Hinterachsgetriebe; Gewindering lösen

Fritz

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22. Juni 2007
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Hallo,

man lernt nie aus...
Überhole gerade ein HAG von der 60/2 (die der Nachfolgemodelle sind prinzipiell gleich aufgebaut, haben nur andere Abmessungen).

Ein besonders hartnäckiger Geselle ist der Gewindering im Kardanflansch, der Ritzel und Doppelkugellager hält. Originalton H.J. Mai in "1000 Tricks für schnelle BMW´s": "Es erscheint angebracht, vor trickreichen Versuchen an dieser Stlle zu warnen. Der Gewindering sitzt meist so fest, daß man etwa nach der Räubermethode mit Hammer und Schlagdorn kaum auf Erfolg hoffen darf."

Darum habe ich mir brav den passenden Zapfenschlüssel angefertigt, auch noch aus extra zähem Edelstahl (Sch...arbeit). Ergebnis: Der Ring rührt sich nicht, egal, wie man´s versucht. Schließlich habe ich das Ding an zwei Stellen durchgefräst, bis die Gewindegänge im Alu sichtbar waren. Ergebnis: Der Ring lächelt über jeden Versuch, ihn zu sprengen oder zu bewegen. Unglaublich stabil, das Ding.

Ein Freund hat mir dann eine Verfeinerung obiger "Räubermethode" empfohlen. Kennt er von Fräsmaschinen, wo sich solche Gewinderinge mitunter brutal festziehen. Letzte Rettung ist dann ausdauerndes Beklopfen mit Hammer und Messingstab (um die Ringnuten nicht zu zerdeppern), das ohne Gewalt!

Habe ich probiert, und es funktioniert! Auf diese Weise den Ring etwa 1/8 Umdrehung bewegt (zwischendurch immer wieder etwas Öl eingeträufel), und dann ging es auch mit dem Zapfenschlüssel. Den braucht man natürlich trotzdem, auch zum Wiederzudrehen.

Vielleicht kann dieser Tip helfen, unnötigen Flurschaden und frustrierende Arbeit zu vermeiden.

Grüßle, Fritz ::-))
 
Hallo Fritz,

eine Frage war der mit Dichtungsmasse eingesetzt??

Ich hätte auch damals den Freundlichen fragen können....
Irgendwas Blaues .....Hylomar ???
Ich glaub ich hab den damals "Handwarm gemacht"
War ein Paralever.

Gruss
DerOlli
 
Hallo Olli,

Dichtungsmasse war nicht drin, werde ich beim Wiedereinbau nach dieser Erfahrung auch keinesfalls benutzen.

Ohne Wärme geht bei der Montage eh nichts. Um die Nerven der Hausfau zu schonen, habe ich dafür einen alten, transportablen Elektro-Backofen (mit losem Thermometer, weil der Thermostat völlig unzuverlässig anzeigt).

Gut über 100 Grad (Spucke zischt), und die Lager kommen leicht heraus beim Aufschlagen des Gehäuses auf eine Holzunterlage.

Den Aufbau der Paralever-HAG kenne ich nicht; ich beziehe mich auf die HAG von 1955 bis Anfang 80er-Jahre bzw. /7.

Grüßle, Fritz )(-:
 
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