Getriebeausgang Dichtring

Eisenschwein

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08. Juni 2011
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Ort
Rockenhausen
Jettzt hat es mich auch erwischt. Am Heiligabend war ich beim Motorradtreffen auf dem Johanniskreuz im Pfälzer Wald. Dabei habe ich viele bunte Flecken auf dem nassen Boden unter der Schwinge hinterlassen. Die Tropferei kam vom Faltenbalg der Paralever Schwinge meiner R100GS(97.000km). Gestern wurde dann alles zerlegt, eine Menge Getriebeöl lief aus der Schwinge. Der Übeltäter ist der Wellendichtring der Ausgangswelle. Der dreht einfach mit dem Wellenflansch mit, sitzt also zu locker. Ich habe mich durchs Forum gearbeitet und vieles über den Dichtring gelesen, auch über die vielleicht zweifelhafte Qualität der neuen Produkte. Die Maschine habe ich seit 2005, da darf auch mal was versagen. Jetzt wird einmal alles gemacht, alle Lager und Faltenbälge an der Schwinge. Kupplung und Kardanwelle sind auch noch gut, die bleiben so.
Das ist die Lage, jetzt meine Frage:
Was genau ist das spezielle an dem Dichtring? Warum gibt es da so viele Probleme mit Einbau und Haltbarkeit. Für die Abmessungen habe ich verschiedene andere Dichtringe im Netz gefunden. Für alle möglichen Anwendungen, in unterschiedlichen Materialien und Preisklassen. Was spricht für oder gegen den Einsatz eines alternativen Produktes aus dem Fundus eines Dichtungslieferanten? Material, Temperatur, Geschwindigkeit der Welle oder das Öl?
Der Ring sitzt geschützt vor Staub, Wind und Wetter, die Temperatur ist dort auch nicht besonders hoch und abgedichtet wird Getriebeöl GL5.

Viele Grüße aus der Pfalz
Andy
 
Hi,
das Thema wurde durch Patrick (der mit den Getrieben) an mehreren Stellen sehr ausführlich besprochen, kannst du alles nachlesen.

Zu deiner Frage: Es spricht nie etwas dagegen, ein alternatives Produkt zu testen. Bist herzlich dazu aufgerufen und deine Erfahrung zu teilen. Nur Mut ..

Hans
 
Guten Morgen Andy,
welche Alternativen hast Du denn gefunden? Mir ist nur ein Corteco-Ring bekannt. Und der ist auch kein Normteil, sondern ein Spezialring in klassischer RWDR-Ausführung mit Ringfeder für eine Mercedes-Anwendung.
Herzliche Grüße, Andreas
 
Ich habe hier auf die schnelle nur den hier aus China:


Habe gestern Abend noch gestöbert und solche Abmessungen auch noch in irgendwelchen europäischen Katalogen gefunden.
Bestellt habe ich die ganze Ladung zur Überholung schon, auch den Dichtring, bei Stark in Lehrte. Experimente wollte ich keine machen, hätte da aber keine Bedenken. Im schlimmsten Fall einmal neu, verkraftbar.........muss man halt im Auge behalten.
Das Forum hatte ich schon durchsucht, bin dabei bei den Qualitätsmängeln der neuen Ringe hängengeblieben. Daneben gibt's noch Infos für einen ganzen Leseabend. Vielleicht finde ich noch, warum es nur den einen Ring gibt.
 
Dann nimm doch den elring : Wellendichtring, Schaltgetriebeflansch - 530.320 ELRING
oder spricht das was dagegen?

Gruß
der Indianer
 
Zum einen der Preis, mehr als doppelt so teuer. Und ist auch ein PTFE Ring. Da lese ich öfters von Versagen kurz nach dem Einbau. Ich hab ja schon einen zusammen mit dem Lagern und den Gummibälgen bestellt........mal schauen was da kommt. Am liebsten wäre mir ein guter , alter Gummiring, der eingeölt und reingedrückt wird. So wie früher! Da war meine Erfolgsquote 100 prozentig! Diese PTFE Ringe, mit Vorformen, Ölfrei und Zauberspruch einbaubar........ viele haben damit Probleme. Ich vielleicht auch.
Meine 2 letzten Dichtringe hinter der Kupplung waren noch Old School aus Altbestand der 90er Jahre. Reingedrückt und dicht!
 
Prüfe aber unbedingt per Hand durch Drehen des Flansches, ob dein GetriebeausganGSlager bereits Spiel hat.
Oftmals hat der Defekt des DichtrinGS nämlich eine "tiefer liegenden" Ursache.
Bei den Gesamtkilometern durchaus nicht unüblich.

VG
Guido
 
Ich habe einen originalen beim BWM- Händler gekauft und eingebaut, ohne Zauberspruch und Feensand.
Nach ca. 7 TKm ist noch alles dicht.
Der Alte hat ca. 165 TKm gehalten, ob der neue auch so lange hält, weiß ich nicht.
Auch wenn das Getriebe ist schnell ausgebaut ist, würde ich da keine Experimente machen.
Bei verschiedenen Teilen wird hier im Forum auf Originalteile verwiesen, deshalb habe ich den beim 😃 gekauft.

Gruß Fred
 
Lagerspiel prüfen....... jawoll, gute Idee!

Und ich hoffe auch auf erfolgreichen Einbau. Und in die Innenseite der Schwinge werde ich einen Glückspfennig kleben! Mit dem gleichen Silikon, das ich für das Loch am Dichtring verwende.
 
So, alles wieder zusammengebaut. Den Dichtring habe ich eingpresst, mit einer Stecknuss über Nacht vorgeformt und dann den Flansch montiert. Schön vorsichtig, natürlich trocken und mit Gefühl. Nur nicht die Dichtfläche beschädigen. Den Rest vom Öl hatte ich schon abgelassen.........es war nur ein Rest, das meiste Öl war in der Schwinge. Und mit dem Ölmangel bin ich ja noch ein paar Kilometer gefahren. Man merkt das ja nicht gleich. Jetzt meine ich, beim Probelauf in der Werkstatt Lagergeräusche ( ein helles Singen)zu hören. Die sind weg, wenn ich die Kupplung ziehe. Ich habe natürlich vorher nie drauf geachtet und in der Garage hört sich das auch alles anders an. Vielleicht höre ich nur die Flöhe husten.
Der alte Ring hatte sich zerlegt. Trägermaterial und Dichtlippe waren getrennt. Na ja, hat eine ganze Weile gehalten, ohne die schillernden Flecke auf dem nassen Asphalt hätte ich es nicht bemerkt.

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