Lack oder Pulver ist hier die Frage

waju

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08. Nov. 2008
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Wittgenstein
Hallo,
bin jetzt soweit das mein Umbauprojeckt Farbe bekommen soll.
Die Felgen und Rahmen würde ich gerne Pulver beschichten lassen.
Jetzt weis ich nicht ob man beim Endantrieb die Radialdichtringe Trocknung im Ofen überleben, gibt es da Erfahrungen.

Grüße
WalterJ
 
Hallo Walter, wie hast Du dir das mit dem Strahlen des HAG vorgestellt? Zerlegen wirst DU das sicherlich müssen. Und ich kann mir nicht vorstellen dass der Beschichter das gefüllte HAG in den Ofen hängt.....?(.

Gruß Ralf
 
Hallo Walter, wie hast Du dir das mit dem Strahlen des HAG vorgestellt? Zerlegen wirst DU das sicherlich müssen. Und ich kann mir nicht vorstellen dass der Beschichter das gefüllte HAG in den Ofen hängt.....?(.

Gruß Ralf
Hi,
habe mit dem Beschichter gesprochen, Einbrenntemperatur beträgt 200 Grad also zu heiß für die Dichtringe.
Ausserdem weis ich nicht ob bei dieser Temp. schon Härteverluste durch "Anlassen" auftreten. Ebenfalls besteht die Gefahr das Passungen sich verändern. Werde lackieren.
Sandstrahlen kriege ich hin. Werde mir einen Deckel mit Gummizwischenlage machen und die Abtriebseite mit Gummiplatte abkleben .

WalterJ
 
Da der Fred ja oben schon so betitelt ist......wäre es sinnvoll mal eine Gegenüberstellung zu machen? Lack vs. Pulver? Oder hattet Ihr das schon? Quasi eine Aufzählung!!!!!!!

Beispiel:

Pro Pulver
-> günstiger als ein Lackierer bzw. ein Beschichtungsaufbau mit Füller/ Basislack/ Klarlack

Contra Pulver
-> Ausbesserungen bei einer Lackierung besser möglich


Danke Zander
 
Ausserdem weis ich nicht ob bei dieser Temp. schon Härteverluste durch "Anlassen" auftreten. Ebenfalls besteht die Gefahr das Passungen sich verändern. Werde lackieren.

Quatsch.

Die Rahmen sind nicht gehärtet.

Sie sind aus "normalem Stahl". St52 oder neu S355J2.

Solange sie nach dem Pulvern wieder gleichmäßig und langsam abkühlen, passiert da garnix.

Metallgefüge ändert sich bei wesentlich höheren Temperaturen. Erst ab dem Übergang vom kubisch flächen- in die raumzentrierte Gitterstruktur ändert sich die Eigenschaft des Stahls.

Wenn da was mit der Passung war, dann war das schon vorher, sicher!

Hier mal was (wissenschaftliches) zum nachlesen:

http://de.wikibooks.org/wiki/Werkstoffkunde_Metall/_Innerer_Aufbau/_Struktur

Auzug:

Basis der Wärmebehandlung ist das Phasendiagramm für Stahl. Es zeigt grafisch an, welche Temperaturen bis zur Erwärmung im so genannten Austenitgebiet erforderlich sind. Diese liegen oberhalb einer charakteristischen Linie im Phasendiagramm, dessen Temperaturwerte als Umwandlungspunkte A3 bzw. A1 gekennzeichnet sind. Sie liegen bei 723 °C oder höher.

Dort ist auch das Anlassen beschrieben. Ich glaube nicht , das der Pulverheini den Rahmen nach dem Beschichten abschreckt.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Quatsch.

Die Rahmen sind nicht gehärtet.

Sie sind aus "normalem Stahl". St52 oder neu S355J2.

Solange sie nach dem Pulvern wieder gleichmäßig und langsam abkühlen, passiert da garnix.

Metallgefüge ändert sich bei wesentlich höheren Temperaturen. Erst ab dem Übergang vom kubisch flächen- in die raumzentrierte Gitterstruktur ändert sich die Eigenschaft des Stahls.

Wenn da was mit der Passung war, dann war das schon vorher, sicher!

Hier mal was (wissenschaftliches) zum nachlesen:

http://de.wikibooks.org/wiki/Werkstoffkunde_Metall/_Innerer_Aufbau/_Struktur

Auzug:

Basis der Wärmebehandlung ist das Phasendiagramm für Stahl. Es zeigt grafisch an, welche Temperaturen bis zur Erwärmung im so genannten Austenitgebiet erforderlich sind. Diese liegen oberhalb einer charakteristischen Linie im Phasendiagramm, dessen Temperaturwerte als Umwandlungspunkte A3 bzw. A1 gekennzeichnet sind. Sie liegen bei 723 °C oder höher.

Dort ist auch das Anlassen beschrieben. Ich glaube nicht , das der Pulverheini den Rahmen nach dem Beschichten abschreckt.

Gruß
Hallo,
da kann ich dir als gelernter Schmied nur Recht geben,
bei uns wurden geschmiedete Teile nur zum richten auf 200´erwärmt,
am Gefüge tut sich da nichts.

Gruß Frank
 
" alles Quatsch ", ich fragte nicht nach dem Beschichten des Rahmens sondern nach der Temperaturbeständigkeit der Radialwellendichtringe.
Nicht nach dem Rahmen der im Idealfall wie bei hochwertigen Schweisskonstruktionen zur Reduzierung der Schweissspannungen üblich bei ca. 650 Grad/Celsius geglüht werden sollte.
Bedenken hatte ich das Thermisch behandelte Bauteile im Endantrieb bei einer Temperatur von 200 Grad/Celsius ihre gewünschte Festigkeit verlieren.
Dies kann durchaus schon bei der oben aufgeführten Temperatur geschehen ( Anlassfarbe Weisgelb ).
Bedenken habe ich auch das sich durch den unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Stahl und Aluminium, Press oder auch Übergangspassungen in Ihrer Maßhaltigkeit verändern.

WalterJ

Ps: Hoffentlich spielt der Farbton keine Rolle?
 
Hallo,
Die Felgen und Rahmen würde ich gerne Pulver beschichten lassen.
Grüße
WalterJ
Ausserdem weis ich nicht ob bei dieser Temp. schon Härteverluste durch "Anlassen" auftreten. Ebenfalls besteht die Gefahr das Passungen sich verändern.

Darauf habe ich geantwortet.

was soll sich am Kardan / Winkeltrieb an der Materialbeschaffenheit ändern? Ist Alu. Wenn dem so wäre, dürftest Du den Block zum Erneuern der Grundlager oder die Köppe zum Erneuern der Führungen auch nicht auf 200 Greten erwärmen. Und bei der Temperatur gehen die noch nicht vernünftig raus und rein.

Nur mal so noch kluggeschissen: da wird nix eingebrannt. Der als Pulver elektrostatisch aufgetragene Kunststoff wird flüssig und bildet eine gleichmäßige Oberfläche.

Les ich richtich??
Dies kann durchaus schon bei der oben aufgeführten Temperatur geschehen ( Anlassfarbe Weisgelb ).

Alu Anlassfarbe weißgelb???

schüss
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
habe mit dem Beschichter gesprochen, Einbrenntemperatur beträgt 200 Grad also zu heiß für die Dichtringe.
Ausserdem weis ich nicht ob bei dieser Temp. schon Härteverluste durch "Anlassen" auftreten. Ebenfalls besteht die Gefahr das Passungen sich verändern. Werde lackieren.
Sandstrahlen kriege ich hin. Werde mir einen Deckel mit Gummizwischenlage machen und die Abtriebseite mit Gummiplatte abkleben .

WalterJ

Mahlzeit,
ich glaube, das auseinanderbauen wesentlich sicherer ist. Bei mir ist schon immer irgendwo was reingekommen.
Oder ist es zu kompliziert den Hag auseinenander zu machen?

VG Michael
 
Ein HAG lässt sich im montierten Zustand weder strahlen, noch beschichten.

Weil 1.) garantiert Strahlgut eindringt und die Wedi´s dann sowieso tot sind und rausmüssen, und 2.) Du das Teil im Leben nicht richtig entfettet bekommst. Und da wird die Beschichtung nicht lange halten. Also zerleg den Kram, dann so abdichten, dass der Strahlemann die Passungen nicht verunstaltet, und gut.

Und: 220 Grad (Schmelz-) Temperatur sind den Lagersitzen und dem Material an sich ziemlich gleichgültig.
 
Moin,

ich hab gerade beim Wiederaufbau meiner Bertha den (Monolever-)Endantrieb mattschwarz gepulvert:

Putzen, zerlegen (das notwendige Spezialwerkzeug gibts beim Hofe für kleines Geld), Glasperlen strahlen, Strahlreste im US-Bad entfernen, entfetten (Nitroverdünnung oder Aceton), 'vorbrennen' (30min bei 200°C - Aluguß gast gerne mal aus und das gibt häßliche Pickel), Pulver drauf, ab in den Ofen, zusammenbauen und dabei gleich neue Simmeringe verbauen, Öl rein, anbauen und freuen.

Da verzieht sich definitv nichts. Zusammengebaut hast du wie schon geschrieben keine Chance zu einem ordentlichen Ergebnis zu kommen (was imho auch fürs Lackieren gilt).

Wenn man (resp. der Beschichter) vorsichtig arbeitet braucht da nicht mal was abgeklebt zu werden - alle relevanten Lagersitze liegen so tief, daß da gutwillig kein Pulver hinkommt.
(Ich hab das Teil mit der offenen Abtriebseite nach unten auf die tlw. eingedrehten Deckelschrauben auf ein Alublech gestellt und die Antriebsöffnung mit Alufolie zugestopft. In alle Gewinde alte Verschlußschrauben und gut.)

Grüße Jörg.

P.S.
Wenn du selber strahlen kannst, und öfter mal Kleinkram 'umdekorierst' würde ich ggf. über die Anschaffung einer kleine Pulverpistole nachdenken. Kostet mit dem notwendigen Zubehör um und bei 200€ und zum 'einbrennen' tut's ein alter Backofen in Verbindung mit einem billigen IR Thermometer.
(bei mir werkelt ein alter Heißluftsterilisator für den Zweck). Pulver kostet knapp 10€ je 500g.
Bei mir hat sich die Anschaffung jedenfalls innerhalb kürzester Zeit bezahlt gemacht. Gerade 'Kleinkram' kostet wenn man es in Auftrag gibt (un)verhältnismäßig viel Geld, weil arbeitsaufwendig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ich hab gerade beim Wiederaufbau meiner Bertha den (Monolever-)Endantrieb mattschwarz gepulvert:

Putzen, zerlegen (das notwendige Spezialwerkzeug gibts beim Hofe für kleines Geld), Glasperlen strahlen, Strahlreste im US-Bad entfernen, entfetten (Nitroverdünnung oder Aceton), 'vorbrennen' (30min bei 200°C - Aluguß gast gerne mal aus und das gibt häßliche Pickel), Pulver drauf, ab in den Ofen, zusammenbauen und dabei gleich neue Simmeringe verbauen, Öl rein, anbauen und freuen.

Da verzieht sich definitv nichts. Zusammengebaut hast du wie schon geschrieben keine Chance zu einem ordentlichen Ergebnis zu kommen (was imho auch fürs Lackieren gilt).

Wenn man (resp. der Beschichter) vorsichtig arbeitet braucht da nicht mal was abgeklebt zu werden - alle relevanten Lagersitze liegen so tief, daß da gutwillig kein Pulver hinkommt.
(Ich hab das Teil mit der offenen Abtriebseite nach unten auf die tlw. eingedrehten Deckelschrauben auf ein Alublech gestellt und die Antriebsöffnung mit Alufolie zugestopft. In alle Gewinde alte Verschlußschrauben und gut.)

Grüße Jörg.

P.S.
Wenn du selber strahlen kannst, und öfter mal Kleinkram 'umdekorierst' würde ich ggf. über die Anschaffung einer kleine Pulverpistole nachdenken. Kostet mit dem notwendigen Zubehör um und bei 200€ und zum 'einbrennen' tut's ein alter Backofen in Verbindung mit einem billigen IR Thermometer.
(bei mir werkelt ein alter Heißluftsterilisator für den Zweck). Pulver kostet knapp 10€ je 500g.
Bei mir hat sich die Anschaffung jedenfalls innerhalb kürzester Zeit bezahlt gemacht. Gerade 'Kleinkram' kostet wenn man es in Auftrag gibt (un)verhältnismäßig viel Geld, weil arbeitsaufwendig.


Hallo Jörg,

wenn Du Stahlteile wie Rahmen und Anbauteile beschichtest welche Rostvorsorge betreibst Du, verwendest Du spezielles Pulver oder wie geht das.
Da wo ich jetzt Beschichten lasse werden die Teile nach dem entfetten chemisch gegen Rost vorbehandelt.
Vor vielen Jahren habe ich einmal Stahlkonstruktionen beschichten lassen.
Das verfahren zum Rostschutz nannte sich Deltasil und oder Deltatone genau weis ich das nicht mehr.
Auf jedenfalls liegt ein Muster schon seit Ewigkeiten hinter unserer Schlosserei bei den Vorrichtungen im freien leicht ramponiert aber nicht angerostet. Das wäre wohl das richtige für den Rahmen, leider machen die laut Auskunft der Chefin nur noch Serienteile.

WalterJ
 
Moin,

Rahmen und Heckrahmen bekomme ich derzeit weder in meinen Ofen noch in die Strahlkabine und gebe sie daher zum Profi.
Maximale Teilegrößen bis dato sind 21er Räder, Monoleverschwinge u.ä..

Kleinteile aus Stahl verzinke ich galvanisch mit Hausmitteln:
Entweder im Bad (Kleinteile) oder mit einer in einen alten, mit Elektrolyt getränkten Frotteewaschhandschuh eingepackten Zinkelektrode (Schwinge).
(Kann man alternativ als 'Verzinkungsset auch fertig für viel Geld kaufen.)

Spezielle Grundierungspulver auf Zinkbasis sind sinnlos. Es gibt da in den Tiefen des Netzes eine Studie zur Unwirksamkeit derartiger Grundierungen. Die kommt zu dem Ergebnis, daß das Zinkpulver bei diesen Grundierungspulvern derart im Polymergerüst gebunden ist, daß es keinerlei antikorrosive Wirksamkeit entfaltet.
Wichtig für die Qualität und Haltbarkeit sind die rel. genaue Einhaltung der vorgegebenen Temperatur und Zeit sowie eine nicht zu schnelle Abkühlung.

Die erzielbaren Ergebnisse sind bei sorgfältiger Arbeit durchaus mit professioneller Arbeit vergleichbar und imho in jedem Fall besser und haltbarer als alles was man mit (auch semiprofessionellen) Hausmitteln mit Nasslackierung hinbekommt.

Grüße Jörg.
 
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