Hallo Gemeinde,

Klugscheissermode an:
Aus Ingenieursicht ist das so:
C3-Lager werden eingesetzt, wenn mit verstärkten Wellenverlagerungen und/oder nicht präzise zentrierten Lagersitzen zu rechnen ist. Der Lagerdeckel ist natürlich nicht so super zentriert, ähnlich wie der Getriebegehäusedeckel. Daher hat BMW dort überall C3-Lager eingebaut - ist so bisschen eine Angstkonstruktion! Sozusagen sicherheitshalber.
Mit Aufpressen der Lagerringe und so hat das gar nichts zu tun. Ich bezweifele auch, dass dieses Kugellager dazu da ist, um den Zug der Nockenwellenkette aufzunehmen... so ein Lager hat ja auch kein Automotor (oder ein Honda CBR 600 Motor und, und und).
Im Übrigen das das ein sog. Dünnringlager, und genau die setzt man gerne als sog. Spurlager ein. Vermutlich wurde das gemacht wegen dem Lichtmaschinenläufer, damit der etwas besser rund läuft und nicht schleift. Die 2V-Kurbelwelle ist zwar ansich sehr steif, hat aber bei bestimmten Drehzahlen bestimmt Biegeschwingungen (wie jede Kurbelwelle). Ansich nicht tragisch, wenn die Lichtmaschine nicht direkt angeblockt wäre.
Viel Kraft kann dieses Dünnringlager nicht aufnehmen - wenn ich viel Zeit hätte, würde ich mal nachrechnen, was im Vergleich dazu die Kurbelwellenlager am Radiallasten aufnehmen können...bestimmt das Hundertfache. Und weil's angesprochen wurde: Das vordere Kurbelwellen-Hauptlager ist das sog. Loslager, das hintere mit den beiden Axial-Anlaufscheiben das Festlager.

Klugscheissermode aus.
Eigentlich müßte man den damaligen BMW-Konstrukteur fragen, was das Kugellager an der Stelle soll - wie gesagt: meine Vermutung: Besserer Rundlauf für den Lichtmaschinenläufer.
Nun ja, es wird nichts gemacht was unnötig Geld und Arbeitsaufwand kostet. Schon gar nicht bei der Massenproduktion. Denk mal in eine andere Richtung: Das Lager ist zwar nicht im Stande so große Kräfte wie die Kurbelwellenlager aufzunehmen. Aber, wenn die Kurbelwelle beim Starten bewegt wird ist es besser wenn sie erst mal enlastet wird, bevor sich ein Hydrodynamischer Schmierfilm am den Gleitlagern aufgebaut hat.
Vielleicht hat man die Konstruktion auch einfach von den Schwingenmodellen übernommen, die hatten auch vor dem Nockenwellenrad so ein Spurlager (was damals sicher gut war, weil sich diese gepressten Kurbelwellen wie ein Lämmerschwanz verformt haben..bei der 69S sind sie auch gerne auseinandergeflogen, daher Schwingungsdämpfer, Tonnenlager und ähnliche Erste-Hilfe-Massnahmen).
Das wiederspricht ja eigentlich der Aussage vorher, daß dieses Lager nichts bringt und der Kurbelwellen verbiegung entgegenwirkt. Da bin ich auch ganz bei dir. Das lager verhindert keine Brüche oder Durchbiegungen.
Eine Unterstützung der KW-Lager ist das mit Sicherheit nicht - die halten ein Vielfaches!
Und der Halbkugelbrennraum der 2V ist thermodynamisch das Beste, was man machen kann: Er hat das beste Verhältnis Volumen zu Oberfläche!
Viele Gruesse
Frank