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Motorhaltebolzen aus 7075 (Alu)

Hallo Hubi,

den Dubel kannste auch überall hin mitnehmen ist ja ein Taschenbuch für den Maschinenbau (steht zumindest auf meinem). :lautlachen1:

Gruß
Berthold
 
Das allein ist ja fast umfangreicher als mein Tabellenbuch. Dieses werde ich demnächst höchstfeierlich in die Tonne treten und mir einen Dubbel organisieren....:D

Das würd' ich bleiben lassen. Ich hab' zwar einen Dubbel, aber nehme den nur dreimal im Jahr in die Hand: immer dann, wenn das Tabellenbuch keine Antwort hat.
So schön kompakt auf ein paar Seiten - Tabellenbuch ist ungeschlagen.

Außerdem ist der Dubbel so ungefähr das einzige Buch, für das ich 'ne Brille brauche.
 
Wenn das so ist: alles gut!

Bei der R100 GS steht 87Nm. Echt wahr!

Die hat halt mehr Schmackes, da muß man den Motor anständig festschrauben :nixw:

Noch 'n Tip vom Oberbedenkenträger: wenn's geht, die Bolzen eloxieren. Sonst sind sie vielleicht bald ein Stück mit dem Motorgehäuse - das Zeug gammelt gern.

Gruß,
Markus

Wieso Oberbedenkenträger ?
Ich bin froh daß Du solche Themen ansprichst !!

Man sieht doch, daß durch solche "Bedenken" neue Aspekte aufgegriffen werden.
Toll. )(-:

Ich will noch den gewindelosen Teil des Bolzens verlängern.
Im Notfall (Abscheren des Gewindes durch Kerbbruch) liegt somit der Bolzen noch in den Rahmenaufnahmen auf. Das ist eh notwendig, da ich den Krümmer mit dem hinteren Haltebolzen fixiere/verschraube.

Rp02 liegt bei 7075 in dieser Ausführung bei 460-470MPa.

Das mit dem Gammel stimmt.
Also polieren, schön fetten (Bolzen) und einmal im Jahr kontrollieren sollte reichen.
Danke für die vielen Hintergrundinformationen und Berechnungen.
:bier:
Dirk
 
Im Notfall (Abscheren des Gewindes durch Kerbbruch) liegt somit der Bolzen noch in den Rahmenaufnahmen auf.
Dirk

Konstruktiv besser wäre m.E. (obwohl's eigentlich erst mal kontraproduktiv aussieht), die Schäfte der Bolzen "im Inneren" mit großem Auslaufradius als Übergang etwas dünner als den Kerndurchmesser des Gewindes zu machen (sozusagen ein bißchen in Richtung Dehnschraube). Dadurch erreicht man, daß die maximale Schraubendehnung beim Anziehen vom kerbempfindlichen Gewindeauslauf wegkommt und auf die ganze Länge verteilt wird - die kerbempfindliche Stelle wird dadurch entlastet und man hat überall nur soviel Material verbraucht, daß die Gestalt so ungefähr dem Spannungsverlauf folgt ("form follows function"). "Innen dick" nutzt nichts, wenn's außen bricht ;)
Natürlich ist dadurch die Führung bei der Montage weg - ließe sich durch entsprechende Buchsen evt. wiederherstellen (ist nicht fertig gedacht, nur Idee).

In Summe wäre das ganze noch ein wenig leichter, aber sehr viel aufwendiger herzustellen.

Gruß,
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Eins noch: 7075 erreicht die von Dir genannten Kennwerte nur nach Warmauslagerung (Wärmebehandlung - "Ausscheidungshärtung"). Ein plump gezogenes und abgeschrecktes Rundmaterial, das anschließend nicht im Ofen lag, hat nicht mal die Hälfte an Zugfestigkeit - auch wenn's dieselbe Legierung ist.

Du solltest beim Einkaufen also unbedingt auf das Prädikat "warmausgelagert" achten :oberl:

Gruß,
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

entscheidend ist beim Alu 7075 der Temperzustand. Das ist nicht nur ein Merkmal für die Festigkeit, sondern auch für die weitere Anwendung. Das Ausscheidungshärten ist eigentlich das künstliche Altern und gibt dem Material die endgültige Festigkeit. Der Temper ist durch die Bezeichnung wie z.B. T4, T6, T7 hinter der Legierungsbezeichnung 7075 zu erkennen. Spezielles mehrstufiges Ausscheidungshärten für spezielle Anwendungen wird durch weitere Zahlen wie z. B. T73xx kenntlich gemacht.
Meiner Meinung nach sollte man hier eine 7075 / T7351 verwenden. Dieser Temperzustand garantiert eine gute Beständigkeit gegen Spanungsrisskorrosion. Und gerade die macht mir Kopfzerbrechen. Diese führt zu einem schlagartigen Ausfall unter ungünstigen Bedingungen auch wenn die Vorspannung unterhalb der Dehngrenze (Rp02) liegt.
Kann sein, dass es geht wenn man mit der Vorspannung im elastischen Bereich unter Rp02 bleibt, ich hätte aber trotzdem Bedenken. Der Bolzen ja nicht nur auf Zug beansprucht, sondern auch auf Scherung. Und die Scherfestigkeit ist niedriger anzusetzen als die Zugfestigkeit. Ein solcher Bolzen ist auf jeden Fall unbedingt zu Anodisieren im Schwefelsäurebad mit anschließender Nachverdichtung. Beim Einbau sollte eine gute Korrosionschutzpaste drauf, denn die Einbauposition ist ja nicht gerade ohne Gefahr gegen Verschmutzung und Nässe, elektrochemische Korrosion und Salz sind nicht zu vernachlässigen.
Es stellt sich zuletzt die Frage wo der Benefit dabei ist. Bei unseren normalen Straßenkühen macht es für mich persönlich keinen Sinn das Gewicht der Bolzen zu reduzieren auf Kosten der Zuverlässigkeit. Wenn es um jedes Gramm im Sport geht und die Bolzen regelmäßig gewechselt werden dann ja.

Gruß
Hans-Jürgen
 
Moin Moin,

meine Güte, ich hätte nie gedacht, dass man sich um nen blöden Bolzen so viele Gedanken machen kann. Wann wird man den da erst mit nem richtigen Umbau fertig?:D

Gruß

Jogi
 
...Der Bolzen ja nicht nur auf Zug beansprucht, sondern auch auf Scherung. Und die Scherfestigkeit ist niedriger anzusetzen als die Zugfestigkeit. ...

Hallo Hans-Jürgen,

ich habe Deine Ausführungen studiert und unterschreibe jede einzelne davon.

Außer der oben zitierten.

Wenn der Bolzen tatsächlich auf Scherung belastet würde, wäre die Schraubverbindung völlig unfachmännisch ausgelegt (=Murks).

Die Vorspannung einer vernünftigen Schraubverbindung muß so hoch sein, daß ein seitliches Verschieben der verschraubten Teile auch unter Last (und damit eine Scherbelastung) immer ausgeschlossen ist.
Sonst hat auch "besseres" Material auf Dauer keine Chance.

Gruß,
Markus
 
Hallo Hans-Jürgen,

ich habe Deine Ausführungen studiert und unterschreibe jede einzelne davon.

Außer der oben zitierten.

Wenn der Bolzen tatsächlich auf Scherung belastet würde, wäre die Schraubverbindung völlig unfachmännisch ausgelegt (=Murks).

Die Vorspannung einer vernünftigen Schraubverbindung muß so hoch sein, daß ein seitliches Verschieben der verschraubten Teile auch unter Last (und damit eine Scherbelastung) immer ausgeschlossen ist.
Sonst hat auch "besseres" Material auf Dauer keine Chance.

Gruß,
Markus

Hallo Markus,

das ist kann man so oder so sehen. Sobald echte Scherlasten übertragen werden müssen, macht man das auch über Passbolzen und nicht nur durch die Vorspannung.
Die Auflagelast und das (Kipp) Moment des Motors dürften durchaus auch eine kombinierte Last aus Scherung und Zug darstellen. Dadurch sehe ich eben auch Scherung bei dieser einschnittigen Verbindung Motor-Rahmenauge. Oder sehe ich da was falsch? Lasse mich gerne belehren.
Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass auch im Falle eines bereits durch "Pitting" vorgeschädigten Alubolzens infolge Korrosion das Spannungsrissrisiko durch die transversale Kraft zu bedenken ist.


Gruß
Hans-Jürgen
 
Die Auflagelast und das (Kipp) Moment des Motors dürften durchaus auch eine kombinierte Last aus Scherung und Zug darstellen. Dadurch sehe ich eben auch Scherung bei dieser einschnittigen Verbindung Motor-Rahmenauge. Oder sehe ich da was falsch?
Als Nicht-Ingenieur mit technischem Grundwissen :D sehe ich das wie Markus:
Wenn der Bolzen derart verspannt ist, dass die Flächen Motorgehäuse/Rahmen nicht gegeneinander verrutschen können, dann schert da nix.
 
Darf ich zitieren?

Roloff/Matek: Maschinenelemente (wenn der Dubbel die Bibel des Maschinenbaus ist, ist das das Gesangbuch). Müssen angehende Ingenieure zu drei Fünfteln auswendig kennen, vergessen aber bald fünf Drittel davon wieder :D:

"Wirkt die Betriebskraft senkrecht zur Schraubenachse, dann sollen die Schrauben ein Verschieben der Teile verhindern, um die sonst auftretende ungünstige Scherbeanspruchung zu vermeiden. Die statische oder dynamische Querkraft F[SUB]Q[/SUB] muß dabei durch Reibungsschluß aufgenommen werden, der durch eine entsprechend hohe Vorspannkraft zwischen den Berührungsflächen der Teile entsteht, wobei die Reibungskraft F[SUB]R[/SUB]>F[SUB]Q[/SUB] sein muß.
Die Schrauben werden dann nur noch statisch auf Zug beansprucht."


Alles andere ist Murks. Mit Verlaub :oberl:.

Gruß,
Markus
 
Nö, ich hätte getippt, dass da auch gleichzeitig das Öl alle sein muss und die Lagerkugeln oval ;)
 
Ich werd es zunächst mal nur mit dem hinteren Bolzen versuchen, da vorne ja zusätzlich noch die Ständeraufnahme dran ist.

Sollte der Bolzen dort fressen kriegt man ihn auch leichter raus.

Material ist 7075 T6.

Versuch macht kluch. :oberl:

Danke für die vielen Hintergrundinformationen und Erfahrungswerte !!

Dirk
 
ich wünsche allen leichtgewichtsfetischisten, die dann auch noch qühe treiben mussen, einen wenigstens zu ihrem ansinnen passenden bmi. ;-)

grüße und eine leichte woche
claus
 
ich wünsche allen leichtgewichtsfetischisten, die dann auch noch qühe treiben mussen, einen wenigstens zu ihrem ansinnen passenden bmi. ;-)

grüße und eine leichte woche
claus

Pöser Pursche!

Kennt noch einer Knut den Motorradrocker aus der Bikers Live!? Ich sach nur hohlbohren....

Aber jedes Gramm was am Mopped fehlt kann der Fahrer in Currywurst zulegen...:D

Gruß

Jogi
 
Hallo,

die Zuganker aus Alu haben sich im Geländesport bewährt. Die andere Möglichkeit Gewicht zu sparen ist in der Mitte den Stab schlank zu machen. Dort hat er nur Zugkräfte. Der Kerndurchmesser vom Gewinde reicht. Außen kann man noch hohl bohren bis zum Ende vom Rahmenrohr.

Gruß
Walter
 
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