Meine Kuh ist antriebslos...

motornomad

SysOp
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18. Juli 2012
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Dümmer/Malaysia
Moin,

auf dem Weg zum Boku heute vormittag jaulte beim Schalten plötzlich der Motor meiner R80 G/S auf. Ok, bin ich wohl zwischen zwei Gängen gelandet, war mein Gedanke.
Doch leider half alles Rauf- und Runterschalten nichts: Keine Traktion zum Hinterrad!

Nach dem Ausrollen stellten wir fest, daß der Kupplungszug auf einmal stark unter Spannung steht, obwohl er vorher 2mm Spiel hatte.

Verlegung des Zugs ist ok.
Den Einsteller an der Kupplungsarmatur habe ich ganz reingedreht.
Den Einsteller am Getriebe habe ich ganz rausgedreht.
Immer noch kein Spiel am Handhebel, aber die Kupplung greift ganz leicht.
Ich kann also mit stark schleifender Kupplung anrollen.

An eine Weiterfahrt war nicht mehr zu denken. Zurück gings also huckepack.

DSC06745.jpg

Ich habe weder an der Kupplung noch am Antrieb (Getriebe, Kardan, HAG) die letzten Jahre etwas geändert.

Morgen wird nachgesehen, für heute habe ich die Nase voll.
Vielleicht hat vorher jemand einen Hinweis auf mögliche Ursachen?

Entnervte Grüße an die Boku-Teilnehmer
und herzlichen Dank an Otti und Kollegen
Rick
 
Scheiße. Und Du hast mein Mitgefühl.

Die Moppeds sehen auf dem Schandwagen so verloren aus.
 
Danke fürs Mitgefühl!

Hubi, kannst du dir erklären, warum offenbar die Kupplungsdruckstange nicht wieder in Ausgangslage zurückgeht?

Grüße
Rick
 
Ich hatte ähnliche Syptome an der 90/6. Da hat es die Nieten der Mitnehmerverzahnung abgerissen. Klaus (ck1) hatte das auch schon mal....

Das Getriebe muss eh raus.....

Das Ganze hätte aber auch auf der Rückfahrt passieren dürfen.())))
 
Danke fürs Mitgefühl!

Hubi, kannst du dir erklären, warum offenbar die Kupplungsdruckstange nicht wieder in Ausgangslage zurückgeht?

Grüße
Rick

Ich bin zwar nicht Hubi, aber

wenn 's den Belag zerlegt und die Bruchstücke verklemmen sich nicht innerhalb der Kupplung wird der Spalt zwischen Anpressplatte und Abschlußdeckel geringer. Die Membranfeder entspannt sich und der Ausrückteller wandert in Richtung Getriebe. Somit wird die Druckstange aus dem Getriebe gedrückt.

Neue Scheibe einbauen und gut ist 's.
 
Moin Peter,

herzlichen Dank für die nachvollziehbare Erläuterung!
Nach der Vivisektion morgen werde ich berichten.

Schöne Grüße
Rick
 
Moin,

habe mich heute morgen über den Patienten hergemacht:

DSC06757.jpg

Eure Prognose war richtig. Sämtliche Beläge einer Seite der Kupplungsscheibe lagen zerbröselt unter dem Kupplungsgehäuse.
Bei meiner Jahresfahrleistung sollte ich eine Prüfung des Zustands meiner Kupplungsscheiben doch mit in meinen Wartungsplan mit einbeziehen.

Was sagt ihr zu Druckplatte, Mebran und Deckel?
Die Kupplung arbeitete bis zum Ausfall völlig unauffällig.

DSC06756.jpgDSC06755.jpgDSC06758.jpg

Grüße
Rick
 
Hallo Rick,

dann war der Sonntagmorgen wenigstens sinnvoll verbracht :D

Wie ich bereits schrub: Neue Scheibe und gut ist 's.

Aber diesmal nicht vergessen, die Nabe zu fetten, dann bildet sich nämlich kein Reibrost.

So wie 's aussieht war das ja 'ne LUCAS (SURFLEX) Scheibe. Evtl. mal ZF (SACHS) verwenden. Ich kenn jemanden, der hat noch mindestens eine auf Lager :D
 
Moin Peter,

ich hab noch einen Karton dieser Scheiben auf Lager, der muss weg. :D
Geschmiert habe ich die Nabe damals, das kommt jetzt mit auf die Wartungsliste.

Grüße
Rick
 
Kannst Du abschätzen welche KM Leistung die Mitnehmerscheibe hinter sich hat?
 
Moin,

der Motor wurde 2002 von mir neu aufgebaut. Wie ich mich kenne, war die Kupplung kein Thema. Das heisst sie hat sicher mehr als 100tkm Fernreisen, Offroad-Trainings und -Touren etc hinter sich.

Grüße
Rick
 
Wenn man das schon offen hat sollte die Druckfeder auch immer
erneuert werden. Die erschlafft im Alter....

Grüße
MB
 
Moin MB,

woran erkennt man den Verschleiss der Membranfeder?
Ich habe noch einen Haufen Kupplungsteile rumliegen und will keine genauso alte verbauen.

Gruss
Rick
 
Hallo,

meß einfach die Höhe nach. Wenn eine Feder nachläßt kommt sie nicht in die Ausgangsposition vom Neuzustand zurück. Die Druckplatten würde ich mit einem Haarlineal o. ä. überprüfen. Sind die ungleich abgenutzt macht es wenig Sinn mit dem Einbau.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Höhe der Membranfeder im ausgebauten (entlasteten) Zustand ist nicht ausschlaggebend. Im eingebauten Zustand ist sie fast plan und muß mit definierter Kraft auf die Anpressplatte drücken. Die Kraft kann man in einer Prüfeinrichtung nachmessen. Die Membranfeder hat kaum Setzverluste. Da man i. d. R. die Federkraft nicht in der Hobbywerkstatt prüfen kann vertraut man darauf dass die Feder noch i. O. ist und baut sie wieder ein. Oder auch nicht, sie kost' ja nicht viel und man kann dem Moped auch ein neues, evtl. sogar verstärktes Exemplar gönnen.

Und dann noch der Tipp mit dem Haarlineal: Zum InnenØ hin muß der Lichtspalt stärker sein. Die Anpressplatte ist nämlich, und das ist bewußt so bearbeitet, nicht plan!
 
Moin Peter,

vielen Dank für deine Hinweise.
Hast du Erfahrungen, wie sich eine müde Membranfeder bemerkbar macht und wie lange eine Membranfeder einwandfrei funktioniert?
Es geht mir nicht um die Ausgabe für eine neue Feder, sondern darum, wann ich bei meinen anderen 2V-Motorrädern mal präventiv tauschen sollte.

Grüße
Rick
 
Mich wundert der schlagartige Ausfall. Kündigt sich das nicht durch rutschende Kupplung langsam an?
 
Moin,

ein Anzeichen hätte ich auch erwartet. Es gab keine rutschende Kupplung und ich musste auch nicht Nachstellen.
Eine genauere in Augenscheinnahme der Reste ergab, daß langsam die Nietköpfe abgeschliffen wurden. Daraufhin sind die spärlichen Belagreste einfach abgefallen, bzw. abgeschert worden.

Grüße
Rick
 
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