Kipphebelbrücken

mo-bu

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25. Jan. 2012
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Belgien, 1. Haus rechts
Hallo, ich habe die ersten spannenden 60 Km mit Weierstall- Kipphebelbrücken hinter mir. Nachdem meine Frau und ich bei extrem heißen Sommertemperaturen abends mit Tinnitus heimgekehrt waren, stand der Entschluss zum Umbau fest. Das Ergebnis: null Achsialgeräusche mehr, dafür höre ich jetzt (endlich?:D) umso lauter die Hämmerchen auf die Ventilschäfte pinken. Auch was wert?
Wie hieß es neulich hier noch?: "Wen das Geklapper stört, soll sich eine Vierventiler kaufen".... oder eine Wälzlagermaschine mit Gusszylindern.
Heinz
 
Hallo,
klingt sehr interessant, ich suche auch nach Möglichkeiten, den Ventiltrieb meiner R80 G/S leiser zu bekommen. Was hat denn der Umbau gekostet und könntest Du die Kontaktdaten weitergeben, wie man an den Umbau kommt?
Vielen Dank im Voraus,
Wolfgang
 
Moin Wolfgang,

die Weierstall Kipphebelbrücken werden leider nicht mehr produziert.
Ähnliches vertreiben die üblichen Verdächtigen, wie Israel, WüDo usw.
es wurde schon sehr viel zu diesem Thema hier im Forum diskutiert - einfach mal die Suchfunktion auslösen :D

Sonnige Grüsse
Chris
 
Herr Weierstall hat mir nach eigener Auskunft den letzten Satz Brücken verkauft. Er sagte, die Firma, die die teile herstellte, existiere nicht mehr. Technisch hebt sich seine Konstruktion von den anderen durch eine zweite Verbindung oberhalb der Kipphebel von den anderen Angeboten ab. Ein geschickter Techniker wäre aber durchaus in der Lage, sowas zu kopieren.
Grüße Heinz
 
Ein geschickter Techniker wäre aber durchaus in der Lage, sowas zu kopieren.
Grüße Heinz

Wozu? Ein luftgekühlter Boxer wird immer viele mechanische Geräusche machen. Wo doch noch die Kraftwarzen seitlich nach aussen stehen und kein Tank das Klappern seitlich ablenkt... Konstruktionsbedingt

Leb mit den Geräuschen, sei froh dass sie da sind. Was klappert ist nicht fest :D

Über Für und Wider Geräuschminderung oder nicht wurde hier schon äußerst ausgiebig geschrieben.

Gruß
 
Mich hatte das Klappern bei den BMWs nie gestört, besonders nicht bei den Graugusszylindern. Die Geräusche der Aluteile wurden auch Jahrzehnte toleriert, aber in den superheißen Sommern, bei voll besetztem Gespann, wo man sowieso höher drehen lassen muss, um mit zu schwimmen, machte sich doch unser Alter bemerkbar. Nach 150 Km Geschepper hatten wir vier Tage Tinnitus. Da musste einfach Abhilfe geschaffen werden, und ich bin froh, jetzt deutlich die Hebelchen auf den Ventilen klimpern zu hören. Das finde ich schöner als ein alles übertönendes Seitenspielgerappel. Bei Solomaschinen, denke ich, fehlt die akustische Verstärkung der Seitenwagenkarosserie und, wie schon erwähnt, die Notwendigkeit höherer Drehzahlen.
Heinz
 
Dann kauf Dir fürn paar Euronen weiche Gehörschutzstopfen beim Fachakustiker.

Is billiger und schneller zu realisieren. ;)
 
Was ihr so alles hört... :nixw:
Ich hab das Seitenspiel der Kippler bei meinem /6-Motor so gut wie möglich mit dem Schraubzwingen-Trick minimiert, ohne dass mir danach eine grundlegende Änderung der Akustik aufgefallen wäre. Liegt aber vielleicht auch an den Geräuschen der Mechanik aus Kiew, die hinter dem Motor sitzt und die doch leicht dominierend ist... :pfeif: Tinnitus hatte ich aber auch deswegen noch nie. Und seit der Nikasilzylinder-OP (darf man da von SilikontXXXen reden? :pfeif:) muss ich auch nicht mehr so hoch drehen... :D

Grysze, Michael:bier:
 
Hallo Chris, hallo Heinz,
danke für Eure Antworten, ich hatte schon befürchtet, dass es die Weierstall Brücken nicht mehr gibt, aber es klang so, als würde sie vielleicht doch noch jemand produzieren.

An alle anderen:
Ich gebe ja zu, dass ich bezüglich mechanischer Geräusche recht sensibel bin. Wenn jemand sagt, dass er damit gut leben kann, akzeptiere ich das voll. Ich persönlich bin halt so "gestrickt", dass es mich stört (viele andere auch, sonst würde es nicht die vielen Beiträge dazu geben) und ich versuche stets zu optimieren und zu verbessern. Ich habe mehrere Motorräder, darunter auch welche von vor der Gleitlager-Ära (R67/2, R69, R69S) und die laufen halt mechanisch viel leiser. Darüber habe ich mir schon den Kopf "zermartert", woher dieser Unterschied kommt.
Jedenfalls muss es mit der Erwärmung des Motors zu tun haben, im kalten Zustand laufen die Gleitlager-Motoren auch recht leise. Ich kenne all die Debatten: Vorderes Nockenwellen-Lager, Vergrößerung des Ventilspiels bei heißem Motor (habe ich gemessen und konnte das nicht nachvollziehen), Alu-Zylinder statt Grauguss, Schwirren der Kühlrippen, Axial-Spiel der Kippheben, Kipphebellagerung allgemein.
Jedenfalls habe ich bei meiner R80G/S das Axial-Spiel nun nicht bloß durch hin und her schieben der Kipphebel geprüft, sondern gemessen:
Werksseitig waren bei allen Kipphebeln 4 x die gleichen Distanzscheiben verbaut! Die Messung in kaltem Zustand ergab:
Axial-Spiel links: Axial-Spiel rechts:
Einlass: 0,12 mm Einlass: 0,08 mm
Auslass: 0,14 mm Auslass: 0,10 mm

BMW gibt als Toleranz 0,05mm +/+ 0,02 an! Bei allen Kipphebeln war das Axialspiel also außerhalb der Toleranz! Ich habe dann das Spiel mit den BMW-Distanzscheiben minimiert und die Messung oben im wesentlichen auch verifiziert, kein fühlbares Spiel mehr, Kipphebel gehen leicht.
Das hat bis 80 Grad Öltemperatur (ich habe ein Ölthermometer verbaut) auf jeden Fall eine akustische Verbesserung gebracht! Lauter wird es dann leider wieder, wenn das Öl noch heißer wird, so Richtung 100 Grad. Ich bin also noch nicht zufrieden.?(
Um es kurz zu machen: Ich bin schon der Meinung, dass das Axial-Spiel der Verursacher der Geräusche ist, speziell bei meiner Version der Kipphebellagerung (R80 G/S Bj. 86), wo die Lagerböcke über Hülsen fest mit dem Zylinderkopf verbunden sind.
Was eben dann passiert ist, dass das Alu des Kopfes sich stärker ausdehnt als der Stahl der Kipphebel und Kipphebelachsen und die Böcke wandern mit zunehmender Temperatur auseinander, was wieder Axial-Spiel gegenüber dem kalten Zustand verursacht. Ab einer bestimmten Temperatur wird das ganze akustisch immer präsenter. Und ich weiß jetzt (siehe oben), dass hier kleine Axial-Spiele viel ausmachen!
Ich weiß, das ist jetzt keine neue Erkenntnis und steht schon zig mal überall, aber ich habe es immer unterschätzt, um ehrlich zu sein.
Dieses Thema adressieren Weierstall und die einteiligen Kipphebelböcke schließlich ja auch.
Aber was ist das Beste?
  • Wüdo bietet nur eine untere Brücke an (sozusagen die halbe Weierstall-Lösung)
  • Israel hat einteilige Lagerböcke, recht günstig mit doppelter Zentrierung (Spannungen im Kopf?)
  • Selbstgefertigte Lösungen oder Zeichnungen zum Nachbauen mit einseitiger Zentrierung (die Arbeiten sich in den Kopf ein, oder?)
  • Zusätzlich gekürzte Kipphebel mit Axial-Lager - bringt nur einen Reibungsvorteil, aber keine Akustik-Verbesserung, oder?

Ich habe alle Beiträge zur Optimierung der Geräusche des Ventiltriebes im Forum aufmerksam gelesen und versucht zu verstehen, leider kristallisiert sich da aus meiner Sicht keine klare Lösung heraus.......
Nochmal: Klar halten die Motoren trotzdem, logisch sind Ohrenstöpsel billiger, aber schöner wäre es schon, wenn sie leiser laufen würden. Da bietet sich doch auch das BMW Konzept an, weil man gut an den Köpfen arbeiten kann.
Wenn jemand weitere Hinweise hat - gerne!
Gruß
Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe 4x die halbe Weierstall Kipphebel und 4x die axialkugellager und 1x Lösung vom Florian drin

Die F Lösung ist die optimale

Die anderen 3 sind auch nicht schlecht
Der unter schied ist minimal
Manfred
 
Hallo,

das Geräuschproblem ist auf die Werkstoffauswahl Kipphebel/Lagerbock zurückzuführen. Der Klang ist wie ein Hammerschlag auf einen Amboß. Meist sich die Kipphebel an der Lagerfläche nicht rechtwinklig zur Kipphebelachse. Kann man beidrehen. Als Unterlegscheiben oben geht auch eine Scheibe aus Bronze und Ruhe ist.
SNV30387a.jpg

Die Kipphebel der /5 und /6 ohne die "S" hatten Bronzebuchsen und teilweise Federscheiben zur Vorspannung. Dort gibt es praktisch keine Geräusche. Die Federscheibe hat sich in der Praxis nicht bewährt.
P1010857a.jpg

Maximallösung, einteilige Kipphebel mit Bronzebuchsen. Ruhe ist !:D
P1020909a.jpgP1020912a.jpg

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind alte Motorkonzepte, die müssen so klingen !

Gut ausdistanziert und mit den Gummipuffern zwischen den Kühlrippen, hört man fast nichts mehr.

Wem das noch zu laut ist, der soll sich so ein modernes Mondautokaufen :D
 
das Geräuschproblem ist auf die Werkstoffauswahl Kipphebel/Lagerbock zurückzuführen. Der Klang ist wie ein Hammerschlag auf einen Amboß. Meist sich die Kipphebel an der Lagerfläche nicht rechtwinklig zur Kipphebelachse.

da muss ich noch eine Ergänzung machen.
Die unteren Weierstall Brücken wurden beidseitig plan geschliffen. Die BMW Kipphebelböcke plangedreht und der Abstand Bohrung Welle zur Auflagefläche Weierstall nachgearbeitet. Jetzt stehen die Böcke gleich hoch und alles läuft im rechten Winkel.
Manfred
 
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