Motorbremse verbessern?

Tiger

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08. Juli 2013
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96
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Saarland
Hallo,

ich hätte da mal eine Frage:

Ich fahre eine R 80 GS (mit kurzem Original-Endantrieb) mit Siebenrock-Satz und 40er-Vergasern. Zusätzlich habe ich noch eine R 100 R in Originalausstattung (40er Vergaser und langer Endantrieb).

Da ich mit der R nach dem Umbau wieder öfter fahre ist mir bei der GS aufgefallen, dass diese spürbar weniger Motorbremskraft hat. Hängt das damit zusammen, dass die Siebenrock-Kolben ja leichter sind als die Original 1.000 ccm-Kolben der GS?

Ich habe das Gefühl, wenn ich an den Vergasern die Gemischschraube (steht jetzt auf 1 Umdrehung auf) in Richtung "zu" (magerer?) drehe, dann ist mehr Motorbremskraft vorhanden, aber da komme ich schnell in einen Bereich, wo der Motor im Schiebebetrieb anfängt zu ruckeln und es auch noch "Patschgeräusche" gibt. Der Motor tourt übrigens beim Gaswegnehmen gut ab (die R aber etwas besser).

Etwas mehr Motorbremskraft an der GS wäre ja schön, ist da mit den Vergasern etwas zu machen? Oder bin ich da völlig auf dem Holzweg und muss mit dem leichter laufenden Motor leben (ist ja nicht wirklich schlimm!)?


Bis dann

Andreas
 
An leichteren Kolben liegt das definitiv nicht.
Die Motorbremswirkung hängt von Hubraum, der Verdichtung und von der Stellung der Drosselklappen ab. Und natürlich von der Getriebeübersetzung, aber da ist ja alles beim Alten geblieben. Bei Rennmotoren kann man die Standgasschrauben ganz rausdrehen, dann schließen die Drosselklappen bzw. Schieber komplett. Durch das höhere Vakuum im Ansaugtrakt wird dann die Motorbremse besser. Finde ich persönlich aber eher unkomfortabel.
Das Gemisch muß auf jeden Fall korrekt eingestellt sein, sonst versaust du deinen kompletten Motorlauf.
Warum in deinem Fall die R100R trotz längeren Endantriebes besser bremst erschließt sich mir auf Anhieb nicht. Ich weiß allerdings nicht welchen Siebenrock-Satz du fährst, also welchen Hubraum (ich vermute mal 1000cm³) und wie diese Sätze verdichtet sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann ich meinem Vorredner nur zustimmen - und ich muss ergänzen:

Das Gemisch muß auf jeden Fall korrekt eingestellt sein, sonst versaust du deinen kompletten Motorlauf.
...und im schlimmsten Fall den ganzen Motor! :oberl: Stichwort "Sparbüchse" bei zu mager eingestelltem Motor.
loch_im_kolben3.jpg

Grysze, Michael
 
... Ich habe das Gefühl, wenn ich an den Vergasern die Gemischschraube (steht jetzt auf 1 Umdrehung auf) in Richtung "zu" (magerer?) drehe, dann ist mehr Motorbremskraft vorhanden, aber da komme ich schnell in einen Bereich, wo der Motor im Schiebebetrieb anfängt zu ruckeln und es auch noch "Patschgeräusche" gibt. Der Motor tourt übrigens beim Gaswegnehmen gut ab (die R aber etwas besser).

Etwas mehr Motorbremskraft an der GS wäre ja schön, ist da mit den Vergasern etwas zu machen? ...

Bis dann

Andreas

Hallo Andreas, der Weg über die Leerlaufgemischschraube war schon richtig - abmagern bringt Motorbremsleistung und schnelles Abtouren. Ebenso wichtig ist aber auch möglichst niedriges Standgas.

LGS eine volle Umdrehung offen erscheint mir reichlich fett. Bei meiner R80GS mit 32er Vergaser reicht etwas weniger als 3/4 offen. Wichtig ist, das der Motor ruckfrei ans Gas geht. Das Patschen habe ich mit gründlicher Synchronisation beseitigen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch nicht zielführend, den Motor falsch einzustellen, nur damit ein wenig mehr Motorbremse da ist.
 
Sicher nicht, weil nur das Standgas zu mager gewesen wäre.
Die Frage lautete ja, "ist da mit den Vergasern etwas zu machen?" Klar, nur die Standgaseinstellung alleine reicht nicht für 'ne Sparbüchse, aber wenn man dann noch mehr verändert auf der Suche nach mehr Motorbremswirkung... :entsetzten: Darauf zielte meine Warnung.

Grysze, Michael
 
Hallo,

danke erst mal für die Antworten. Ich werde mal in den Grenzen des Erlaubten die Vergaser ein klein wenig magerer stellen. Auf keinen Fall soll dabei die Einstellung so vorgenommen werden, dass "auf Teufel komm raus" so lange rumgestellt wird, bis alles verstellt ist, nur um mehr Motorbremse zu haben.

Bis dann

Andreas
 
Das ist doch nicht zielführend, den Motor falsch einzustellen, nur damit ein wenig mehr Motorbremse da ist.

Nein, ein richtig eingestellter Motor hat ja ausreichend Bremswirkung. Viele gondeln mit 1200/min Standgas herum, weil sie LKL im Leerlauf nicht ertragen können. Dann bremst der Motor natürlich nicht gescheit. Ich stelle auf 900/min warm ein. Natürlich ist der Motor in der Warmlaufphase damit empfindlich, aber ich habe ja die "Beamtenschraube" um notfalls etwas Stützgas nachzulegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also jetzt muss ich aber mal ganz energisch protestieren, ich hab nirgends nirgendwo nicht ne Schraube! :D
 
Hi,

hier mal ein Abschlussbericht:

Die Vergaser lassen sich wirklich besser abstimmen, wenn die Vergaserstutzen im Zylinderkopf auch wirklich fest angezogen sind! Das war wohl die Hauptursache meines Motorbremsproblems: Wie hier schon vermutet war der Leerlauf zu hocheingestellt, was aber notwendig war, weil sonst der Motor sehr schnell abstarb. Ich habe bei der ganzen Einstellerei am warmen Motor mal einen Vergaser grob angefasst und dabei festgestellt, dass der Stutzen sich drehen ließ, ebenso auch am anderen Zylinder. Und die Teile waren im kalten Zustand bombenfest!

Also, schön am warmen Motor nachgezogen und die Gaser nochmals eingestellt und siehe da, Standgas ließ sich tiefer einstellen. Ist zwar immer noch anders als an meiner R, aber so kann ich mit der Motorbremse leben.

Vielen Dank für eure Tipps.


Bis dann

Andreas
 
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