Getriebe, Konus wie festgeschweisst

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10. Dez. 2010
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Eine Frage an alle Getriebe Schrauber,

hat jemand einen Tip bevor ich die -Flex- ansetze. Schon die Mutter hat sich erst nach heftiger Erwärmung lösen lassen, den WeDi hab ich dabei abgefackelt. Der Flansch sitzt so fest, sowas hab ich noch nicht erlebt. Die Mutter war definitiv mit Schraubensicherung montiert. Wenn der Konus ebenfalls verklebt sein sollte hilft wohl nur Gewalt, oder?

gruss peter
 
Wenns Schraubensicherung ist hilft Wärme. Allerdings kanns auch sein, dass der Kegel sich verschweisst hat, das passiert, wenn der rutschen kann, also nicht richtig angezogen wurde oder nicht entfettet. Ich hatte auch schon solche Fälle auf der Werkbank. Wenn Du flexen musst, ist in der regel auch der Deckel fällig, kostet neu über 200 €, die Welle wirds wahrscheinlich (so im Falle einer Verschweissung überhaupt) nicht überleben. Versuch zunächst, den Abzieher so richtig festzuknallen, vielleicht gehts ja doch.
 
Hallo,

die Kraft steigt proportional mit der Länge vom Hebelarm. :pfeif:
In Kraftrichtung eine freie Rennbahn schaffen, falls der Abzieher schlagartig sein Tun anzeigt.:&&&:
Wenn der Bolzen richtig angespannt ist, ein trockener Schlag mit einem Hammer (mind.500g) gegen den Abzieher klopfen.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Wunder tut auch eine hydraulische Abdrückspindel, irgendeine von Kukko passt auch beim BMW-Abzieher.
Jedenfalls erstmal weitermachen, bis die Ärmchen vom Konusflansch abreißen...
 
...bis die Ärmchen vom Konusflansch abreißen...

Hallo,

so weit ist es noch nicht, aber sie sind bereits leicht aufgebogen. Werkzeug, Hebelarm, jede menge Wärme, grosser Hammer für Prellschlag, alles da, nur das Ding ist wie festgewachsen. Es handelt sich um ein Kayser Getriebe, kennt sich da einer aus? Was hat der Typ da gemacht? Wenn der nur einen Tropfen Loctite Fügeverbindung dran gemacht hat löst sich das meiner Meinung nach nie.


gruss peter
 
Hallo Peter,

ich hatte auch mal so einen Fall. Abgesehen von Hitze und Prellschlag gibt’s ja nicht viel, was man in deiner Situation unterstützend machen kann, und so war's auch bei mir: Also rohe Gewalt, und irgendwann ist einer der Flügel vom Flansch eben abgebrochen – oder das Ding fliegt dir komplett um die Ohren und das Thema ist durch.


Ich würde (habe) das Getriebe zunächst aufgemacht: Kupplungsseite und Deckel heiß machen, und dann den Deckel mitsamt der Abtriebswelle rausziehen. Dann weiter würde ich den Getriebedeckel opfern / zerspanen/flexen (alles :(:evil::evil:), um die Welle zu retten. Denn für ne gute Abtriebswelle wirst du höchstwahrscheinlich das Doppelte von dem zahlen müssen, was für einen gebrauchten Deckel aufgerufen wird. Und dann allerdings kommt erst das Schwierigste: den Flansch zerflexen, ohne den Konus zu beschädigen. Zwischendurch versuchen, den Flansch von hinten runterzuschlagen. Es geht, ne ruhige Hand und gute Nerven vorausgesetzt. Hab ich auch bei Lagerinnenringen schon gemacht. Nen Flansch kannst du von mir bekommen.



Gutes Gelingen
 
der Abzieher muss aussergewöhnlich stark sein und den Konusflansch komplett fläcbenbündig bedecken.

Ich hatte in der CH in einer Schlosserei gearbeitet, die u.a.Luftschutzbunkertüren lieferte, die sogar Atombombenangriffen trotzen sollten (hoffentlich werden die nie rausfinden, ob das denn auch wirklich stimmt ). Die Scharniere waren in extra dicken Stahlblöcken gelagert.

Von so einem Stahlblock habe ich mir den Abzieher gemacht. 4 Löchli für die Flanschschrübli und ein größeres Loch mit Feingewinde für die fette Abdrückschraube M12,14,16 Güteklasse 12.8 ??? :nixw: ....ist lange her /1984/ und das Teil liegt in D im Keller.

Den zugeschnittenen Block angewärmt und ein Mörderrundeisen oder dickwandiges Rohr drangeschweisst.
Mit so einem Brachialwerkzeug ausgestattet kannst Du den Konus in die Länge ziehen :D. Da hast Du was von für Dein ganzes Schrauberleben !

Mit Gefühl den Konus angewärmt, schnell ( sonst kühlt sich der Delinquent wieder ab ) das Brutalowerkzeug aufgeschraubt und mit hervorquellenden Augen die Abdrückschraube festziehen, dazu Prellschläge mit einem Schlosserhammer, der diesen Namen auch verdient. 2kg sind wohl ausreichend.
Wenn der Konus abknallt, nicht erschrecken oder präventiv Gehörschutz tragen und.... aus der Schußlinie gehen. Der Schrecken ist nichts für alte :saecke:
Viel Erfolg. Einen dicken Eisenkluten ( mindesten 50mm dick, besser mehr ) bekommst Du bestimmt im Stahlhandel oder bei einer landwirtschaftlichen Traktorenschlosserei oder auf einer Werft.
Liebe Grüße :wink1:
Martin
 
der Abzieher muss aussergewöhnlich stark sein und den Konusflansch komplett fläcbenbündig bedecken.
geartool1.jpg

geartool2.jpg


.. und ja, das ist ein Gabelstandrohr, das da als Verlängerung dient. :oberl:
 
so geht's prima ! Yes.
Das Werkzeug muss so fies brutal sein, dass der Konus vor Angst ins schwitzen kommt und sich von alleine loszittert :evil: A%!
 
Hatte dies Problem auch mal. Die ungewöhnliche Lösung war eine Verzweiflungstat: Abzieher ordentlich auf Spannung (kurz vor ab) und dann Kältespray reichlich seitlich auf den Flansch. Klingt natürlich widersinnig, aber mit einem lauten Knall flog alles auseinander. Weiche Unterlagen vorhalten, sonst Folgeschäden.

Einen Versuch ist es wert.
Gruß Bernhard
 
Wenn die Abzieherspindel stabil genug ist (ab 12.9 aufwärts), leistet ein Druckluftschrauber gute Dienste. In Verbindung mit Brenner und Kältespray gibt alles irgendwann auf, es sei denn es ist wirklich verschweißt.
 
Dann weiter würde ich den Getriebedeckel opfern / zerspanen/flexen...​


Hallo an alle,

da der -Fliessfett Getriebe- Fred nun zu Ende ist hohl ich meinen noch einmal hervor.
Vielen Dank für all die guten Tips, am Ende ging es leider nur so wie von Wilhelm im #9 beschrieben.

Getriebe auf die Herdplatte, gut erwärmt und den Deckel 2 bis 3mm lösen. Mehr geht nicht, man bekommt die Gearbox auf diesem Wege nicht auf, die Schaltgabeln lassen dies nicht zu. Blechstreifen zum Schutz eingeschoben und drauf los geflext, siehe Gruselbilder (die Zahlen sind nicht relevant). Am Schluss bleibt Teil 5 übrig, nach links drehen und abheben. Den total geschrotteten Konusflansch habe ich mit kleiner Flex vorgeschnitten und dann vorsichtig mit dem Dremel weiter gearbeitet. Flachmeissel in den Spalt eingetrieben und auf einmal geht das ganz leicht. Es hatte nicht gefressen, Konus auf der Welle völlig in Ordnung. Die Meinung von Fachleuten: Wolfgang Kayser hat den Konusflansch -erwärmt- montiert (soll man ja besser nicht machen).

Mittlerweile hab ich von 3 Getriebe gehört bei denen sich die kleine Schaltscheibe gelöst hat. Joachim Roth, den ich vor ein paar Jahren kennen gelernt habe, hat mir das vorsorglich vernietet.

Joachim hat mir auch einen speziellen Seeger Ring mitgeschickt, AW vorn. Der ist dicker, und passt stramm in die Nut. Zusätzlich hat er kleine
-Flügelchen- welche das Lager richtig gut fixieren.


Nach dem Getriebeeinbau kommt das schlimmste, das aufstecken der Kabelschuhe am Leerlaufschalter. Seit vielen Jahren arbeite ich hier mit Passcheiben, damit der Leerlaufschalter fest angezogen quer steht. Das geht wunderbar, der Schalter hat genug Betätigungsweg, einige Zehntel mehr machen hier nichts.

Um am Schluss noch einmal auf Schmierstoff zurück zu kommen, seit dem Frühjahr fahre ich erstmalig MTX 75W140. Bin sehr zufrieden, das Getriebe funzt richtig gut.

gruss peter
 

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Nach dem Getriebeeinbau kommt das schlimmste, das aufstecken der Kabelschuhe am Leerlaufschalter. Seit vielen Jahren arbeite ich hier mit Passcheiben, damit der Leerlaufschalter fest angezogen quer steht. Das geht wunderbar, der Schalter hat genug Betätigungsweg, einige Zehntel mehr machen hier nichts.
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Mach ich vor dem Einbau - dann ich die Lage eigentlich unerherblich.

BMW_R100GS_2016-02-06_03.jpg

Hans
 
Wenn man mit einem Dremel o.ä. die Flanscharme abflext passt der Rest durch den Deckel und man bekommt das Getriebe auf ohne den Deckel zu gefährden oder vorsätzlich zu opfern.
Danach kann man dann die ausgebaute Welle mit einer hydraulischen Presse bearbeiten oder wenn gar nichts hilft den Flansch seitlich anflexen und sprengen.
Hilft dir jetzt nichts mehr aber vielleicht ja dem nächsten mit dem Problem.

Nebenbei: Wenn der Schaltautomat gelöst und die Schaltwelle demontiert sind sollte man nach gründlicher Erwärmung des Gehäusebodens eigentlich die gesamten Innereien am Deckel hängend ziehen können. Hilft aber auch nicht wirklich weiter.
 
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Mach ich vor dem Einbau - dann ich die Lage eigentlich unerherblich.

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Hans

Hallo,

das trifft nur für die Jüngeren unter uns zu. Bei einer Reparatur vom Kabel beiß man sich die Zähne aus, bis die Flachstecker an der richtigen Stelle sind. Habe beim letzten mal eine schlanke OP Zange genommen, war keine wirkliche Verbesserung.

Gruß
Walter
 
Hallo,

das trifft nur für die Jüngeren unter uns zu. Bei einer Reparatur vom Kabel beiß man sich die Zähne aus, bis die Flachstecker an der richtigen Stelle sind. Habe beim letzten mal eine schlanke OP Zange genommen, war keine wirkliche Verbesserung.

Gruß
Walter

Wenn das Getriebe noch nicht eingebaut ist, aber schon im Rahen liegt, kann man das doch in Fahrtrichtung leicht nach rechts drehen und kommt gut an die Anschlüsse dran. Wenn es eingebaut ist und man es wechseln muss, habt ihr natürlich recht.

Hans
 
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