*nur* Kolben bearbeiten für Serienzylinder 94mm auf 800er?

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12. Juli 2013
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... bitte Schmutz und Asche auf mein Haupt: Ich suche nach einer vermaßten Zeichnung für die Nachbearbeitung des 1000er Serienkolbens zur Anpassung an einen naturbelassenen 800er Zylinderkopf *ohne* ausdrehen einer Quetschkante.
Also rückbaubar.
Ich erinnere mich hier davon gelesen zu haben dass das schon mal funktioniert hat.

Die verschiedenen Philosophien zu Form, Sinn und Nebenwirkungen von Quetschkanten sind mir geläufig, dto. die stets gepriesenen Angebote auf dem Zubehörmarkt nebst zugehörigem Papierkram für die Rechtsgläubigen.

Leider habe ich die beiden Zeichnungen, die ich hier im Forum gefunden habe, nicht wiederfinden können ... das Netz ist wie unser Haus: Man findet jede Menge Zeug, aber *nie* etwas wieder. Die Suchfunktion beschert mir viele Abende heitere Lektüre ... ;-)

Wenn also wer zufällig die Fundstelle weiss - hier schon mal vielen Dank im Voraus.
 
So ... ich habe die Skizze hinter der Werkbank wiedergefunden, sie stammt wie gesagt hier aus dem Forum:

Kolben_2.jpg

Jetzt ist spannend - buchstäblich - wie der Kolben gespannt werden kann ;-)

Also erst mal einen Plan machen, vielleicht mit einem Formstück innen im Dreibackenfutter - meine Drehbank ist leider *sehr* klein.
 
Kurze Anmerkung zu dem Dokument #3

Auch eine Fa. Fallert kann sich mal irren. Bei einer Bohrung von 94 mm spindelt man den Kopf nicht auf 95 mm auf. Im Gegenteil, man nimmt weniger.

Eine goldene Regel sagt: bis zu einer Bohrung von 50 mm nimmt man 2/10 weniger. Über 50 mm sind es 3/10. Mein Feinmechaniker (und Edeltuner) hat mir die RS Köpfe an das 7-R BBK angepasst. Bohrung 98 mm, folglich auf 97,7 mm aufgespindelt.

gruss peter
 
Hallo,

so sieht der nach Fallert bearbeiten Kopf aus.

P1240010a.jpg

P1220101a.jpg

Die Einlaßstutzen habe ich auf 36 mm aufgedreht, um sie nachher mit Einsätzen auf 30 mm begrenzen zu können.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurze Anmerkung zu dem Dokument #3

Auch eine Fa. Fallert kann sich mal irren. Bei einer Bohrung von 94 mm spindelt man den Kopf nicht auf 95 mm auf. Im Gegenteil, man nimmt weniger.

Eine goldene Regel sagt: bis zu einer Bohrung von 50 mm nimmt man 2/10 weniger. Über 50 mm sind es 3/10. Mein Feinmechaniker (und Edeltuner) hat mir die RS Köpfe an das 7-R BBK angepasst. Bohrung 98 mm, folglich auf 97,7 mm aufgespindelt.

gruss peter

Eine goldene Regel sagt aber auch, wenn du wissen willst, ob eine Mango reif ist, musste mit einem Zahnstocher oben reinstechen...und wenn der ganz leicht wieder raus geht, ist die Mango reif.
Das funktioniert aber nur, weil der BBK Kolben eh an der Ecke frei ist.
Alleine die Zentrierung der Stehbolzen zur Quetschkante ist nicht ausreichend, wenn beim Männermotor der Kolben überfährt. Es sei denn. Kopf und Zylinder sind mit Hülsen zentriert und bearbeitet.....sagt mein Edeltuner
 
Mein Edeltuner sagt gar nichts mehr. Sch… Technics, der Nächste wird ein NAD.

Oh, falsches Forum. :pfeif:
 
So ... ich habe die Skizze hinter der Werkbank wiedergefunden, sie stammt wie gesagt hier aus dem Forum:

Anhang anzeigen 347748

Jetzt ist spannend - buchstäblich - wie der Kolben gespannt werden kann ;-)

Also erst mal einen Plan machen, vielleicht mit einem Formstück innen im Dreibackenfutter - meine Drehbank ist leider *sehr* klein.

Ich drehe mir aus einem halbwegs passenden Stück Alurohr eine Hülse in die der Kolben saugend reingeht. Die Hülse wird längs einmal geschlitzt, dann kann man mit Drei-oder Vierbackenfutter ganz normal spannen. Dafür braucht es allerdings eine gewisse Futtergröße.
Beim BBK und dessen Kolben empfinde ich diese Kante als ziemlichen Pfusch. Aber ist halt plug´n´play. Ein bearbeiteter Kopf mit vernünftiger Kolbenform klingelt jedenfalls deutlich weniger.

Oder du bohrst in den Kolbenboden ein 10mm Loch, verschraubst mit 2 Muttern eine Gewindestange und spannst diese dann ins Futter.
Am Ende dann das Loch im Kolben mit Kaltmetall verschließen. Oder für die Zylinderwandinnenbeleuchtung nutzen:hurra::hurra::&&&:
 
Zuletzt bearbeitet:
KSM an:

Ronde passend zum Rezess des Kolben drehen, zentral Bohrung rein.
Rundstange mittig quer mit Gewindebohrung versehen, durch Bolzenbohrung stecken und von Ronde her mit Schraube klemmen.

Dann die Ronde ins Futter spannen.

Spitzenhöhe 50mm sollte doch fast jede Drehbank hinbekommen.

KSM aus.

Gruß, Frank
 
Ich drehe mir aus einem halbwegs passenden Stück Alurohr eine Hülse in die der Kolben saugend reingeht. Die Hülse wird längs einmal geschlitzt, dann kann man mit Drei-oder Vierbackenfutter ganz normal spannen. Dafür braucht es allerdings eine gewisse Futtergröße.
Beim BBK und dessen Kolben empfinde ich diese Kante als ziemlichen Pfusch. Aber ist halt plug´n´play. Ein bearbeiteter Kopf mit vernünftiger Kolbenform klingelt jedenfalls deutlich weniger.

Oder du bohrst in den Kolbenboden ein 10mm Loch, verschraubst mit 2 Muttern eine Gewindestange und spannst diese dann ins Futter.
Am Ende dann das Loch im Kolben mit Kaltmetall verschließen. Oder für die Zylinderwandinnenbeleuchtung nutzen:hurra::hurra::&&&:

Gute Idee, könnte man machen,wenn der Kolben zylindrisch wäre und Licht im Zylinder brauchst.
Oder man nimmt Alu Rund 90mm dreht da 16mm auf DM 88,95 setzt den Kolben drauf... Spitze gegen und losdrehen...aber nur, wenn es schnell gehen soll.
Also wenn man sich den Kolben mal von hinten genau anschau, könnte man auch von alleine draufkommen.....
 
Auch eine Fa. Fallert kann sich mal irren. Bei einer Bohrung von 94 mm spindelt man den Kopf nicht auf 95 mm auf. Im Gegenteil, man nimmt weniger.

Hallo Peter,

Fallert bot seinerzeit auch Laufgarnituren mit d = 95 mm für exakt 1000 cm³ an. Ich denke, die Zeichnung bezieht sich hierauf.

Bei Schek gab's sogar d = 95,5 mm. Davon hatte ich mal einen Satz montiert

Beste Grüße, Uwe
 
So ... ich habe die Skizze hinter der Werkbank wiedergefunden, sie stammt wie gesagt hier aus dem Forum:

Anhang anzeigen 347748

Jetzt ist spannend - buchstäblich - wie der Kolben gespannt werden kann ;-)

Also erst mal einen Plan machen, vielleicht mit einem Formstück innen im Dreibackenfutter - meine Drehbank ist leider *sehr* klein.

…man dreht sich eine Topfscheibe zur Aufnahme des Kolbens etwas grösser als der Kolben ø unten am Hemd. Die Tiefe so ausdrehen, dass vom Kolben alle Ringe zu sehen sind.
Der Kolben wird mittels Koppelstück und Gewindestange M20 durch das Spindelrohr und mit einer Scheibe hinten an der Spindel, die grösser ist als das Rohr gegen die Planfläche der Topfscheibe gespannt!
Das Koppelstück: St37 25x25x60 lang. Auf der Rückseite M20 auf Länge X anfertigen. Tragende Länge 1,5 x D.
Radial zum M20 am anderen Ende am besten auf der Fräsmaschine 22 H7 bohren. Der Bolzen zum Kolben spannen ø22 h6.
Koppelstück auf Gewindestange fertig aufgeschraubt und Bolzen ø22 mit Kolben verbinden und durch die bereits aufgespannte Topfscheibe mit Bohrung X durch stecken bis das Ende der Gewindestange hinten aus dem Spindelrohr ragt! Jetzt kann man mit Mutter M20 und entsprechender Scheibe den Kolben gegen die Planfläche der Topfscheibe spannnen. Leicht anziehen! Mit der Schlaguhr den Rundlauf des Kolbens einjustieren!
Hinten die Mutter M20 fest spannen. Und schon kann ich den Kolbenboden wunderbar bearbeiten.

Gruss Otto

IMG_8973.jpgIMG_8974.jpgIMG_8975.jpgIMG_8976.jpg
 
Schön, Ralf. Unsere Kolben sind jedoch desachsiert.

Beste Grüße, Uwe

Die Zentrierung erfolgt ja nicht über den Kolbenbolzen sondern, wie auch von Otto beschrieben, über die entsprechende ausgedrehte Scheibe auf welcher der Kolben sitzt.
Das Loch in dieser Scheibe, durch die das "Ersatzpleuel" gespannt wird kann ja außermittig oder entsprechend größer gebohrt werden.
 
Die Zentrierung erfolgt ja nicht über den Kolbenbolzen sondern, wie auch von Otto beschrieben, über die entsprechende ausgedrehte Scheibe auf welcher der Kolben sitzt.
Das Loch in dieser Scheibe, durch die das "Ersatzpleuel" gespannt wird kann ja außermittig oder entsprechend größer gebohrt werden.


…ja, so ist das. Im Prinzip braucht es im Koppelstück nur ein „Loch“, wo ein „Pinn“ durchgesteckt wird! Der Topf wird nach dem Aufspannen stets Plan gedreht!
Durch das Spannen zieht man das Hemd gegen die Planfläche. Den Rundlauf holt man sich.
Für den Sportmotor: Man besorgt sich Kolben mit „Meterial“ auf dem Kolbenboden. Der Zylinder wird mehr gekürzt, wie vorgesehen. Die eigentliche Verdichtung holt man sich durch Litern und Kolbenboden bearbeiten.
Ich persönliche bevorzuge eine Schräge von 10° vom Feuersteg zur Kolben Mitte hin gedreht mit einer 10mm Rundplatte. Durch Litern wird soviel Material abgetragen, bis die gewünschte Verdichtung anliegt.

Gruss Otto
 
Ein Erster Versuch mit einem Serienkolben und offenbar mangelnder Einspannung hat diesem einen Freiflug durch die Werkstatt beschert (beschoren?) ... das sollte meinen neuen Woessner Kolben doch besser erspart bleiben.

Kolben_X.JPG

Nächste Idee: Ein Formstück aus dem 3D-Drucker, das von hinten schmatzend in den Kolben passt, dazu vom Kolbenboden her mit der Zentrierdornaufnahme abstützen damit das gute Stück nicht axial verrutscht.

So sähe das Formstück im Kolben aus:

Idee_Zentrierdorn.jpg
Mit etwas Luft ringsum konstruiert kriegt es dann Nasen an den Flächen zum Kolben hin, zum "plattdrücken". Aber mir fehlt das Vertrauen in das Kunststoffteil, selbst aus Carbonfaser-verstärktem PLA ... ich war eben mal beim Zerspaner meines Vertrauens, der meinte papperlapapp, das können wir doch fräsen.

Gewindestange M20 ins Bolbenbolzenloch, zwei flache Muttern innen gegenziehen und dann den Kolben simpel in den Schraubstock spannen, da steht er sicher.
Dann mit den Fräsern oben per Programm im Kreis rum fahren - wenns klappt.

Ich werde berichten.
 
Hallo,

wegen der fehlenden Zentrierung zwischen Kopf und Laufbuchse muß der Kopf ausgedreht werden.
Sonst kann es passieren, daß der Motor bei erhöhter Drehzahl anfängt zu klappern. Das hört mit fallender Drehzahl auf. Der Kolben kippt im Lauf und schlägt an den Kopf an. Sieht man in der Regel am Kolben. Es gibt hierzu eine Skizze von MM.
Mit einem stufenförmigen Kolben, wie beim Umbausatz R65 auf 860 cm³ wird alles noch schlimmer. Jetzt mit dem Umbau auf "Fallert skizze" sind die Probleme wie weggeblasen, schön laufruhig ist der Motor und keine Rüttelplatte mehr.
Noch ein kleiner Tip. Ein Kolben läßt sich wegen der Geometrie nicht in einem 3 Backenfutter spannen, um die Oberfläche zu bearbeiten. Für ein 100 mm Kolben ist dann schon ein 4 Backenfutter mit min. 250 mm Durchmesser erforderlich.
Köpfe habe ich früher, als mir das Werkzeug zur Nutzung zur Verfügung stand, selbst gemacht. Heute laß ich es in Berlin machen.

So sieht z.B. die Kopfbearbeitung aus.
F_Kopf_0211 (7).jpg

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

wegen der fehlenden Zentrierung zwischen Kopf und Laufbuchse muß der Kopf ausgedreht werden.

Danke für den Tipp! D. h., der Zylinder *muss* im Kopf eingetieft sitzen?
Reicht die Zentrierung des Kopfes über die Stehbolzen nicht?
Ich erinnere mich an Motoren mit einfach planer Dichtfläche ohne Zentrierung (Honda XL) des Kopfes auf der Büchse.

So sieht z.B. die Kopfbearbeitung aus.
Anhang anzeigen 347881

Gruß
Walter

Oh, sogar eine hübsche Kopfbearbeitung ... nach heutigen Regeln müsste sie aber eine Schutzbrille tragen, selbst wenn sie nur ein zweites Kerzenloch bohrt.
 
Und ? funktioniert aber....woher ich das weiß?

Bis jetzt hatte jeder Kolben hinten eine Zentrierung...und das schon ab Werk, denn die müssen den ja auch bearbeiten.

Mein türkisblaues Formstück versucht sich diese Zentrierung unter dem Kolbenbolzen zunutze zu machen - mit dem anderen guten Hinweis hier, einen Kolbenbolzen-Dummy mit Augenschraube und Gewindestange durch die hohle Drehbankwelle zu spannen, könnte das funktionieren.

Walters Hinweis auf die Zentrierung (des Zylinderkopfes) treibt mich noch um.

Auch kam mir nächtens noch der Gedanke, die Ventiltaschen könnten falsch geformt sein ... obwohl: Unterscheiden sich die Köpfe von 800er und 1000er in mehr als nur dem Durchmesser der Ventile/Kanäle?

Ich habe mir die Winkel der Ventile bei der Modellierung des Kolbens nur aus den Fingern gesaugt, weil sich die Taschen schwer ausmessen lassen. Weiss jemand die bzw. stehen die in einer Datenbank? Oder hat jemand vielleicht eine STEP Datei eines Kopfes oder einen Link? Ich habe schon mal gehört, dass wer dran arbeitet, eine komplette Kuh zu digitalisieren.

Edit: Wo ich gerade bei den Zweifeln bin, habe ich die 1000er Zylinder noch mal aus ihrem Pappkarton in der Garage geholt (von eBay, schon ziemlich lange her):

1. Da ist gar keine Zentrierung am Zylinder, die sind komplett plan
2. Ein Magnet macht es sich am Kolbenrand gemütlich - die scheinen überhaupt eine Laufbüchse aus Stahl zu haben :-O ... Nikasil ist nicht magnetisch, oder?

Woessner_Kolben_im_1000er_Zylinder.jpg

Das Projekt "BMW Zweiventiler Baukasten" wird immer spannender.
2. Edit: Doch, Nikasil ist magnetisch. Ich dachte bisher dass das nur eine dünne Schicht auf dem Alu ist, keine mm-dicke Büchse.
 
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