Chobber-Bauer
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- 26. Aug. 2010
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Zu den digitalen Zündanlagen habe ich folgenden Gedanken: Die Kurven, die dargestellt werden (auch in der sehr guten Übersicht von old-q), suggerien einen logarithmischen Kurvenanstieg, der zwischen den "Stütz-Punkten" 1-10 als Funktion der Drehzahl kontinuierlich ansteigt. Nehmen wir mal an:
1. Prämisse: Zu jeder Drehzahl gibt es nur eine optimale Gradzahl der ZZP-Verstellung
2. Bei den meisten digitalen Zündanlagen findet man ca. 10 Kurven-Stütz-Punkte
Frage: woher weiß die Elektronik immer den richtigen Zündverstellwinkel?
Sie muss: 1. die Drehzahl messen und 2. den ZZP berechnen! Aber wie geht das?
-Bei 2336 U/min dauert eine Umdrehung ca. 0,025 Sekunden = 25 Millisekunden. Da jede Elektronik aber in diesem harten Einsatz auch Fehler macht, muss sie (vielleicht?) dreimal die Zeit einer Umdrehung messen, den Mittelwert daraus errechnen und weiß dann die Drehzahl der letzten 75 Millisekunden. Wie viele Umdrehungen die Kurbelwelle in der Rechenzeit gemacht hat, weiß ich leider nicht. Aber sie hat.
- Jetzt muss die ZZP-Verstellung berechnet werden. Anhand der programmierten 10 Punkte unterteilt sich die Kurve und die Elektronik weiss nun
- bei 2.000 U/min hätte ich einen Verstellwinkel von 21°
- bei 2.336 U/min habe ich einen Verstellwinkel von ?
- bei 2.500 U/min hätte ich einen Verstellwinkel von 26°
Moment mal... da muss erst gerechnet werden:
- Um die Werte zwischen zwei Kurven-Stütz-Punkten zu wissen, muss mindestens eine Geradengleichung die Kurvenwerte interpolieren: a
+ b
* Drehzahl = Winkel [Grad]
- Entweder berechnet das Programm die Funktionsfaktoren a & b in situ oder sie bzw. die berechneten Winkel sind bei der Programmierung zuvor im Speicher abgelegt worden, wo sie dann erstmal abgeholt werden müssen. Die werden dann (in die Formel eingesetzt) und das Ergebnis ist endlich der ZZP-Winkel. Das alles benötigt Zeit.Wie viele Umdrehungen die Kurbelwelle in dieser Rechenzeit gemacht hat, weiß ich leider auch nicht. Aber sie hat.
FAZIT: Eine digitale Berechnung muss immer zu spät kommen, da sie erst die Drehzahl und dann den Winkel bestimmt. Das alles muss die Auswerte- Elektronik unter härtesten Bedingungen (Hitze und Erschütterungen) präzise berechnen. Die Schnelligkeit der Hardware bestimmt die Verzögerung.
Behauptung: Einfache Digitale Zündanlagen benutzen einen Trick: Sie messen nur die Drehzahl und ändern den Winkel nur entsprechend den Stützpunkten. Ergebnis ist eine Treppe.
Bei 10 Kurvenstützpunkten ist das sehr ungenau:
In einem Drehzahlbereich von 1000 - 5500 und 10 Punkten hätte man 9 Intervalle von 500 U/min Breite in denen der ZZP nicht verstellt wird. (?)

Für mich besitzen digitale Zündversteller, die so funktionieren, keinen Mehrwert. Ich sehe eher Nachteile, die aber zugegeben akademisch sind, und im Alltagsbetrieb nicht auffallen. Bei einer digitalen Anlage sind die Logikmodule so klein und dann noch auf einem Rotor verbaut, dass ich einfach an der Genauigkeit zweifle, wenn ich mir den elektron. Aufwand bei anderen (Ruhrgebiets-)Zündanlagen ansehe. Da muss es prinzipielle System-Unterschiede geben.
Da das alles Gedanken eines digitalen Laien sind, jetzt mal Butter bei die Fisch: Sind meine Gedanken laienhaft falsch? Wie macht ihr es wirklich? Erklärt ihr es mir(uns)?
Beste Grüße - Dirk
1. Prämisse: Zu jeder Drehzahl gibt es nur eine optimale Gradzahl der ZZP-Verstellung
2. Bei den meisten digitalen Zündanlagen findet man ca. 10 Kurven-Stütz-Punkte
Frage: woher weiß die Elektronik immer den richtigen Zündverstellwinkel?
Sie muss: 1. die Drehzahl messen und 2. den ZZP berechnen! Aber wie geht das?
-Bei 2336 U/min dauert eine Umdrehung ca. 0,025 Sekunden = 25 Millisekunden. Da jede Elektronik aber in diesem harten Einsatz auch Fehler macht, muss sie (vielleicht?) dreimal die Zeit einer Umdrehung messen, den Mittelwert daraus errechnen und weiß dann die Drehzahl der letzten 75 Millisekunden. Wie viele Umdrehungen die Kurbelwelle in der Rechenzeit gemacht hat, weiß ich leider nicht. Aber sie hat.
- Jetzt muss die ZZP-Verstellung berechnet werden. Anhand der programmierten 10 Punkte unterteilt sich die Kurve und die Elektronik weiss nun
- bei 2.000 U/min hätte ich einen Verstellwinkel von 21°
- bei 2.336 U/min habe ich einen Verstellwinkel von ?
- bei 2.500 U/min hätte ich einen Verstellwinkel von 26°
Moment mal... da muss erst gerechnet werden:
- Um die Werte zwischen zwei Kurven-Stütz-Punkten zu wissen, muss mindestens eine Geradengleichung die Kurvenwerte interpolieren: a


- Entweder berechnet das Programm die Funktionsfaktoren a & b in situ oder sie bzw. die berechneten Winkel sind bei der Programmierung zuvor im Speicher abgelegt worden, wo sie dann erstmal abgeholt werden müssen. Die werden dann (in die Formel eingesetzt) und das Ergebnis ist endlich der ZZP-Winkel. Das alles benötigt Zeit.Wie viele Umdrehungen die Kurbelwelle in dieser Rechenzeit gemacht hat, weiß ich leider auch nicht. Aber sie hat.
FAZIT: Eine digitale Berechnung muss immer zu spät kommen, da sie erst die Drehzahl und dann den Winkel bestimmt. Das alles muss die Auswerte- Elektronik unter härtesten Bedingungen (Hitze und Erschütterungen) präzise berechnen. Die Schnelligkeit der Hardware bestimmt die Verzögerung.
Behauptung: Einfache Digitale Zündanlagen benutzen einen Trick: Sie messen nur die Drehzahl und ändern den Winkel nur entsprechend den Stützpunkten. Ergebnis ist eine Treppe.
Bei 10 Kurvenstützpunkten ist das sehr ungenau:
In einem Drehzahlbereich von 1000 - 5500 und 10 Punkten hätte man 9 Intervalle von 500 U/min Breite in denen der ZZP nicht verstellt wird. (?)

Für mich besitzen digitale Zündversteller, die so funktionieren, keinen Mehrwert. Ich sehe eher Nachteile, die aber zugegeben akademisch sind, und im Alltagsbetrieb nicht auffallen. Bei einer digitalen Anlage sind die Logikmodule so klein und dann noch auf einem Rotor verbaut, dass ich einfach an der Genauigkeit zweifle, wenn ich mir den elektron. Aufwand bei anderen (Ruhrgebiets-)Zündanlagen ansehe. Da muss es prinzipielle System-Unterschiede geben.
Da das alles Gedanken eines digitalen Laien sind, jetzt mal Butter bei die Fisch: Sind meine Gedanken laienhaft falsch? Wie macht ihr es wirklich? Erklärt ihr es mir(uns)?
Beste Grüße - Dirk