Gleitlagerumbau für Endantrieb

weal

Teilnehmer
Seit
19. Juli 2010
Beiträge
87
Ort
Hamburg
Hallo zusammen,

welche Erfahrungen habt ihr mit dem Umbau der Nadel- auf Gleitlager bei der Verbindung von Kardantunnel und HAG gemacht? Welche Vorteile haben die bei den einschlägigen Händlern Motoren-Israel, BMWBayer angebotenen Gleitlager außer dem günstigeren Preis?

Zu den Langzeiterfahrungen habe ich hier über die Suche leider nichts gefunden.

Beste Grüße
Björn
 
Hallo Björn

Langzeiterfahrung wirst Du dazu kaum finden da das Zeug noch nicht lange angeboten wird.
Habe auch hier im Forum noch nicht gelesen dass es jemand verbaut hätte.
 
Ich habe gerade nach den Teilen gesucht, sehe sie selber zum ersten Mal. Ich denke es wird noch keine Langzeiterfahrung geben.
Ich verstehe auch den Sinn der Aktion nicht. Bei den alten Japanern hat man gerne die Schwingenlagerbuchsen entfernt und durch Nadellager ersetzt, damit wurden die Fahreigenschaften besser.
Hier nun der umgekehrte Weg???
Ich nehme lieber die Nadellager, reinige sie gründlich und setze sie mit Staburags oder einem ähnlich zähen Fett schmatzend wieder ein.
Wenn man das so alle 50.000km macht sollte das genügen.
 
Der Vorteil ist, (zumindest in der Theorie) dass das Gelenk nur einen geringen schwenkwinkel macht ud das normalerweise nichts für Nadellager ist. Die Nadeln laufen ein Eswerden nicht alle nadeln gleichmäßig belastet....

Von der Anwendung her ist das das ideale Umfeld fü ein Gleitlager. Ich wollte schon an meiner KTM die Nadellager aus der Dämpferumlenkung rausschmeißen und gegen Gleitlager tauschen. War mir aber zu viel Aufwand.

Wegen der Schwingenführung bei früherheren Motorrädern mit Gleitlager. Die alten Schwingenlager wie sie z.B. auch in meiner SWM waren, waren einfache Rohrstücke, die in Gummi gelagert waren. Da kam die Schraube durch. Das ganze war eigentlich kein Lager sondern ein Alptraum. Richtig ausgeführt und ohne den "Silent"-Gummi dazwischen wäre es auch eine gute Schwingenführung gewesen, allerdings hätte man dann etwas mehr Aufwand in die Lagerung sowie die Rahmenproduktion stecken müssen. Der Gummi, bzw, die Lagerluft bei den Nadeln gleichen ein paar Fluchtungsfehler aus, was bei den Nadellagern zu erhöhtem Verschleiß führt.

Zurück zu den Gleitlagern: Grundsätzlich der richtige Einsatzzeck, wenn es gut gemacht ist.

Gruß

Harald
 
Ich bin da auch eher skeptisch darin, ob das eine wirkliche Verbesserung an der Stelle darstellt. Gleitlager sind für diese Belastungsart, nämlich unregelmässige, oszillierende Belastung auch denkbar ungeeignet. Dazu kommt noch, dass Gleitlagerwerkstoffe in der Regel relativ weich sind und sich verformen, die Bohrung also oval wird. Ich denke da noch mit Grinsen an einen ehemaligen Kollegen zurück, der die Lenkerlagerungen an seinem Auto durch Bronzebuchsen ersetzt hat. Das war eine kurze Weile lang tatsächlich besser zu fahren als der Kunststoff, aber lang hats nicht gehalten.
Es ist unbestritten, dass die Paraleverlagerung unterdimensioniert ist, ganz tragisch ists bei den 4Vs. Aber bei dem aufgerufenen Preis für den Umrüstsatz ist zweimal neulagern mit Originalteilen drin. Und das hält dann sicher wieder eine ganze Weile.
 
Der Vorteil ist, (zumindest in der Theorie) dass das Gelenk nur einen geringen schwenkwinkel macht ud das normalerweise nichts für Nadellager ist. Die Nadeln laufen ein Eswerden nicht alle nadeln gleichmäßig belastet....

Die Nadellager gehen vor allem kaputt, weil das WHB völlig blödsinnige Einbauvorgaben macht: „Mit 5 Nm vorspannen, lösen und mit 7 Nm festziehen“ ==> wer es so macht, muss oft bald wieder ran. Ich spanne mit 7 Nm vor, löse und stelle danach spielfrei ein. Hat >150 tkm gehalten, dann ist ein Lager wegen eines defekten Wälzkörpers ausgefallen. Das andere hält immer noch.
 
Kipphebel mit Gleitlagern sind ein alter Hut. BMW ist mit den Nadellagern eher die Ausnahme als die Regel. Was man aber sagen kann ist, daß mit der Gleitlagerbuchse kleinere Baumaße der Kipphebel möglich sind. Bei Porsche sind die Kipphebel der luftgekühlten Motoren alle gleitgelagert und machen sehr selten Ärger. Bei den Rennkipphebeln, die extrem filigran ausfallen, gibt es öfter mal festgefressene Kipphebelwellen aber keiner weiß so 100%ig genau warum. Die hohen Drehzahlen bei Rennmotoren kombiniert mit großen Ventilhüben und heißem, dünnflüssigen Öl sind sicher beteiligt an dem Problem. Die Kipphebel sind so dünnwandig, da würde kein Nadellager reinpassen. Die Dauerhaltbarkeit ist aber auch zweitrangig. 30 Stunden Standzeit reichen im Zweifelsfall aus.
Bei dem Umbau der BMW-Kipphebel sehe ich keinen Vorteil, denn leichter und kleiner wird das Ganze nicht und die originale Nadellagerung ist wirklich extrem langlebig.
Die Gleitlagerungen bei Guzzi und Laverda halten aber ebenfalls so gut wie ewig.
 
Zuletzt bearbeitet:
..... und die originale Nadellagerung ist wirklich extrem langlebig.
....

Moinsen

Da bin ich leider nicht mehr ganz der Meinung bei den Lagern die derzeit aufm Markt sind.

In dem Bericht ist einiges zum lesen: http://forum.2-ventiler.de/vbboard/...ger-aufgelöst-nach-500km&highlight=nadellager

Ich selbst habe in den letzten Jahren mehrere Lagerausfälle verzeichnet. Bei diversen 2v Motoren. Auch originale BMW Lager, wie auch welche von Israel. Bei manchen hatte ich auch noch keine Hand angelegt. Soll heißen, hat jemand anderes montiert.
Bei Preisen um ca. 10€ / Stk finde ich das heftig und da ist die Überlegung auf Gleitlager umzurüsten gar nicht so abwegig.

Gruß Lars
 
- meine Erfahrung: Habe gerade die Kipphebel meiner -5 auf Nadellager umgerüstet. Genieße jetzt den praktisch geräuschlosen Motorlauf, besseren Durchzug, höhere Spitzengeschwindigkeit und außerdem geringeren Verbrauch. Da kann man nur staunen, was eine Verringerung der Reibung so alles ausmacht. Zurückrüstung: Niemals. Es sei denn, mich packt an langen Winterabenden die Langeweile.

Gruß Gerd
 
- meine Erfahrung: Habe gerade die Kipphebel meiner -5 auf Nadellager umgerüstet. Genieße jetzt den praktisch geräuschlosen Motorlauf, besseren Durchzug, höhere Spitzengeschwindigkeit und außerdem geringeren Verbrauch. Da kann man nur staunen, was eine Verringerung der Reibung so alles ausmacht. Zurückrüstung: Niemals. Es sei denn, mich packt an langen Winterabenden die Langeweile.

Gruß Gerd

;)

Liegt das nicht eher daran dass mal die Ventile und Vergaser ordentlich eingestellt wurden? :pfeif:
 
Zuletzt bearbeitet:
- meine Erfahrung: Habe gerade die Kipphebel meiner -5 auf Nadellager umgerüstet. Genieße jetzt den praktisch geräuschlosen Motorlauf, besseren Durchzug, höhere Spitzengeschwindigkeit und außerdem geringeren Verbrauch. Da kann man nur staunen, was eine Verringerung der Reibung so alles ausmacht. Zurückrüstung: Niemals. Es sei denn, mich packt an langen Winterabenden die Langeweile.

Gruß Gerd

Moin,
wie hast du das gemacht? Die bronzebuchsen raus und Nadellager rein?

Passen die von der /6 in die /5 Kipphebel?

VG michael
 
- meine Erfahrung: Habe gerade die Kipphebel meiner -5 auf Nadellager umgerüstet. Genieße jetzt den praktisch geräuschlosen Motorlauf, besseren Durchzug, höhere Spitzengeschwindigkeit und außerdem geringeren Verbrauch. Da kann man nur staunen, was eine Verringerung der Reibung so alles ausmacht. Zurückrüstung: Niemals. Es sei denn, mich packt an langen Winterabenden die Langeweile.

Gruß Gerd


Es geht auch umgekehrt: israel bietet den "Gleitlagerumbau für Kipphebelsatz" für 6er an!
 
Moinsen

Da bin ich leider nicht mehr ganz der Meinung bei den Lagern die derzeit aufm Markt sind.

In dem Bericht ist einiges zum lesen: http://forum.2-ventiler.de/vbboard/...ger-aufgelöst-nach-500km&highlight=nadellager

Ich selbst habe in den letzten Jahren mehrere Lagerausfälle verzeichnet. Bei diversen 2v Motoren. Auch originale BMW Lager, wie auch welche von Israel. Bei manchen hatte ich auch noch keine Hand angelegt. Soll heißen, hat jemand anderes montiert.
Bei Preisen um ca. 10€ / Stk finde ich das heftig und da ist die Überlegung auf Gleitlager umzurüsten gar nicht so abwegig.

Gruß Lars


Die meisten Lagerausfälle dürften durch Montagefehler verursacht sein.
 
Ich bin da auch eher skeptisch darin, ob das eine wirkliche Verbesserung an der Stelle darstellt. Gleitlager sind für diese Belastungsart, nämlich unregelmässige, oszillierende Belastung auch denkbar ungeeignet. ...

Dann würde ich an deiner Stelle die Pleuelbuchse aus der Kuh direkt durch ein Nadellager ersetzen! Das hat nämlich oszilierende Belastungen. So ein Nadellager hält dann mindestens 50 bis 100h und muß dann getauscht werden. :applaus:
Frag mal die 2 Takt Fraktion an.

Um das zu vermeiden nimmt man hier gerne Gleitlager. Und es gibt halt auch mehr als einen Werkstoff. Hauptlager, Pleuellager und Pleuelbuchsen haben normalerweise jeweils ein eigenes Material oder auch Materialkombination, je nach Anwendung. Wenn man natürlich irgenwas was aussieht wie Bronze irgendwo irgendwie hin baut, na ja, die Chancen sind sehr hoch dass es schief geht.
 
Die meisten Lagerausfälle dürften durch Montagefehler verursacht sein.

Darum schrub ich ja, das nicht alle von mir selbst montiert wurden. Und die, die ich montiert habe....gehen jetzt öfter kaputt. Aber oft nur Auslaß unten.

@ Dirty Harry

2 Takter mit Nadellager halten bestens. Original 2 Reihig, besser aber einreihig. Serienmäßig bis ca 108PS Literleistung. Gerne auch im Gespannbetrieb
Solo fahre ich mit Minimalwartung und Billig 2TÖl (Louis)seit 50000km und Gespann hat meist 30000 -40000km gehalten. Dann war der Kolben oder KW Kugellager breit.
Aus dem Osten kam nicht nur schlechtes ;(. Und das das meistkopierte Motorrad konnten die Zschopauer auch.

Gruß Lars
 
Gestern habe ich die Gleitlager für den Endantrieb bestellt.
Was gibt es denn nun bei der Montage zu beachten?

Bisher denke ich, dass ich:

1. die Lagersitze im Endantrieb moderat mit dem Heißluftfön erhitze und die Lager in den Tiefkühler lege.

2. die Lager in die Sitze einlege und warte, dass sich die Temperaturen angleichen und für festen Sitz sorgen.

3. den Endantrieb mit dem Kardantunnel verschraube und die entsprechenden Drehmomente einhalte.

Oder gibt es da noch etwas zu beachten, dass ich nicht erwähnt habe?

Grüße in die Runde

Björn
 
Nach meinem technischen Wissen, brauchst Du zur Sicherstellung und Aufbau eines dynamischen Schmierfilmes eine Druckölversorgung des Schmierspaltes (siehe gleitgelagerte Kurbelwelle) und eine Einspeisung an geeigneter Stelle. Es gibt zwar auch Gleitlager (zB. Schalthebellagerung), die ohne diese zusätzlich Ölversorgung auskommen, dürfte aber an dieser Stelle nicht zielführend sein.
Wie stelltst Du die Ölversorgung her?
Nadellager sind diesbezüglich wesentlich anspruchsloser. Lt. Lagerhersteller reicht da zur Schmierung Spritzöl oder Ölnebel aus.

Warum etwas umbauen mit ungewissem Ausgang, wenn ein System in hundertausend Fällen funktioniert?

ev. hilft ja mal eine Suche im Netz nach Gleitlager weiter.

Gruß
mr.foss
 
@ Mr. Foos: Du hast zum einen Teil ja recht, aber (um bei deinem Beispiel zu bleiben) zum Glück weiß dass das Pleuellager nicht. ;-)

Ob der Umbau etwas taugt weiss man wohl erst wenn genügend Leute dann ein paar 100tkm gefahren sind.


Die geringe Wälzbewegung der Nadellager ist zwar nicht ideal aber eine kleine Bewegung ist ja schon vorhanden.
Ohne das nachzumessen einfach nur grob abgeschätzt:
Endantrieb dreht sich beim einfeden in der Schwinge um 20 Grad. Der Durchmesser der Nadeln ist um einiges kleiner als der Durchmesser des Lagers, nehme einfach mal Faktor 5 an, dann drehen sich die Nadeln um 100 Grad (vielleicht auch nur halb oder doppelt so viel).
Hätte BMW gedacht dass an der Stelle zu wenig ist und Gleitlager besser sind, dann hätten sie wohl die auch verbaut da diese Variante ja auch günstiger wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob der Umbau etwas taugt weiss man wohl erst wenn genügend Leute dann ein paar 100tkm gefahren sind.
Ich bin vor allem auf die Umbauberichte von Gespannfahrern neugierig. Ob sich da wohl jemand traut...
Übrigens sind diese kleinen mikroverkapselten Nadellager kein Sonderangebot, ein Satz ohne die Festbolzen kostet über 100 Euro.
Teilweise wurde der thread von Zylinderkopfleuten gekapert! Es geht hier doch um die Lager, die das HAG an der Schwinge fixieren. Diese Betriebsbedingungen sind nicht vergleichbar. Vor allem bei hohen Seitenkräften im Gespanneinsatz...

Jan
 
Also ich habe die Dinger jetzt für ein Kundenkrad bestellt, die Gleitlager machen beim Ansehen und von der Haptik einen ziemlich soliden Eindruck.
Ich habe vorher gefragt, ob die Lager was taugen, angeblich sind die vor der Markteinführung ausgiebig getestet! :nixw:
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Teile taugen!
Ich werde leider nichts dazu sagen können, da ich das Krad nicht bewegen werde, aber vllt. sagt der Kunde ja mal was dazu!
 
Zurück
Oben Unten