Hallo Bernd,

zu deiner Ölwanderung:
Dei den genannten Temparaturunterschieden verlangen die Kammern - Getriebe, Kardan und Hinterradantrieb - jeweils einen Druckausgleich.
Wenn das Getriebe auch aus einer Paralever ist, ist wahrscheinlich die Entlüftung des Kardans verschlossen. (kleiner dreieckiger Ausschnitt über dem Ausgangssimmerring des Getriebes). Wenn´s dort dicht ist, drückt es das Öl in den Hinterradantrieb.

Hat Dein Hinterradantrieb bereits den kleinen Entlüftungsdom? Wenn nicht, entlüftet es über den Simmerring.

Axel
 
Hallo Axel,

danke fuer die Hinweise zur Oelwanderung.

Zum kleinen dreieckingen Loch: sollte offen sein und evtl. noch der Wedi defekt, das meiste Oel wandert ins Getriebe, dass kann ich am Oelauge immer schoen beobachten.

Zum EA: da hatte ich zwar schon den Grossen Dichtring ersetzt, aber die beiden kleinen noch nicht. Ich vermute dass auch der Dichtring vom Kardan zum EA hin ist, schliesslich hat die kleine vor Wiederinbetriebnahme ca. 10Jahre gestanden. Den kleinen Entlueftungsdom habe ich schon.

Gruss

Bernd
 
Original von BerndReich
Der Fliehkraftregler zur Fruehverstellung sollte dann im Zuendausloeser integriert sein, oder? Leider konnte ich nichts finden, wie man das auseinandernimmt ausser "Zuendausloeser nicht zerlegen, sondern komplett ersetzen". Aber muesste man das nicht mit einer Prueflampe feststellen koennen, wenn sich die Markierung im Schaufenster nicht veraendert?
Richtig, der Fliehkraftregler lässt sich mit der Stroboskoplampe wohl prüfen, allerdings, wenn der Leerlauf deutlich zu hoch ist, sollte auch beim nicht hakenden Regler die Verstellung schon begonnen haben was ja die Auswertung wieder verfälscht.
Den Zündauslöser kann man zerlegen, dazu muss er ausgebaut werden und von der Nockenwellenseite her anfangen (Stift raus), dann von der Deckelseite her weitermachen. Ne Anleitung habe ich (glaube ich) bei www.powerboxer.de gesehen.
 
Also ich hab mir die Vergaser heute noch mal genauer angesehen und kann mir bei den wirklich schoen leichtgaengigen Drosselklappen nicht vorstellen, dass die klemmen sollen. Aber mir kam eine andere Idee, koennte es an den Gaszuegen liegen. Optisch sind die nicht mehr gut und laufen natuerlich schoen ueber dem Motor lang.
Ich wollte mir sowieso bald mal neue beschaffen, kann mir jemand sagen, welche ich dann am besten nehme? Ich habe die originalen Griffeiheiten drauf fuer zwei Zuege und die Vergaser sind 32er Bing.

Gruss
Bernd
 
Original von BerndReich
Aber mir kam eine andere Idee, koennte es an den Gaszuegen liegen. Optisch sind die nicht mehr gut und laufen natuerlich schoen ueber dem Motor lang.
Das sollte sichtbar sein. Wenn in dem "langen" Zeitraum, den der Motor braucht, um auf Leerlaufdrehzahl runterzukommen, die Gashebel an den Vergasern (dort, wo die Gaszüge eingehängt sind) sich deutlich langsam zurückbewegen, dann dürfte es an den Gaszügen liegen.
Probehalber kannst Du diesen Rückstellvorgang ja mal mit dem Finger unterstützen.
 
Hallo Bernd,

so ein Phänomen hatte ich auch mal. Die Lösung war dann einfach, auch wenn ich lange gesucht habe. Es war die Griffeinheit die ich nach dem Lösen zu weit nach innen gesetzt hatte. Dadurch hatte der Gummi der Gasdrehgriffes mit dem Lenkerende Kontakt. Das ist deutlich fühlbar wenn Du aussen mal mit dem Daumen draudrückst. Der Widerstand war so hoch, daß es die Rückholfedern nicht schafften nach dem Loslassen des Gasgriffes diesen komplett zurückzustellen.

Viel Erfolg
Gruß
Hans-Jürgen
 
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