Ölende Kopfdichtung

Lex²

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18. Okt. 2014
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160
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Goslar am Harz
Guten Morgen miteinander!

Die Temperaturen steigen und "Lex-Laternenschrauber" kann endlich loslegen.

Der Defekt mit dem die Saison 2014 zu Ende ging (und ohne dessen Behebung meine Saison 2015 nicht beginnen kann):
Eine ölende (nicht schwitzende!) Kopfdichtung links.

Krad: R 100 R / 7R-Replacement-Kit, vor 35.000 km eingebaut / Köpfe seinerzeit nach 1.000 km ordnungsgemäß – 15/25/35 Nm – nachgezogen.

Nun die Frage eines Nicht-Experten / Durchschnitts-Bikers an das allwissende Orakel ;-):

Ist es erforderlich, (auch) den Zylinder zu ziehen oder ist es möglich, sich nur auf die Abdichtung des Kopfes zu beschränken?

Folgende Überlegungen habe ich angestellt:
  • Die Fußdichtung ist knochentrocken.
  • Die Kolben sind zu mächtig für mein Kolbenring-Spannband von Tante Louise.
  • Möglicherweise ist es draußen noch zu kalt für die Verarbeitung von 3Bond.
  • Ich bevorzuge das Min-Max-Prinzip (minimaler Aufwand / maximales Ergebnis).
  • Meine "Werkstatt" ist nur eine kleine, strom- und heizungslose Garage; null Hebebühne.
  • Falls die Ursache des Öllecks ein defektes Stehbolzengewinde im Motorblock ist, muss der Zylinder natürlich demontiert werden.
  • Vielleicht kann man dies aber ausschließen, wenn nach dem Abnehmen des Kopfes eine Dreh-/Biege-/Rüttelprobe ergibt, dass der entsprechende Stehbolzen fest sitzt.

Vielen Dank fürs Mitdenken!

(Nun schimpft mich schon naiv, blauäugig und faul, ich halte das schon aus ;).)
 
Moin,

ich würde die sechs Schrauben nochmal nachziehen. Wenn eines
der Stehbolzengewinde defekt ist, müsstes du es beim anziehen
der Schrauben feststellen können.
Solltest du den Zylinder demontieren müssen, dann zieh den Kolben
nur soweit aus dem Zylinder, dass du an den Sicherungsring vom
Kolbenbolzen kommst. Damit ersparst du dir das Gefummel mit den
Kolbenringen.
 
Moin,

ich würde die sechs Schrauben nochmal nachziehen. Wenn eines
der Stehbolzengewinde defekt ist, müsstes du es beim anziehen
der Schrauben feststellen können.
Solltest du den Zylinder demontieren müssen, dann zieh den Kolben
nur soweit aus dem Zylinder, dass du an den Sicherungsring vom
Kolbenbolzen kommst. Damit ersparst du dir das Gefummel mit den
Kolbenringen.
Prima Tipps (und so schnell!) – Danke Hans!
 
Ist die Stelle, an der die Kopfdichtung leckt, genau zu lokalisieren ?

Oder sabbert sie undefiniert rundum ?
 
Hallo,
da wir gerade dabei sind: Wann soll man eine neue Kopfdichtung nachziehen? Der Motor wurde schon richtig warm gefahren. Wie lange sollte der Motor nun abkühlen? Über Nacht stehen lassen? Oder kann man da nach ca. 2Std. ran?
Gruß
Pit
 
Einmal warm fahren sollte reichen.
Dann abkühlen lassen auf Umgebungstemperatur.
Ich denke nicht, dass zwei Stunden ausreichen.
Als meine Q kalt nicht richtig ansprang sondern nur warm, startete sie nach zwei Stunden Pause wieder einwandfrei, obwohl lt. Öltemp. Schätzeisen das Öl wieder auf 20° C war.
Also kann sie so kalt nicht gewesen sein.
 
Hallo,
da wir gerade dabei sind: Wann soll man eine neue Kopfdichtung nachziehen? Der Motor wurde schon richtig warm gefahren. Wie lange sollte der Motor nun abkühlen? Über Nacht stehen lassen? Oder kann man da nach ca. 2Std. ran?
Gruß
Pit

Hi Pit,
da normalerweise das Ventilspiel bei neuer Dichtung auf 0,15/0,25 eingestellt werden. D.h. Ventileschrauben öffnen, Dichtung nachziehen und Ventilspiel auf 0,10/0,20 einstellen. D.h. Motor sollte kalt sein.

Hans
 
Ist die Stelle, an der die Kopfdichtung leckt, genau zu lokalisieren ?

Oder sabbert sie undefiniert rundum ?
Hallo Tommy,
die Dichtungsfuge ist vorn, oben und hinten auf jeden Fall trocken. Ob es jetzt unten eher im Bereich des vorderen oder des hinteren Zugankers leckt, muss ich nochmal nachsehen. Ich melde mich ...
 
Das atte ich auch mal, wg. defektem Drehmomentschlüssel war der Kopf nicht fest genug angezogen.
Abhilfe hat nur eine neue Zyl. Kopfdichtung geschaffen.(und ein neuer Drehmomentschlüssel :pfeif:)
Hallo Herbert,
wenn nur das die Ursache ist, wäre ich schon hochzufrieden.

Dabei stellt sich mir jetzt die Frage, ob man eine Zylinderkopf-Fuge, die bereits durchölt, durch bloßes Nachziehen (wie #2) wieder dicht kriegt oder es in jedem Falle einer neuen Kopfdichtung bedarf.

(Kopfdichtung liegt schon bereit, aber nur nachziehen müssen wäre natürlich schöner. :D)
 
Wenns nur die Kopfdichtung ist, lass den Zylinder und den Kolben in Ruhe.
Stell den Zylinder in den Zünd-OT, so dass beide Ventile geschlossen sind. Dann die sechs Kopfschrauben vorsichtig lösen, so dass keine Bewegung in die Dichtfuge zwischen Zylinder und Motorgehäuse kommt. Kipphebel und Stoßstangen entnehmen. Dann mit zwei großen Schraubendrehern vorne und hinten zwischen den Kühlrippen zwischen Zylinder und Kopf vorsichtig gleichmäßig den Kopf runterhebeln. Wenn die Fußabdichtung dabei gelöst wird, kommst Du leider nicht umhin, auch den Zylinder zu ziehen.
 
Wenns nur die Kopfdichtung ist, lass den Zylinder und den Kolben in Ruhe.
Stell den Zylinder in den Zünd-OT, so dass beide Ventile geschlossen sind. Dann die sechs Kopfschrauben vorsichtig lösen, so dass keine Bewegung in die Dichtfuge zwischen Zylinder und Motorgehäuse kommt. Kipphebel und Stoßstangen entnehmen. Dann mit zwei großen Schraubendrehern vorne und hinten zwischen den Kühlrippen zwischen Zylinder und Kopf vorsichtig gleichmäßig den Kopf runterhebeln. Wenn die Fußabdichtung dabei gelöst wird, kommst Du leider nicht umhin, auch den Zylinder zu ziehen.
Das wäre, wenn's klappt, die schönste Praxislösung:
Kopf abgedichtet bekommen, Rest nach Möglichkeit nicht antasten.

:hurra:Juhu – So mach ich's! – Ich dank Dir, Detlev!

Mir fehlt für Vieles einfach die Erfahrung.
Ich werde das Ergebnis posten.

(Hat schon mal jemand gesagt, wie klasse das Forum ist? :gfreu: Vergiss "trial an error" - frag das Orakel ...)
 
Wenn es mit Nachziehen nicht klappt musst Du es so machen wie Detlev sagt.
Noch ein Tip: nicht die Kurbelwelle drchdrehen, wenn der Kopf ab ist. Dadurch erhöhen sich die Chanchen dass Du den Zyl. auch abdichten musst...woher ich das weiß? :&&&:

Viel Erfolg !
 
hallo andreas
auch wenn du wie du schrubst ein minimalist bist, solltest du den grund der unddchtigkeit nicht aus dem auge verlieren, bzw.danach suchen. wenn du den kopf vorher mit richtigem drehmoment nicht nachziehst, weißt du nicht ob es evtl nicht doch ein zuganker ist. ausserdem würde ich mich von vornherein darauf einstellen, den zylinder, natürlich inkl. kolben drinne, zu ziehen. dann kannst du den sitz der stoesselrohre und die gummis kontrolieren. das ziehen der kolbenbolzen ist dann wirklich keine grosse mehrarbeit. das risiko, daß hinterher der fuss oelt oder schwitzt wäre mir zu gross. gerade wenn man keine vollausgestattete werkstatt hat und auch noch auf dem boden arbeiten muss, finde ich es wichtig, sich auf alle eventualitäten einzustellen. nix ist ärgerlicher, als alles auseinandergebaut zu haben und dann festzustellen, daß das moped hier und jetzt mit den mitteln die zu verfügung stehen nicht mehr zusammen zu kriegen ist, und zerlegt auf einem hänger transportiert werden muss.
netten gruss
jan
 
- und wenn man bedenkt, dass die Rückstellkraft der elastisch verformten Stößelrohrgummis wirkt, dann darf man in jedem Fall mit einem Abheben des Zylinderfußes nach Lösen der Zuganker rechnen.

Gruß Gerd
 
hallo andreas
auch wenn du wie du schrubst ein minimalist bist, solltest du den grund der unddchtigkeit nicht aus dem auge verlieren, bzw.danach suchen. wenn du den kopf vorher mit richtigem drehmoment nicht nachziehst, weißt du nicht ob es evtl nicht doch ein zuganker ist. ausserdem würde ich mich von vornherein darauf einstellen, den zylinder, natürlich inkl. kolben drinne, zu ziehen. dann kannst du den sitz der stoesselrohre und die gummis kontrolieren. das ziehen der kolbenbolzen ist dann wirklich keine grosse mehrarbeit. das risiko, daß hinterher der fuss oelt oder schwitzt wäre mir zu gross. gerade wenn man keine vollausgestattete werkstatt hat und auch noch auf dem boden arbeiten muss, finde ich es wichtig, sich auf alle eventualitäten einzustellen. nix ist ärgerlicher, als alles auseinandergebaut zu haben und dann festzustellen, daß das moped hier und jetzt mit den mitteln die zu verfügung stehen nicht mehr zusammen zu kriegen ist, und zerlegt auf einem hänger transportiert werden muss.
netten gruss
jan

Hallo Jan,
genau so sehe ich das auch. Ich würde auch gleich alles checken.
Gruß
Pit
 
Hallo Andreas
Kleiner Ergänzungsvorschlag zu Detlevs Anleitung zum Kopfabbau: Du kannst mit zwei Campingspannbändern zwischen den Kühlrippen und ein mal um den Block den Zylinder gegen den Block sichern. Du darfst nur nicht übertreiben und musst auf die Kühlrippen aufpassen, ev. zwei Latten oder ähnliches dazwischen schieben und die Riemen daran befestigen. Ich würde auf jeden Fall irgendwie versuchen, den Zylinder moderat gegen den Block zu pressen.
Viel Erfolg
Zoltán
 
- und wenn man bedenkt, dass die Rückstellkraft der elastisch verformten Stößelrohrgummis wirkt, dann darf man in jedem Fall mit einem Abheben des Zylinderfußes nach Lösen der Zuganker rechnen.

Gruß Gerd

Muss nicht sein. Oft klebt das Silikon so gut, dass die Zylinder am Block bleiben.
 
@Jan und Gerd:

Vielen Dank für Eure Hinweise.

Ich werd' mir viel Zeit nehmen, entspannt an die Sache rangehen und Euren Rat beherzigen.

Wird schon gut gehen – Fachliteratur hab' ich schließlich auch (klick klick) :D.
 
Hallo Andreas
Kleiner Ergänzungsvorschlag zu Detlevs Anleitung zum Kopfabbau: Du kannst mit zwei Campingspannbändern zwischen den Kühlrippen und ein mal um den Block den Zylinder gegen den Block sichern. Du darfst nur nicht übertreiben und musst auf die Kühlrippen aufpassen, ev. zwei Latten oder ähnliches dazwischen schieben und die Riemen daran befestigen. Ich würde auf jeden Fall irgendwie versuchen, den Zylinder moderat gegen den Block zu pressen.
Viel Erfolg
Zoltán
Hey Zoltán, gute Idee!

Das Prinzip schwebte mir auch schon vor, ohne allerdings 'ne konkrete Idee für die Umsetzung zu haben ...

Ich sach' ja: "2-ventiler.de – wenn's gut werden muss" (Nee, der ging irgendwie anders ;-) )
 
Andreas, legt die Tastatur zur Seite und nimm endlich Werkzeug in die Hand !


mmmm

Claus
 
Guten Morgen zusammen!

Report

@Claus:
Danke für den Tritt in den Hintern. War ja in der Tat herrlichstes Outdoor-Schrauberwetter.
DSC_3139_bearbeitet-1.jpg

@Tommy:
Das Ölleck befand sich im Abschnitt genau zwischen den Stößeln. (Die Bereiche an den unteren Zugankern waren trocken):
DSC_3137_bearbeitet-1.jpg

@all:
Ich bin erstmal Hans' Vorschlag (#2) gefolgt (im Hinterkopf #18) und habe damit schon mal ein defektes Stehbolzengewinde ausschließen können:
Die sechs Kopfmuttern leicht gelöst, anschließend in mehreren Gängen (habe mich für 5 Nm-Schritte entschieden) festgezogen.
Optimaler, gleicher guter Widerstand bei jeder Mutter / Jeweils exakt gleiche Winkel bis zum Auslösen des Drehmos / Fühlte sich gediegen und gut an.
DSC_3143_bearbeitet-1.jpg

Ventile eingestellt, Batterie eingebaut, Anspringen nach drei Kurbelwellenumdrehungen und Saison mit einer 50 km Spritztour eröffnet.

Vorläufiges Fazit:
Bislang kein Öl zu sehen, scheint dicht zu sein. (Vorher war ja nach jeder Fahrt Leck-Öl auf dem linken Stiefel.)
Heute nochmal eine längere Prüffahrt ... schaun mer mal.

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Nächstes Thema wird sein:

Zwischen 1.500 und 4.000 U/min ruckelt die Beste. Die Gasannahme ist nicht mehr durchgehend weich und linear, sondern es gibt nach einer minimalen Bewegung der Gashand einen deutlichen Ruck plus Beschleunigung. Außen- und Betriebstemperatur sowie Gangwahl spielen dabei keine Rolle. Der Motorlauf ist rauer mit stärkeren Vibrationen. Ich krieg' auch keine saubere Synchronisierung mehr hin. Das Ganze kam nicht schleichend sondern eher im Laufe von 1-3 Tagen.

Damit möchte ich aber niemanden hier strapazieren, deshalb habe ich im Forum schon mal ausgiebig recherchiert und hierzu Etliches zusammengetragen:

klick-A
klick-Bklick-Cklick-Dklick-Eklick-Fklick-G.

(Das kann ja was werden :rolleyes:.)

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Und wenn ich damit durch bin, nehme ich mich meiner 36jährigen "Feurigen" an (Stichwort "Fremdgehen").
Sie durfte gestern schon mal in die Sonne:
DSC_3144_bearbeitet-1.jpg
DSC_3145_bearbeitet-1.jpg

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Euch allen herzlichen Dank für Eure Unterstützung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen zusammen!

Report

@Claus:
Danke für den Tritt in den Hintern. War ja in der Tat herrlichstes Outdoor-Schrauberwetter.

Euch allen herzlichen Dank für Eure Unterstützung!

You´r welcome ! Ist mein Job, mache ich jeden Tag. :D

So, und nun Q wieder dicht und Du kannst fahren.

Viel Spaß
Claus
 
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