Öle

Guten Morgen,
Wieso für Getriebe und HAG unterschiedliches Öl?
Schaltbarkeit?
Im Endantrieb wurden 80er Öle unter 0 Grad empfohlen, darüber 90er.
Dem Endantrieb wirds Wurst sein.....
Kann man so machen, muß man aber nicht....vielleicht hat er auch enfach noch Restbestände die er so verarbeitet....
 
Moin,

bei meinen Autos mit Schaltgetriebe stand in den BAs immer etwas von "Dauerfüllung" in Getriebe und Endantrieb.
Wird in der Autoindustrie anderes, besseres Material verwendet? Bei meinem Auto habe ich letztes Jahr das Öl im Diff. also Endantrieb gewechselt und da war meiner Meinung nach noch nie jemand vor mir dran, außer bei der Werksbefüllung 1980. Das Aussehen des Öls sagt natürlich nichts über seine Qualität aus aber es wirkte auf mich wie neu.

Gruß
Willy
 
"Dauerfüllung", guter Witz. Bei meinem Ducato 290 hab ich nach einer Empfehlung aus dem WWW das Getriebeöl (vermutlich noch aus dem Produktionsjahr 1993) bei nicht ganz 200 tkm gewechselt, an den Magneten der beiden Ablassschrauben waren schnuckelige Igel, und das (vermutlich gut 25 Jahre alte) Öl sah grausig aus. Gerade bei den Scherkräften in so 'nem Getriebe glaube ich nicht, dass bei wirklich langem Fahrzeugleben so eine Ölfüllung eine Dauerfüllung sein kann.
Und dann noch die folgende Überlegung: Ein Ölwechsel kostet nicht viel - ein neues Getriebe kostet mehr...
 
Dauerfüllung ist genau so wie lebenslange Kartenupdates bei Navis.

Wie lange ein Fahrzeug- (oder Navi-) Leben dauert, legt der Hersteller fest und nicht der Benutzer.
Die Dauerfüllung des Ducato ist vermutlich auch die gesamte (vom Hersteller festgelegte) Lebenszeit des Fahrzeugs ausreichend.
(...keine Ahnung, vermutlich irgendwas mit 10 Jahren und 150.000km.)

Wenn du länger fährst, fährst du mit einem Zombi. :D

Bei den neuen Tamagochi-Fahrzeugen wird das nicht mehr passieren, wenn die vom Hersteller festgelegte Lebenszeit abgelaufen ist, kannst du das Nutzungs-Abo nicht verlängern.... :D
Oder du kannst erst gar kein Auto mehr kaufen, sondern nur noch leasen oder abonnieren.
 
"Dauerfüllung", guter Witz. Bei meinem Ducato 290 hab ich nach einer Empfehlung aus dem WWW das Getriebeöl (vermutlich noch aus dem Produktionsjahr 1993) bei nicht ganz 200 tkm gewechselt, an den Magneten der beiden Ablassschrauben waren schnuckelige Igel, und das (vermutlich gut 25 Jahre alte) Öl sah grausig aus. Gerade bei den Scherkräften in so 'nem Getriebe glaube ich nicht, dass bei wirklich langem Fahrzeugleben so eine Ölfüllung eine Dauerfüllung sein kann.
Und dann noch die folgende Überlegung: Ein Ölwechsel kostet nicht viel - ein neues Getriebe kostet mehr...
Gegenbeispiel: Ich habe einen BMW 320d, den ich 2010 als Halbjahreswagen gekauft habe und den ich derzeit noch als Winterauto nutze. Der hat >400 TKM runter. Erstes Öl im (manuellen) Getriebe und Hinterachse. Motoröl meistens nach Serviceanzeige ("BMW CBS") gewechselt (das waren meist um die 30 TKM, bei einem Diesel!). Der läuft und schaltet einwandfrei. Nach dem, was so im Internet geschrieben wird, hätte ich schon ca. 2 Steuerkettenabrisse und mindestens einen Getriebeschaden haben müssen. Gut, dass das mein Auto nicht weiß...

Gruß
Marcus
 
@Luse Schöne neue Welt... ;(

@mk66 Der Ducato schaltete sich nach dem Getriebeölwechsel (mit Zugabe von MoS2) auch nicht besser. Kann aber gut sein, dass irgendwann das Getriebe verreckt wäre. Weiß man natürlich nicht. Du hast in Deinem BMW kwasi Schrödingers Getriebe drin. :D
 
...mit Zugabe von MoS2...

MoS2 habe ich "früher" ganz gerne mal bei Motorradgetrieben verwendet, bin aber auch wieder davon weg, nachdem ich mal ein so behandeltes Getriebe auf hatte und gesehen habe, wie sich das Zeug überall anlagert. In synchronisierten PKW/LKW - Getrieben kann der Festschmierstoff meiner Meinung nach die Funktion der Synchronringe und damit das Schaltverhalten beeinträchtigen.

Bezüglich "Zugabe" hätte ich ja auch noch eine Idee (ein Additiv ohne Festschmierstoff). Das habe ich beim letzten Motorölwechsel bei dem betagten BMW mit dazugegeben. Hatte ein schlechtes Gewissen. Das langjährig verwendete Motoröl war mir ausgegangen und ich hatte ca. 20 Jahre altes Öl, von dem von einem anderen Auto noch zwei Kanister rumstanden reingekippt (war eh die "letzte Ölung", der BMW ist "End of Life"). War zumindest gutes Mobil 1 5W50 und Castrol 5W40, aber halt schon alt. Dann eben noch so ein "Wunderadditiv" obendrauf gekippt. Nach ein paar hundert KM lief der Motor mechanisch deutlich ruhiger. Das vorher deutlich vorhandene Steuerkettenrasseln ist weitgehend weg. Ich werde das Zeug mal bei meinen 2V BMWs im Motor/Getriebe/HA testen. Aber es wird wohl von meiner Seite eher keinen Austausch dazu in diesem Forum geben. Dafür sind hier zu viele "Altgläubige" unterwegs, die schon bei "Synthetiköl" Beißreflexe bekommen und deren Scheibenerde halt mineralisches 20W50 und die Herstellerfreigabe von BMW aus dem letzten Jahrtausend ist. Ich fahre in allen meinem 2V Boxern seit 1992 ausschießlich Synthetik Motoröl, meistens 10W60, mit "verlängerten" Wechselintervallen.

Gruß
Marcus
 
Wird in der Autoindustrie anderes, besseres Material verwendet?
Nicht unbedingt besseres Material. Aber Magnete im Getriebe (teilweise mehrere) die eisenhaltige Späne und Abrieb binden und teilweise gekapselte Lager, die verhindern, dass Schmutz aus dem Öl die Wälzlager beschädigt. Und: bessere Öle als "früher".
 
MoS2 habe ich "früher" ganz gerne mal bei Motorradgetrieben verwendet, bin aber auch wieder davon weg, nachdem ich mal ein so behandeltes Getriebe auf hatte und gesehen habe, wie sich das Zeug überall anlagert. In synchronisierten PKW/LKW - Getrieben kann der Festschmierstoff meiner Meinung nach die Funktion der Synchronringe und damit das Schaltverhalten beeinträchtigen.
Ich verwende MoS2 derzeit im Russengetriebe und -endantrieb. Den EA hatte ich seither nochmal offen - da drin sieht es schon ziemlich wüst verfärbt aus (ist alles abwischbar!), aber das ist mir wurscht - Hauptsache es schmiert! :D
Wegen der Synchronringe - wie gesagt, das Ducato-Getriebe hat sich im Schaltverhalten nicht geändert nach der MoS2-Zugabe. Ist natürlich nur ein Beispiel...
In der Vor-WWW-Zeit ist mir MoS2 mal als Wundermittel für den Motor angepriesen worden, und ich hab's dann gutgläubigerdings in meine SR 500 gekippt. Die Nasskupplung hatte zum Glück auch noch kein G°°gle - und konnte somit auch nicht wissen, dass sie mit dem Festschmierstoff eigentlich nicht mehr hätte funktionieren dürfen... :lautlach:

Grysze, Michael :bier:
 
Bei den neuen Tamagochi-Fahrzeugen wird das nicht mehr passieren, wenn die vom Hersteller festgelegte Lebenszeit abgelaufen ist, kannst du das Nutzungs-Abo nicht verlängern.... :D
Oder du kannst erst gar kein Auto mehr kaufen, sondern nur noch leasen oder abonnieren.
Das ist manches Wesen feuchter Traum, dahin solls gehen, bzw. nichts besitzen und damit glücklich sein....;)
Auf jedenfall schadet ein Ölwechsel in der Regel nicht, auch bei sogenannten Lebensfüllungen.
Teilweise wird der Ölstand im Zuge von Reparaturen ja auch mal ergänzt, zB. Dichtringe der Achswellen etc
 
Nicht unbedingt besseres Material. Aber Magnete im Getriebe (teilweise mehrere) die eisenhaltige Späne und Abrieb binden und teilweise gekapselte Lager, die verhindern, dass Schmutz aus dem Öl die Wälzlager beschädigt. Und: bessere Öle als "früher".
Gekapselte Lager IM Getriebe? Sinnfrei außer es ist ein Trockengetriebe.
(Meiner Meinung nach, bin aber kein Getriebebauer oder Instandsetzer)

Gruß
Willy
 
Wegen der Synchronringe - wie gesagt, das Ducato-Getriebe hat sich im Schaltverhalten nicht geändert nach der MoS2-Zugabe.
Grysze, Michael :bier:
Bei meinem Camper-Ducato-Schaltgetriebe hat der LM-MoS2-Zusatz das Schalten wieder geschmeidig und geräuschloser gemacht. Kommt beim Neuen jetzt auch wieder rein 👍
 
... Bei den neuen Tamagochi-Fahrzeugen wird das nicht mehr passieren, wenn die vom Hersteller festgelegte Lebenszeit abgelaufen ist, kannst du das Nutzungs-Abo nicht verlängern.... :D
Vor etwa 10 Jahren habe ich mit gemischten Gefühlen und ohne vorherige "Feldstudie" so ein Tamagochi gekauft. In der gesamten Zeit habe ich auf 200 tkm eine Lampe in der Nummernschildbeleuchtung und zwei Satz Reifen getauscht. Bestes Auto ever - inklusive des gusseisernen 190D 2.5 - der war zwar auch gut, hat aber mehr Bremsen und Auspuffe verbraucht.
 
Gekapselte Lager IM Getriebe? Sinnfrei außer es ist ein Trockengetriebe.
(Meiner Meinung nach, bin aber kein Getriebebauer oder Instandsetzer)

Gruß
Willy
Hi Willy,
die Autobauer haben festgestellt, dass die meisten Getriebeschäden durch kaputte Wälzlager entstehen. Wodurch gehen die kaputt? Indem harter Abrieb von der Zahnflanken o.a. in die Lager gerät und sie dadurch killt. Daher setzt man seit einiger Zeit Wälzlager mit einer Art Simmerringen ein, aber sie haben einen winzigen Spalt, der Getriebeöl in die Lager einsickern läßt, aber zu eng für Abriebpartikel ist. Man nennt diese Lager neudeutsch „clean bearings“, und dadurch halten Getriebe sehr viel länger und das Öl hält fast ewig. Die BMW R1200GS hat auch derartige Lager.
Die alten 2-V Getriebe haben sie nicht, daher ist periodischer Ölwechsel nicht übel.
Viele Grüße
Frank
 
Aha,

wieder etwas dazu gelernt. Gekapselt hieß für mich "dicht", nicht im Ölbadlaufend sondern wie Radlager an der "frischen Luft" damit kein Schmutz eindringt.

Gruß
Willy
 
dicht ist wie die wasserdichte Uhr. Das Wasser geht nicht mehr raus, also is se dicht.

Gruss Holger

P.S. ich mach an alle Behältnisse und Gehäuse, die mit Wasser in Verbindung kommen könnten, aber nicht tauchen, ein WasserABLAUFLOCH rein.
und bei meinen Maschinen dazu noch mit Druckluft einen leichten Überdruck (geht halt meim Mopped schlecht)
 
.... Die alten 2-V Getriebe haben sie nicht ...
Die Paralevergetriebe haben am Ausgang ein beidseitig geschlossenes Rillenkugellager 6304-2RS1/C3. Das soll wohl eine zusätzliche Sicherung gegen Ölaustritt in Richtung Schwinge sein. Kommt kein Dreck rein, aber auch kein Abrieb raus. Mein Getriebebauer hat es deshalb geändert.
 
... Man nennt diese Lager neudeutsch „clean bearings“, und dadurch halten Getriebe sehr viel länger und das Öl hält fast ewig. ...
Hallo Frank,

sind die von Dir genannten Lager "normale" 2-RS-Versionen oder sind diese "clean bearings" eine eigene spezielle Ausführung?
 
Die Paralevergetriebe haben am Ausgang ein beidseitig geschlossenes Rillenkugellager 6304-2RS1/C3. Das soll wohl eine zusätzliche Sicherung gegen Ölaustritt in Richtung Schwinge sein. Kommt kein Dreck rein, aber auch kein Abrieb raus. ...

... die clean bearings sind spezielle Ausführungen. ...
Hallo Frank (Franky88),

vielen Dank für die Auskunft! Diese Lager erhält man dann wohl nur als originale Erstzteile des betreffenden Fahrzeugherstellers. Habe solch eine Version jedenfalls noch nie in einem Lagerkatalog entdeckt.

Ich habe auch deswegen gefragt, weil ja, wie oben von Deinem Namensvetter geschrieben, auch schon 2-RS-Lager in den BMW-Getrieben verwendet wurden.
Hierzu habe ich dann schon hier gelesen oder gehört, dass die Idee ursprünglich auch war, den Abrieb aus dem Lager fern zu halten. Das soll aber nicht so wie geplant funktioniert haben. Im Gegenteil: der Abrieb ist in das Lager hinein geraten, aber nicht mehr hinaus und hat so die Lebensdauer des Lagers sogar reduziert gegenüber der offenen Version.
Aber wie gesagt, Hörensagen.

Die "Clean-Bearings" sind dann ja wohl eine höhere Entwicklungsstufe.
 
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