IAP-Sensor: defekt?

Gerd

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Hallo an die Experten,

ich messe an meinem IAP-Sensor (Bosch 0261 230 146, funktionell oder generell identisch vermutlich ...224, ...155, ...302, ...245, ...282, vermutlich noch mehr) folgendes. Zunächst das Setup:

  • die Versorgungsspannung +5V nehme ich von der Igni Pin #17, das kommt bei meinem Sensor am schwarzen Kabel hier an:
    img2C.jpg
  • blau ist das Signal: das geht dann an Igni Pin #6
  • grau ist "Masse Sensor" und geht eben auf Masse.
  • Und ja, ich bin sicher, daß diese Belegung stimmt, denn so lief mein Mopped jahrelang. Auch wenn man andere Belegungen findet, z.B. die hier unten rechts:
    IAP-Sensor-Belegung.jpg (da wäre Masse mittig und +5V außen)
  • ...und ja, ich habe die Belegung auch mal probehalber umgesteckt.
Nun zur Messung:

  • ich messe an "grau", also Masse, ebenfalls ~5V. Das ist doch faul, oder?
  • betr. "blau": es ist keinerlei Reaktion über die Igni-SW ablesbar, auch wenn ich Unterdruck am IAP anlege (Luftpumpe, die auch saugen kann)
Für die Suchmaschine und "Neulinge": IAP heißt Input Air Pressure, auch MAP genannt (Manifold Air Pressure), heißt Ansaugrohrdruck, und den muß man messen für ein Zündungs-Kennfeld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gerd,
du must genauer werden mit deinen Angaben, denn sie sind verwirrend. Wenn ich mir das Schaltbild ansehen, so kann ich zwei Anschlüsse für die Spannungsversorgung erkennen (positiver und negativer Anschluss) und ein Signalanschluss. Von Masse kann ich im ersten Anlauf überhaupt nichts erkennen. DENN: 0V ist nicht immer Masse. Aber oftmals ist Signalmasse = Spannungsausgang "-"

Um deine Messungen zu konkretisieren:

Messung zwischen Signalspannung "+" und Signalspannung "-" = ____ V
Messung zwischen Messspannung "o" und Signalspannung "-" = ____ V
Messung zwischen Messspannung "o" und Signalspannung "+" = ____ V

Hans
 
Das verstehe ich jetzt weder, noch kann ich das derzeit anders messen, wie ich es getan habe. Ich habe nur mit einem Voltmeter und bei Zündung an gemessen, daß ich an der Litze "Masse" vom IAPS eben auch 5V habe. Ob sie an dessen "Eingang +5V" anliegen, habe ich zuvor geprüft.

Mit angeschlossenem PC und aktiver Igni-SW kann ich ferner messen, ob Druckschwankungen registriert werden.

Mein Verdacht war, daß die +5V, die ich an Igni Pin 17 hole, im IAPS direkt durchgereicht werden auf dessen Masse. Denn dann wäre es erklärlich, daß der Hallgeber, der ebenfalls vom Igni Pin 17 seine +5V Versorgungsspannung holt, diese nicht mehr (ausreichend) bekommt.

Morgen werde ich den IAPS abbauen und am Labornetzteil messen / testen. Und ob er "Signal" sendet bei Druckschwankungen. Im Rahmen seines Datenblattes. Heute abend hat er mal, dann wieder nicht.

Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich schon "jetzt hab ich dich!" gedacht habe, und was alles schon erneuert ist. Aber dann ging wieder nicht mehr, was vorher noch ging, und umgekehrt. Daher auch die x Freds hier.

Ich beginne Elektrik zu hassen, was ich bisher nicht tat. Schnauze voll für heute.-
 
Hallo Gerd,
Hier hat Walter mal das Datenblatt dazu eingestellt: LINK

Wichtig sind meiner Meinung nach folgende Daten:
  • Der Ausgang ist kurzschlussfest gegen 0 V bzw. 5 V.
  • Die maximale Speisespannung (16V) darf für höchstens 1 Minute am Sensor anliegen.
  • Der Sensor ist verpolsicher für 5 min bei Raumtemperatur, sofern der Maximalstrom auf 0,3 A begrenzt ist.

Um den Sensor zu messen, würde ich folgende Anordnung nehmen:

Speisespannung "+" und Speisespannung "-" mit 5 Volt beaufschlagen, polarität beachten. Am besten mit einem Labornetzteil.
Messung zwischen Messspannung "o" und Signalspannung "-" = ____ V

Nun sollte bei einem Differenzdruck die Signalspannung am Ausgang "o" gegenüber Speisespannung "-" ansteigen (Signalspannung "-" = Speisespannung "-", d.h. intern verbunden). Die maximale asugehenden Signalspannung sollte nicht mehr als 5 Volt betragen.

Was ich noch nicht gefunden habe: Pin-Belegung

Hans
 
Danke dafür, Hans. Das DB lag mir auch schon vor, war mir aber zu komplex / im Effekt nicht konkret hilfreich. (Wenn die Leute auch immer so Romane schreiben...:---))

Daher danke für die Konkretisierung. Aber dennoch folgende Fragen:
  • "Speisespannung "+" und Speisespannung "-" mit 5 Volt beaufschlagen": das heißt also, +5V vom Labornetzteil an den Eingang für "+5V" des Sensors, und das schwarze Kabel des Labornetzteils an "Masse-Pin" des Sensors? Ich wäre nie darauf gekommen, das Konzept "Masse" als "Speisespannung minus" zu bezeichnen, das verwirrt mich.
  • "Messung zwischen Messspannung "o" und Signalspannung "-" = ____ V": wo greife ich die "Messspannung" ab? Was ist "Messspannung" überhaupt? Ich nehme an, am Pin für "Signal" des Sensors - korrekt? Aber wo greife ich dann die "Signalspannung" ab...?
    Simple Menschen brauchen Aussagen wie: rotes Voltmeterkabel an..., und schwarzes an... Das ist mein Horizont.
  • den nächsten Absatz versteh ich vielleicht dann, wenn ich am Saugrüssel Unterdruck anlege.
Aaah, jetzt erkenne ich deine Notation: du hast ja die 3 Bezeichnungen "o", "+" und "-" verwendet, jetzt wird's klar, denn so sind die Pins bezeichnet. Schuppen ausse Haare usw.!

Ja, die Pinbelegung: da habe ich mir gestern auch schon einen Wolf gesucht.
  • es gibt offenbar Variationen zwischen diesen div. Boch-Teilen
  • meine Belegung hat jetzt einige Jahre so funktioniert
Wie riskant ist eine Fehlbelegung auf dem Labortisch? Gilt da was du schreibst: "1 min geht noch"? Nun, ich werde es sehen... und einen neuen Sensor werde ich heute schon und vorbeugend bestellen. Auf eine Woche und ~30-40€ kommts jetzt auch nimmer an.
 
Ich wäre nie darauf gekommen, das Konzept "Masse" als "Speisespannung minus" zu bezeichnen, das verwirrt mich.

Trifft zwar auf unsere Kühe und die meisten anderen Fahrzeugen uneingeschränkt zu, ist aber nicht ganz universell. Fahrzeuge vor allem englischer Provenienz haben bisweilen den Pluspol der Batterie am Rahmen/Masse. Aber dort fahren sie ja auch bekanntermaßen auf der falschen Straßenseite :D.

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Gerd,
schreib mal Walter bezüglich der Pinbelegung an - der hat wirklich viel zu dem Zeug gehortet.

Hans

Update 1: Alle IAP-Sensoren, die ich gefunden habe, sind wie folgend belegt:
Update 2: War eben auf der Webseite von Bosch Automotive (Aftermarket) für 0 261 230 146 ist das Nachfolgeprodukt 0 261 230 289

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Zuletzt bearbeitet:
Mir ist die Diskrepanz hinsichtlich der Belegung ja auch schon aufgefallen... :rolleyes: - nur: warum hat das dann jahrelang so funktioniert? Sollte das Bauelement da so tolerant gewesen sein, und jetzt, Ende 2022, hat es gesagt "also nu is gut, jetzt soll der Kerl mal sehen, wie das ist!" ?
 
möglich ...

Hans

Du scherzest?

Allerdings hatte ich die Pinbelegung schon mal geändert gehabt, weil's mir komisch vorkam, mit dem Ergebnis, daß es so rum auch nicht ging. Interessant vielleicht: in der Igni-SW war dann plötzlich die Angabe für den Außendruck nicht mehr 115 kPa (da muß wohl die Kalibrierung nochmal durchgeführt werden, sollte sein ~101,2 kPa), sondern 135. Also wie ~10 km tiefer...?(. Und auf Druckänderungen hat er in beiden Fällen nicht reagiert. :nixw:
 
Testbericht.

Versuchsaufbau:
  • Anschluß an Labornetzgerät, 4,9V eingestellt, was ich auch aus der Igni Pin 17 gemessen habe.
  • das Kabel zur Igni habe ich mit erfaßt, so kam man bequemer an die Pins im IAP ran
  • Voltmeter: grün = "Signal" abgegriffen, "-" des Meßgerät an "-" des Netzgeräts
  • ganz links: die Öl-Einfüllspritze, mit der man auch durch kräftiges Ziehen gut Unterdruck erzeugen kann
20221229_183847.jpg 20221229_183855.jpg

Messung 1: Belegung "o" / "-" / "+" wie in Hans' Bild oben, laut Datenblatt
20221229_183953.jpg
Ergebnis:
20221229_183947.jpg
Labornetzteil zeigt 0,01 A an.

Messung 2: Belegung "o" / "+" / "-", so wie ich jahrelang mit funktionierendem Kennfeld rumgefahren bin (zumindest glaube ich das, so habe ich's damals dokumentiert, aber vielleicht beim Zerpflücken dann doch verdreht... :nixw:)
20221229_184109.jpg

Ergebnis:
20221229_184102.jpg
Labornetzteil zeigt 0,04 A an, also das 4-fache von Messung 1!

Messung 3: Belegung "-" / "+" / "o" und auch "+" / "-" / "o"
  • Labornetzteil zeigte ~1A Strom an und brummte leise => sofort abgebrochen
  • Messungen 1 & 2 wiederholt => dasselbe Ergebnis, also durch dieses Experiment auch nicht mehr kaputtgegangen
Fazit:
  1. IAP tut's nicht mehr, reagiert auf keine Druckschwankungen mehr
  2. die Belegung, die Messung 1 zugrundeliegt, zeigt eine geringere Spannung an "o" an als Messung 2, was zu dem Befund an der Ignitech und deren SW paßt: denn die Igni hatte mir ja im Falle der Belegung 2 einen Außendruck von 135 kPa angezeigt, den es auf der freien Erdoberfläche nicht gibt. Kalibirierung sagt: 3,85V = 105 kPa, was ja zum aktuellen Sch...wetter paßt.
    ==> somit stimmt Belegung "o" / "-" / "+", wie aufgrund des Datenblatts ja auch zu erwarten war. Werde ich bei mir gleich korrigieren!
  3. Stromaufnahme IAP auch bei Falschbelegung von + und - nur gering
  4. warum Tausch von + und - beim IAP selbigen dazu bringt, mehr V an "o" anzuzeigen...?
Zusatzanmerkungen:

  • warum läuft mein Motor gänzlich ohne das IAP (und selbiges auch rauskonfiguriert) aber immer noch nicht? RAAAH! :schimpf:
  • Stecke ich um auf "Serienzündung", läuft er wie er soll. Gesamte Peripherie ist also i.O. (Bitte bezwingt den Reflex zu schreiben "ja dann mach doch..." - keine Option. Ich will. Und ich werde. Noch Zeit bis März. Mit eurer Hilfe.)
  • aber ich hatte den IAP eh nicht im Verdacht für das Primärproblem, ist aber ein interessanter Beifang.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also schon mal einen kleinen, wenn auch unangenehmen, Schritt weiter. Bevor du den nächsten Sensor in Betrieb nimmst, würde ich die Ignitech unbedingt durchtesten (lassen), nicht, dass die über die verpolte Anordnung des Senors einen Schaden davon getragen hat (siehe Hinweis auf den erhöhten Strombedarf).

Hans
 
Messung 3: Belegung "-" / "+" / "o" und auch "+" / "-" / "o"
  • Labornetzteil zeigte ~1A Strom an und brummte leise => sofort abgebrochen
Hallo Gerd,

bei solchen Messungen würde ich die Strombegrenzung des Labornetzteils sinnvoll nutzen.

Wenn Du hier z.B. 100 mA einstellst, können solche eventuell tödlichen Ströme nicht mehr auftreten. Tödlich für den Sensor, nicht für Dich! ;)

Gruß, Wolfram
 
Hallo Gerd,

bei solchen Messungen würde ich die Strombegrenzung des Labornetzteils sinnvoll nutzen.

Wenn Du hier z.B. 100 mA einstellst, können solche eventuell tödlichen Ströme nicht mehr auftreten. Tödlich für den Sensor, nicht für Dich! ;)

Gruß, Wolfram
Hast recht! Aber es hat's überlebt und liefert sinnvolle Daten. Das eigentliche Problem allerdings hab ich noch nicht gelöst.:schimpf:
 
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