Kaufberatung R 100 T

Snoogle

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29. Juni 2014
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652
Ort
München
Hallo,

Vorwort:
ich bin schon länger auf der Suche nach einer R100 T, S oder CS in vernünftigem Zustand. Aktuell fahre ich eine R45 im Alltag. Beim Schrauben traue ich mir einiges zu, möchte aber im Wesentlichen mehr fahren als schrauben. Ich suche gezielt nach den oben genannten Modellen, weil sie mir einfach sehr gut gefallen. Die technischen Unterschiede der Baujahre sind mir bekannt.

Meine Anforderung:
Jährlich bis zu 12.000 km, kurze Strecken in die Stadt und mehrere Langstrecken. Ich möchte nicht rasen, aber einigermaßen passabel unterwegs sein und Reserven haben.

Darum geht's:
Ich hab' mir heute eine R100T (EZ 1978) angesehen, die sowohl optisch als auch von der Laufleistung (70.000) dem entspricht was ich suche. Die Maschine war nicht geputzt und machte auch mich einen ordentlichen Eindruck. Man sieht ihr auf jeden Fall an, dass sie gemocht wird. Kaufpreis: 3300 €.

ABER - die BMW ist seit 12 Jahren abgemeldet und steht in der Garage. Seit dem wurde sie nur noch sporadisch mit rotem Kennzeichen gefahren. Seit 2 Jahren nun gar nicht mehr.

Die R100 sprang heute sofort an, lief sehr gut, ließ sich butterweich schalten und fuhr auf dem kurzen Stück Probefahrt tadellos. Eigentlich kein Ölverlust. Kein Rost.

Dennoch habe ich folgende Mängel entdeckt:
- Bremsleitungen spröde und ausgehärtet
- Reifen 12 Jahre alt
- keinerlei Bremsdruck auf der Vorderbremse
- an den Stößelstangen-Rohren war es auf beiden Seiten sichtbar feucht, aber es
tropfte nichts.

Alles in allem denke ich, dass ich noch ca. 600-700 € reinstecken muss, damit sie am Ende TÜV hat und alles relevante gemacht ist.

Die Frage ist nur, ob es das dann war, oder ob ich nach 12 Jahren Standzeit mit weiteren Unwegsamkeiten rechnen darf, die bei einer kurzen Probefahrt nicht aufzudecken sind. Ich denke da z. B. an Dichtungen, die nach längerer Fahrt nicht mehr Dicht sind, Simmerringe, Lager, etc.

Wie gesagt. Alles in allem steht sie augenscheinlich sehr gut da...

Freue mich auf eure Erfahrungen.

Gruß

Marc
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Marc,

meine stand genau 10Jahre, bevor ich sie vor ein paar Wochen gekauft habe. Seitdem bin ich nun schon fast 1000km gefahren und es gab nur einen Defekt: Die Vorderbremse ging während der Fahrt komplett zu. Bremsleitungen und Bremszangen in einwandfreiem Zustand....., was kann das sein?? Nach ein wenig überlegen habe ich mal die beiden Bohrungen im Handbremszylinder in Auge genommen. Und siehe da: die kleinere der beiden war komplett verstopft. Jetzt läuft wieder alles wie am ersten Tag.
Natürlich wurden auch alle Öle, die Batterie und beide Reifen erneuert und ich denke, dass es das dann wohl auch war und die Dicke sollte unkomplizert schnurren!!

Grüsse
Roman
 
Hier irgendwelche Prognosen auszusprechen, hieße Herr der Glaskugel zu sein.
Auch wenn das Motorrad gut gepflegt wurde, hat in den 12 Standjahren vermutlich niemand die Bremsflüssigkeit gewechselt.
Hier ist also mindestens eine Generalsanierung gefragt; im schlechtesten Fall sind Bremssättel und HBZ Schrott, die Schläuche sind es sowieso.
Ansonsten würde ich erst mal keine ernsten Probleme erwarten, sofern die Pflege professionell war.
In dieser Ausgangslage sind m. E. 3.300 € eindeutig überteuert.
Das Motorrad ist ohne Vorderbremse nicht fahrfähig und die Instandsetzung kann richtig teuer werden. Da müsste mindestens ein Tausender runter vom Preis.
Aber das ist nur meine unmaßgebliche Meinung.
 
Marc, wenn du wirklich die angestrebte
Kilometerleistung /Jahr fahren möchtest,
wird es schon bei der 100T zu einer Grund-
überholung kommen müssen. Die Maschine
ist in etwa 3000 Km/Jahr bewegt worden.
Das wäre auch jetzt noch eine Grössenordnung
die nach der Instandsetzung der Bremsanlage
und schonendem Einfahren so möglich wäre.

Aber 12TKM sind schon eher Werte für aktuelles
Material. Denke das du mit den 700 Euro an Material
etwas knapp kalkuliert hast und der Kaufpreis ist auch
wie es unser Moderator sagte deutlich zu hoch für ein
Fahrzeug das in der Form ja nicht verkehrssicher und
auch nicht zulassungsfähig ist.

Gruss Harald
 
hallo,

meine dringende Empfehlung:
hol sie dir für 2-2,5 tsd und überdenke deine Fahrleistung.
Dann wirst du hoffentlich viel Spass haben und dir nicht das letzte Hemd ausziehen.
Pudeltreiber hat alles dazu gesagt.

schöne Grüsse
Stephan
 
Hallo,

Vorwort:
ich bin schon länger auf der Suche nach einer R100 T, S oder CS in vernünftigem Zustand. Aktuell fahre ich eine R45 im Alltag. Beim Schrauben traue ich mir einiges zu, möchte aber im Wesentlichen mehr fahren als schrauben. Ich suche gezielt nach den oben genannten Modellen, weil sie mir einfach sehr gut gefallen. Die technischen Unterschiede der Baujahre sind mir bekannt.

Meine Anforderung:
Jährlich bis zu 12.000 km, kurze Strecken in die Stadt und mehrere Langstrecken. Ich möchte nicht rasen, aber einigermaßen passabel unterwegs sein und Reserven haben.

Darum geht's:
Ich hab' mir heute eine R100T (EZ 1978) angesehen, die sowohl optisch als auch von der Laufleistung (70.000) dem entspricht was ich suche. Die Maschine war nicht geputzt und machte auch mich einen ordentlichen Eindruck. Man sieht ihr auf jeden Fall an, dass sie gemocht wird. Kaufpreis: 3300 €.

ABER - die BMW ist seit 12 Jahren abgemeldet und steht in der Garage. Seit dem wurde sie nur noch sporadisch mit rotem Kennzeichen gefahren. Seit 2 Jahren nun gar nicht mehr.

Die R100 sprang heute sofort an, lief sehr gut, ließ sich butterweich schalten und fuhr auf dem kurzen Stück Probefahrt tadellos. Eigentlich kein Ölverlust. Kein Rost.

Dennoch habe ich folgende Mängel entdeckt:
- Bremsleitungen spröde und ausgehärtet
- Reifen 12 Jahre alt
- keinerlei Bremsdruck auf der Vorderbremse
- an den Stößelstangen-Rohren war es auf beiden Seiten sichtbar feucht, aber es
tropfte nichts.

Alles in allem denke ich, dass ich noch ca. 600-700 € reinstecken muss, damit sie am Ende TÜV hat und alles relevante gemacht ist.

Die Frage ist nur, ob es das dann war, oder ob ich nach 12 Jahren Standzeit mit weiteren Unwegsamkeiten rechnen darf, die bei einer kurzen Probefahrt nicht aufzudecken sind. Ich denke da z. B. an Dichtungen, die nach längerer Fahrt nicht mehr Dicht sind, Simmerringe, Lager, etc.

Wie gesagt. Alles in allem steht sie augenscheinlich sehr gut da...

Freue mich auf eure Erfahrungen.

Gruß

Marc

Hallo Marc,

schade dass Du so weit weg von mir wohnst.

Sonst hättest Du zum gleichen Preis meine '79er R100T im guten Originalzustand, ohne Standschäden, mit TÜV bis Juli 2015, ca. 60.000km, fast neuen Reifen und zusätzlich einem nagelneuen Bremszylinder plus Stahlflex-Leitungen haben können.

Gruß

Axel
 
Danke für den Input. Ich werde dann doch noch mal drüber nachdenken.

Las dir doch Axels Q mit Illox schicken.

Schliesse mit den Vorrednern an. Für den Preis sollte man besseres Material erwarten können. Ist ja schließlich keine 90s oder sowas sondern eine normale 100T. Mehr wie 2000€ würde ich für nicht fahrbereitete Q nicht bezahlen.
 
Ich habe vor 4 Jahren für eine optisch ansprechende R100t unbesehen 3800 € bekommen. Mit Meilentacho , Fahrleistung um die 45 tsd. Meilen lt. Tacho . Bremse war unterirdisch ,aber wohl normal.;;-)
ich hatte sie nur 2 Jahre , nichts dran gemacht , nicht mal Öl :pfeif:
bin aber auch nicht viel gefahren. Mir gefiel sie nur optisch , fahrtechnisch war das nix für mich .
 
Hallo Marc,

ich hatte vor 4 1/2 Jahren umgerechnet 1000 € für meine RT bezahlt.
Allerdings war die Fahrtüchtig und ich bin 200 km auf eigener Achse nach Hause gefahren.
Rechnen musst du in diesem Alter mit Hauptbremszylinder, evtl. Überholung der Bremszangen vorne.
Ein weiterer Punkt sind die Vergaser, die nach so langer Standzeit gerne mal die eine oder andere Überraschung zu Tage fördern.
Bremsschläuche müssen zwingend neu.
Und wie Hans schon schrub, der Tank zeigt sein wahres Gesicht nicht von aussen, da kommt es auf die inneren Werte an. Also unbedingt anschauen mit einer Stetoskopkamera.
Das sind alles Kosten, die zwar vielleicht einzeln kaum ins Gewicht (Ausser Tank dem Tank, wenn neu) fallen, insgesamt aber doch erheblich sind.
Für 3300 € würde ich sie da stehen lassen, wo sie gerade ist.
Das zahlt keiner, der sich ein bisschen auskennt....
Ich würd dem Verkäufer mal die Schwachstellen (und das sind Erfahrungswerte) aufzählen und dann bei 1500 € anfangen.

@Pudeltreiber:
ca. 35 km am Tag find ich jetzt nicht gerade viel.......
 
@Pudeltreiber:
ca. 35 km am Tag find ich jetzt nicht gerade viel.......


zweifellos, ich bin schon 1000km am Tag gefahren :kue:. Ohne Probleme!

50Tkm in nur 4 Jahren sind dann aber eine ganze Menge, wenn ich mal rekapituliere was zwischen 100 und 150tkm so alles zu ersetzen war.

Mit dem entsprechenden Arbeitsaufwand und Kosten muss man einfach rechnen - und dann soll jeder selbst entscheiden.

Schöne Grüße
Stephan
 
zweifellos, ich bin schon 1000km am Tag gefahren :kue:. Ohne Probleme!

50Tkm in nur 4 Jahren sind dann aber eine ganze Menge, wenn ich mal rekapituliere was zwischen 100 und 150tkm so alles zu ersetzen war.

Mit dem entsprechenden Arbeitsaufwand und Kosten muss man einfach rechnen - und dann soll jeder selbst entscheiden.

Schöne Grüße
Stephan

Hallo Stephan,

dem stimme ich uneingeschränkt zu.
Wer so einen alten Eisenhaufen fährt, muss immer mit Kosten rechnen.
Es ist aber so, dass auch bei einem neuen Mopped Folgekosten kommen.
Unterschied: bei einer alten Q kann man, entsprechendes Werkzeug, Schrauberbude und -wille vorrausgesetzt, sehr viel selber machen.
Bei einem neuen Mopped braucht man den :], weil ohne Fehlerauslesegerät fast nix mehr geht.
Die Technik ist mittlerweile so kompliziert oder konzipiert, dass Ottonormalverbraucher sie gar nicht mehr reparieren kann.
 
Finde jetzt auch das es bei solchen
Fahrleistungen/Jahr für solch gut ab-
gehangenes Gerät schon Einschränkungen
geben könnte, daher mein Hinweis dazu.

Als diese Mopeds noch aktuelle Ware gewesen
sind, haben wir damit in vier Jahren auch locker
über 100TKM abgeritten und erst danach wurde
der nötige Sanierungsaufwand ins Auge genommen.

Ob aktuelles Gerät wirklich aufwendiger in der nötigen
Wartung ist, kann ich nur schlecht beurteilen. Meine
knapp 12 Jahre alte Lady aus England, Speedtriple in
der Form genannt, hat ausser den üblichen Wechsel von
Ölen, Reifen, Ketten keine ausserplanmässige Zuwendung
in der Zeit erfahren müssen. Das Wechseln der Bremsleitung,
Einschweissen von Muttern zur zur Co Kontrolle und ein nicht
mehr so passabler Hauptbremszylinder sind bei über 100TKM
für mich kein wirklicher Wegschmeissgrund gewesen. Meine
mehr geliebte Mystik hat in den letzten 25 Jahren schon ein
mehrfaches an Zuwendung/Geld benötigt. Schaun wir mal was
mir in der Endabrechnung die nächsten 12 Jahre bringen werden.

Gruss Harald
 
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