Getriebe-Gummibalg an R80 G/S wechseln

hansgruber

Teilnehmer
Seit
25. Juli 2019
Beiträge
13
Ort
Friedrichshafen
Hallo liebe Forenmitglieder!

Ich bin noch ganz neu hier im Forum und habe mich kürzlich erst vorgestellt. Grund für meine Anmeldung ist mein erster 2-Ventiler, eine 81'er R80 G/S. Leider bin ich noch ziemlich grün was Technik und Reparatur angeht, daher nun meine Frage:

Ich habe festgestellt, dass der Gummibalg zwischen Getriebe und Kardan ein paar feine Löcher hat. Aus diesem Grund tritt dort ein minimaler Ölverlust auf. Nach einer Tour und ca. einer Woche Standzeit war es nun ca. ein halber Teelöffel, also noch überschaubar. Trotzdem sieht man auf dem Bild schon was für eine Sauerei sich am Gummibalg angesammelt hat.

Einen neuen Balg samt Spannschellen habe ich schon bestellt, nun würde ich diesen gern selbständig wechseln. Schaff ich sowas als blutiger Anfänger? Ich habe zu dem Problem schon einen alten Beitrag gefunden, aber dort wurden so viele Fachvokabeln und unterschiedliche Methoden genannt, dass ich hinterher nur noch verwirrter war. Vielleicht kann mir ja jemand in ganz leicht verständlichen Worten einen verlässlichen Weg nennen den Balg auszutauschen. Danke schonmal im Voraus.

Achja und falls die Angelegenheit doch etwas anspruchsvoller sein sollte, würde ich mich freuen wenn ihr mir einen Schrauber im Raum Stuttgart empfehlen könntet, der bestenfalls nicht all zu teuer ist und mich evtl etwas zuschauen lässt. Danke!
 

Anhänge

  • Screenshot_20190808_123819.jpg
    Screenshot_20190808_123819.jpg
    173,5 KB · Aufrufe: 99
  • Screenshot_20190808_123800.jpg
    Screenshot_20190808_123800.jpg
    186,2 KB · Aufrufe: 92
Hallo, wenn Du den entsprechenden Ringschlüssel aus dem originalen Bordwerkzeug noch hast, um die unter dem Faltenbalg liegenden vier Kardanschrauben zu lösen, steht außer einer gehörigen Portion gynäkologischen Geschicks und einem möglichst unerschöpflichen Vorrat bunter Flüche nichts mehr zwischen Dir und dem Erfolg. Das ist nerviges Gefriemel aber kein Spezialisten-Wissen.
Die Kardanschrauben, die zu lösen sind sind Dehnschrauben und eigentlich zum einmaligen Gebrauch gedacht. Ob Du die wiederverwenden möchtest ist Dir überlassen. Ich kenne Meinungen, die sagen, man kann die auch ein zweites Mal verwenden.
Die Anleitungen, die Du hier im Forum findest sind allesamt gut.
Nimm Dir einen Abend Zeit und Ruhe und dann klappt das.

Viele Grüße
Rüdiger
 
Ahja, Dehnschrauben kenne ich noch nicht, aber dann lern ich mal was Neues kennen. Danke für die kurze und humorvolle Erklärung :)

Wüsste jetzt spontan gar nicht wo die Schrauben liegen, aber sobald ich wieder daheim bin werde ich mir das Ganze mal angucken. Ich frage mich bloß wie es hinter dem Balg aussieht und ob ich den neuen Balg einfach darüber ziehen kann ohne etwas zu zerlegen.
 
...Einen neuen Balg samt Spannschellen habe ich schon bestellt, nun würde ich diesen gern selbständig wechseln. Schaff ich sowas als blutiger Anfänger? ja
...
Achja und falls die Angelegenheit doch etwas anspruchsvoller sein sollte, würde ich mich freuen wenn ihr mir einen Schrauber im Raum Stuttgart empfehlen könntet, der bestenfalls nicht all zu teuer ist und mich evtl etwas zuschauen lässt Umgekehrt, du schraubst und ich schaue zu. Kosten=0
...
.
 
Keine Bange, das sind keine Dehnschrauben. Die würden anders aussehen.
Ich habe bisher auch noch keine abgerissene Kardanflanschschraube gesehen, was aber gerne mal vorkommt, dass sich die Schauben lösen. Daher mit dem passenden Drehmoment gut festziehen. 40Nm ist für so eine kleine M8x1 Schraube schon ne ziemliche Nummer.
Ich löse zur Demontage bzw zum wechseln immer die Schwingenbolzen um etwas Platz zum durchfädeln der Manschette zu gewinnen, ich habe aber schon mal gelesen, dass das auch ohne geht.
 
Es sind keine Dehnschrauben. (Das Thema hatten wir schonmal durch)
Du musst die Schwingenlagerbolzen rausdrehen ( sind gekontert mit einer 6kant-Mutter 24???)Für die 6 Kant mutter benötigst Du eine abgedrehte Nuss
Dann kann man die Schwinge nach hinten ziehen un den Balg austauschen.
Wenn Du kein Werkzeug hast und 0 Ahnung dann lass es machen

Manfred
 
Es sind keine Dehnschrauben. (Das Thema hatten wir schonmal durch)
Du musst die Schwingenlagerbolzen rausdrehen ( sind gekontert mit einer 6kant-Mutter 24???)Für die 6 Kant mutter benötigst Du eine abgedrehte Nuss
Dann kann man die Schwinge nach hinten ziehen un den Balg austauschen.
Wenn Du kein Werkzeug hast und 0 Ahnung dann lass es machen

Manfred

Manfred knapp dran, 27er Nuss
 
Achja und falls die Angelegenheit doch etwas anspruchsvoller sein sollte, würde ich mich freuen wenn ihr mir einen Schrauber im Raum Stuttgart empfehlen könntet, der bestenfalls nicht all zu teuer ist und mich evtl etwas zuschauen lässt Umgekehrt, du schraubst und ich schaue zu. Kosten=0
...

Das gibt Mord und Totschlag

Manfred
 
Ich nehme den Hinweis auf die Dehnschrauben zurück, warum auch immer ich das so im Hinterkopf hatte, Detlev weiß das sicher besser!

Die Schwinge muss tatsächlich nicht gelöst werden, es ist aber mit gelöster Schwinge bequemer.

Grüße Rüdiger
 
Ich hänge zur Montage des Balgs immer das Federbein aus und hebe den Kardantunnel mit einem Wagenheber in eine fast waagrechte Position, dann geht der Balg gut drauf.... und schont entsprechend den Biervorat und die Nerven.

Micha
 
Hallo Hans

Das Motorrad auf dem Hauptständer aufstellen, beide Spannbänder demontieren, das Gummi getriebeseitig herunterziehen. Stell ein Auffanggefäß oder ein paa r Putzlappen darunter. Es könnte ein wenig Öl rausfließen.
Nun siehst du die Verbindung mit den 4 Schrauben. Das Hinterrad drehen, daß man an eine Schraube gut drankommt. Mit der einen Hand den Fußbremshebel betätigen und festhalten, mit der anderen Hand mit passendem Ringschlüssel die Schraube lösen und herausdrehen.
Jetzt drehst du am Hinterrad zur nächsten Schraube und so weiter.
Wenn alle Schrauben draußen sind, kann man die Kardanwelle ein kleines Stück nach hinten schieben und die Gummimanschette herauspopeln.
Die neue Manschette ebenfalls dazwischen einfädeln. Aber auf die Einbaurichtung achten, ist glaube ich auf dem Gummi markiert.
Als nächstes die Manschette schwingenseitig auffädeln und nach und nach die Schrauben montieren. Anschließend die Schrauben mit dem Drehmoment bei betätigter Fußbremse anziehen.
Ich mach das immer per Hand, wenn der Ringschlüssel in der Hand schmerzt, ist es ausreichend.
Dann die Manschette getriebeseitig auffädeln und befestigen.
Zuletzt noch den Ölstand in der Schwinge kontrollieren und richtigstellen, fertig. Oder aber gleich das Öl komplett wechseln.
 
Danke für die Tipps!

Ich denke ich werde bei Gelegenheit mal die sehr schöne Anleitung von Sauerlandkuh ausprobieren und dabei die Anmerkungen der anderen Beiträge im Hinterkopf behalten. Einen Hauptständer habe ich zwar leider nicht, aber daran soll es nicht scheitern.

Wenn alles schief läuft, dann kenne ich auch schon ein paar nette Leute, die mir ihre Hilfe netterweise schon in einer kleinen Nachricht angeboten haben. Scheint wirklich eine sehr hilfsbereite Gemeinschaft zu sein hier :)

Sobald ich Gelegenheit zur Reparatur bekomme, werde ich gern rückmelden ob und wie es geklappt hat.
 
A propos Drehmomentschlüssel. Mittlerweile habe ich auch schon ganz gut Werkzeug angehäuft, nur ein bzw mehrere verschiedene Drehmomentschlüssel fehlen noch. Da hab ich jetzt in der Werbung folgendes Produkt gesehen, was evtl eine Alternative wäre:

https://shop.metall-depot.de/SBV_Digital_Drehmoment_Adapter_-12633437.html

Haltet ihr was davon? Hat jetzt nicht direkt was mit dem Originalthema zu tun, hoffe das ist nicht problematisch.
 
A propos Drehmomentschlüssel. Mittlerweile habe ich auch schon ganz gut Werkzeug angehäuft, nur ein bzw mehrere verschiedene Drehmomentschlüssel fehlen noch. Da hab ich jetzt in der Werbung folgendes Produkt gesehen, was evtl eine Alternative wäre:

https://shop.metall-depot.de/SBV_Digital_Drehmoment_Adapter_-12633437.html

Haltet ihr was davon? Hat jetzt nicht direkt was mit dem Originalthema zu tun, hoffe das ist nicht problematisch.

Hallo Hans,

im Prinzip eine gute Sache. Und sei es nur zur Überprüfung vorhandener Drehmomentschlüssel.

Problem im Schrauberalltag ist der doch nicht unerhebliche Platzbedarf. Daran würde auch der Einsatz bei den Kardanflanschschrauben - und nicht nur da - scheitern. Hier geht nicht einmal ein gewöhnlicher Drehmomentschlüssel ohne spezielle Verlängerung. Ideal ist hier einer, bei dem man den Knarrenkopf gegen einen flachen Ringschlüsseleinsatz - in dem Fall SW 10 - austauschen kann. Die sind aber nicht ganz billig. Wie z.B. Hazet 6290 1CT.

Werner )(-:
 
In der sehr guten Beschreibung der Sauerländerkuh, fehlt nur noch der Hinweis, das man die Schrauben nicht loslassen darf, so lange man nicht 101% sicher ist, das zwei Gewindegänge im Flansch sind. Ich würde keine Handschuhe anziehern. . .

Für's Auffädeln kann ein Haken hilfreich sein, dessen Spitze aber so schön gerundet sein muß, daß er keine Babyhaut verletzt.

Unbedingt an die Schellen denken! Wenn man die alten wiederverwendet, dann entweder vor Montage der Schrauben teste, das man die sauber auseinander und wieder zusammen bekommt. Oder lose über die Manschette hängen.


Stephan
 
Leute macht es dem BMW-Neuling doch nicht so schwer!:D:D:D

Wenn jetzt jeder noch erzählt, was man für exotische Spezialwerkzeuge für diese etwas fummelige, aber prinzipiell pupseinfache Schlosserei benutzen könnte und was da alles schief- oder kaputtgehen kann, dann fängt er nie damit an!!

Gruß

Kai
 
Hehehe :D Keine Sorge, ich werde mich trotzdem mal heranwagen. Man lernt halt immer noch am besten durch Selbermachen! Was Spezialwerkzeug angeht, taste ich mich mal heran.
 
A propos Drehmomentschlüssel. Mittlerweile habe ich auch schon ganz gut Werkzeug angehäuft, nur ein bzw mehrere verschiedene Drehmomentschlüssel fehlen noch. Da hab ich jetzt in der Werbung folgendes Produkt gesehen, was evtl eine Alternative wäre:

https://shop.metall-depot.de/SBV_Digital_Drehmoment_Adapter_-12633437.html

Haltet ihr was davon? Hat jetzt nicht direkt was mit dem Originalthema zu tun, hoffe das ist nicht problematisch.

Den verlinkten Adapter würde ich alleine schon aus diesem Grund nicht kaufen: Nicht kalibrierfähig nach DIN ISO 6789: zu große Meßtoleranz.
Daß er dann damit beworben wird, seinerseits zur Kalibrierung von Drehmomentschlüsseln verwendet werden zu können, ist ein schlechter Witz.

Ich habe vor ein paar Jahren einen Artikel zum Thema Drehmomentschlüssel und deren Auswahl in die DB gestellt, vielleicht hilft er Dir ja bei der Entscheidungsfindung.

Gruß,
Florian
 
Zurück
Oben Unten