Loch im Kolben......

Gestern war Tag der Reinigung angesagt. (Hoffentlich werden die Finger eines Tages wieder sauber.)
Nun kann ich genaueres sagen wo sich das Material hinverflüchtigt hat.
Im Motor war nichts zu sehen. Die Köpfe haben keinerlei "Einschlagspuren".
Die Ölpumpe hat an den Rotoren auf einer Seite zwei unbdenkliche Riefen. Die Ölpunpe baue ich mit einem neuen Dichtring bedenkenlos wieder zusammen.
Der linke Zylinder (Der mit dem Loch im Kolben) hat unten ganz, ganz feine Längsriefen, die mir keine Sorgen bereiten, da es Verbundzylinder sind.
Die Riefen sind durch das verflüssigte Aluminium des Kolbens entstanden, welches sich offensichtlich durch den Auslaß verabschiedet hat.
Heute werde ich die Köpfe zerlegen und vermessen. Wenn die Führungen in Ordnung sind, werde ich nur noch die Ventile einschleifen und Gut ist.

Motor R65 035.jpgMotor R65 036.jpg
 
Hallo!

Durch meine dienstliche und (leider auch ) private 'Erfahrungen' ist das Zustandekommen von Löchern im Kolben auf folgende Kriterien zurückzuführen; oder auf Kombinationen der drei Kriterien :

1.) falsche Zündung
2.) falsche Oktanzahl ( statt z.B. Super/plus nur Normalbenzin )
3.) falscher Wärmewert der Zündkerzen
( bei Zweitaktern meist ein fehlendes zündfähiges Gemisch im Brennraum )

Die erodierten Partikel fliegen bis zur Entstehung des Loches in den Auslasstrakt. Das Loch entsteht übrigens in einem Zeitraum von etwa 20 Sekunden d.h. eine kurze Volllastfahrt auf der Autobahn bei hoher Drehzahl und hinüber ist der Kolben.

Gruss BMWfritze
 
Danke BMWfritze für die Info,
ich habe mich schon gewundert, warum ich keine weiteren Fremdkörper im Motor gefunden habe.

So, und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt:
Beim zerlegen der Köpfe ist mir aufgefallen, dass beide Auslassventile tiefer sitzen, als die Einlassventile.
Die Einlassventile waren leicht zu demontieren aber die Außlassventile machten Schwierigkeiten. Sie wollten sich einfach nicht aus den Keilen lösen.
So etwas habe ich noch nicht gesehen:
Motor R65 011.jpgMotor R65 013.jpgMotor R65 014.jpg

Die Führungen sind noch OK, da werde ich nichts machen müssen. Ich vermute, dass die Köpfe schon einmal revidiert würden, weil die Führungen richtig glänzen. (Bei R100 sind sie matt)
Vermutlich wurden die Keile falsch aufgesetzt und haben dadurch den Schaft zerstört. Lange wäre das jedenfalls nicht mehr gur gegangen.
 
Hallo!

Entweder waren die Keile nicht richtig eingehängt ( da muss man sich aber ordentlich vertun ) oder die Ventile kamen durch massive Überdrehzahl ins 'Schnarren'; dann hängen die sich selber aus, weil das Ventil in Longitudinalschwingung kommt und früher schließt, als die Feder nachkommt. Normal wäre Ventilabriss. Bei manchen Ottomotoren muss man zwei Federn pro Ventil zur Resonanzverweigerung einbauen.

Das Loch im Kolben kann man daher auch erklären.


Gruss BMWfritze

Edit. Falsch gehärtete Ventilschäfte könnnen auch ein Langziehen ermöglichen.
 
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