Kupplungsdruckstange gebrochen bei R60/6

jo2ventiler

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Beim Einkuppeln gibt es schon mal ein leichtes Quietschen, daher wollte ich das Axiallager kontrollieren. Hierbei habe ich festgestellt, dass die Kupplungsdruckstange gebrochen ist. Der vordere verbleibende Teil sitzt so ungünstig tief in der Antriebswelle, dass ich diesen nicht herausbekomme:(.
Kupplung etc. funktioniert tadellos, Axiallager ist ok.
Besteht hier Handlungsbedarf oder kann ich sorglos weiterfahren?

Danke für eure Hilfe.
Johannes
 
Besteht hier Handlungsbedarf oder kann ich sorglos weiterfahren?

Hallo Johannes,

willkommen im Club der -/6-Kupplungsdruckstangen geschädigten-.

Eine grössere Tour würde ich so nicht mehr fahren. Im kommenden Winter baust du das Getriebe aus, um ganz einfach das vordere Stück der Druckstange herauszuziehen. Bring beide Teile der Druckstange zu einer Feinmechanischen Werkstatt in deiner Gegend und lass dir nach Muster eine neue anfertigen. Aber ohne den -Einstich- für den Filzring, in Fachkreisen auch -Sollbruchstelle- genannt. Am besten aus Edelstahl, von wegen -Null-Korrosion-. Konstuktionsmässig ist dieser Einstich nämlich eine glatte -6-. Das Drucklager der Kupplungsstange wird vom Getriebeöl geschmiert, der Filz soll verhindern das das Öl bis zur Kupplung vorläuft. Wenn du dein Getriebe nicht über maximum mit Öl befüllst passiert da gar nichts.

Mit einer -Eigenbau- Kupplungsdruckstange hast du auf jeden Fall an dieser Stelle keine Probleme mehr.

gruss peter
 
Schaun wir mal wie lange deine verbesserte Konstruktion inkl. aller Nebeneffekte hält

Was meinst du mit -Nebeneffekte- ?

1982 hat mein Bruder die ersten Druckstangen angefertigt, er war der Feinmechaniker in unserer -Boxertruppe-. Ich weiss das so genau weil es das erste selbst angefertigte Bauteil war, das wir in eine Q eingebaut haben (es sollten noch viele folgen).
Die "Dinger" haben wir zum teil verschenkt, oder für kleines Geld verkauft. Bis jetzt hat sich noch keiner beschwert ;)

Interessant finde ich das es hier eine 600er erwischt hat. Bis jetzt dachte ich immer brechende Druckstangen sei ein "Privileg" der 90S.
Vielleicht liegt es ja doch nicht nur an Fahrverhalten und Motorleistung, sondern auch am "Zahn der Zeit".

Schau doch mal nach wie es deiner Druckstange nach 44 Jahren so geht.

gruss peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Was meinst du mit -Nebeneffekte- ?

Bspw. wie sich auf Dauer die Edelstahlspitze im Zusammenspiel mit der Druckplatte verhält . Usw.

Die "Dinger" haben wir zum teil verschenkt, oder für kleines Geld verkauft. Bis jetzt hat sich noch keiner beschwert ;)

Das ist ja schon mal gut.

Interessant finde ich das es hier eine 600er erwischt hat. Bis jetzt dachte ich immer brechende Druckstangen sei ein "Privileg" der 90S.
Vielleicht liegt es ja doch nicht nur an Fahrverhalten und Motorleistung, sondern auch am "Zahn der Zeit".

In meiner 90/6 ist auch noch die erste KW mit der 10er Verschraubung drin, die ja auch angeblich "immer" abreissen. Liegt hoffentlich an meiner zurückhaltenden Fahrweise, weil das Alter hat sie ja. ;)

Schau doch mal nach wie es deiner Druckstange nach 44 Jahren so geht.

Alles Paletti. Hab erst vor zwei Jahren die Kupplungsscheibe/feder gewechselt. Ist allerdings inzwischen schon die dritte. :(
 
War gestern mit dem Moped unterwegs, nach ca. 10 km ließen sich der 1.Gang, Leerlauf bzw. 2.Gang nur noch schwer bzw. nicht mehr schalten. 3.-5. Gang kein Problem.
Die Kupplung trennt nicht mehr sauber (bei eingelegtem 1.Gang und gezogener Kupplung Drang nach vorne zu fahren, leichte Schleifgeräusche hörbar):(.
Muss dann wohl doch kurzfristig an den Tausch der Druckstange bzw. Kontrolle der Kupplung ran (bisher 1. Kupplung bei 53.000km Laufleistung).

Johannes
 
Hallo Johannes,

ein Getriebeaus- und Einbau kostet Dich wenn Du es sorfältig machst mit Bordwerkzeug circa 1,5 bis 2 Stunden (Inkl. Auspuff, Schwinge einstellen etc.)
Das ist einfachste Schrauberarbeit ohne größere Fallen. Da lohnt sich kein Gedanke ob man da noch fahren sollte oder nicht!!!

Frohes Schaffen

Kai
 
Kein Wunder, bei Dir hängt ja da auch noch ne Blechkiste neben dran Pit!:D

Aber du hast Recht, mir kleineren Problemen ,Sternmuttern auftrennen, festgebackenen Sammlern und weiteren Baustellen wie Schwingenlager Müll, Batteriekasten verrostet, Kabel am Leerlaufgeber abgerissen, Kreuzgelenk mit Spiel kanns auch mal 5 Minuten länger dauern;).

Gruß
Kai
 
circa 1,5 bis 2 Stunden (Inkl. Auspuff, Schwinge einstellen etc.)

Hallo,

wieso Schwinge einstellen??? An die Schwinge muss man doch gar nicht bei, folglich gibt es hier auch nichts einzustellen.
Wenn sich alle Schrauben und Muttern gut lösen lassen, einen vernünftigen Sternmutternschlüssel und gutes Werkzeug vorausgesetzt, liegt das Getriebe nach spätestens 50 Minuten auf der Werkbank.

gruss peter
 
Hallo,
mein Getriebe geht nicht raus, ohne dass ich die Schwinge nach hinten ziehe. Deshalb muss ich die Lager lösen. War früher auch so.
Gruß
Pit
 
Bei mir auch nicht, dazu ist die Getriebeeingangswelle einfach zu lang.
Wenn man die aber absägt, kriegt man es bestimmt auch besser seitlich raus.:D:D
Wenn es bei Dir ohne Schwinge lösen geht, umso besser Peter! Bin aber skeptisch.

Gruß
Kai
 
Hallo Kai,

wenn du den hinteren Motorhaltebolzen ziehst kannst du den Motor um den vorderen Bolzen drehen und dann bekommt man das Getriebe auch raus ohne die Schwinge zu demontieren. Habe ich selbst praktiziert in Ermangelung einer geeigneten Nuss zum Ausbau der Schwinge.
 
Hätt ich nicht gedacht, dass das reicht!
Da kommt man am hinteren Rahmenquerrohr vorbei?
Guter Tipp füt Notoperationen. Muss ich mir merken. Man lernt nie aus!

Gruß
Kai
 
Hallo Kai,

wenn du den hinteren Motorhaltebolzen ziehst kannst du den Motor um den vorderen Bolzen drehen und dann bekommt man das Getriebe auch raus ohne die Schwinge zu demontieren. Habe ich selbst praktiziert in Ermangelung einer geeigneten Nuss zum Ausbau der Schwinge.

Das mach ich auch schon immer so! Als ich zum ersten mal an die Kupplung musste, wusste ich gar nicht, das man auch die Schwinge ausbauen kann um dass Getriebe rauszunehmen. Zumal ich dann auch noch das Hinterrad und die Kofferhalter etc. ausbauen muss. Einstellarbeiten der Schwinge entfallen. Bei /6 ohne Sammler erscheint mir diese Methode der Montage auch schneller.
@ Kai: Das Getriebe geht dann in Richtung Rahmendreieck (Batteriekasten) raus. Da ist nichts vom Rahmen im Wege. Ach ja, der Anlasserdeckel muss runter!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle,

eigentlich wollte ich die -Motor kipp Methode- schon im #13 beschreiben. Aus folgendem Grund habe ich es nur bei einer Andeutung belassen.
Ich wollte schauen ob ich wieder so eine "freundliche" PN von einem Forumsmittglied bekomme. Es passt zwar nicht zum Thema, nur so viel;
wieviel Beschimpfung und Beleidigung muss man sich so gefallen lassen?

@ Kai (Kairai) ich hoffe du bist nicht böse das ich deinen Beitrag hierfür benutz habe.

@ Dietmar (BOT) nach dem du nun erfahren hast das auch andere ihr Getriebe, anders als im WHB beschrieben ausbauen, was machst du?
Bekommen jetzt alle per PN eine -Abmahnung- von dir?

Entweder du hörst auf mir PN zu schicken, oder ich fange an dein -Geschreibsel- hier einzustellen. Das geht ganz einfach, kopieren-einfügen,
dein Text original und unverfälscht, es liegt an dir.

gruss peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mach ich auch schon immer so!
Ok das ist ein Argument ..;)

Als ich zum ersten mal an die Kupplung musste, wusste ich gar nicht, das man auch die Schwinge ausbauen kann um dass Getriebe rauszunehmen.
:---) Man muss nicht die Schwinge ausbauen, sondern lediglich die beiden Schwingenlagerbolzen.

Zumal ich dann auch noch das Hinterrad und die Kofferhalter etc. ausbauen muss. Einstellarbeiten der Schwinge entfallen. Bei /6 ohne Sammler erscheint mir diese Methode der Montage auch schneller.
:---) Es ist weiter nichts auszubauen. Man zieht das Hinterrad soweit es geht zurück und unterkeilt es.
Wohingegen du mit der anderen Methode zu den bereits beschriebenen Teilen auch noch die Auspuffanlage demontieren musst evtl auch Kabelverbindungen bzw. Kabelbinder.
Also der Aufwand ist deutlich grösser.
 
Hallo Leute,

eigentlich ist die Liebe zu unorthodoxen Reparaturmethoden ja eher mein Metier.:D:D:D
Was wohl daran liegt, dass ich erst seit Besitz meiner jetzigen BMW überhaupt ein Reparaturhandbuch von innen gesehen habe :entsetzten:.
Jahrelang war das kleine blaue Wartungsbüchlein meine enzige Inspirationsquelle. Ich bin deswegen sehr offen für Feld-, Wald- und Wiesen- und für Aufwand verkürzende Methoden.
Inwieweit der Aufwand durchs Kippen geringer ist muss ich bei Gelegenheit mal ausprobieren. Mit Sammler sieht das vielleicht auch anders aus.
Ein Grund zum Streiten oder "Recht haben müssen" sind die verschiedenen Methoden aber besimmt nicht.

Gruß
Kai
 
Entweder du hörst auf mir PN zu schicken, oder ich fange an dein -Geschreibsel- hier einzustellen. Das geht ganz einfach, kopieren-einfügen,
dein Text original und unverfälscht, es liegt an dir.

gruss peter

ich würde privatnachrichten wenn sie laufend nerven oder beleidigend sind, erst mal den admins melden. die kümmern sich charmant um die sache...
erst wenns nix nützt, würd ich's zur not auch veröffentlichen
ignore funktion gibts aber auch noch...
netten gruß
jan
 
...zu den bereits beschriebenen Teilen auch noch die Auspuffanlage demontieren musst evtl auch Kabelverbindungen bzw. Kabelbinder.
Also der Aufwand ist deutlich grösser.

Bei /6 ohne Sammler erscheint mir diese Methode der Montage auch schneller.

Hallo,

vom Zeitaufwand sind beide Methoden gleich. Ok, die komplette Auspuffanlage muss weg, wenn hier was festgegammelt ist sieht man natürlich alt aus. Wenn man alles mit Kupferpaste zusammengebaut hat, dauert die Demontage nur wenige Minuten, ich kenne kein Motorrad bei dem man die komplette Auspuffanlage so schnell demontieren kann wie bei der /6 (Sternmutternschlüssel vorausgesetzt).

die -Motor kipp Methode- ist eine gute alternative für Schrauber Neulinge. Ich habe mich erst später an das Einstellen der Schwingen Lager herangetraut (das gleiche gilt für die Lenkkopf Lager). Ich war jedenfalls froh auf diesem Wege an die Kupplung heran zu kommen.

gruss peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen

Ich habe das miese Wetter genutzt, um mir meine Kupplung an der R 75/5 anzusehen. Wenn sie richtig warmgefahren war, ließ sie sich nicht mehr fein dosieren sondern hakte etwas. Möglicherweise war die sehr trockene Verzahnung Getriebewelle/ Kupplungsscheibe schuld. Beim Zusammenbau verzweifle ich jetzt am Filzring auf der Druckstange. Der will einfach nicht ohne verdrehen rein. Auch ein neuer, der deutlich kürzer ist, scheint zu dick zu sein. Das ist mir noch nie passiert. Hat jemand Erfahrungen mit Weglassen des Filzrings? Läuft da wirklich kein Getriebeöl bis zur Kupplung? Oder könnte man einen passenden Gummiring nehmen, der ölfest ist? Bin für Erfahrungswerte dankbar.

Schönen Gruß an alle Winterbastler
Bernhard
 
Hallo zusammen

Ich habe das miese Wetter genutzt, um mir meine Kupplung an der R 75/5 anzusehen. Wenn sie richtig warmgefahren war, ließ sie sich nicht mehr fein dosieren sondern hakte etwas. Möglicherweise war die sehr trockene Verzahnung Getriebewelle/ Kupplungsscheibe schuld. Beim Zusammenbau verzweifle ich jetzt am Filzring auf der Druckstange. Der will einfach nicht ohne verdrehen rein. Auch ein neuer, der deutlich kürzer ist, scheint zu dick zu sein. Das ist mir noch nie passiert. Hat jemand Erfahrungen mit Weglassen des Filzrings? Läuft da wirklich kein Getriebeöl bis zur Kupplung? Oder könnte man einen passenden Gummiring nehmen, der ölfest ist? Bin für Erfahrungswerte dankbar.

Schönen Gruß an alle Winterbastler



Filzring über Nacht fest mit Draht umwickeln(zusammenpressen)
Natürlich Ölgetränkt
Stange von der Motorseite einbauen(mit Fett)

Gruß Robert
 
Ich hatte mir aus der Tülle einer Silikonkartusche eine Einführhilfe gebaut. Tülle so abschneiden, das die Stange gerade eben mit etwas Gewalt durch die Tülle passt. Filzring in die Nut legen, satt einölen und dann die Tülle einmal durchziehen. Beim Einfädeln der Druckstange die Tülle ans Getriebe halten und durchschieben. Hat bei mir einwandfrei geklappt!
 
Ein trockener Filzring wehrt sich gerne gegen den Einbau.
Wenn man ihn vorher in Öl legt und satt andrückt, klappt die Montage aber normalerweise reibungslos.
Stattdessen einen O-Ring zu verwenden, ist wenig sinnvoll. Zum einen müsste man eine Abmessung finden, die im eingebauten Zustand auch satt anliegt. Zum anderen fehlt ja eine passende Nut, sodass der Ring ständig axial wandert, was ihm nicht gut tut.
 
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