Hoher Wasseranteil in Bremsflüssigkeit gemessen

Ich würde allein schon deswegen das Messen anfangen, da ich den Wechsel nicht zuhause machen will. Mir reicht schon die Rennerei wg. der Altölentsorgung.


Stephan
 
Mit anderen Worten, es findet von den "wasserdurchlässigen" Gummiteilen durch die Pumpbewegung beim Bremsen, eine relativ gleichmässige Verteilung der Wassertröpfchen statt. . . Gut. Dem kann ich folgen.

Es geht um Wasserdampf, die unsichtbare Luftfeuchtigkeit. Die Wassermoleküle im Dampf können scheinbar dichten Kunststoff bzw. Gummi durchdringen. (Besonders genutzt wird das bei Klimamembranen, die flüssiges Wasser, auch Nebel, abhalten aber Dampf trotzdem durchlassen.) Der Dampf löst sich in der Bremsflüssigkeit und verteilt sich, auch ohne Pumpbewegung, wie Zucker in heißem Tee.

Dampfdicht sind nur die Metallleitungen. Deshalb rate ich immer davon ab, diese durch Flexschlauch zu ersetzen. Aber das will ja keiner hören.
 
Es giebt billige und teure Bremsflüssigkeiten. Ob die teuren besser sind weiss ich nicht.
Warum nicht Hydrauliköl? Vielleicht wegen der höheren Temperatur bei Bremsen. Irgendeinen Grund giebts sicher.
 
Teuer oder billig ist bei Bremsflüssigkeit nicht ein so großes Thema, in meiner Werkstatt gibt es seit Jahren nur noch DOT 5.1 (nicht zu verwechseln mit DOT 5) siehe Link
Der Preisunterschied zu DOT 3, oder DOT 4 ist marginal. Aber der Korrosionschutz, die Lackagressivität, die Langzeithaltbarkeit und letztendlich auch die Trocken.- und Nassiedepunkte sind deutlich besser.
 
Ich habe übrigens letztes Jahr eine sehr verrostete, angebrochene DOT 4 Dose aus D-Markzeiten (!) im Keller gefunden, war von POLO. Blechdose mit Plastikstutzen und roter Plastikkappe.
Spaßeshalber mal mit dem Ampelprüfer gemessen.

Ergebnis: grün

Warum füllen heute die Bremsflüssigkeitsproduzenten in Plastikflaschen ab?
Wenn Plastikflaschen bei der Lagerung ein Sicherheits- und Überalterungsrisiko darstellten, würde man das nicht machen. Die Feuchtigkeit kommt wohl hauptsächlich über die Belüftung des Ausgleichsbehälters am Fahrzeug hinein.

Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich nicht denken, dass Feucht aus der Luft durch Gummi oder Kunststoff hinein dringen kann. Dann wie anderswo schon geschrieben eher durch die Entlüftung des Ausgleichsbehälters.

Grüße, Ton :wink1:
 
Hallo

Die Entlüftung des Ausgleiches im Bremsflüssigkeitsbehälter ist durch die Gummimembrane zur Flüssigkeit getrennt.
Die sollte bis auf die gegebene Diffundierung dicht sein. :pfeif:

Vielleicht diese mit den Jahren, meist an den Dichtflächen durch zu starkes Anziehen der Verschraubung, beschädigte Membrane mal austauschen. Da ist aber auch schon mal der Deckel ganz krumm und verzogen.

Sieht man aber meist schon von außen am versifften Bremsflüssigkeitsbehälter und Hauptbremszylinder dass hier Handlungsbedarf besteht. :rolleyes:
 
Hallo,
der Haupunterschied PKW zu Motorrad sind bei diesem Thema die Leitungen. PKWs haben fast komplett Stahlleitungen, Motorräder fast durchgängig Gummischläuche. Ich glaube auch, dass der hohe Wasseranteil bei den Mopeds durch Diffusion in die Gummischläuche eindringt.

Grüße

Holger )(-:
 
Wer sich nicht vorstellen kann, wie durchlässig Kunststoffe für Gase (Wasserdampf ist ein Gas) sind, soll einfach eine PET-Flasche mit kohlensäurehaltigem Getränk 2 Jahre (Wechselintervall BFL) stehenlassen und dann trinken. Als Vergleich dann eine klassische Glasflasche probieren.
 
Inzwischen habe ich etwas darüber gelesen Frank. Ich war ja ahnungslos und verwundert, man lernt eben nie aus!

Einen guten Sonntag wünscht dir, Ton :wink1:
 
Wer sich nicht vorstellen kann, wie durchlässig Kunststoffe für Gase (Wasserdampf ist ein Gas) sind, soll einfach eine PET-Flasche mit kohlensäurehaltigem Getränk 2 Jahre (Wechselintervall BFL) stehenlassen und dann trinken. Als Vergleich dann eine klassische Glasflasche probieren.

Zwei Jahre? Zwei Monate reichen! Ich hab immer ein paar "Notfallflaschen" Mineralwasser (0.5l) im Auto. Nach max. 2 Monaten müssen die verbraucht sein, sonst kann man die Plörre nur noch zum Blumengiessen zu verwenden...

Martin
 
Weil Hydraulikoel nicht hygroskopisch ist, die Bremsflüssigkeit muß das Wasser aufnehmen und halten.
Sonst würde sich das Wasser am tiefsten Punkt absetzen (Bremssattel) und dann hätte man tatsächlich ein Problem mit der Dampfblasenbildung.

Dann wäre ja die Siliconbremsflüssigkeit DOT 5 ein Schuss ins Knie. Wenn etwas überhaupt nicht wassermischbar ist, dann Siliconöl.

Es gibt nur wenige Flüssigkeiten, die den Anforderungen an Temperaturstabilität und (niedrige) Viskosität entsprechen. Das ist eben Glycolether und Siliconöl.
 
Wechselintervall 2 Jahre ist schon fast zu lang.

Hallo Holger,

nicht von ungefähr schreibt BMW den jährlichen Wechsel der Bremsflüssigkeit vor :oberl:!

Mache ich aber ebenfalls nicht :pfeif:...

Weil Hydraulikoel nicht hygroskopisch ist, die Bremsflüssigkeit muß das Wasser aufnehmen und halten.
Sonst würde sich das Wasser am tiefsten Punkt absetzen (Bremssattel) und dann hätte man tatsächlich ein Problem mit der Dampfblasenbildung.

Aha! Und weshalb funktionieren die Bremsen hydropneumatisch gefederter und mit LHM (= liquide hydraulique minerale) befüllter Citroens so hervorragend?

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo,
so nun habe ich eine weitere Messung machen können. Ich habe an meinem PKW Oldtimer den Wasseranteil gemessen. Die Bremsflüsssigkeit war 2 Jahre im Fahrzeug. Im Nachfüllbehälter und im Radbremszylinder hatte ich jeweils 1% Wasseranteil (gut).
Dies deckt sich mit der Messung die ich an unsrem Altags-PKW gemacht habe.
Zur Erinnerung die Messung der jeweils 2 Jahre alten Bremsflüssigkeit bei unserer Vespa und dem BMW Motorrad ergab im Bremsbehälter und in der Bremszange jeweils über 4% Wasseranteil (Wechsel dringend erforderlich).
Durch die langen Gummileitungen dringt bei den Motorrädern viel Wasserdampf in die Bremsleitungen ein. Daher muss bei den Motorrädern die Bremsflüssigkeit spätestens nach 2 Jahren getauscht werden.
Für mich waren die Messungen sehr aufschlußreich.

Viele Grüße

Holger )(-:
 
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