Um die damalige Situation einschätzen zu können, kann man sich diesen Artikel mal durchlesen:
https://motorrad-schek.de/history.html
Ich hatte ja schon erwähnt, dass die angebotene Maschine einige Merkmale der
1970er Werksmaschinen besitzt, wie die Sitzbank, hinteres Schutzblech, Werkzeugtasche, Fußbremshebel, Unterfahrschutz, Tank, Instrumente, Auspuffanlage usw.. Sie ist sehr wahrscheinlich
keine Replika, sondern eine der dezenten Entwicklungsstufen der Werks-GS (dezent im Sinne von "nur in kleinen Schritten"). Wer das Heft
MOTORRAD 10/1970 hat, kann die Details ja gerne mal vergleichen.
Sie wurde allerdings im Nachhinein stark umgebaut, besonders im Frontbereich. Da gehört eine /5-Gabel mit Vorderrad hinein, die vorhandene Marzocchi-Gabel samt Brücken stammt aus Ende der 70er und ist viel zu lang, das Vorderrad ist mir nicht bekannt. Die Stoßdämpfer sind Sachs HydroCross, die auch erst Mitte der 70er Jahre erhältlich waren. Der Falk Dirt Champion Vorderkotflügel gehört dort auch nicht hin. M.M.n. kann man sie mit "relativ" wenig Aufwand in einen guten Originalzustand (wenn man bei Kleinserien von so etwas überhaupt sprechen kann) zurückbauen
Die Maschine sah original sicher so ähnlich aus wie auf dieser Seite oben links:
bzw. wie auf diesem Titelbild:
Die Auspuffanlage scheint auch original zu sein, evtl. hat man die Krümmer damals nicht verchromt (was eigentlich der Fall war) oder sie haben den Chrom in den 50 Jahren eingebüßt... Ich denke die Anlage wurde speziell für die Sportabteilung gebaut und im Laufe der Jahre am Schalldämpfer immer weiter erleichtert, sie sieht sicher auch schwerer aus als sie tatsächlich ist. Evtl. konnte man sie über gute Beziehungen auch als Privatmensch kaufen, das weiß ich aber nicht genau...
Heute gibt es einen sehr guten Nachbau (der aber auch kein Sonderangebot ist, siehe ganz unten auf der Seite):
http://hanskeckeisen.de/bmw-gelaendesport-isdt
1970 war Schek übrigens nur Fahrer! Die Maschinen wurden komplett im Werk entwickelt und vorbereitet und waren 1970 noch bleischwer! Erst nach den Sixdays 1970 durfte Schek die Maschine

mitnehmen und hat dann erst die Erleichterungen durchgeführt! Im Brief stand aber immer noch BMW als Hersteller.
Es ist also die Frage, was man genau meint, wenn man sagt "das ist eine Schek-BMW".
Redet man von den Maschinen zwischen 1966-1970, die von Schek "nur" gefahren wurden?
Oder von denen aus 1970-ca. 1975, die Schek selbst aufgebaut hat, der Hersteller war aber weiterhin BMW?
Oder den 17 Schek-BMW aus 1978-1980, wo Schek auch als Hersteller im Brief steht?
Oder den Replikas der 17 Leichten, die Schek Mitte der 80er selber gebaut hat?
Oder der #18, die erst 1985 entstanden ist?
Oder den Werksmaschinen für die Paris-Dakar, die Schek 1983 und 1984 baute?
Oder den Paris-Dakar-Maschinen für Privatfahrer? Schon 1979 setzte Fenouil eine Schek-BMW ein...
Manchmal habe ich das Gefühl, dass
jede BMW mit grobstolligen Reifen als Schek-BMW bezeichnet wird...
Bei der angebotenen Maschine kann es durchaus sein, dass Schek die mal gefahren ist, ob im Training oder im Wettbewerb, das kann heute aber keiner mehr nachvollziehen. Man hätte als Verkäufer auch direkt Kontakt mit ihm aufnehmen und das klären können... Aber alleine der Name Schek wirkt natürlich wie man auch an dieser Diskussion erkennt
Der Vorbesitzer ist übrigens der Bruder eines damaligen Werksfahrers.
Über die Preisvorstellung brauchen wir nicht reden, die soll wohl die "was ist der letzte Preis"-Fraktion abschrecken...
Gruß
Werner
PS: 2 Fotos aus Motorrad 10/1970 habe ich noch gefunden
https://de-de.facebook.com/photo/?fbid=10218226377595184&set=pcb.2742808805731465&__cft__[0]=AZXWRGNY4qc2pJ7cujYJ9S16XZHlBuMq2xJn62LmahGzzqqb2nwhXVO4--LLQ4u_anaxa_URIr7yKR45cf9NuQ0yavCCtB4B6_oMy22uFtfp750hMN6eshClcveDaM46iydZzSevjnOyQNqcxRsG16LwVPQgg59D0ZggcV83ytIg_uWhlCMQLV63jWImpgpWtwdnQRCoS26QSKg_6vH_kY-Y&__tn__=*bH-R