Hochwasserschaden

BMW-Max

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11. März 2007
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829
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Baar - Ebenhausen
Hallo 2 - Ventil - Gemeinde,

leider hat es auf Grund des Hochwassers drei unserer BMW's geflutet.

Der Motor der GS PD ist komplett voll, die GS meines Sohnes halbvoll und

die RT trotz niedriger Auspuffanlage nur knapp über maximal ( Messstab ).

Der Gutachter war inzwischen da und hat drei mal wirtschaftlichen

Totalschaden festgestellt.

Da wir uns verständlicherweise erst um unser Haus kümmern müssen,

sind die Motoren immer noch mit Wasser gefüllt.

Das Hochwasser ist jetzt 10 Tage her, vielleicht kommen wir diese Woche

noch dazu, das Öl - Wasser Gemisch abzulassen.

Wie sollte die weitere Vorgehensweise aussehen? Alle Öle ablassen ist klar,

Vergaser reinigen ebenso.

Vielleicht hat jemand von euch auch diese Erfahrung gemacht und kann

mir wertvolle Tips geben.

Gruß aus Bayern

Max
 
Erfahrung habe ich mit Hochwasser glücklicherweise nicht,
aber das Schlimme ist ja nicht das Wasser, sondern der Schlamm darin.
Patrick hat m. W. mal so einen Patienten gehabt; vielleicht sagt er noch was dazu.
 
So ein Mist!
Ich hatte richtig Glück. Obwohl meine Eltern evakuiert wurden, stand das Wasser kurz vor der Garage am Gartenzaun und nicht darin. Dort stehen einige meiner Motorräder.
Hier bei mir (anderer Fluß) fehlten auch nur wenige cm, bevor uns die Brühe in den Keller und in die Garagen gelaufen wäre. War alles sehr knapp und nervenaufreibend.
Ich würde Patrick mal eine PN schicken. Eventuell könnt ihr telefonisch Ratschläge erhalten.

Euch viel Kraft und Energie beim 'Saubermachen und Trockenlegen'.

VG
Guido
 
Ich hatte nach der Ahrflut einige Anlasser gerettet.
Das ist an sich keine große Sache, sie müssen aber auseinander, das Wasser raus, alles reinigen , neu fetten und wieder zusammen.
Wenn keine Zeit dafür ist sollten sie auf jeden Fall ausgebaut und getrocknet werden, vielleicht auf einen Ofen oder eine Heizung legen damit die Oxidation zunächst mal verlangsamt wird. Danach mit Sprühöl fluten und dann irgendwann mal zerlegen.
Das gleiche gilt für die Hallgeberdosen, zumindest erstmal den Deckel runter und trocknen.
 
Ärgerlich, sehr sogar.

Da gab es hier anläßlich des Ahrtal-Hochwasser schon einen Tröt, da steht eigentlich alles drin.

Alle Öle ablassen, je früher desto besser weil sich das Wasser mit Schlamm unten absetzt und in der Kombination für mächtig Korrosion sorgt.

Dann täte ich ein paar mal mit Diesel oder Petroleum spülen, um den Schlamm möglichst rauszubekommen.

Danach mit irgendeinem Billigöl alles fluten, dann kann es erstmal stehen bleiben bis Du Zeit hast.

Bremsflüssigkeit wechseln ist auch nicht verkehrt, wenn die Dinger untergetaucht waren.

Mit "alles" meine ich Motor, Getriebe, Kardan und Endantrieb, evtl. auch die Gabel.

Alle Schmiernippel einmal abdrücken schadet auch nicht.

Und nicht einfach starten, der feine Schlamm mahlt sonst überall in der Feinmechanik.

Später den Hallgeber und die Lichtmaschine nicht vergessen.

Die Kupplung dürfte auch einen weg haben.

Viel Glück, Frank
 
Hallo 2 - Ventil - Gemeinde,

leider hat es auf Grund des Hochwassers drei unserer BMW's geflutet.

Der Motor der GS PD ist komplett voll, die GS meines Sohnes halbvoll und

die RT trotz niedriger Auspuffanlage nur knapp über maximal ( Messstab ).

Der Gutachter war inzwischen da und hat drei mal wirtschaftlichen

Totalschaden festgestellt.

Da wir uns verständlicherweise erst um unser Haus kümmern müssen,

sind die Motoren immer noch mit Wasser gefüllt.

Das Hochwasser ist jetzt 10 Tage her, vielleicht kommen wir diese Woche

noch dazu, das Öl - Wasser Gemisch abzulassen.

Wie sollte die weitere Vorgehensweise aussehen? Alle Öle ablassen ist klar,

Vergaser reinigen ebenso.

Vielleicht hat jemand von euch auch diese Erfahrung gemacht und kann

mir wertvolle Tips geben.

Gruß aus Bayern

Max

Hallo, Max,
wir haben 2021 an der Ahr einen komplette Mototrrädern, aber auch einen ausgebauten Zweiventilmotor mit Trockeneis gestrahlt und das Ergebnis war absolut überzeugend. Du kannst damit sogar voll auf Lack- und Elektronikteile draufhalten und den feinen Schlamm vollständig entfernen, ohne dass die empfindlichen Teile beschädigt werden. Spart eine Menge Zeit beim Teileputzen, allerdings kommst du um das komplette Zerlegen des Antriebs nicht herum.
Wünsche dir viel Erfolg mit den BMWs aber natürlich auch beim Haus!

Gruß
Helmut
 
Hi,

einen gefluteten Motorrad Motor hatte ich noch nicht, wohl einen Bootsmotor der durch eine defekte Pumpe ordentlich Wasser gezogen hat. Sind mit dem Zweitmotor zurück, dann heim getrailert und dort habe ich das Öl abgelassen und durch frisches ersetzt. Danach den Motor mittels Anlasser in Abständen, damit der nicht abraucht, drehen lassen, dann Öl raus, neues rein. Dreimal bis das abgelassene Öl wieder wie Öl aussah.

Nun eine Stunde tuckern lassen und nochmal gewechselt. Im folgenden Urlaub hat er zig Stunden gelaufen und läuft, so der Käufer, auch heute noch einwandfrei.
(War 2018)

Die Bilder zeigen alle abgelassenes Öl aus diesem Motor.

Die Elektrik, Getriebe und was sonst unter Wasser stand muss natürlich auch gemacht werden, möglichst zügig.

Gruß
Willy
 

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Die Mechanik ist halb so wild.
Der Boxer ist bauartbedingt recht zugänglich und schnell zerlegt.
Rosten wird so schnell auch nix, ist ja mit Öl benetzt.
Zylinder ziehen, Kolben runter, Wanne runter, Getriebe raus...
Dann mit Bremsenreiniger reinstrahlen was geht.
Beim Getriebe vorher einfach schauen was aus dem Ablass kommt. Mit bisserl Glück hat der Tachowellengummi dicht gehalten.
Falls es doch gröber wird kannst dich bei mir melden.
Nebenbei mach ich Ultraschallreinigung. Es gibt nix an so einer BMW was nicht in mein großes Becken passt. Feiner Sand und Dreck gehen da immer weg. Selbst wenn die Stahlteile schon leicht rostig sein sollten krieg ich das rostfrei.
Wohne 15min von dir entfernt.
 
Servus Max,

Lichtmaschine, Hallgeber, Regler, Zündspule und Zündsteuergerät habe ich hier im Regal liegen, falls du Bedarf hast, oder zum Testen brauchst.

Grüße aus PAF
Gerd
 
Zum Thema Wasser, inzwischen sind 3 Jahre nach dem Ahrtal Hochwasser vergangen und einige der Opfer wurden aufbereitet und inzwischen verkauft.

Hier habe ich dann in letzter Zeit 2 solcher Opfer auf dem Tisch gehabt womit sich nun Anwälte beschäftigen.

Trotz mehrmaligen Ölwechsel und vor allem Verschweigen der Flut, sind bei zwei der mir bekannten Fahrzeuge nahezu alle beweglichen Teile in der Gabel, im Motor/Getriebe und Antrieb zerstört.

Diese feinen Ablagerungen haben da ganze Arbeit geleistet.

Bilder darf ich keine Zeigen, das ganze geht vor Gericht.
 
Das ist heftig. 😔
Wurden die Fahrzeuge nach dem Reinigen und Ölwechsel bewegt?
Wenn ja, dann wäre es wohl besser, alles vorher, bis in die letzte Ecke, zu Zerlegen und penibel zu reinigen.
Blöde Sache und viel Arbeit.;(
Gruß Beem.;)
 
Genau das was Pattrick schreibt ist richtig:
es lagern sich feine Sandpartikel überall ab und die müssen raus.
das geht nur mit „komplett zerlegen“ !
Ich habe zwei BMW‘s aus dem Ahr Hochwasser geholt…..weiß also wie das aussieht.
 
Guten Abend,
Es war 1988 am Ende der Regenzeit brache man mir eine 125er 2takt Suzuki. Die Lenkerin hat auf der nächtlichen Heimfahrt von einer Funeraille in Nioukpourma, nach reichlichem Genuss von Hirsebier das Krad in einer Furt unfreiwillig oder unkontrolliert verlassen.
Wassertiefe ca 30 cm.
Alles was zerlegbar war hab ich zerlegt und fand auch überall Schlamm und Sandreste.
Aller gereinigt in der heissen Sonne getrocknet dann wieder zusammengebaut.
Der Neustart wurde mit Tchakpalo begossen.

Vitus
 
Boah, Max,
so eine 💩, das braucht man eigentlich nun wirklich nicht...

Aber ist nicht zu ändern, und zur Priorisierung wurde bereits alles gesagt. Mein Tip (nicht wirklich neu/überraschend/geistreich): möglichst bald das Wasser raus, sprich überall (Motor, Getriebe, HAG, ...) die Ablaßschrauben öffnen und was drin ist, ablassen. Danach möglichst kräftig erwärmen (Heizlüfter, Bautrockner wirst du eh im Einsatz haben), und auch möglichst oben eine Öffnung. Beim Motor z.B. die Öleinfüllschraube ebenfalls auf.

Ziel ist, daß alle Gehäusevolumina möglichst auch das Kondenswasser verlieren. Drum sollte das, was heizt, auch wirklich warm machen, nicht nur so laue 25°. Vielleicht mal ne halbe Stunde mit Heißluftfön rumwedeln?

Na, und dann halt möglichst bald nachschauen, ob nicht der wirkliche Feind "Schlamm" reingekommen ist. Siehst du ja vermutlich im abgelassenen. Wenn die Garage optisch so aussieht, als ob es "nur" Wasser war, dann tät ich's nach der gründlichen Trocknung und Neubefüllung auf einen Probelauf ankommen lassen (und danach nochmal Öl prüfen auf Wassereintrag).

Halt die Ohren steif!!

Nachtrag, aufgrund des von Patrick geschriebenen: du solltest wirklich sehr starke Indizien für "da ist keine Korngröße Festmaterial reingekommen" haben, bevor du auf irgendwelche Knöpfe drückst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gerd und alle Anderen, die mir geantwortet haben,

die GS PD und die RT laufen wieder.

Die GS war bis oben hin ( am Ölmessstab ) voll Wasser, durch das

Zündkerzenloch war aber kein Wasser zu sehen.

Ablassschraube am Motor geöffnet, das ausströmende Wasser

aufgefangen und anschließend durch einen Kaffeefilter laufen lassen.

Es waren keine Sedimente oder sonstige Ablagerungen vorhanden.

Also Öl - und Luftfilter gewechselt, Öl aufgefüllt und den Motor gestartet.

Die GS sprang, wie meist, mit der ersten Umdrehung an und lief, allerdings

musste sie mit etwas erhöhtem Gas am Leben gehalten werden.

Nach zwei Minuten stellte ich den Motor ab, Probefahrt steht demnächst an.


Bei der RT war es etwas anders. Der Ölstand war nur knapp über Maximum,

es konnte also nicht so viel Wasser in den Motor eingedrungen sein.

Zündkerzen raus und nachgeschaut. Der rechte Brennraum war trocken,

beim Linken stand das Wasser bis Unterkante vom Kerzengewinde.

5. Gang eingelegt und durch drehen des Hinterrades das Wasser entfernt.

Anschließend das gleiche Prozedere wie bei der GS, nur demontierten wir

auch die Ölwanne. Dort war einiger weißer Schmodder vorhanden.

Auch hier wurde alles penibel gereinigt und die Ölwanne wieder angebaut.

Dann gestartet, aber die RT wollte nicht anspringen. Zündkerzen raus, die

waren natürlich nass. Getrocknet und zweiter Versuch, sprang wieder nicht

an, Zündkerzen wieder nass. Dann versuchsweise ohne Choke gestartet und

siehe da, sie sprang an und lief fast wie immer.

Da ich die letzten 10 Tage wegen des Hochwassers ohnehin nicht zum

Fahren gekommen war, bin ich mit der RT eine längere Runde von 100 Km

gefahren und sie lief so gut wie vorher.

Ergänzen sollte ich noch, dass natürlich die Vergaser Ultraschall gereinigt

wurden.

Jetzt muss ich nur noch bei der GS, wie bei der RT auch, die Ölwanne

abbauen und Getriebe - und Hinterradantriebsöl wechseln, dann kann ich

auch hier eine Probefahrt wagen.

Gruß aus Bayern

Max
 
Schau mal ob du die Rahmen innen mit Wachs versiegeln kannst. Da stand sicher auch das Wasser drin. Die gammeln sonst von innen raus. Wird hässlich.
 
Na ja Patrick es gibt auch das Gegenteil, Anselm seine Mopeds laufen alle wieder schadenfrei!

Bei der Aktion Hallgeber nicht vergessen, der hat bei meinem Freund nach dem Hochwasser richtig Probleme gemacht und wurde vergessen bei der Saubermachaktion.

Paralevermodelle Schwinge raus!

Gruß Marco
 
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