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kolben oder ventile, finde das problem einfach nicht

Bill_knospi

Teilnehmer
Seit
16. Feb. 2016
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11
Hallo liebes Forum,

Ich fahre eine BMW r100 RS von 1979 mit der Schlüsselnummer: 6096688

Ich habe jetzt übern winter beide Zylinderköpfe abgezogen und komplett neue dichtungen eingezogen, die alten ventile neu eingeschliffen und alles wieder zusammen gebaut, den zylinder auch wieder mit den richtigen 3 drehmomenten angezogen und die alten kolbenringe auf 120grad versetzt eingestellt. Da ich diese nicht runter hatte können sie also auch nicht falsch herum drauf sein.

Aber sie qualmt jetzt wie sau, bläut, die ersten 5m ist es okay und dann wird es immer mehr. Zündkerze ist schwarz. Das problem ist das er das nur auf dem rechten macht und es vorher defintiv nicht war.

Woher und wie find ich jetzt raus ob es die kolbenringe sind? oder die ventile eventuell was weg bekommen haben- ventilführung?

Kann mir da einer helfen :(

liebe grüße
Bill
 
Hallo Bill,

wie hoch ist die Kilometerleistung Deiner RS?
Vermutlich sitzen die Kolbenringe nach dem Einbau nicht mehr an ihrem angstammten Platz.
Wenn Du die Zylinder mit einem geeigneten Innenmikrometer oder einer 3-D-Messmaschine an drei Stellen im Ø sechs mal über Kreuz misst und die Messstellen mit den Maßen in eine Zeichnung einträgst,wirst Du erstaunt feststellen wie ausgebeult die Zylinder nach längerer Laufzeit sind.
Bei über 100.000 würde ich aufs nächste Übermaß mit neuen Kolben schleifen lassen.

Gruß aus der Schwalm
Reinhard
 
Moin!
Durch das Einschleifen der Ventile ändert sich deren Position in der Ventilführung. Das hat evtl was mit dem Bläuen zu tun.
Warum hast Du die Ventile denn überhaupt eingeschliffen?
Wieviele Kilometer hat die RS hinter sich?

)(-:
 
Hallo!

Die Führung führt ja das Ventil beim einschleifen!! Also verändert sich ja die Position des Ventils zur Führung nicht. Evtl. ist die Führug aber ja so ausgelüngelt, das die Kiste bläut, oder da ist Einschleifpaste mit in die Führung geraten und jetzt hat sie richtig Luft.
 
- die Kolbenringe passen sich in Maßen dem Zylinder an. Diese Anpassung stört man beim Verdrehen gelaufener Ringe. In der Regel stellen sich jedoch nach einer gewissen Laufzeit die ursprünglichen Positionen wieder ein.
- In der Ansaugung des rechten Zylinders mündet die Kurbelgehäuseentlüftung. Da könnte das Flatterventil nicht korrekt arbeiten. Probeweise also einfach mal den Ansaugschnorchel zum rechten Vergaser entfernen und eine Proberunde drehen.

Gruß Gerd
 
...Die Führung führt ja das Ventil beim einschleifen!! Also verändert sich ja die Position des Ventils zur Führung nicht...

Natürlich verändert sich die Position des Ventils beim Einschleifen. Und zwar in Längsrichtung. Natürlich nur wenig, aber so´n kleines bisschen kann erhebliche Folgen haben.
Es kann natürlich auch sein, dass Schleifpaste in die Führung geraten ist, wie oben schon vermutet wurde.
 
"Ventile einschleifen" diesen Schwachsinn sollte man aus dem Werkstattgebrauch entfernen.

So erzielt man niemals einen runden und dichten Ventilsitz, mit jedem Versuch wird die Situation nur noch schlimmer.
Das Ventilschaftspiel von 5/100mm neu reicht schon aus, um den Sitz hoffnungslos oval zu schleifen.

Wenn Ventilsitze nachgearbeitet werden, dann mit geeigneten Ventilsitzdrehgeräten/-fräsern, (Hunger, Mira, meinetwegen Neway).
Man kann dann 1000ner Schleifpaste nutzen, um das Tragbild kurz zu prüfen, mehr aber auch nicht...
 
Wobei ich jier mal vermute dass der Fragesteller die Ventile sobraus geuogen hat ohne den Grat an den Nuten für die Ventilkeile zu entfernen.
Geht einmal schwer und macht eine mega Riefe in der Führung





"Ventile einschleifen" diesen Schwachsinn sollte man aus dem Werkstattgebrauch entfernen.

So erzielt man niemals einen runden und dichten Ventilsitz, mit jedem Versuch wird die Situation nur noch schlimmer.
Das Ventilschaftspiel von 5/100mm neu reicht schon aus, um den Sitz hoffnungslos oval zu schleifen.

Wenn Ventilsitze nachgearbeitet werden, dann mit geeigneten Ventilsitzdrehgeräten/-fräsern, (Hunger, Mira, meinetwegen Neway).
Man kann dann 1000ner Schleifpaste nutzen, um das Tragbild kurz zu prüfen, mehr aber auch nicht...
 
Wegen undichter Ventilsitze bläut kein Motor!

Wegen ausgeschlagener Ventilführungen schon. Oder wegen nicht funktionierender Kurbelhausentlüftung. In beiden Fällen sogar mit völlig intakten Ventilsitzen. Die gehen ja bekanntlich hin und wieder weit auf und lassen das Öl rein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

Ventile einschleifen halte ich nicht für überflüssig (bei gebrauchten Köpfen), hab es schon bei vielen verschiedenen Motorrädern gemacht, man erkennt, ob tiefe Narben im Sitz sind, oder die Sitzfläche zu groß wird. Bei neu eingebauten Ventilen ist das anders...
Aber in diesem Fall denke ich, es liegt an den versetzten Kolbenringen.
Ölverbrauch beobachten und erstmal fahren - sollte es sich nicht verbessern, dann musst Du nochmal ran...

Schönen Tag noch - thomas
 
Ich wäre mir da nicht so sicher....

dito, und täglich grüßt das Murmeltier....
die Ringe sollen sich drehen können, ja. Sie drehen sich auch, manchmal...aber aus meiner Erfahrung bleiben sie irgendwann mal in einer Position. Sonst wäre der Versatz beim Einbauen auch überflüssig.
Und kaputtgehen tut er nicht danach,...


Grüße Thomas
 
Sie drehen sich, langsam aber doch.

Das kann man auch an Ölkohlekratzern auf der Oberfläche sehen, daß
sie das tun.

Grüße
MB
 
... vor allem beim Zweitakter, wo extra Stifte im Kolben stecken, um (aus gutem Grund!) zu verhindern, dass sie sich drehen...

Moin Thomas!

Bei einem 2-Takter ist das so gelöst, damit sich die Kolbenringe
nicht in die Überstromkanäle einhaken können = Crash!

Beim 4-Takter ists egal. Da gibt's so etwas nicht.
Zumindest hab ich das noch nirgendwo gesehen...

Das sich die Kolbenringe drehen, kann ich mir dagegen gut
vorstellen, den nötigen Impuls bekommen sie dazu von den
schräg zur Kolbenbewegung verlaufenden Honspuren.
 
Zuletzt bearbeitet:
dito, und täglich grüßt das Murmeltier....
die Ringe sollen sich drehen können, ja. Sie drehen sich auch, manchmal...aber aus meiner Erfahrung bleiben sie irgendwann mal in einer Position. Sonst wäre der Versatz beim Einbauen auch überflüssig.
Und kaputtgehen tut er nicht danach,...


Grüße Thomas

Richtig. Von Mahle gab es ein Buch über Kolben und Ihre Fehlerbeurteilung.
Die hatten auch geschrubbelt das sich die Kolbenringe drehen.
Aber ich bin mir sicher das die keine Ahnung haben.:D

Manfred
 
Moin,

Ventile einschleifen halte ich nicht für überflüssig (bei gebrauchten Köpfen), hab es schon bei vielen verschiedenen Motorrädern gemacht, man erkennt, ob tiefe Narben im Sitz sind, oder die Sitzfläche zu groß wird. Bei neu eingebauten Ventilen ist das anders...
Aber in diesem Fall denke ich, es liegt an den versetzten Kolbenringen.
Ölverbrauch beobachten und erstmal fahren - sollte es sich nicht verbessern, dann musst Du nochmal ran...

Schönen Tag noch - thomas


Ventile einschleifen hat nur Zweck nachdem die Sitze gefräst worden sind und die Ventile flach geschliffen sind.
Dazu braucht man ein Fräsgerät und eine Ventilschleifmaschine.
Besser überlässt man diese Arbeit Firmen die Motoren überholen.
Dan werden Ventile und Ventilführungen auch auf Verschleiss beurteilt und ggf erneuert.


Paul
 
Die Ringe drehen sich definitiv im Betrieb.
Man montiere die drei Ringe gemäß Vorgabe mit 120° Versatz; nach einiger Betriebszeit kontrolliere man und stelle fest: sie stehen irgendwie...
 
Die Ringe drehen sich definitiv im Betrieb.
Man montiere die drei Ringe gemäß Vorgabe mit 120° Versatz; nach einiger Betriebszeit kontrolliere man und stelle fest: sie stehen irgendwie...

Unbestritten, aber warum geht der Motor kaputt wenn sie sich nicht drehen sollten?
 
Der Motor geht nicht kaputt, aber Kolben und Laufbuchse leiden.
Das Rotieren der Ringe hat einen großen Einfluss auf die Sauberkeit der Ringnuten, wenn die stehen verkoken die Ringnuten und die Ringe können festgehen = Totalschaden.
2-Takt-Motoren als Vergleich zu nehmen ist eine Milchmädchenrechnung - die Ringe sind zwar durch Stifte fixiert, um ein Einhaken im Fenster zu verhindern, durch die Kanalfenster wird aber genug Relativbewegung der Kolbenringe generiert, um ein Verkoken zu verhindern.
 
Die Ringe drehen sich definitiv im Betrieb.
Man montiere die drei Ringe gemäß Vorgabe mit 120° Versatz; nach einiger Betriebszeit kontrolliere man und stelle fest: sie stehen irgendwie...

Genau, Michael. Nachzulesen in dem 1200 (!) Seiten Wälzer "Zima, S.: Motorkolben. Vieweg-Verlag. Wiesbaden:2005" auf z.B. S.874. Ich kannte den Prof. Zima persoenlich, der hatte echt Ahnung von Motoren (leider tot, der arme Kerl).

Die Beobachtung von Michael habe ich auch an vielen Motorüberholungen gemacht, und Zima sagt "...Gesetzmäßigkeiten im Ablauf der Bewegung konnten nicht festgestellt werden."

Ich denke, der 120° Versatz der Kolbenringe bei Montage macht nichts kaputt, viel bringen wird's aber auch nicht.

Viele Grüße
Frank
 
"Ventile einschleifen" diesen Schwachsinn sollte man aus dem Werkstattgebrauch entfernen.

So erzielt man niemals einen runden und dichten Ventilsitz, mit jedem Versuch wird die Situation nur noch schlimmer.
Das Ventilschaftspiel von 5/100mm neu reicht schon aus, um den Sitz hoffnungslos oval zu schleifen.

Wenn Ventilsitze nachgearbeitet werden, dann mit geeigneten Ventilsitzdrehgeräten/-fräsern, (Hunger, Mira, meinetwegen Neway).
Man kann dann 1000ner Schleifpaste nutzen, um das Tragbild kurz zu prüfen, mehr aber auch nicht...

Dem möchte ich so nicht zustimmen - das widerspräche allen Erfahrungstatsachen und KFZ-Ausbildungsinhalten.

Ich habe es in meiner handwerklichen Ausbildung an LKW- und PKW-Motoren so gelernt und praktiziere es seit Jahrzehnten bei vielen Motorüberholungen:

1) Grundvoraussetzung ist korrektes Spiel Ventil - Ventilführung. Wenn das zu gross ist, wird's nichts. Ggf. Ventilführung erneuern, u.U. auch Ventil.

2) Wenn Ventilsitz und/oder Ventil tiefe Knauben haben und halb verbrannt sind, sodass einfaches Einschleifen nicht genügend Materialabtrag bringt: Ventilsitze mit Spezialfräsern überfräsen oder mit spezieller Drehvorrichtung (siehe BMW-Rep-Anl.) überdrehen. Ventile neu oder auf spezieller Ventilschleifmaschine den Kegelsitz überschleifen. Dann nichts mehr einschleifen - das ist dann dicht! Hat mir gerade vor ein paar Monaten die bekannte Fa. Scheuerlein in Ansbach/Mittelfranken, die den Zylinderkopf meiner Z900 überholt haben, so wieder bestätigt.

3) Wenn nur leichte Beschädigungen und fleckiger Sitz: Einschleifen mit spezieller Ventileinschleifpaste (z.B. von Teroson). Probe auf Dichtheit mit Benzin - das ist viel dünner als Wasser und kriecht überall durch.

Nun für die Wohlmeinenden hier im Forum ein Video zum Thema Ventile einschleifen:

https://www.youtube.com/watch?v=FGGqzsTdpr0&t=7s

Wem's nicht gefällt, soll einfach ein besseres Video drehen und einstellen.
Viele Grüße
Frank
 
Über honen alleine kann mein Fachman der Motoren überholt eine Stunde vernünftig reden.
Respektiere diese Art von Fachleute die sich gut auskennen.
Bin immer froh solche Leute zu entgegnen.

Ölverbrauch meiner R100S nach erste Überholversuch bei eine schlampige Firma mit neue übermass KS Kolben und Köpfe mit neue Ventile und neue Ventilführungen 1 L auf 600 Km.
Alles wieder ausgebaut, Köpfe waren in Ordnung. Zylinder neu gehont, Kolben montiert mit neue Kolbenringen.
Anständig eingefahren. Jetzt 1 L Ölverbrauch auf 3000 km. Bin sehr zufrieden.

Paul
 
Ein paar Irritationen mögen entstanden sein, dadurch dass "Kolbenringe drehen sich" und "Kolbenringe müssen drehen können" und "Kolbenringe klemmen und können sich nicht drehen".

In letzterem Fall steht - abhängig von der Klemmursache - möglicherweise der Exitus kurz bevor. Ich hatte mal Kolben, die neu von Nüral angeliefert wurden, originale Teile für R51/3, die habe ich eingebaut und die Karre lief wie ein Sack Nüsse, qualmte wie Sau. Nach ganz viel schrauben und probieren stellte sich raus, daß die montierten Kolbenringe zu groß waren, im Betrieb stellte sich ein Stoßspiel von null ein. Ringe vom nagelneuen Kolben abzunehmen und im Zylinder zu prüfen war mir damals unsympathisch. Nach der Aktion nicht mehr...

Ähnliches Resultat wenn die Kolbenringe so verkokt sind, daß sie feststecken und nicht mehr federn können.
 
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